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BDSM damals im Vergleich zu heute

*****n_N Mann
9.370 Beiträge
Themenersteller 
BDSM damals im Vergleich zu heute
Hier bin ich auf Erfahrungen neugierig die wohl die am besten nennen können, die BDSM schon über 10 oder 15 Jahre oder noch länger nachgehen.

Vor etwa 15 Jahren entwickelte sich recht schnell eine normale Beziehung zu einer BDSM Beziehung. Meine damalige Freundin (etwas älter und damals BDSM erfahrener) merkte schnell was mir gefiel und gab mir die Möglichkeit "frei" zu sein, so zu handeln und das zu tun was mir gefiel.
Danach landete ich lange in einer normalen Beziehung und daher fehlt mir persönlich der Vergleich.

Daher hier meine Fragen:

Hab ihr es "damals" auch so empfunden das Dom freier war als heute?
Ich hatte in dieser einen Beziehung nie das Gefühl das sub was forderte, im Gegenteil! Sie wollte Kontrolle abgeben, sie ganz in meine Hände legen.
Heute hab ich gelegentlich (eher häufiger, wenn ich einige Beiträge , Profile lese und mich austausche) das Gefühl, das Dom immer mehr zum Spielball der Sub wird, der brav an der Leine gehalten wird.

NATÜRLICH trifft das nicht auf alles Subs zu aber es fällt mir halt sehr oft auf.

Stopwort kannten wir nicht, eben so wenig Listen mit Tabus und Grenzen.
War das nur bei uns/mir so?
Findet ihr das heute besser, wenn es die früher nicht gab, oder empfindet ihr diese Listen gelegentlich als beklemmend?


Wie gesagt, ich hatte damals keinen Vergleich. Daher bin ich neugierig mehr zu erfahren. Auch gerne anderes was ich jetzt nicht gefragt habe und jemanden am BDSM im Vergleich "damals" zu "heute" aufgefallen ist.
********s_nw Mann
201 Beiträge
Natürlich kann ich aufgrund meines Alters nicht wirklich mit Erfahrungswerten dienen, dennoch:

Ich denke, dass die so genannte "Szene" bei weitem nicht so groß und/oder zusammen hängend war, wie sie es heute ist. Die starke Vernetzung, die ja hauptsächlich über das Internet stattfindet existierte nicht, bzw nur in weitaus geringeren Maßen als heute.
Wer heute bei sich eine Neigung entdeckt, wird mit Sicherheit in einem frühen Stadium im Internet zu recherchieren beginnen. Dabei stößt man unvermeindlich auf Dinge wie Tabus, Safewords, SSC, etc. und wird diese Dinge, da man als Neuling bestrebt ist, einen Zugang zu finden, schnell als Regeln/Gesetzmäßigkeiten oder Voraussetzung ansehen. (Ob das nun sinnvoll ist, oder nicht, sei dahingestellt)
Dadurch entstehen schnell Einstellungen und Werte, die man bei den meisten Szenegängern mehr oder weniger stark ausgeprägt vorfindet.
Früher hingegen hat jeder sein eigenes BDSM gelebt, wie er es für richtig gehalten hat. Ich denke, dass es auch damals schon Subs gab, die ihren Dom in der Hand hatten. Vielleicht entsteht der Eindruck, dass sowas heute öfter vorkommt nur dadurch, dass man durch die Vernetzung viel mehr liest, und somit viel mehr verschiedene Sichtweisen auf das Thema bekommt.

MfG, Satyricus, der eigentlich noch mehr schreiben wollte, aber leider den Faden verloren hat.
also ich kann auch nicht wirklich viel dazu sagen, denn ich bin Sub und nicht Dom, aber ich habe einen Spielpartner, der keine Beziehung
will und der vor vielen Jahren schon in der Szene war und das gelebt hat.
Dieser fragt mich, was ich noch gerne ausprobieren möchte und was meine Tabus sind.
Daher denk ich mal, das auch früher schon verschiedene Auffassungen existierten, nur der Austausch war nicht so wie heute möglich.
Und ich werde mich von Ihm verabschieden und nicht darauf warten, das er mich wegschmeißt, wenn ich einen echten Partner gefunden habe.

Allerdings glaube ich schon das eine Sub auch einen riesen Einfluss auf den Dom nimmt, was wäre er ohne sie?

Es gibt auch nur wenige weibliche devote maso Subs, die es von natur aus sind und nicht spielen.

Früher war nicht alles besser! Und da waren wir alle Perverse!
Hier meldet sich ein Dinosaurier....
Ich lebe BDSM seit über 35 Jahren....

mein Mann, der eine Ecke älter als ich ist, hat mich damals rekrutiert und ausgebildet.... irgendwann im Laufe der Jahrzehnte sind uns dann das "BD" abhandengekommen und nur noch SM ist übriggeblieben.

Es gab damals keine große Szene, keine Vernetzung, an Literatur gerade mal dé Sade und die Geschichte der O...........

allerdings tauchten in den größeren Städten die ersten Clubs auf..... wir lebten damals im Ruhrgebiet und ich erinnere mich an das "Café de Paris....." ein Laden, der irgendwo zwischen Homoszene und BDSM hin- und herschwankte.

Was es gab, waren private Partys..... da jede die Pille nahm und Aids noch unbekannt, waren die Feten gigantisch........ Rudelbumsen normal und auch SM angehaucht.

Spanking und Flaggelation waren bekannt, alles andere mußte man sich selbst ausdenken, es gab kaum Austausch untereinander. Als Sub oder Bottom zu widersprechen war verpönt, man/frau war Sklavin oder Herr - basta! Codewörter, Ampel, oder Ähnliches war völlig unbekannt..... man tastete sich aneinander - entweder es passte oder auch nicht.

