Fallen lassen und aufgefangen werden - wie wichtig ist es?

Wer aufgefangen werden will muss sich fallen lassen.

Wer gut aufgefangen wird lässt sich das nächste Mal umso lieber fallen.

Es ist also nur wichtig für jene die sich einen nicht enden wollenden Kreislauf wünschen bei welchem sich Freude von Vorfreude kaum unterscheiden lässt.

Da muss ich kein sein um dich schon mal darauf vorzubereiten das auch du mal in den Genuss kommen wirst wo eine Frau einfach in Ruhe gelassen werden will danach nicht in den Arm genommen werden kein Händchenhalten und auch kein Quizmaster danach braucht.
Sei bitte dann nicht verstört alles gut, sie ist nur anders als es in jedem billigen SM Roman geschrieben steht.

für mich war dieses Auffangen immer etwas schräg in den Anfangszeiten...wo Top mich dann umsorgen wollte und ich merkte will ich solch Nähe überhaupt gerade jetzt.

Ich bin nicht wirklich der Kuscheltyp auch nach einem Orgasmus muss ich nicht endlos kuscheln und manchmal mag ich es sogar Dinge in mir alleine ausklingen zulassen.

Ich mag es zu liegen und zu wissen Er ist da, holt mir ggf etwas zu trinken, deckt mich zu, ist anwesend aber klebt nicht an mir.

Es ist individuell..gerade beim Seilen brauche ich nach dem Ausseilen kurz eine Umarmung, etwas liegen mit dem Kopf in seinem Schoss aber dann auch da...liege ich lieber weiter und gucke ihm beim Seile zusammenlegen zu.

Es gab auch schon Momente wo ich merkte dass Er ein "Halten" brauchte und zum Glück sind wir in der Lage dies unabhängig von unserem Machtgefälle beide geben zu können...was der andere halt gerade braucht...so als Mensch meine ich

Das wichtigste an der ganzen Sache ist das VORHER darüber gesprochen zu haben.
So fühlt sich niemand bedrängt im nachhinein und die andere Fraktion bekommt das individuell entsprechende.

Und sinnvoll wäre es dann auch kurz anzuschneiden wie das "auffangen" sein soll.

besprechen es ist doch situativ, wie weiss ich vorher ob ich Auffangen brauche wie weiss er ob er es geben kann, will od ggf selber braucht? Also bei dieser Vorgehensweise fehlt mir die Authetizität...dass Auffangen als fester Besatndteil einer Session....nun ja ich war schon immer eher so dass ich Gefühle am liebsten so nahm wie sie kamen und nicht wie es sein sollte...dazu braucht es aber zwei Menschen die selber stehen können auch wenn das Machtgefälle herrscht.

(sie schreibt)

OH, oh,
Ich könnte im Vorfeld nicht über das Auffangen danach reden, weil ich selbst vorher nicht weiß, wonach mir danach ist...
Oder auch nicht
Aber gut. Das zumindest, könnte ich ansprechen

Aber um ehrlich zu sein
Ist das bei mir vorher auch noch nie thematisiert worden

Sie von FK888 schreibt:

Ich werde immer aufgefangen. Wobei es dafür kein Ritual oder dergleichen gibt. Das Auffangen erfolgt in der Art und Weise sowie Intensität oder auch zeitlich betrachtet immer unterschiedlich. Denn meine Bedürfnisse sind auch jedesmal unterschiedlich.
Ich finde das Auffangen auch für den aktiven Part wichtig. Er hat dadurch die Gewissheit, dass es mir gut geht.
Und somit können wir uns beide unbeschwert auf das nächste Mal freuen.

Zumindest weiß man dann wenigstens wie die Sichtweise dazu ist.

Das kenne ich teilweise auch von mir.
Manchmal muss ich das alles erstmal sacken lassen oder möchte noch gar nicht so recht in die "Realität" zurück.
Reden mag ich dann auch nicht und hier bräuchte ich die körperliche Nähe nicht mal unbedingt an mir spüren, solange er trotzdem da ist .
Denn manchmal

Nichts ist schlimmer als ein Schema F Auffangen, wenn jemand einen in den Arm nehmen will, weil es sich eben so "gehört". Ich möchte in den Arm genommen werden, wenn es beide einfach wollen und nicht weil es "dazu gehört".

Je nachdem wie intensiv die Session (besonders psychisch) für mich war, brauche ich einen kleinen Moment, um wieder "hoch" zu kommen. Dazu brauch ich aber in der Regel nicht viel. Ein gemeinsames Lachen, das Strahlen in seinen Augen, manchmal körperliche Nähe, meist aber auch einfach noch etwas daliegen ohne Köperkontakt, man ist sich ja trotzdem nah dabei. Das ist ganz unterschiedlich und kommt drauf an was UNS beiden gut tut. Bestensfalls ergänzt man sich da ja.

Wenn ich so drüber nachdenke hat mich auch noch niemand danach gefragt, ob ich überhaupt Nähe haben will Es wird immer wie selbstverständlich gemacht...

