TPE oder die Faszination der absoluten Machtabgabe

Mal einen andere Frage.... warum muss frau das Thema in 2 Gruppen gleichzeitig eröffnen? Das erschließt sich mir nicht so ganz....
Eine Diskussion reicht doch oder?

Es ist die Macht aber es ist auch eine absolut tiefe Devotion, wenn ein D/s Paar in eine TPE Bindung eingeht...

Für mich ist es der Reiz der Kontrolle.
Alle Bereiche zu kontrollieren, Regeln aufzustellen oder eine Vorschrift auszuüben.
Allerdings kontrolliere ich auch nur etwas was mich interessiert, kickt oder anmacht und übe dann die Macht darüber aus....


Der Templer

Mich persönlich fasziniert daran gar nichts. Ich finde es hingegen unverantwortlich, nach Scheitern einer solchen Konstellation die- oder denjenigen wieder in den Alltag zu entsenden und darauf zu hoffen, dass sie oder er dort alleine wieder sein Leben selbstständig geregelt bekommt.

Nun ist es ja so, dass (im BDSM) Faszination nicht unbedingt der Realität entsprechen muss. Somit ignoriere ich mal Schwarzmalerei und Risiken und sage, dass ich TPE durchaus eine Faszination abgewinnen kann.
Wenn Kontrolle im kleinen schon kickt und man den Zustand genießen kann, dann passiert durchaus auch der Wunsch nach mehr, nach höher und weiter.
Die Kontrolle abgeben, kann ein Gefühl von Sicherheit bewirken, man gibt alles aus Liebe und Hingabe und die Kontrolle fühlt sich nicht als Bedrohung an, sondern als liebevolles Aufpassen.
Und ich kann durchaus nachempfinden, dass dieser Wunsch, dieses Gefühl sich bis in jede Situation und jeden Moment ausbreitet.
Soviel zur "Faszination"
Was Umsetzung und Realität und eventuelle Probleme und Sorgen betrifft, ist eine andere Sache.

Ich kann schon mal deswegen nichts mit TPE/etc nichtd anfangen, weil sich diese Definition/Kategorie irgendwann irgendwelche Menschen erdacht haben, die mich nicht kennen.

Ich lasse derzeit bei 2 Menschen zu, dass sie - sobald sie meine Wohnung betreten - mit mir mit wenigen NoGos alles machen können. Und ich habe erlebt, wie ich dann doch wieder die eine oder andere Grenze überschreite, weil es passt. Beide wissen auch von einander, kennen sich aber nicht.

Und so sehr ich mir im Grunde eine langfristige Beziehung mit mehr Tiefe wünsche ... in diese meine Wohnung kommt mir außer meinem Sohn kein anderer Mensch. Dazu bin ich zu feministisch, liberal, exaltiert, stur, bunt und sowieso.

Ich habe 18 Jahre mit einer Frau vergeudet, die ständig ihren Senf dazu gegeben hat. Ich gäbe jetzt maximal mein Pfeffergel dazu, wenn ein Herr/eine Lady meint er/sie müsse mir vorschreiben, mit wem ich Kontakt habe.

Und trotzdem ließe ich mich, wie grade eben am Telefon besprochen, im Cocktailkleid mit Halsband ausführen

Ich will da rüber reden und nichts machen müssen, weils die Kategorie des BDSM so vorsieht.

Mit seinem Partner oder der Partnerin die Beziehung in TPE-Form auszuleben, ist für mich ein extrem großer Vertrauensbeweis. Das meine Partnerin mir das nötige Vertrauen entgegen bringt und bereit dazu ist, dass ganze in dieser extremen Form auszuleben, ist ja mehr als nur ein Vertrauensbeweis. Es gibt Ihr ja auch Sicherheit dabei.

Sie muss sich keinen Kopf mehr machen, kann sich ganz fallen lassen. Das sie dabei wirklich weiß, dass sie mir gehört. Das Sie mein ist. Sich drauf verlassen kann, dass ich mich um alles kümmere und weiß, das ich alles nötige regel. Es ist eben die absolute Hingabe an den Partner.

Natürlich auch der Beweiß, dass Sie dem Partner diese einhergehende Verantwortung zu traut.

TPE bedeutet nicht automatisch, dass man jemandem die absolute Macht über alles was das Leben betrifft, gibt.
Die TPE Beziehungen, die ich kenne, sind alle höchst unterschiedlich.
Alle sehr tief und eher leise als laut.

Was es jemandem gibt, die absolute Macht zu haben?
Hat man die als Führender in einer TPE Beziehung? Wie sieht absolute Macht denn aus?

Und warum jemand als Folgende in einer TPE Beziehung Macht abgibt?
Weil sie so fühlt, weil es sie erfüllt.

interessantes Thema....
ich persönlich kann es mir auch momentan nicht vorstellen, ALLES abzugeben.....


Aber fände auch die Erfahrungen und Gedanken, der so Lebenden megainteressant.

@TE

Vielleicht solltest Du zu Deiner Fragestellung auch den Aspekt erläutern der Dich dabei beschäftigt?!

Deine Frage ist so allgemein, da kann man auch Fragen warum die Banane krumm ist !

Nun, hier schreiben auch devote Menschen... oder ist das jetzt nicht gewünscht/erlaubt?