Wer so "großgeworden" ist, hat es, wie ich, heute schwer, sich loszulösen, zu begreifen, dass es auch selbstbestimmte Sexualität gibt usw.......

Bin gespannt, wie andere "alte Hasen" die Zeit in den 70er in Erinnerung haben.... *bunny*

Stregalita - Urgestein
*******958 Frau
9.897 Beiträge
Gruppen-Mod 
ich blicke auf über 35 jahre sm leben zurück
früher und heute teilweise so unterschiedlich wie sonne und mond

kontakte zu sm
früher:
ich habe auf dem land, tiefste provinz gelebt, weit und breit (für damalige verhältnisse) keine stadt in der nähe
der ort bestand aus 400 seelen (wobei die vermutung naheliegt das sie auch die kühe mitzählten) und zwei dorf-spelunken
die nachbardörfer wahren auch nicht wirklich attraktiver. sex und erotik wahren weitum ein tabu-thema, abgesehen von den platten stammtischgesprächen. doch trotzdem gab es die einen oder anderen, die in kleiner runde offen über sich und ihre art leben sprachen. so das man darüber auch in kontakt zu sm’lern kam und somit auch zu dem, was man heute “szene” nennt.
man traf sich gemeinsam in kleinen, streng geheimgehaltenen privatclubs. rein kam man nur, wenn man jemand kannt der einen mitnahm und vorstellte. die kreise, in welchen ich mich bewegte, wahren tw. im wallis (genau am anderen ende der schweiz ich wohnte), im kt. graubünden, am bodensee schweizerseite oder sehr oft auf der deutschenseite. die kommunikation verlief über telefon (damals noch fest an der wand verschraubt) per briefpost und mund zu mund weiter sagen. funktionierte übrigens damals prima. es wurde ein termin vereinbart wo und wann und wer zusagte ist , ausser wirklich höherer gewalt, auch erschienen.

heute:
ein mausklick und schon hat jemand das gefühl bereits mitten drin zu sein
events zu hunderten im net angeboten, mittels klick wird oft schnell angemeldet und in der hoffnung es gibt was besseres , tun dies einige gleich bei 3 events am gleichen tag, erscheinen tun einige jedoch zu keinem

partyverlauf

früher:
kleine, wie schon erwähnt, geheime, räume, gewölbekeller oder privatwohnungen
alle meist mit einer bar ausgetattet wo man sich hinsetzte und locker flockig unterhielt, über all möglichen themen
ohne zwang, ganz locker. die einrichtungen je nach örtlichkeit sehr unterschiedlich. ein strafbock und ein grosser stabiler tisch mit an allen ecken ösen wahr jedoch überall vorhanden. an einigen orten gab es auch ein kreuz, streckbank ketten von der decke. im grunde wie heute, nur oft einfacher aber nicht weniger funktional meist sogar muldifunktional wenn ich mich so an die tische zurückerinnere.
wer lust hatte zu “spielen” tat dies ohne grosses aufheben daraus zu machen. man stand einfach auf, und begann (meist begann es sowiso schon an der bar. wer lust hatte gesellte sich mit gerührendem abstand als zuschauer dazu. oder wurde aufgefordert mitzumachen. man kannte sich ja meist.
wer sich wirklich daneben benahm flog gnadenlos raus. jeder lebte dabei sein ganz eigenes sm. die einen hart bis sehr hart, andere eher soft, einfach zwanglos wie es jedem gefiel. peitschen, fesseln etc. brachte jeder selbst mit. wer nichts dabei hatte, pech gehabt. gv gab es oft während oder nach der “session” geblasen wurde da wo es gerade gefiel ob an der bar oder oder

heute:
achtung ich schreibe hier von öffentlichen veranstaltungen nicht privaten in kleinem kreis!
öffentliche tw. massenveranstaltungen. tw. durchorganisiert bis zur position die sub zu füssen ihres partners einnehmen muss. (veranstalter sind da in den vorgaben tw. sehr kreativ)
meist eeht es mehr um sehen und gesehen werden. “spielt” man kommen zuschauer tw. so nahe das es jegliche grenzen überschreitet. fast jede sub wird als freiwild betrachtet und einige doms haben das gefühl, das sie sich frei und ungefragt bedienen können. spiele werden öfters lautstark kommentiert im sinne von: ach das tut doch weh, der haut ja richtig. ich würde da viel härter schlagen, wiso nimmt der nicht die gerte und so weiter
gv ist an sm anlässen eher verpönt, ein dom der seine eigene partnerin vögelt wird schräg angesehen. die sub jedoch von andern vögeln lassen das ist dann wieder genehm.

kleidung
früher:
jeder hat sich gekleidet wie es zu ihm passte, die einen dunkel, andere ganz bunt. manche in lederhosen, manche in jeans, im sommer auch mal shorts, sogar blusen mit blümchenmuster wahren erlaubt. man kleidete sich meist so wie man sich zu einem essen in ein gutes retaurant gewandet hätte. (klar konnte man auch uniform oder o-ähnliche kleider tragen wahr aber meist nur für spezialanlässe wie z.b. ein geburtstag (die wurden oft sehr ausschweifend gefeiert) oder silvester etc. aber es wahr immer so das die kleidung kein hindernisgrund für einlass wahr.

