SMallTalk 6020 (Innsbruck) – Die Tafelrunde
BDSM-Tafelrunde Innsbruck - Die mit dem Leid-Thema!Anfänger, Fortgeschrittene, Wissbegierige, Quasselstrippen, Erklärfreudige und alle anderen, die etwas mit BDSM anfangen können, treffen sich in kleiner Runde zum Tafeln und Austausch über alles, was mit BDSM zu tun hat. Es gibt jedes Mal einen anderen, besonderen Schwerpunkt, sozusagen das Leid-Thema. Selbstverständlich sind auch andere Themen gern am Tisch gesehen, sofern sie etwas mit BDSM zu tun haben. Wer allerdings am liebsten über Autos, die Firma oder derlei Dinge reden möchte, wird an einem anderen Stammtisch glücklicher werden als bei uns.
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2. Treffen am 17.11.2017 in Innsbruck:
SMallTalk 6020
zum Thema
Strafen, Willkür, "Funishment"
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Die Adventszeit steht vor der Tür, Knecht Rut_recht kommt mit seiner Rupe - äh, Rute, und das Christkind schreibt eifrig all unsere Verfehlungen in sein Büchlein, um uns entsprechend zu belohnen, wenn wir es denn verdient haben. Was liegt näher, als unseren nächsten Stammtisch dem Thema "Strafen" zu widmen?
[h4]Strafen, Willkür, "Funishment":
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt![/h4]
So sehr sich alle einig sind, dass Strafen bzw. körperliche Züchtigung im BDSM eine wichtige Rolle spielen, so uneinig ist man sich über deren Funktion und Stellenwert. Der älteste Witz über BDSM geht bekanntlich so:
"Schlag mich!", sagt der Masochist. Und der Sadist erwidert: "Nö!"
Was Strafen angeht, so spaltet sich die BDSM-Szene in zwei Lager. Da sind auf der einen Seite die, die Strafen für unumgänglich halten, weil Sub schließlich erzogen werden muss. Strafe als Ausdruck des Machtgefälles, Strafe als Erziehungsmaßnahme, um ein bestimmtes Verhalten zu erzielen, Strafe im Gegensatz zu Belohnung, die für Wohlverhalten erteilt wird.
Auf der anderen Seite stehen die, die Strafen für überflüssig und einengend halten, die Sub gar kein spezielles Verhalten anerziehen wollen und ihr/ihm lieber willkürlich wehtun wollen. Die auf dem Standpunkt stehen, für Strafen braucht es Regeln und Befehle, und sie haben keine Lust, ihre eigenen Regeln überwachen zu müssen. Willkür lautet hier die Maxime.
Dazwischen sind die anzusiedeln, für die Strafen zwar klarer Bestandteil ihres BDSM sind, die sie aber – widersprüchlicherweise? – als etwas Positives ansehen. Die unter Umständen absichtlich Regelverstöße begehen, um wunschgemäß dafür bestraft zu werden; sei es in Form von "topping from the bottom" oder im gegenseitigen Einvernehmen. Das kann auch in Richtung „Funishment“ gehen: „Punishment is to stop misbehavior; funishment encourages some behavior.“ (*)
Ist nun Strafen gleich Schlagen? Und ist Schlagen gleich Strafen? Warum sollte man strafen? Kann man einen masochistisch veranlagten Menschen überhaupt bestrafen? Ist nicht im Gegenteil despotische Willkür die Königsklasse des Sadismus? Wie definiert sich Strafe, was bewirkt sie? In was für einem Verhältnis stehen Strafen und Belohnungen, Strafen und Regeln, Strafen und Befehle, Strafen und Willkür?
Diesen und weiteren Fragen wollen wir bei unserem zweiten Tafelrunden-Treff nachgehen. Zur Einstiegslektüre empfehlen wir folgende Threads und Artikel:
http://gentledom.de/grundlagen/bdsm-anleitung/ds-die-methodik/
BDSM für Anfänger: Strafen für masoFrau
BDSM für Anfänger: Psychische oder physische Strafen?
(*) http://dominantguide.com/4369/punishment-versus-funishment/
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Hier geht's zur Anmeldung:
SMallTalk 6020