****i2:
Inwiefern ist es libertäres Verhalten, den Menschen die Eigenverantwortung mit einem zynischen Argument abzusprechen?
Wie kommst Du darauf, jemand hätte das getan?
****i2:
Ganz abgesehen davon verwendest du hier ein rhetorisch unfaires Konzept. Die Aufforderung, nicht rumzuheulen, kommt aus deinem Mund, du interpretierst das Stvo-Argument auf diese Weise.
„Rumheulen“ war direkt dem letzten Absatz dieses Beitrags entnommen und kommt keineswegs aus meinem Mund. Einen Bezug zwischen Rumheulen und dem StVO-Argument habe ich überhaupt nicht hergestellt. Meine Interpretation ist angesichts der ansonsten in dem Beitrag verwendeten Wortwahl auch nicht übertrieben. Dein Vorwurf unfairer Rhetorik an mich ist daher nicht nachvollziehbar. Im übrigen lasse ich mir ohnehin keine unfaire Rhetorik gegenüber einem Diskutanten entgegenhalten, der den unbegleiteten Gang zum Klo damit gleichzusetzt, Antilopen mit Löwen einzusperren, und dem ich eine letztlich sogar weniger zuspitzende Analogie entgegensetze, indem ich ihm entgegne, wer so etwas sage, würde auch argumentieren, dass Frauen die Miniröcke tragen, sich nicht über eine Vergewaltigung wundern dürften.
****i2:
Ich finde den Vergleich auch unglücklich gewählt, allerdings denke ich, ist ein Aspekt davon dennoch richtig: Nur weil etwas nicht erlaubt ist, heisst das noch lange nicht, dass es nicht getan wird.
Richtig, hat aber nichts mit dem Thema des Threads zu tun. Deswegen kürze ich an dieser Stelle auch ab.
Es ging bei Eröffnung des Threads überhaupt nicht darum, Ratschläge für richtiges Verhalten einzuholen. Ansonsten hätte ich darum gebeten. Ich finde es ja grundsätzlich sympathisch, wenn man mir und meiner Sub helfen möchte, aber wir haben uns beide meines Erachtens in der Situation angemessen verhalten. Bei ihr bin ich mir diesbezüglich sogar absolut sicher, und zwar im Gegensatz zu dem, was ihr hier teilweise nahegelegt wurde. Sie hat mir von dem Vorfall berichtet und mir die Entscheidung überlassen, wie ich damit umgehen möchte. Damit hat sie nicht nur eine rollengemäße, sondern auch bei Durchdenken aller möglichen Folgen die beste der ihr zur Verfügung stehenden Handlungsoptionen gewählt. Das verdient Anerkennung. Der Thread hat mir gezeigt, dass einige sogar durchaus noch etwas von ihr lernen könnten.
Um nochmal an das Thema zu erinnern: Es geht um das Frauenbild innerhalb der BDSM-Szene. Mir ist durchaus bewusst, dass es auch außerhalb der BDSM-Szene zu übergriffigem Verhalten kommt. Meine – selbstverständlich subjektive – Wahrnehmung ist allerdings, dass es hier auffallend häufig vorkommt. Deswegen frage ich mich, ob nicht ein gewisser Prozentsatz an Männern die BDSM-Szene (auch) als Refugium für Anhänger eines überholten Geschlechterbildes versteht. Darüber wollte ich mir mehr Klarheit verschaffen, auch wenn es kaum möglich ist, zu einer definitiven Antwort zu kommen.