heute:
bei vielen veranstaltungen gibt es bereits eine kleidervorschrift die sich dresscode nennt. einlass meist nur in LLL oder fantasie etc. ob jemand sm lebt oder nicht wird via kleidung definiert. egal wie lange jemand sm lebt, hat man kein dresscode ist man kein sm’ler und findet keinen einlass. erinnert mich öfters eher an fasching wie an sm. sehen und gesehen werden ist oft trumpf

tabus:
gab es auch schon früher aber nicht in form von listen. man sprach kurz wiso das oder jenes nicht (z.b. geht geundheitlich gar nicht oder heute nicht) und das wahrs. kein tam tam

grenzen
ja auch die gab es früher. doch auch hier ohne jegliche liste stopworte? ein fremdwort man blieb während der “session” im dialog. nein kein gequassel und lamentieren, sondern beobachten sich wirklich aufeinander einlassen. top verstand wann ein schrei eine grenze anzeigt oder pure lust.
sklavenverträge, neigungsbögen, strafbücher und co. habe ich, bevor das internet einzughielt nicht gekannt und ich verweigere mich solchem auch bis heute erfolgreich, den ich weiss ja das es super ohne al das geht und prima erfüllend gelebt werden kann.
es gab auch keine männer die meinen sie müssten eine fremde frau gleich mit sub oder sklavin etc. ansprechen. umgekehrt erwartete auch kein mann das man ihn gleich mit: herr, meister, dom etc. anspricht. wir hatten unsere reale namen oder schwerzhafte spitznamen. kalr nannte man seinen partner auch SIR etc. doch dann handelte es sich um partner mit welchen man schon länger zusammenwahr und das auch dann nicht als muss sondern eher als kosename.

manchmal frage ich mich: wie konnten wir nur ohne internet sm leben?

für mich pers. wahr früher in dem bereich vieles einfacher, freier und offener
und trotzdem wahr früher nicht alles besser doch für mich pers. trotz verdeckten clubs etc. einfacher

und bitte lest das ich nicht alle schreibe sondern stets einige oder viele. den auch früher gab es negative wie positive menschen im bereich sm, wie es diese auch heute gibt.

wurde ein etwas langer beitrag
doch er hätte noch viel länger werden können wenn ich alles zu früher und heute reingepackt hätte.
*****eCH Mann
97 Beiträge
Bei mir sind es 28 Jahre, seit ich weiss, was das ist, was mich kickt.
Internet gab es noch nicht, an Informationen kam man in meiner Gegend nur sehr schlecht.

Die Geschichte der O machte deutlich, dass ich mit meinen Fantasien wohl doch nicht alleine war. Die Zeitschrift Sadanas war das einzige in meiner Region erhältliche Szenepublikationsorgan. Die Zeitschrift war teuer und nur in wenigen Sexshops, manchmal sogar nur unter dem Ladentisch erhältlich.

Öffentliche Spielräume waren mir nicht bekannt und Toys wurden oft improvisiert hergestellt. Es gab zwar bereits einen Szeneshop der vor allem Gummiartikel und Gummifesseln, in beschränkter Auswahl auch in Leder verkaufte. Ich erinnere mich, dass ich sehr stolz auf die abschliessbaren Ledermanschetten war.

Regeln und Vorgaben erschuf man sich selber, woher sollte man auch wissen, was "richtig" und was "falsch" war. Man erschloss sich einfach diese Welt, und die Partnerin war genau so unwissend, wie man selber war.

War es besser? Nein. Es war damals genau so in seiner Einfachkeit aufregend, spannend und erregend, wie es heute in der eigenen gut ausgerüsteten Spiellocation ist. Und ich hoffe sehr, dass es auch morgen noch genauso aufregend, spannend und lustvoll ist.

Freundliche Grüsse
George
*******oyo Mann
3.913 Beiträge
Es war Anders
in erster Linie Geheimer, verruchter, perverser, spezieller, teurer *zwinker*

für mich gab es nix aufregenderes... zum Mond fliegen vielleicht, obwohl..?

Personen waren Aufgeschlossener, naiver + verschwiegener...

Ein schöner Nebeneffekt war, das man öffentlich echte SM Sachen tragen konnte, weil kaum jemand wusste was SM ist. die meisten dachten an so ne Art Faschings Verkleidung... oder Motorrad (Rocker) Klamotte... später waren dann die Punk's modern... da durfte man sich noch mehr trauen...

1975 waren wir mal in einer Dorfgaststätte, da hat mir der Wirt nach Mitternacht 500 Mark geboten, wenn ich Ihm all meine Sachen da lasse. Den 100+Deckel und nen neuen Trainings Anzug samt Schuhen + Wäsche packte er noch oben drauf...

Der wurde übrigens erst mit uns warm, als er hinter dem letzten Stammgast die Türe abgeschlossen hatte... *zwinker*

Alles Liebe + oyo + ein Ländliches WE
****orn Mann
11.994 Beiträge
bdsm - entwicklung
ich kam auch letztendlich über die literatur zum bdsm.
anaiis ninn, henry miller, marquise de sade und die geschichte der O... ganz genau. das hatte mich schon als jugendlicher unglaublich angemacht.
während freunde und klassenkameraden beim onanieren davon träumten, einer mitschülerin an den busen zu fassen, träumte ich bereits über meinen büchern von ganz anderen dingen.

"justine" - das arme ding hatte es mir angetan. sie erweckte die lust in mir, meine befriedigung durch das langsame "quälen" zu finden.
nicht das ätzende ende, sondern die lust an der lustbefriedigung. die gier, die hingabe und das ganze spiel der wollust und der hemmungslosigkeit.

da ich in hamburg aufgewachsen bin, kam ich sehr früh auch an "verbotene" sachen heran. bdsm habe ich zuerst mit schwul wahrgenommen. denn die schwulenszene schwappte aus amsterdam über berlin auch nach hamburg. es waren die schwulen, die bdsm einführten. mit ihren ledermützen und stiefeln. und peitschen.
von dom und sub wusste ich nichts. auch nicht von sklavinnen . außer eben in der literatur... serva.... schon so lange ein echtes zauberwort in mir.... und so schaute ich genauer hin.

zunächst in der schwulenszene. dort sah ich zum ersten mal das spiel top und bottom. entdeckte das gespür für top. ich beobachtete, und es faszinierte mich. ich entdeckte die lust an der macht.
augenblicklich assoziierte ich das alte rom und justine.
und seitdem war klar: DAS isses!

