wenn du nicht, dann...
Im BDSM geht es mir um einen gemeinsamen Weg und insbesondere Top versucht doch zu ergründen, was in mir angelegt ist und an die Oberfläche kommen kann, geformt durch seine Vorgaben.
Ich glaube überhaupt nicht daran, dass Strafen, die sehr, sehr häufig und heftig selbst bei kleinsten Vergehen ausgeführt werden, diesem gemeinsamen Weg dienlich sind-
außer Verunsicherungs-, Verzweiflungs- und Angstgefühle lösen sie in mir als Sub nicht viel aus, sie erscheinen mir deswegen eher hinderlich für eine Weiterentwicklung, zumindest wenn man das aus dem Blickwinkel heraus betrachtet, dass Sub freiwillig und aus Überzeugung, aus ihrem Innersten heraus gewisse Fehlverhalten abstellt und innere Einsichten sich entwickeln.
Permanentes Abstrafen geht für mich in Richtung Abrichtung/Zwang.
Schwierig ist es oftmals für mich als Sub, Fehlverhalten und Strafen in Zusammenhang zu sehen. Zudem haben die Tops oftmals keine Transparenz vorab aufgezeigt, was in deren Augen Fehlverhalten ist und wie die Strafen aussehen würden.
Strafen kamen oftmals aus heiterem Himmel, völlig unerwartet und überhaupt nicht nachvollziehbar- plötzlich wurde von Fehlverhalten gesprochen, was vorab niemals andeutungsweise kommuniziert wurde.
In unserer Kindheit haben wir gehört...wenn du nicht, dann.....- die Strafe war klar.
Hat man erklärt bekommen, warum man das und das nicht an Verhalten zeigen soll, dann war für mich erst Transparenz gegeben und ich konnte darüber nachdenken.
Schade finde ich, dass häufig im BDSM das "Belohnungssystem" zu wenig beachtet wird- wieviel mehr Freude und Hingabe entwickelt Sub, wenn sie bestärkt wird in dem, was sie richtig gemacht hat, wieviel motivierter geht sie weiter....-
statt "kleingemacht zu werden"....."sie an sich zweifeln lassen".....oder gar zu bedrohen, indem man sie psychisch unter Druck setzt, sie zu verlassen, wenn sie das und das nicht tut.
Ich möchte niemandem streitig machen, dass BDSM auch eben mit diesen für mich negativen Elementen der Abrichtung und heftigen Zwang nicht lebbar wäre- jedem das Seine-
Ansonsten: Strafe muss für mich einen Zusammenhang zum Vergehen haben, angemessen sein und DEUTLICH ausgeführt werden, psychisch/physisch spürbar sein. Lustgefühle haben da nix zu suchen.