Und zur Faszination, kann ich nur sagen, es ist eine Heidenarbeit für den dominanten Part. Denn der muss 24/7/365 im Dom Modus sein. Daran denken sehr viele nicht und es ist meist ein langer und mühsamer Weg bis man eine wirklich funktionierende Beziehung dieser Form etabliert hat.
Auch sehe ich natürlich die Gefahren von Unselbstständigkeit bis hin zu absoluter Lebensuntüchtigkeit beim devoten Part, sollte die Beziehung mal enden, sei es durch Trennung oder Tod.
Ich denke, für sehr viele Menschen ist der Kick eben der Wunsch nach absoluter Macht und Kontrolle. Doch wenn man hinterfragt, ist es doch auch bei vielen mehr Kopfkino als wahre Erfahrung. Denn es verlangt beiden Seiten Höchstleistung ab.
Der devote Part muss seinen gesamte Selbstständigkeit ablegen, die man ihn/ihr von klein auf an antrainiert hat. Der dominante Part trägt jetzt vollumfänglich die Verantwortung für einen Menschen. Und es ist eine ganz andere Sache als z.B. Kinder zu haben. Denn Kinder werden irgendwann selbstständig und nabeln sich ab. Der devote Part will für immer in gewisser Weise unselbstständig sein.

Es ist der absolut und innigste vertrauensvolle Tanz zweier Seelen in der dunklen, tiefschwarzen Nacht...

Hingabe pur.
Von beiden Seiten.
Erfüllung und Seelenverwebung.

Zitat:
Ich will da rüber reden und nichts machen müssen, weils die Kategorie des BDSM so vorsieht"

Was bitte ist Kategorie BDSM?

... dass ich es kann, dass ich die Verantwortung übernehmen kann, dass ich im postiven Sinn gemeinsame Wege über Grenzen gehen kann, dass ich Lust und Zufriedenheit schaffen kann, dass ich einen Menschen in all seiner Tiefe erkunden und erleben kann.

Mich fasziniert ihr Vertrauen in mich, ihre Hingabe, dass sie mir folgt. Mich fasiniert was ich mit diesem vertrauen, was wir mit deisem gegenseitigen Vertrauen bewirken können.
Mich fasiniert, dass sie seit sie mich kennt und meine Macht über sie anerkennt, seit sie Meins ist, jedem anderen Menschen mit einem Lächeln begegnen kann.

Mit Kontrollzwang oder der kleinen Macht über alltägliche Dinge hat das wenig zu tun ...

LG BoP (m)

TPE ist für mich die schönste Form, BDSM zu leben. Warum? Weil ich so fühle..und anders einfach nicht glücklich sein kann.
Allerdings ist die "Toilettengangfragerei" oder auch das " 24 Stunden an der Heizung" festgekettet werden..völliger Mist und entspricht nicht der Wahrheit.

Wenn ein Paar zusammen lebt..und TPE lebt...ist es vor allen ein bestimmtes Gefühl, was nie vergeht. Man könnte auch sagen, das es eine Session ist...ohne Anfang und Ende. Es IST einfach

Für mich besteht der Hauptreiz in einer besonders innigen und symbiotischen Beziehung.

Einseitige Führung ist unabdingbar, weil zwei Kapitäne sich streiten würden während ihr gemeinsames Schiff mit einem Eisberg kollidiert.

Der Reiz an Macht, Kontrolle, Führung und Bestimmung ist schwierig zu beschreiben.
Da wird es sicher viele unterschiedliche Tendenzen und Sichtweisen geben.

Ohne Vision dürfte niemand ernsthaft führen können und nur wer eine hat dürfte langfristig überzeugend genug sein und anderen die Sicherheit bieten, damit sie ihm folgen können.

Der Wille zu führen allein macht noch niemanden aus dem das auch gelingen will,
doch das dürfte die Dominanz sein welche für andere unmittelbar spürbar ist.

...impliziert, das bei TPE alles erfragt werden muss.

Vielleicht solltest du dich erst mit dem Hintergrund etwas beschäftigten, bevor sowas gefragt wird.
Natürlich wird nicht grundsätzlich jeder Toilettengang erfragt.
Es ist auch selbst in optimalen Lebenskonstellation nicht möglich.
Jedoch ist es MÖGLICH Einfluss auf alles und nicht nur den sexuellen Bereich zu legen.
Wie es dann gemacht wird muss jeder für sich festlegen.

... wenn jeder Pups hinterfragt werden muss. Das ist Lebensunfähigkeit, zumindest auf einer Seite.

Über was soll ich den Macht haben, wenn das nichts nennenswert selbstständiges, selbstbewusstes ist?
Genausogut kann ich dann mein Sofakissen dominieren und kontrollieren.


LG BoP (m)

@TE

NOCHMAL!!!
Beschreib doch den Sachverhalt, DAS WAS Du "gehört Und gelesen hast" DEINE Interpretation und die daraus resultierenden Fragen die Dich beschäftigen.
So bekommst Du ein viel besseres Feedback und schneller auf den Punkt.

Jetzt bekommst Du allgemeine Antworten die aus dem persönlichen Empfinden eines jeden Einzelnen resultieren.

Du gehst ja auch nicht zum Arzt und sagst ganz allgemein "Ich bin krank"