kontakte gab es nur über chiffre. erst mit einzug des internets änderte es sich. und erst seitdem wurde ich auch aktiv. wie lange das her ist? keine ahnung.
Bei mir sind es 26 Jahren
wie meine Vorredner schon sagten:
Es war im Geheimen, immer unter sich, es gab eine kleine Gruppe, die sich ab und zu mal traf.
Verrucht, Intim... ABER irgendwie freier als heute und keine Eifersüchteleien kein Gezicke und keine Intriegen!
Toys, na ja es gab den Teppichklopfer....
**********Magic Mann
19.053 Beiträge
Gordon,

in einer Zeit in der es mehr "dominante" und "Devote" gab als je zuvor ist es nicht verwunderlich das dieses anscheinend "dom immer mehr führen als sich führen lassen" eine Erscheinung ist die durch unsicherheit, unverständnis und durch nicht vorhandenem Halbwissen, gefördert wird.

Heute spricht man über Sex im allgemein natürlich offener und so geraten auch Themen wie BDSM in die Mühlen des Geschwafels.

Aber es ist mit fast allem so.

Ich Galube das Menschen die vor langer Zeit in dieses Thema eintauchten eine ganz andere Intention hatten als die Mehrzahl der Menschen die es Heute versuchen und bei denen es auch meisten bei dem versuch bleiben wird.

Ich glaube das sich zu wenig Menschen wirklich bewusst machen warum Sie sich diesem Thema widmen und es dann auch letztendlich ausleben wollen.

Und da wir ja zur genüge immer wieder hören das BDSM ja kein handbuch benötigt und es keine festen regeln für die allgemeinheit gibt, nutzt es auch nichts einfach mal darauf hinzuweisen das es sehr wohl Regeln gibt.
Nur wer hat diese Festgelegt? Niemand hat diese festgelegt!

Es bedarf nur einwenig Verstand und auch dann das entsprechende Verständnis dafür dass man ungeschriebene Gesetzte nicht ausspricht.

Und wer diesen letzten Satz nicht versteht wird nie das erleben was es wirklich bedeutet, sondern wird sich immer auf den pfaden des: ich bin der devote part und gebe die grenzen vor und du bist der dominante part und nutzt den von mir gegebenen freiraum nach deinen wünschen aus, begeben und dort verharren.
lange, lange
Stopwort kannten wir nicht, eben so wenig Listen mit Tabus und Grenzen.
War das nur bei uns/mir so?

JA
es gab und gibt immer welche, die keine Ahnung haben - und einige scheinen auch noch stolz darauf zu sein.
********lady Frau
456 Beiträge
;-)
Hier kann auch ich mal wieder mitreden , ich wurde damals mit 17 gefunden wie sagte er: "Ich habe deine devote Ader gespürt" , er gefiel mir ich ging mit wir liebten und verliebten uns,

er bildete mich aus , wir tasteten uns ran es gab nogos die er sich schnell merkte und auch er beobachtete genau mein Verhalten , was ist Lustschrei und was nicht.

Er setzte kleine Regeln auf die ich einzuhalten hatte es war eine schöne Zeit, die leider durch seinen Umzug ins Ausland nach 5 Jahren in die Brüche ging.

Ich lernte einen anderen Mann kennen, der wie sich herausstellte aber Stino war , aber wir liebten uns meine Neigung lebte ich an mir selbst heimlich aus , der SEX stimmte ja.

Als er sich dann mit 50 veränderte nach jungen Küken suchte die seine Töchter sein könnten, mit mir nicht mal mehr normaler SEX lief trennte ich mich und begann einen DOM einen Herrn zu suchen der in mein Leben treten soll, denn nochmal verzichten wollte ich nicht , meine Neigungen wollte ich in einer neuen Beziehung mit ausleben.

Ich fand einen Mann Dom, der mir gut tat aber es stellte sich später raus das er in Ehe war und ich nur sein Spielzeug , das tat verdammt weh, Nägel mit Köpfen wollte er nicht machen und seine ich sag da Barbipuppe zu behalten , ich verließ ihn .

Ich geriet an einen Dom der anfangs gut und später die Hölle war, er machte vieles kaputt , hörte nicht zu und ich musste mich auch mal wehren, weil was nicht ging und seit dem gibt es bei mir auch Listen wo der Herr lesen kann was ich mag und was nicht.

Damit es nicht nochmal passiert , ich hab inzwischen sehr viel Erfahrungen gesammelt und festgestellt das es kaum noch wirklich gute DOMs gibt, die es drauf haben SUB richtig zu beobachten und aufpassen , es gab sogar Herren die die Kontrolle verloren und böse Verletzungen in ihrer Extase anrichteten.

Es war früher einfacher als heute sich in die Hände eines Herren zu geben und meist entsteht selten Liebe und SEX bleibt oft aussen vor , gehört für mich aber dazu, das man nach der Session in seine Arme sinkt und den Sex im Bett zusammen genießt .

Kleiderordnung kannte ich auch nicht ich durfte nur das Halsband nicht ablegen alles Andere durfte ich vom anziehen her entscheiden .

lg Perle
*******heu Frau
144 Beiträge
Früher war alles besser.......
*gähn*, ein Jammer, dass diese gesellschaftliche fast schon als Polemik zu bezeichnende Dummheit mittlerweile auch ihren Einzug in die Sexualität erhält......