Frage-Antwort-Spiel danach finde ich auch echt schräg, das würde mich auch voll aus dem Genießen raus bringen. Wenn man eine aussagekräftige Reflektion haben will, sollte man mich besser erst am nächsten Tag danach fragen.

Ganz starke Aussage!

Das ist nämlich etwas was ich mich bei den vielen Beiträgen gefragt habe die von Verantwortung, Fürsorge und ähnlichem handeln.

Diese Gedanken in allen Ehren!

Aber was macht der auffänger wenn gar nicht so aufgefangen werden will wie er auffangen möchte?

Die Art der Aftercare gehört grnauso in die Absprache wie Limits und Grenzen.
Das kann man doch alles vorher besprechen.
Und innerhalb einer Beziehung weiss der andere ja meist um den Zustand des anderen und wie man darauf reagieren soll oder kann.

Er schreibt ..
Nach dem Eintritt in diese wundervolle Welt vor knapp zwei Jahren, ist einiges geschehen.

Mittlerweile kann ich,wenn ich Top bin, kein "spiel" mehr aufziehen ohne diese Tiefe emotionale Bindung mit meinem Bottom.
Ich bin switsher und daher verwände ich nicht gerne den Ausdruck Dom, denn ich denke das ich das nicht bin.
Ich gehen jedoch gerne den Weg bis an Grenzen um diese nicht zu überschreiten, sondern gemeinsam zu verschieben.
Das geht nur mit grenzenlosem Vertrauen und Hingabe. Das ..sich fallen lassen..
Ich weiß wie es sich anfühlt als bottom und als top.
Kann mich für reinfühlen in das was erlebt wird.
Dabei fließt in beiden Fällen eine wahnsinnige Energie zwischeneinander hin und her.

Als top sammel ich diese Energie auf wie ein Schwamm.
Am Ende der Session geb ich diese dann wieder ab beim auffangen bis beide ein Level der vollkommenen Zufriedenheit erreichen.
Mir ist immens wichtig das dies geschieht, sonst werde ich beim fallen lassen nicht wertgeschätzt.
Jemand gibt sich mir vollkommen hin, lässt sich fallen im Vertrauen darauf, während des fallens genau das zu erleben was derjenige braucht und will.
Aber dann auch aufgefangen wird wenn die Grenze erreicht ist.

Ich vergleiche das sehr realistisch mit dem Vertrauens spiel sich vor jemanden zu stellen und nach hinten fallen zu lassen .
Es kostet Überwindung zu vertrauen ,das Fallen ist ein irres Gefühl, und das auffangen in den Armen macht die Sache zu einem wahnsinnigen Erlebnis.
Wenn das nicht stattfinden würde käme auf das "irre Gefühl " ein schmerzhafterer Aufprall.
Danach wäre vertrauen für immer verloren .

Mir ging es gar nicht darum ob es das eine auffangen gibt und es immer genauso umgesetzt werden muss.
Ich könnte es im Vorfeld gar nicht sagen was ich brauche, wie viel ich brauche...
Ich weiß und er auch das ich danach seine Anwesenheit brauche, aber wie die ausfällt, das ist ganz unterschiedlich und auch abhängig davon wie intensiv es für mich war...
Ich brauche grundsätzlich im ersten Moment Luft für mich, ein paar Augenblicke bis Minuten wo ich nicht angefasst oder bedrängt werden will, etwas zu trinken und der Rest ist immer anders mal reicht danach ein drücken, ein paar Minuten streicheln, ein zusammen lachen... Mal rede ich auch gerne direkt manchmal rede ich gar nicht und es kam auch schon vor das ich tatsächlich ein paar stunden gebraucht habe, mit Nähe und immer wieder Körperkontakt...

Daher könnte ich vorher nie sagen was ich danach brauche

Das macht es umso anspruchsvoller, denn ich z.B. kann weder hellsehen noch Gedanken lesen.

Hinzu kommt, dass ich gelegentlich auch schon Situationen erlebt habe, in denen ich selbst erstmal etwas Abstand gebraucht habe.

Genau das ist wohl der heikelste Bereich daran.

Der Stärkere fängt den Schwächeren auf, doch in unserer Konstellation ist dies eher umgekehrt Sub fängt Dom auf.

Gerade wenn´s bei mir danach doch etwas mehr zwickt und zwackt. Ein schlecht geführter Schlag, doch mal eine sichtbare Spur entstanden ist. Die Intensivität während des Spiels gar nicht bemerkt, ist es heikel das sie damit danach in ein Loch fällt, das kommt manchmal aber auch erst ein paar Tage danach.

Bei mir selbst ist es eher das zurück holen in den "normal" Modus was manchmal schwer fällt.

Es im alltags Berufsstress überhaupt mit zu bekommen ist dabei wohl die größte Herausforderung und damit überhaupt bemerken das ein ruhiges Gespräch not wenig ist.

