TPE oder die Faszination der absoluten Machtabgabe

Ich finde sunny_nights und BoP und einige andere haben es schon sehr gut erklärt, was das Besondere und die Faszination an TPE ist.
Es ist die Abgabe der Selbstbestimmung,ohne jedoch die Selbständigkeit aufzugeben.
Das hört sich zuerst etwas paradox an.
Ich möchte diese Paradoxon aber auflösen und erklären.

Ich habe meine Selbstbestimmung aufgegeben, freiwillig und gänzlich ohne Zwang.
Meine Selbstbestimmung, in allen Bereichen und konsequent. Mein Herr kann bestimmen, was er will. Ich bin in sein Eigentum, das für sein Wohl und seine Wünsche zur Verfügung steht.
Ich stehe ihm mit meinem Wissen, meiner Intelligenz, meiner Kompetenz, mit meinen Ideen, also mit meinem Geist, mit meiner Sexualität, also mit meinem Körper, mit all meinen Gefühlen, meinen Empfindungen, meiner Empathie und meinem Bauchgefühl, also meiner Seeele zur Verfügung und er kann all das, was mich ausmacht mit meinem Selbstbewusstsein und meinem Charakter, meinen Stärken, aber auch meinen Schwächen, die ich bereit bin für ihn in Angriff zu nehmen, wenn er es wünscht, benutzen, wie er es möchte.

Er bestimmt, ich folge. Was aber nicht bedeutet, dass ich meinen Verstand abgegeben habe, als ich seine Sklavin wurde. Mitnichten....Im Gegenteil... ich setze alles, was ich zur Verfügung habe für ihn ein. Mit Freude, Begeisterung und Hingabe.
Er kann so, also über einen zweiten Menschen, außer sich selbst bestimmen und ihn einsetzen für alles, was er mag !!!! Und das ist das Entscheidende: WAS ER MAG.

Es bedeutet nicht, dass er alles entscheiden muss und das ist der Unterschied zu einem Kleinkind, für das man alles entscheiden muss. Er kann bestimmen, was ich anziehe und ich werde es umsetzen, bis er zufrieden ist. Er kann bestimmen, ob ich auf die Toilette darf oder noch warten muss und manchmal bereitet es ihm eben Freude, mich zappeln zu lassen. Er kann bestimmen, wenn ich abnehmen soll, weil ihm das besser gefällt und er denkt, dass es außerdem noch gesünder für mich ist.

Er KANN bestimmen, aber er muss nicht. Und das ist für ihn die Faszination, dass sich ein Mensch mit eigener Geschichte, einem starken Charakter und eigentlich einem unbändigen Willen, die sich von niemandem etwas sagen lässt, eigentlich immer selbst die Macherin, die Führung ist, deren Selbstbewusstsein durch viele Erfahrungen groß und sicher ist, sich komplett unter seine Führung stellt und tut, was er möchte.

Natürlich ging das nicht von heute auf morgen so komplett. Es ging nicht ohne Probleme, wenn zwei so unterschiedliche Menschen aufeinander treffen, mit unterschiedlichen Ideen und Erfahrungen. Ich hatte tatsächlich ziemlich große Kämpfe mit meiner Hingabe, denn ich war es einfach nicht gewöhnt, dass jemand wagt mir etwas anzusagen, was ich nicht möchte.
Ein Beispiel: ich war überzeugte Flachschuhträgerin und hatte zu High Heels ein sehr gespaltenes Verhältnis. Ich hasste diese Schuhe. Als mein Herr mir ansagte, dass er möchte, ich solle Schuhe mit Absätzen tragen und das Ziel sind High Heels. Da war ein Sturm losgetreten und ich war völlig verzweifelt, erniedrigt und fühlte mich abgewertet. Dennoch kam es für mich nicht in Frage, dass ich dies nicht umsetzen würde. Es kostete Tränen, Wut, Verzweiflung und Hingabe und gleichzeitig war ich absolut fasziniert, dass er es wagte mit völliger Selbstverständlichkeit anzusagen, was er möchte und völlig unbeeindruckt, wie ich reagiere und ob ich es klasse finde.
So begann ich, mich mit dem Thema High Heels auseinander zu setzen, zu üben, meine Meinung zu ändern..... und was soll ich sagen....die Bilder sprechen eine eigene Sprache....

In der Zwischenzeit bin ich seit genau 3 Jahren seine Sklavin und nicht mehr wiederzuerkennen und das sagen Menschen, die mich täglich sehen...meine Kolleginnen, meine Eltern und Freunde...sie wissen nicht, was diese Veränderung bewirkt hat, aber sie sagen, dass ich eine ganz andere Person geworden bin, äußerlich und innerlich.
Mein Strahlen ist sichtbar und meine Freude spürbar und meine Faszination unübersehbar.

Ich habe meine Selbstbestimmung komplett abgegeben, aber nicht meine Selbständigkeit, denn auf die möchte mein Herr auf keinen Fall verzichten.
Ich habe meine Selbstbestimmung komplett abegegeben, aber mein Selbstbewusstsein noch mehr gestärkt.
Ich habe meine Selbstbestimmung komplett abgegeben und mein Selbstverständnis verändert und das ist absolute Faszination für mich.