Mein lieber Gordon,

ich beschäftige mich seit 18 Jahren mit BDSM, theoretisch und praktisch, immer gleichzeitig, weshalb ich es für mich als BDSM-Leben/Ausleben bezeichne. Meine Sexualität ist BDSM, seit ich 19 bin. Ich switche zwar, doch ist meine aktiv-passiv Verteilung wesentlich stärker in die passive Rolle ausgeprägt, hier liegen 90% meiner Lust und Laster;-)

Zu Deinen Fragen:

Inwiefern Deine Sub fordert bzw. Dich an der Leine hält, nun mein Lieber, das obliegt ganz allein Deiner Macht und Kontrolle. Wenn Du Macht/Kontrolle und damit auch Verantwortung übernimmst, dann ist es Deine Aufgabe, dass die "Dinge" so laufen wie Du willst. Ist dem nicht so, dann passt es entweder ganz einfach menschlich und partnerschaftlich nicht zwischen Euch, oder aber Dir fehlt die Empathie, Deine Sub und was in ihr vorgeht wirklich zu verstehen um sie dann entsprechend lenken, an ihre Grenzen bringen und dominieren zu können. Eine dritte Erklärung wäre mangelndes Vertrauen Deiner Sub in Dich, aber auch das wäre dann wiederum Deine Aufgabe, dieses zu schaffen.
Dominanz "funktioniert" über das Verständnis des Gegenübers. Der dominante Part NIMMT den passiven, und das geht nur, wenn er/sie Vertrauen aufbaut, Verständnis lebt, was sich wiederum im Respekt des/der Sub für ihren Dom manifestiert.
Ich habe es in den 18 Jahren BDSM-Leben, wovon ich viel Zeit in der Szene verbracht habe, bei keinem glücklichen Dom-Sub-Paar (unabhängig von der Geschlechterverteilung) erlebt, dass sich der Dom dominiert fühlte. Das passiert immer erst dann, wenn die Beziehung an sich krankt oder aber, wenn das Machtgefälle einfach nicht komplett hergestellt wurde und Empathie bzw. Vertrauen fehlt.

Die Antwort auf Deine Frage ist also so alt wie die Menschheit selbst: entweder passt es oder nicht.

Weiter......
Stopwort kannten wir nicht?

HÄ ???????

Wie kommst Du denn auf diese dilletantische Aussage? Das erste, das man mir 1996 vor meiner ersten SMart-Fete eintrichterte, war: wenn Du Dich unwohl fühlst, wenn Du merkst, dass Du nicht mehr im Spiel bist, wenn Du denkst, dass Du einen Herzinfarkt bekommst, wenn Du fühlst, dass "etwas" hoch kommt, was das Spiel kaputt macht.... dann ruf MAYDAY.
Ich empfehle Dir hierzu die Lektüre bzw. die Infos und Angebote von Austausch zu BDSM, die mir in den letzten 18 Jahren immer wieder geholfen haben mein Selbstverständnis zu finden:
www.smart-rhein-ruhr.de
www.datenschlag.org

Oder auch die Lektüre von Matthias Grimme zu diesem Thema, siehe Charon-Verlag:
www.schlagzeilen.com

Und ergänzend auch gerne den offensichtlich schon vor 12 Jahren existierenden Bedarf an Hilfe:
http://maydaysm.de/904,0,0,0,0,0.htm

Nochmal weiter.......
Listen beklemmend?

Ich habe einen Sub, von dem ich eine SEHR lange Liste habe. Mit sehr vielen no-goes wovon mir z.B. das Ohrfeigen garnicht gefällt, mache ich nämlich sehr gerne *g*

Nun, ist es aber so, dass ich meinen Sub nicht als Produkt verstehe, an dem ich eine Dienstleistung vollbringe bzw. an dem ich meine Egoismen ausleben will.
Ich verstehe meinen Sub als Partner, selbst wenn es nur ein 3-stündiges Spiel ist. Der Sub und ich haben in dieser Zeit eine Verbindung, eine Energie, und diese leben wir aus. Ich WILL, dass er sich mir hingibt, dass er fällt, dass er das Gefühl hat, zu gehören, nämlich MIR. Indem ich seine no-goes respektiere und zudem das Wissen nutze, wodurch ich ihn in seine innere Aufgabe bringe, schaffe ich Kontrolle und Vertrauen. Und das ist mein Ziel: ich will ihn haben, im Kopf.
Für mich ist es daher ein Geschenk des Sub, wenn ich eine "Liste" bekomme, denn sie ist für mich genau, was mir Auskunft darüber gibt, welche Knöpfe im Kopf des Sub das bewirken was ich will. Und damit spiele ich dann, sorge dafür, dass er fällt, dass er vertraut und sich hingibt. Und in dieser Hingabe schlage ich ihn auf dass er fliegt. Das gibt mir meinen Kick als Aktive: den Sub in seine Devotion und in seinen Sadismus zu bringen, und dann die Dankbarkeit in seinen Augen sehen, weil genau ICH das getan habe. Weil genau ICH ihm dieses Geschenk gegeben habe, dass er Schmerz genießt und jede Sekunde nichts lieber tut als den Blick zu senken, um auf meine Berührung zu hoffen.

Darüber hinaus verstehe ich meinen Sub auch einfach nur als Mensch, und diesen Respekt, den spürt er, was wiederum seinen Wunsch nach Hingabe erhöht.

Und exakt analog verhält es sich für mich auf der Sub-Seite. Schau: ich hasse Strom. Strom ist für mich ein Tabu, weil ich es traumatisiert habe. Wenn nun ein Dom meint, er müsse Strom einsetzen, dann passiert folgendes: es reisst mich aus dem Spiel, mein Vertrauen geht gegen Null, Ende. Was also soll das? Welcher Dom würde das tun? Nun, ich sage es Dir: kein Dom. Zumindest keiner im BDSM-Verständnis, lediglich ein Gewalt-Erotiker, der mir seinen Willen aufdrängt und Macht ohne Verantwortung ausübt. Das hätte dann wenig mit BDSM zu tun, würde eher richtung Gewalt tendieren.

