@ SMarte_SH SM vs. BDSM
Danke für die Blumen
Sicherlich gibt es im BDSM Grenzen und nennen wir es mal Richtlinien, das soll auch so sein. Ja, vieles ist fließend und bei manchen auch eine Lebensphilosophie. Jedoch ergeben alleine schon die Begrifflichkeiten, die sich in BDSM verbergen, so etwas wie ein Grundfundament.
Ich hatte es, glaube ich, schon geschrieben. Gäbe es die BDSM Kultur nicht, würde ich mich der SM Kultur nicht dazu gehörig fühlen. Dann wäre ich Vannilla, mit exotischen sexuellen Praktiken, geblieben.
Bi hat sich in den letzten 10 Jahren zu einer Modeerscheinung entwickelt. Aus welcher Motivation heraus, ist teilweise nicht ganz klar, aber es ist „Hip“, zumindest bei Frauen. Männer sind da scheinbar noch nicht emanzipiert genug *lach.
Einen technischen und gefühlsmäßigen Unterschied beim BDSM Spiel zwischen Frauen, gibt es ganz gewiss keinen Unterschied. Eine Frau mag eine 1000%ige Frau sein, was das auch immer sein mag, jedoch wird sie nie in einen anderen Menschen, in dem Fall eine Frau, sich selber wiederfinden. Dazu ticken wir Mensch zu unterschiedlich.
Es ist ein Mythos, dass Frauen wissen, was Frauen wollen. Das hat schon bei den Tupperwaren nicht funktioniert.
Gehen wir mal davon aus, dass weibliche sub es mag gepeitscht zu werden, am liebsten mit verbundenen Augen. Da kann mir kein Mensch erzählen, dass Sie einen Unterschied zwischen Mann und Frau spürt. Oder sie mag es geleckt, gedehnt und in ihren Öffnungen bespielt zu werden, auch mit verbundenen Augen. Auch da kann Sie keinen Unterschied feststellen, wer ihr auch immer den Plug, den Dildo einführt bzw. wessen Zunge da gerade am werkeln ist.
Weder kann eine Frau wissen, was bei einer anderen Frau passiert und in ihr vorgeht, genau so wenig wie das bei Männern geht. Und ich behaupte mal, dass mit Sicherheit ein Prozentteil der nicht geringer als 50% ist, der „Dom`s“ egal ob männlich oder weiblich, wirklich wissen, was in dem anderen vorgeht. Dieses war sicherlich vor 20 Jahren anders! Ist aber ein anderes Thema.
Jetzt ein paar Anmerkungen zu Eurem dritten Beitrag. Oha, die These, dass SM nicht in BDSM wiederzufinden ist, wackelt nicht nur, sie ist falsch, nachweißlich falsch. Schau Dir doch einfach nur die einzelnen Begriffe an, das beantwortet schon den Inhalt. Wo Banane drauf steht, ist grundsätzlich Banane drin.
Schlagzeilen haben eher eine untergeordnete Rolle in der Idee des BDSM. In einiger Fachliteratur wurde zwar SM durch BDSM ersetzt, jedoch gibt es, so meine Erfahrung, da draußen immer noch beide Welten. Ich glaube hier muss man ein wenig in die Historie gehen um den Unterschied zu erkennen.
Im Zusammenhang mit SM wird sehr häufig auf Marquis de Sade und auf Leopold von Sacher-Masoch verwiesen, sozusagen die Namensvetter
In der SM zum Teil aber auch in der BDSM Scene, wird de Sade immer noch sehr verehrt und als Ikone dargestellt, wie auch das Werk „Geschichte der O“ ja immer noch oftmals als Lehrbuch genutzt wird, aber auch das ist ein anderes Thema.
Bleiben wir mal bei de Sade. Die Kultur, die sich um ihn und basierend auf seiner Literatur entwickelt hat, hatte einen elementaren Unterschied zu der heutigen BDSM Kultur. Um sadistische, sexuelle wie auch nicht sexuelle Handlungen durchzuführen, bedurfte es keinerlei Erlaubnis. Ein beidseitiges Einverständnis war nicht erforderlich, zum Teil ja eher hinderlich.
Heute entscheiden die meisten aus freien Stücken, was sie tun und vereinbaren dieses idealerweise auch. OK, es wird heute auch noch eine Menge „Dom`s“ geben, die eher in die de Sade Welt passen, aber das ist ja auch nicht das Thema heute.
In den 90 versuchte man in der Tat zu konsolidieren, zur reglementieren und vor allem versuchte man so etwas wie Sicherheit mit ins Spiel zu bringen. Man hat sich irgendwo im IRC, Usenet oder wo auch immer bis zum erbrechen ausgetauscht. Und irgendwann, war die Schublade „BDSM“ geboren.
Wo genau die Wurzeln des heutigen BDSM liegen, werden heiß diskutiert und da kann man sicherlich 10 Experten fragen um dann 15 Antworten zu bekommen. Klar ist, OK für mich ist klar, dass es beide Welten gibt. Eine sehr stark reduzierte SM Welt und eine freiheitliche BDSM Welt. In einer kannst du dich entfalten, in der anderen musst dich entscheiden „im oder am Käfig“.
Noch von meiner Seite eine kurze Anmerkung zu „dazugehörig“. Es geht nicht darum, dass eine Scene, einen aufnimmt. Das kann sie gar nicht. Entweder man fühlt es selbst, oder eben nicht. Es ist genauso wie „christ sein“. Du kannst zwar Steuern zahlen, oder in eine Freikirche gehen, oder, oder wenn, dann bekommst eben einen Mitgliedsausweiß und das wars. So etwas kann man natürlich auch in der BDSM Welt bekommen SZ und ähnliche machen dieses möglich….
Sorry, für die viel zu vielen Worte. Mein vollstes Verständnis an die, die nicht bis hierhergekommen sind und meine Hochachtung an die, die hier angekommen sind
Respektvolle Grüße
S.