Das ist meine Meinung, mein Erleben, meine Freude und Glück.
Ich freue mich, dass ich meinem Herrn mit allem dienen kann und zu ihm gehöre, nein, noch mehr: ihm gehöre.
24/7 und ich bin zutiefst dankbar, dass ich so eine unfassbare Nähe, absolutes Vertrauen und Innigkeit erleben kann.
Ich habe ein fehlendes Puzzleteil in ihm gefunden und es passt perfekt und gehört genau dahin, so wie ich an den Platz zu seinen Füßen....(ok, ok...nicht immer in echt....denn das wäre nicht alltagstauglich und das ist eines Erfolgsgeheimnisse hinter unserem TPE 24/7, dass alle Ansagen alltagstauglich umgesetzt werden und so ist es wirklich auch täglich und immer lebbar, egal, ob ich in seiner Nähe oder weit weg bin.
Er ist mein Herr .... immer und überall.
Aber nicht immer und überall sichtbar, aber für uns spürbar.

oooooh, ich glaube, ich bin ein wenig ins Schwärmen geraten.....

Einen ganz ausdrücklichen Dank, liebe Sparkle_Lioness, für diese schöne Beschreibung!

Ja, Du strahlst. Es ist jedes Mal deutlich sichtbar.

@ Sparkle_Lioness

Wen Dein Beitrag bewegt und anrührt, der trägt das in sich.

Das dürfte auch jene betreffen die sich hier schon ähnlich
bemerkenswert von der Seele geschrieben haben.

Du hast ein besonderes Feuer mit Deinem Strahlen hinzugefügt.

Danke!

Die Faszination daran, bzw der Kick daran, das ist etwas, was nur jemand erklären kann, der es lebt. Ganz klar.

Alle anderen reden hier wie die Blinden von der Farbe.

TPE funktioniert in meinen Augen wirklich nur, wenn der devote Part auch in der Lage ist auch Entscheidungen für sich zu treffen. Das mag das Konstrukt erstmal ausschließen...aber die Entscheidung TPE leben zu wollen ist schonmal die erste.

Für mich ist TPE ebenso faszinierend, aber nicht lebbar, dafür bin ich einfach im Alltag zu dominant und kann einfach viel mehr managen...natürlich könnte man das jetzt in TPE implimentieren und sagen : Du hast die aufgabe dich um Planungen, Kochen (ich habe Angst wenn mein Mann an den Herd geht, dass ich danach keine Küche mehr hab) und diverse andere Dinge zu kümmern.
Aber das ist mir nach der Zeit doch etwas zu gekünstelt.
Auch unsere unterschiedlichen Gehälter aber auch unsere Lebensvorstellung lässt sich nicht so ganz mit dem TPE vereinbaren. Aber vor allem hat mein Mann keine Lust, dauernd der Dom zu sein, sondern auch einfach mal nur Mann, Ehemann und bester Freund.

Wir haben mal darüber gesprochen, weil ich dieses Vertrauen untereinander so sehr schätze, diese Bedingungslose Liebe, diese Macht zu haben ohne die Macht ausüben zu müssen und sie ist trotzdem im Raum. Das fand ich in der Tiefe sehr faszinierend.

Ich finde, das eine schließt das andere nicht aus.
Es gibt Männer, die da in keine Rolle schlüpfen müssen. Liegt aber auch an mir selbst, da ich meinen Herrn auch als Herr empfinde, wenn ich mit ihm herum albern kann..wir viel lachen zusammen. Mein Herr ist außerdem noch mein bester Freund und" Daddy".

Dem stimme ich zu. Wenn es "anstrengend" ist, dann ist es zumindest in der Ausprägung, die TPE verlangt, nicht authentisch. Für mich selbst käme TPE nicht in Frage, weil ich denke, dass ich das Naturell dafür nicht mitbringe. Ich kann mir vorstellen, dass ein dominanter Mann ähnliche Überlegungen anstellt. Entweder, es ist das, was ihm auf natürliche Weise nahe kommt, dann wird er sich diese Art des Praktizierens wünschen, oder aber er möchte auf andere Weise dominant sein, weil ihm das besser liegt.

Alles, was sich irgendwie anstrengend anfühlt, scheint mir zumindest für extreme und lang dauernde Praktiken ungeeignet zu sein.

Und wieso auch nicht? TPE ist ja nur eine Variante. Es ist ja nicht eine Art "Königsdisziplin" und alle anderen Spielarten sind minderwertiger. Wichtig ist, dass das, was man tut, zueinander passt und dass es sich gut und richtig anfühlt. Für beide Partner. Zu jeder Zeit.

Das aller wichtigste ist doch, dass es beiden gefällt so wie es ist. Man sollte immer nur so weit mit allem gehen, wie beide bereit sind zu gehen.

Und sollte so leben wie es für sich passt. Für mich hat TPE auch eine sehr individuelle Bedeutung, die eine andere Person anders sehen würde.

Es ist auch in jeder Partnerschaft anders. Wenn man für sich einen Weg gefunden hat, wo man glücklich ist, ist es doch gut. Da ist es auch völlig egal, was andere dann darüber denken. So denke ich sowieso.

mich kickt ebenso, wie bereits gelesen, das zunehmende Vertrauen von Kontrollübernahme zu spüren.