BDSM ist gemeinsame Sexualität. Das Spiel aus Macht und Ohnmacht, erlebt durch ein einzigartiges Band, das im Moment oder auch auf Dauer verbindet.

Und das funktioniert ausschließlich über Respekt, Vertrauen und Liebe. Alles andere ist Mechanik.

LG
E.
*****ity Mann
42 Beiträge
Mode
Ich kann mich vielen meiner Vorredner nur anschließen
Früher wurde das gegenüber beobachtet
Geschätzt Mann ist auf Frau eingegangen und umgekehrt
Mann brauchte keine Listen keine safeworte
SSC war kein Begriff der bekannt war und wurde trotzdem gelebt
Mann fühlte und spürte sich einfach intensiver

Heute gilt es nur in der Scene Trendig zu sein
Es wird sich nur noch über schubladenbegriffe definiert
Dom Sub Sklavin Herr Novizin usw usw
Wer hat die besten Scene Klamotten wer trägt den schönsten Schmuck
Wer ist hàrter devoter dominanter als der andere
Und wer kennt die Idiotischten Strafen

Und bei all dem wird vergessen um was es eigentlich geht
Es geht um Partnerschaft
Um geben und nehmen beiderseitig
Darum um Frei zu sein

Früher konnten wir es
Heute jagen die meisten einer Utopie hinterher

Und das ist etwas was sich in der gesamten Gesellschaft abzeichnet

Ich hoffe es wird einmal ein wandel geben
Und man lebt und lässt leben und ist einfach man selbst
mit funktionierenden Gehirn
Die Männer waren im Schnitt "männlicher"...
Zumindest kommt es mir so vor.

Die Leute haben sich nicht so schnell als SMler bezeichnet, BDSM kam doch erst später als Wort wirklich auf.

Ich kannte niemand mit der Neigung" Manchmal Bondage, manchmal D/S und bitte nur manchmal in sexuellen Situationen"...

Im Schnitt fand ich die Leute wesentlich gebildeter und angenehmer.

Ausserdem hat der Erstkontakt in aller Regel schriftlich stattgefunden, der erste Brief war meistens ein Unikat und MANN hatte sich meist Mühe gegeben.

Sowohl die Anlaufzeit als auch das Gespräch danach waren ausgiebiger.

Und, zu den männlicheren Männern: Damals reichte ein go- Wort und es begann- niemand erwartete von mir " lustvolle Unterwerfung" oder ähnlichen Quatsch(für mich! )

Klar, Codewort war " Mayday", aber für Meganotfälle. Solche mit sofortigem Abbruch und Diskussion...

Und nicht zuletzt war das Verhältnis Mann zu Frau zwischen 1 zu 10 und 1 zu hundert- die Männer mussten sich wohl mehr Mühe geben, so scheint es mir.

Oder die 80&, die nie einen Riss machten, waren einfach nur schüchtern?

Niemand hat sich damals über Venusbehaarung aufgeregt, Männer waren nicht totalrasiert und dieser ganze LLL- Chic war noch nicht so inflationär geworden.

Nur meine Wahrnehmung
*******ink Frau
1.361 Beiträge
Das Kind hatte keinen Namen...
...früher...schmunzel...man machte halt.
kein internet, kein schubladendenken und ach herr...je, die begifflichkeiten.
nun, man musste halt noch mitteinander reden.
und all die tollen *toys*...da gabt doch der haushalt sooo viel her...
warum nennt man den pfannenwender auch küchenfreund?
das erste *gekaufte*, ein dildo...goldend und sooo laut.
Lach, danke Mama...hab ich auch bemerkt, daß wäscheklammern soo knicke machen, die man schwer wieder herrausbügelt.

Und auch heute noch kickt mich das geräusch der klimmpernden gürtelschnalle...aber so was von... *rotfl*

hmmm manchmal...aber nur manchmal, aber ich raff mein smartphone auch nicht so ganz...
****na Frau
23.760 Beiträge
"Früher" machte man sich noch die Mühe, sich ein wenig auf den Menschen einzulassen. Mit dem vermeintlichen Riesenangebot an passenden (Sex-)Partnern erscheint das vielen nicht mehr nötig. Es werden Vorlieben und Praktiken abgeglichen.

Passt es, muss es gleich los gehen, passt irgendwas nicht, wird aussortiert. Im Regal um die Ecke wartet die nächste Frau, der nächste Mann. Supermarktmentalität und Beliebigkeit lassen bei vielen keine Raum für das aufeinander einlassen. Da braucht es dann nämlich wirklich keine Listen mit Tabu's.....da spricht man einfach miteinander. *zwinker*
******Cut Frau
2.960 Beiträge
Zu Vergleichen kann ich nicht viel beitragen, da ich nie in einer/der sogenannten Szene verkehrt habe, auch heute nicht.

Was allerdings den Gedanken betrifft, das früher doch manches besser war, bin ich anderer Ansicht.

Ich habe meine Neigung richtig bewusst mit 12/13 Jahren entdeckt.Da ich mit niemandem zu dieser Zeit darüber sprechen und auch gar nicht in Worte fassen konnte, was mich bewegte, habe ich versucht das für mich allein im Geheimen auszuleben, soweit das allein eben möglich war.

Ich empfand das Gefühl nicht wirklich angenehm, sich als einzig "Perverse" in weitem Umkreis zu fühlen. Ich war verwirrt und hätte sonstwas für jemanden gegeben, mit dem ich hätte drüber reden können, dachte aber tatsächlich solche Menschen gibt es nicht. Ich war sehr naiv.

Zudem komme ich aus einem Elternhaus, indem noch nicht mal über normalen Sex gesprochen wurde, geschweige denn über "sowas".

