keuschhaltung bei männern ist mit sicherheit ein riesen kopfkick, das abgeben der kontrolle über die eigene lust, das sich hingeben, das "ihr gehören", gar nicht so der körperliche aspekt, der da im vordergrund steht. eher der "ich halt dir die karotte hin aber abbeissen darfst und kannst du nicht - nur wenn ich das will".
ums mal beim namen zu nennen - aus vielen gesprächen mit männern weiss ich, dass männer (bei frauen scheint der grund nicht so häufig vertreten zu sein) oft zur puren entspannung sich selbst befriedigen - nach einem stressigen tag, zur beruhigung, aus allerlei gründen. wenn das unterbunden wird, müssen neue strategien gefunden werden um diesen zustand der "entspannung" zu finden.
aus eigener erfahrung kann ich sagen, dass das für einen mann kein leichter weg ist.
anfangs (so die ca. 1. woche) gabs ärger, zweifel bis hin zu wut und verzweiflung weil er nicht mehr durfte/konnte wie er wollte und die zerrissenheit des "ich wills doch auch und ich will stark sein und beweisen (mir und ihr) dass ich es kann". nach 2 wochen absoluter keuschhaltung (dabei gabs sehr viel futter fürs kopfkino, immer wieder situationen die höchst erregend und dabei null zielführend für ihn waren) kam so der punkt, wo er dann schmerzlich realisiert hat dass da kein weg dran vorbei führt und er seine lust absofort aus anderen situationen ziehen muss - wenn überhaupt. so bissi resignation...
so wandelte sich das frustige und manchmal auch (ver)zweifelnde aufbäumen und trotzen in ein immer liebevoller werdendes "ich tu alles für dich" und "wie kann ich dir den alltag/dein leben versüssen" gefühl und handeln. sicher erst in der hoffnung damit zum ziel (einem erlösenden orgasmus) zu kommen, später mit der gewissheit - es bringt rein gar nix - lust gibts nur wenn sie es will.
das muss man nicht nur als mann durchstehen können, sondern auch als frau, weil die versuche und angebote was mann nicht alles tun kann und will um sich als "orgasmuswürdig" zu zeigen schon sehr heftig und (zeit)intensiv ausfallen können bis hin zum klassischen betteln das manchmal einfach nur nervig ist wenns zu viel wird.
wenn man da mal durch ist, und der partner nach langen wochen verstanden hat, dass sie nun alles wortwörtlich in der hand hat, pendelt sich das ganze auf ein maß ein das - wenn beide das dann so leben können und wollen - von harmonie geprägt ist. allerdings ist mir schon eins aufgefallen - mann wird zwar steichelweich und kuschelig sanft, aber andererseits auch dünnhäutiger wenns um ärgernisse geht und situationen die ihm gegen den strich gehen. andererseits hat frau natürlich mit der keuschhaltung schon ein sehr mächtiges instrument in der hand.
glücksmomente, wo er dann beweisen darf dass er doch noch ein mann ist (sprich einen orgasmus haben darf ;-)), sind dann für beide intensiver - so habs zumindest ich erlebt
orgasmen müssen aber nicht zwangsläufig für ihn beglückend sein - es kommt immer auf die "aufgabe" drauf an. orgasmen können auf jeden fall ziemlichen stress bedeuten und von hochtrabenden glücksgefühlen weit weg sein, wenns gilt eine vorbestimmte anzahl an orgasmen in einer vorgeschriebenen zeit zu haben.
ich mag das spiel mit der lust des mannes.
funktioniert nur leider total selten wie ich festgestellt hab - ist eine sehr große vertrauensfrage und ohne ehrlichkeit geht für mich da gar nix.
mir machts vor allem spass mit mann über seine gefühle, seine zweifel, seine ängste, enttäuschungen und auch freunden zu reden.
ich mags einfach wenns passt!
liebe grüsse
M