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Was ist ein 'Bad Girl'?
... Im Kontext zu meinem Thema geht es also darum, ob eine Frau, die sich bezüglich ihres Verhaltens oder Auftretens als Bad Girl gibt, von ihrem Dom dafür zu belohnen oder zu bestrafen ist.
Also mal ganz am Anfang:
Man sieht jemanden und findet den gut und man sieht die Optik und das Verhalten und wie die Wirkung auf andere bzw. auch auf einen selbst ist. Weckt das Gesamtpaket Interesse, dann wird es wohl alles in allem richtig sein.
Jetzt kommt die Masterfrage:
Warum erweckt sie dein Interesse? weil du sie gut findest, wie sie ist und du gerne ein BadGirl an deiner Seite hast, weil es mit ihr nicht langweilig wird? oder weckst sie dein Interesse, weil du denkst, aus der mache ich mein GoodGirl?
Also ist doch deine Intention, die du mit ihr hast, ausschlaggebend für dein Verhalten, deine Wünsche, dein Interesse und deine "Erziehungsmaßnahmen ihr gegenüber.
Oder soll sie ein BadGirl bleiben, aber nur in bestimmten einzelnen Situationen sich ändern, weil du sie an einzelnen Punkten anders haben möchtest?
Und nun kommt die nächste Masterfrage:
Wie willst du Menschen verändern? Mit welcher Methode? was glaubst du, was für dich und sie passt? Bist du Jemand, der einen Grund zum Vollzug von BDSM braucht, der einen äußeren Anlass zum schlagen oder Quälen oder was auch immer braucht? Dann muss das BadGirl natürlich bestraft werden,... Aber, was wenn sie eigentlich so bleiben soll? Das ist ein wenig kontraproduktiv.
Bist du aber einfach aus Lust und Leidenschaft sadistisch und benutzt Handlungen aus dem strafenden Bereich als Lustgewinn? Dann benötigt es keinen äußeren Anlass, um zu quälen... außer der persönlichen Intention, dass jetzt zu tun... und da kann man ja auch ein wenig das so gestalten, dass es nicht nur schön ist,... sondern ein Wechselbad zwischen "autsch und ohja".
Fazit:
strafe oder Belohnung ist also Abhängig von:
• Deinem persönlichen Stil, lebst du BDSM als Bereicherung der sexuellen Lust und Begierde? Oder ist es 24/7 und sollen tatsächlich Teilbereiche deines Gegenübers verändert werden?
• Bei der Bereicherung der Lust kann man "eigentlich" erwünschtes Verhalten spielerisch bestrafen in einem Rollenspiel, bei dem beide dann wissen, dass es ein Spiel ist, das zwar gerade ersnst ist, aber dessen Inhalt nicht ernst zu nehmen ist.
• Bei 24/7 -egal wie intensiv- sollte man überlegen, ob man lieber verstärkende Maßnahmen einsetzt, also Lob oder ob man eher der strafende Charakter ist. Doch da sollte man bedenken, dass dann Strafe auch Strafe ist und ganz klar eine Verhaltensveränderung beinhaltet. Also spielerisches Bestrafen wie ein Rollenspiel mit Aspekten aus dem Alltag fallen dann weg, wenn es eigentlich wünschenswertes Verhalten beinhaltet. Da müsste man einfach dazu stehen, dass man zusammen den Schmerz genießt: gebend bzw. nehmend.
• Zu viele Strafen können aber auch zum "aus" führen. Wenn Lob fehlt und nur die Unzulänglichkeiten bemerkt werden, dann fühlt sich der bestrafte Part irgendwann nicht mehr als kompatibel und bekommt das Gefühl von permanent Fehlerhaft zu sein und es wäre ein psychischer Knacks in bester Vorbereitung.
• Es kann also nicht schaden sich mit dem Thema "Erziehung im allgemeinen" und auch im persönlichen auseinander zu setzen und auch mit der Thematik, welchen Raum BDSM im Leben einnimmt/einnehmen darf. Denn davon ist alles weitere Abhängig: Rollenspiele mit dem Charakter des Strafens... oder aber Akzeptanz für das zufügen/empfangen von Schmerz aus purer Geilheit und Leidenschaft ohne Grund.