Meine Freundinen fielen auch flach, denn die waren vollauf mit ihrem ersten Kuss beschäftigt und hatten diese Gefühle nicht und wären wohl aus allen Wolken gefallen, wenn ich erzählt hätte, was ich so treibe, wenn ich allein bin.

Ansatzweise konnte ich es dann mit meiner ersten Liebe erleben, was ich heute aber eher als harten Sex einstufen würde.


Daher find ich es gut, das es mittlerweile soviel Aufklärung über das Internet gibt, man sich untereinander austauschen kann, Menschen kennenlernt, die ähnlich gestrickt sind.

Sicher hat das auch seine Nachteile, aber für mich überwiegen bei weitem die Vorteile der Aufklärung und das so ziemlich jeder heute weiß an welche Stellen er sich wenden kann, wenn mal was schief läuft, wo er entsprechendes Equipment bekommt usw.



VG Anikya
Früher war kein Internet, eine naive Begriffslosigkeit für sein tun, dafür eine tiefe Zweisamkeit und die diebische Freude über ein gemeinsames Geheimnis (wir beiden Perversen...).

Sie damals dazu zu zwingen das Licht anzulassen, die Augen offen zu halten, beim Ficken in die Augen zu schauen, die Bettdecke wegzulassen, sie in den Spiegel schauen zu lassen - das war toll "archaisch", "naiv", "unverstellt" und so schlicht und einfach. Ein tolles Erleben sie vor Scham zum Auslaufen zu bringen. Keine Regeln, keine Begriffe für das Zusammenspiel - einfach Lust entdecken und ausleben - zupacken, seinen liebenden Sadismus ohne zu hinterfragen entdecken und ausleben zu können - das war toll.

Als backwoodboy mit seinem backwoodgirl konnte man sein Wissen und seine Erfahrungen im gemeinsamen Tempo entwickeln, was sich heute binnen Stunden passiv per Internet konsumieren lässt.

Heute ist jede Aktion, alle Perversitäten in einem bunten Bilderjahrmarkt und in einem permanent um sich selbst drehenden Diskussionskarussell laut und grell in diversen Foren präsent.

Manchmal befürchte ich, das vielen die Naivität und Unverstelltheit abhanden gekommen ist - sich garnicht entwickeln konnte...

Das mittlerweile eine ganze Generation, um diese selbst erfahrenen und erlebten intensiven Momente - durch die neuen Medien mit ihrer allwärtigen Verfügbarkeit von Bildern und Informationen - betrogen wurde...

Ich bin jedenfalls froh damals meine Sexualität, Geilheit und Lust ohne Begriffe, vorgefertigte Bilder, Regeln und Netzwerke von Angesicht zu Angesicht gefunden, entwickelt und gefestigt gehabt zu haben.

Was ich aus dem "Damals" für mich mitgenommen habe ist:
• eine gewisse Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen
• den Blick für die eigenen Veränderungen im Laufe der Jahre
• die Besonderheit und Einzigartigkeit in jeder Begegnung
• aus der eigenen Geschichte entwickelte und als "individuell"
empfundene SM-Spielchen und Methoden

So "eigen" und unabhängig meine Sexualität erlebt und entwickelt zu haben macht mich dankbar und zufrieden.
****usa Frau
2.692 Beiträge
Ich bin jetzt hier noch n Küken und verfüge nicht über zig Jahre in der Szene, ich lebe BDSM auch noch nicht so lange wie meine vorschreiber aber meine ersten Fantasien (Rape) hatte ich mit etwa 10 Jahren. Für mich irgendwie immer noch seltsam zu Glauben dass das kleine naive Mädel das eig nur Pferde im Kopf hatte so krasse Fantasien haben konnte. Dazu kamen sehr schnell noch weitere die so manche hier erschrecken würden. Bis ich 23 war hatte ich keinen eigenen Computer, Internetzugang nur im elterlichen Wohnzimmer von daher war Information über das Internet nicht möglich. Ohne bewusst zu wissen warum/wieso/was habe ich BDSM Szenarien gesucht und war fast enttäuscht als ich das erste mal ans Bett gefesselt war und es nicht kickte weil ich keinen Grund hatte mich zu wehren oder mich zu ängstigen.
Meine Heimatstadt ist "scheinheilig" und spießig, sogar jetzt wüsste ich von keiner wirklichen BDSM Szene dort, über sowas wird dort nicht gesprochen. München hat zwar eine Szene, aber der fühle ich mich nicht zugehörig, sie besteht großteils aus Posern und Spielern. Hauptsache man sieht dabei möglichst gut aus aber das ist ja nicht nur beim BDSM in München so.

Mein erster Partner ist auch seit vielen vielen Jahren in der Szene und hat mich zu einem stopwort gezwungen. Ich musste ihm Tabus und grenzen nennen weil er sonst nichts mit mir gemacht hätte. Ich habe mich dabei eig nicht Wohlgefühlt, ich wollte das nicht, wollte nicht bestimmen sondern Ungewissheit, Angst und so vieles mehr. Es liegt also nicht unbedingt an den Menschen die lange dabei sind sondern an der inneren Einstellung.

Ich bin froh endlich einen Mann getroffen zu haben der keine Codes und Listen will, Ausdrücke wie Sub und Dom ablehnt, der echt ist in dem was er tut. Kein Sicherheitsnetz, kein doppelter Boden, alles geben ohne Ausweg und ohne Möglichkeit zum Abbruch. Echt. Eine Frau die einem Mann gehört.

Also lieber Gordon, es liegt immer daran wen du dir suchst. Es gibt sie weiterhin, man muss nur länger danach suchen.
******Cut Frau
2.960 Beiträge
mrprachtvoll
Naja, man kann ja das Internet und diese ganze Informationsflut verteufeln wie man will, aber ich halte es dennoch für wichtig das auch schon Jugendliche, die ihren BDSM entdecken, wissen an welche Stellen sie sich wenden können, wenn es mal Probleme gibt, sie Fragen haben, die man eben nicht mal kurz Freunden oder den Eltern stellen will.Und da leistet das Internet doch ganz gute Dienste.