Hallo, ich bin der Dom eines D/S Paares.
Ich kann nur für mich/uns sprechen. In der fasettenreichen Welt des BDSM ist das bei jedem anders.
Nun, anfänglich hatten wir eine reine Spielbeziehung. Da war das Auffangen nicht so sehr im Focus. Merkte jedoch schnell das es meiner Sub fehlte. Aus unserer Spielbeziehung entwickelte sich eine feste Liebesbeziehung. Daher war es nur logisch das sich auch unser Spiel veränderte und so auch das Auffangen Einzug hielt.
Heute können wir es uns nicht mehr anders vorstellen. Das Gefühl für meine Sub aufgefangen zu werden gibt ihr die Sicherheit sich völlig fallen lassen zu können. Das machte unser Spiel um ein Vielfaches intensiver und das Vertrauen zueinander hat sich extrem vertieft.
Sprich, wir können es uns ohne nicht mehr vorstellen und gehört zum gesamten einfach als fester Bestandteil dazu.

Dom R

Das Auffangen ist integraler Bestandteil des Spiels.
Und es kann in einem reinen Zueinander Finden bestehen. Von da her kann auch Top von Sub aufgefangen sein, indem sie sich einfach ankuschelt, anschmiegt. Das kann eine Rückversicherung sein. "Alles ist gut", "Alles war genau richtig", "Danke, daß Du da bist".
Das Auffangen findet vielleicht vorrangig durch den aktiven Partner statt. Aber nicht allein. Man kann ja auch nicht mit einer Hand klatschen.

Natrascha hat es auch sehr schön geschrieben.

für mich als Dom ist es selbstverständlich, meine Sub nach der session, egal wie lang diese war, wieder aufzufangen und ihr beizustehen. da gibts keine zwei meinungen.
ich habe aber keinen zeitplan oder ablaufplan dabei im kopf. es ist immer situationsabhängig bzw. sessionabhängig und da sind viele faktoren, die das auffangen beeinflussen, z.b. wie lange war die session?, waren neue elemente eingebaut?, war es besonders belastend für die Sub?, wurden grenzen auf wunsch der Sub überschritten? wie ist ihre tagesform? usw. usw.
und so unterscheidet sich das auffangen immer etwas und ist bezogen auf das, was vorher stattgefunden hat.
als Dom bin auch stets für die psychische gesundheit meiner Sub verantwortlich. sie vertraut sich mir in der session an und kann sich bedingungslos fallen lassen. und es ist ein absolutes no-go für mich, sie anschließend fallen zu lassen.
der schaden wäre immens, die beschädigung unseres tiefen vertrauensverhältnisses wäre zu recht irreparabel.

Wenn man seinem Dom mitteilt, dass man sich in einer Krise befindet bzw sich auf dem Weg dort hin befindet und um Hilfe bittet - sollte dieser sich meines Erachtens darum bemühen und bereit dazu sein - gemeinsam Wege und Lösungen dort hinaus suchen wenn diese Krise die D / S Beziehung betrifft...

Schlimm ist und wird es wenn man hier 'im Stich' und alleine gelassen wird, dann kann man als Mensch eine noch so starke Persönlichkeit sein/haben, dies kann entgleisen.

'Auffangen' betrifft nicht immer nur die körperliche Ebene, die Psyche einer Sub sollte auch geschätzt /geachtet werden.

Ein Thema, das ich zum Thema auffangen als wichtig empfinde.

...gibt es hier keine allgemeingültigen Verhaltensregeln. Ob, wie, wann der aktive und/oder passive Part es braucht oder nicht braucht aufgefangen zu werden liegt immer bei den beteiligten Personen und ist eine Sache der Absprache. Ich finde dabei nur wichtig sich dann auch an die Absprachen zu halten oder die Flexibilität aufzuweisen diese falls nötig zu variieren. Kann ja sein, dass es vorher die Absprache gab Aftercare nicht gewollt und nach der Session ist sie dann plötzlich doch nötig.

Für mich persönlich ist Aftercare sowohl aktiv als auch passiv meist sehr wichtig und gehört dazu. Wie intensiv hängt von mehreren Faktoren ab. Tagesform, härte der Session und Spielarten, allgemeine psychische und physische Verfassung und vorallem dem Gegenpart. Mit Menschen zu denen ich wenig Verbindung spüre spiele ich entwedr gar nicht oder "kratze nur an der Oberfläche". Nach solchen Sessions brauche ich dann auch kein Aftercare oder wenn dann nur sehr wenig. Je stärker die Verbindung zu meinem Gegenpart, desto besser kann ich mich auch fallen lassen und desto intensiver und emotionaler wird für mich logischerweise das Zusammenspiel. Bisher brauchte ich danach immer ein Aftercare (mal mehr mal weniger). Zumindest aber brauche ich vorher die Sicherheit, dass ich aufgefangen werde würde, sollte ich es direkt oder auch später nach einer Session benötigen.
Aktiv ist es für mich selbstverständlich, dass ich meinen Passiven Part auffange, wenn dies gewünscht ist und ich mache das auch wirklich sehr gerne.

LG, Snake

Aftercare ist aber etwas anderes als Auffangen... das nur mal so nebenbei bemerkt.
Aftercare wäre die körperliche Hilfe nach der Session, wie das Versorgen von Wunden o.ä.
Auffangen ist die psychische Nachsorge.

Ja, streng genommen ist es vielleicht so, für mich sind aber Körper und Seele nicht trennbar.