Daher meine Frage, ob es denn wirklich so ist, dass man unbedingt seine Neigung immer vordergründig bedienen MUSS? Oder ob es denn nicht sein kann, dass wir alle uns dies nur einreden, weil wir die wirkliche Alternative nur noch nie wirklich kennengelernt haben? Sprich den richtigen Partner oder die richtige Partnerin nie getroffen haben.
Nein, muss man nicht, man muss nur zu sich selbst stehen.
Wenn ich natürlich ohne BDSM leben kann einfach weil es so tief in mir verwurzelt ist, dann kann auch eine Stino Beziehung nicht erfüllend sein.
Aber dann hat es auch etwas mit versuchen wollen zu tun.
Ich denke, dass ich für meinem Partner und mit meinem Partner einiges versuchen würde, denn für mich ist immer noch dieser Punkt: Ich bin ja mit diesem Menschen zusammen, und dieser Mensch ist mit mir zusammen, obwohl wir von Anfang an "nicht kompatibel" waren.
Ich würde jetzt nicht alles auf Biegen und Brechen machen, einfach weil mich bestimmte Dinge einfach nicht reizen oder interessieren, oder ich mich da so stark überwinden müsste, dass es für mich schon zum verstellen gehört.
Aber die Bereitschaft Kompromisse zu finden, ist wichtig.
Ausserdem finde ich auch, dass wenn ich mit meinem Partner glücklich bin zu zufrieden, dass ich auf andere Dinge verzichten kann, weil sie mir einfach nicht mehr wichtig sind, oder so wichtig sind, dass ich sie unbedingt brauche.
Sind BDSM Beziehungen intensiver?
Nein, finde ich nicht...sie sind einfach anders. Für die, die in der BDSM Welt Aktiv sind, mag das so erscheinen...genauso wie jene, die Polyamor leben gegenüber den monogamen...und und und...diese Abgrenzung...diese Form der Erhabenheit finde ich persönlich schrecklich...denn es bringt zum Ausdruck : Wir sind ja was besseres als ihr, denn wir haben alles intensiver.
Grausam. NIemand ist besser oder schlechter nur weil er einen anderen Lebensweg für sich gefunden hat mit dem er glücklich ist....aber das nur so am Rande.
Meine Stino Beziehungen waren für mich während der Zeit genauso intensiv, schön und toll, wie meine aktuelle BDSM Beziehung, es hing einfach von mir und meinem Partner ab, dass diese Beziehung weiter läuft, oder beendet wurde, einfach weil etwas anderes nicht passte.
die ihre BDSM-Neigung sehr viel Raum geben auch gleichzeitig die meisten anderen Neigungen und Wesensanteile vernachlässigen, ja sogar verkümmern lassen... um dann festzustellen, das diese einem ja nichts geben.
Das nehme ich auch an mir wahr, gerade am Anfang war dies sehr extrem, weil es was neues, was tolles war.
Aber sich etwas neues zu suchen, abseits vom Partner, hat für mich auch immer noch was an Persönlichkeit an sich...die sache : Ach mein Partner will das eh nicht, mit meinem Partner kann ich nicht darüber reden und und und sind da nur zwei Sätze die ich höre, wenn Männer und Frauen sich Abwechslung suchen, oder das Neue.
Mein Partner und ich hatten diese Diskussion mal...: Was neues, JA. Weil es aufregend ist, ABER NUR mit dem Partner, daher reden wir auch immjer über unsere Fantasieen, einfach damit der andere weiß, woran man ist und es eben nicht zu Heimlichkeiten, Einschläferung in der SExualität und danach auch in der Beziehung kommt und man sich auseinander lebt.
Nur weil ich einen Partner habe, heißt es nicht, dass ich auf Dinge die ich mag verzichten muss...
Bsp: Nur weil ich Vegetarier bin, muss mein Partner nicht auf Fleisch verzichten. Aber man kommuniziert über das wie, warum und und und.
Ich denke, es liegt immer in der Macht der Kommunikation..und dem Willen diese Macht zu nutzen..und ich sehe viele Paare, die keine Lust mehr haben zu kommunizieren, weil sie einreden, dass der Partner das eh ignorieren würde...