Und letztlich ist es doch auch eine Sache jedes Einzelnen, was er mit all der Freizügigkeit anfängt, die heute geboten wird.

Aber er hat zumindest die Möglichkeit der Information.
****orn Mann
11.994 Beiträge
@ nachtscheu
schöner beitrag von dir. *ja*

quoteBDSM, die mir in den letzten 18 Jahren immer wieder geholfen haben mein Selbstverständnis zu finden:
www.smart-rhein-ruhr.de
www.datenschlag.org

Oder auch die Lektüre von Matthias Grimme zu diesem Thema, siehe Charon-Verlag:
www.schlagzeilen.com

Und ergänzend auch gerne den offensichtlich schon vor 12 Jahren existierenden Bedarf an Hilfe:
http://maydaysm.de/904,0,0,

um SMart e.v., datenschlag und schlagzeilen kam man in der anfangszeit der bdms-verbreitung wirklich nicht drum herum. *zwinker*
ich erinnere mich noch sehr gut.

man konnte sich darüber gut informieren, auch was wo geplant war, veranstaltungstermine erfahren, stammtische besuchen, sich dezent an das thema heranwagen. sich austauschen und feststellen, das SMler auch nur menschen sind und keine perversen monster. *zwinker*

später dann mit dem einzug von SM-Internetforen wurde es plötzlich auch einer breiten öffentlichkeit und masse zugänglich.
(sklavenzentrale, sado-maso-chat, strafbuch, rote seide, gor... nur um mal ein paar zu nennen)

dass dies einer immer breiteten öffentlichkeit zugänglich wurde bewirkte aber auch, dass immer mehr menschen sich dem bdsm-thema näherten, bis es heute fast schon en voque ist, in mode, in einem profil stehen zu haben: bdsm.

so stieß ich letztens in einem gothicforum für recht junge leute darauf, dass jede/r zweite bi und bdsm angekreuzt hatte. wirklich beachtlich, diese entwicklung.

ich kann gar nicht sagen, ob nun durch die massenentwicklung, bdsm also aus der "schmuddelecke" raus ist, auch die "ernsthaftigkeit" verloren geht oder nicht. die parties jedenfalls haben sich verändert, verkommen mehr und mehr zu reinen show-veranstaltungen, auch der teilnehmer und gäste. spezielle regeln oder gar einem ungeschriebenen kodex folgt so gut wie niemand mehr.

fast scheint es mir, dass hardliner der sm-szene sich wieder zurück ziehen, hin in privatclubs und flüstermentalität.
"Früher" ist vor allem eins:
Vergangenheit.

Es ist "Schnee von gestern".....und hat nichts damit zu tun, was/wie es heute aussieht...

"History doesn´t make something right"-Geschichte wird nicht dazu führen, etwas zu korrigieren, hat mal ein Anthropologe gesagt..

Von daher:
Mir ist es total egal, wie es "früher" war....mir ist es total egal, wie es "andere tun".....

Wichtig ist mir nur-was macht mich JETZT glücklich......dann ist es nämlich genau JETZT richtig....

*zwinker*
*****n_N Mann
9.370 Beiträge
Themenersteller 
Danke
für die Hochinteressanten, teils sehr persönlichen und ausführlichen Beiträge!
Gerne mehr *ja*

Fand gerade die Berichte über die damalige Szene sehr interessant, da ich sie damals nicht kennengelernt hatte. *top2*




Liebe Frau Nachtscheu
Es ist schön das Sie sich am Thema beteiligen möchten aber bitte Unterlassen Sie Wertungen meiner Person und meines Handelns ohne mich, meine Beziehungen, Erfahrungen, Hintergründe oder sonst auch nur irgendetwas von mir zu kennen!
Das war nicht das Thema und auch war nicht das Thema "War früher alles Besser". Wer lesen kann...

Das Thema ist "BDSM damals im Vergleich zu heute" dazu habe ich ein paar Fragen gestellt und etwas aus meiner Vergangenheit geschrieben. Ob das richtig, falsch oder nur OK war...diese Wertung unterlag damals wie heute nur 2 Personen und Sie sind keine davon.

@**rt
Das rote x ist wie immer oben rechts oder beim Mac oben links *ja*
****000 Mann
18.945 Beiträge
Gruppen-Mod 
Heute gilt es nur in der Scene Trendig zu sein
Es wird sich nur noch über schubladenbegriffe definiert
...

Wer zwingt mich, das mitzumachen?

Richtig, niemand.
Wenn ich Schaulaufen-Events nicht mag, gehe ich eben nicht hin. Wenn jemand meint, mein Spiel lautstark kommentieren zu müssen und mich das nervt, dann macht er/sie das nicht lange.

Safewords, Listen haben alles in bestimmten Situationen ihren Sinn, in anderen nicht.
"Früher hat jeder seinen SM gelebt" - das tue ich heute ganz genauso. Wem's nicht paßt, hat Pech gehabt. Andererseits kann man sich immer Anregungen holen und ich geniesse es wirklich, mit viel mehr Menschen als früher offen reden zu können.

Früher war immer alles besser, das war schon im Altertum so.

Und warum: na, ganz einfach, weil der Mensch so gebaut ist, dass er in der Rückschau die positiven Dinge erinnert und die negativen tendenziell vergißt.

Was soll es also? Wir leben jetzt und müssen heute unseren Weg finden.

Und, das gute ist: heute ist die Zeit, die in 10 oder 15 Jahren die gute alte Zeit heißen wird. Ganz sicher.
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