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Konfliktverhalten

Konfliktverhalten
Inspiriert durch einen anderen Thread in einem anderen Forum und aufgrund aktueller Ereignisse werfe ich hier einmal eine hoffentlich erhellende Diskussion zum Thema Konfliktverhalten an.

Unstimmigkeiten und Konflikte gehören zu einer Beziehung (und um die geht es hier - nicht um Spielbeziehungen oder ONS, sondern richtige, echte Beziehungen) dazu. Was mich allerdings immer wieder erstaunt, ist der Umgang mit derartigen Konflikten. Mir sind in meinem Leben leider viele Beziehungen um die Ohren geflogen, weil meine Partnerin offenbar nicht damit klargekommen ist, dass ich dazu neige Unstimmigkeiten direkt und frontal anzugehen und auszudiskutieren, sobald sie ihre hässliche Fratze zeigen. Dabei lasse ich nicht locker, bis ich das Gefühl habe, dass der Konflikt in einem für beide Seiten dauerhaft tragbaren und befriedigenden Kompromiss gelöst ist oder Missverständnisse ohne schlechten Nachgeschmack ausgeräumt sind. Mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen, als mir gesagt wurde, dass dieses - für mich eigentlich völlig logische und sinnvolle Verhalten - als durchaus anstrengend und lästig wahrgenommen wird.

Die Fragen, die mir aktuell wieder mal verstärkt im Kopf herumgehen: Bin ich mit der Ansicht, dass Konflikte bzw. Missverständnisse in einer Beziehung unmittelbar und ohne faule (!), aus Bequemlichkeit geborene Kompromisse ausgeräumt werden sollten wirklich so alleine? Ist die Aussitzmentalität und Konfliktscheu, die im Berufsleben ja durchaus noch funktionieren kann schon so implementiert, dass sie auch in einer Beziehung gelebt wird (womit wir wieder beim Thema "Bequemlichkeit" wären). Und - Bonusfrage, weswegen ich den Thread auch hier gepostet habe - wie sehen Subs das? Insbesondere in einem gelebten D/s-Kontext, aber unter der Maßgabe, dass Unstimmigkeiten in der sonst durchaus D/s-geprägten Beziehung auf Augenhöhe diskutiert und gelöst werden? Gibt es da irgendwelche Beißhemmungen, von denen ich nichts weiß?

Ich würde mich sehr über eine sachliche Diskussion zu diesem Thema und gleichwohl inspirierende als auch erhellende Beiträge zu diesem Thema freuen, insbesondere, nachdem ich (was selten genug vorkommt) aktuell ziemlich verwirrt bin.
****an Mann
1.807 Beiträge
****gon:

Die Fragen, die mir aktuell wieder mal verstärkt im Kopf herumgehen: Bin ich mit der Ansicht, dass Konflikte bzw. Missverständnisse in einer Beziehung unmittelbar und ohne faule (!), aus Bequemlichkeit geborene Kompromisse ausgeräumt werden sollten wirklich so alleine?

Mal abseits von jeglichem D/S Aspekt: Da bist Du nicht allein. Eventuell liegt das Scheitern Deiner Bemühungen aber auch nicht daran, dass Dein Gegenüber faul und/oder bequem ist. Sondern dass die Art und Weise mit der Du diskutierst Dich ins Aus schiesst. Der Gedanke kam mir jedenfalls beim Lesen Deines Textes *zwinker*

Zu einer konstruktiven Konfliktauflösung gehören immer zwei. Nur "Konflikt lösen wollen" allein reicht da nicht, ich muss ggf. meinem Gegenüber ermöglichen sich darauf einzulassen. Wenn ich ihm vor den Kopf stoße, sabotiere ich mich selbst. Musste ich auch erst lernen *g*.
****ips Frau
274 Beiträge
Schlechte Kommunikation
ist für mich ein hartes Limit. Wenn ich in der Kennenlernphase schon feststelle, dass mein Gegenüber nicht offen und direkt kommunizieren kann gehen bei mir die Alarmglocken an.
Denn dann passiert spätestens bei den ersten Schwierigkeiten nämlich genau das. Aus welchem Grund auch immer ... sei es Bequemlichkeit oder Angst oder einfach Kommunikationsblokaden werden Situationen unter den Teppich gekehrt oder ignoriert oder totgeschwiegen, und das bringt irgendwann das Ende mit sich.

Ich musste das auf die harte Tour lernen, denn ich war früher genauso. Erst in einer Partnerschaft mit einem sehr direkten und kommunikativen Mann wurde mir “das ausgetrieben. Heute will ich es nicht missen.

Ich finde aber, aus meiner Erfahrung heraus, dass dies in Muggle Beziehungen noch eher vorkommt als in D/s gesteuerten Beziehungen, da unsereins ja so oder so sehr stark auf Kommunikation angewiesen ist. Da liegt direkte Konfliktlösung nah.
Vielen Dank für Deine Sichtweise. Wenig hilfreich ist allerdings das "eventuell schießt Du Dich mit Deiner Art und Weise zu diskutieren ins Aus". Was ist an meinem Diskussionsstil so abseitswürdig?
Gnaaa....
Um Missverständnisse zu vermeiden: Meine Antwort bezüglich Diskussionsstil bezog sich auf draban.
Dir, Ptylips, ebenfalls vielen Dank. Was mir allerdings nicht klar ist: Was empfindet ein Mensch als so positiv, wenn er Konflikte unter den Teppich kehrt? Was bringt ihm das? Kurzfristigen Seelenfrieden, der dann in einem Atompilz zu Staub zerfällt? Ich empfinde das als unlogisch und käme entsprechend nie auf den Gedanken, so zu agieren. Nachdem Du ja schreibst, dass Du früher aber genau das getan hast, würde mich sehr interessieren, was Deine Gedanken dahinter waren, in der Hoffnung es zu verstehen.
*********ub_W Paar
1.014 Beiträge
Drüber schlafen ...
... ist sehr empfehlenswert!

Es ist richtig Probleme anzusprechen und zu lösen. Das "Problemlösende Gespräch" mit Zeitverzug führen kann sich dabei sehr bewähren.

Meine Erfahrung, wenn ich über eine Situation/ein Problem geschlafen habe sehe ich das am nächsten Tag schon etwas anders, nicht mehr so dramatisch und das ist dann sehr hilfreich für die Situationsklärung.

Zum anderen die Wortwahl! Offen und aufrichtig kann je nach Wortwahl sehr unterschiedlich ankommen. Also schauen, dass diese vermittelnd ist nicht vorwurfsvoll und verletzend.

Desweiteren besteht das Leben aus Kompromissen, also muss ich mich in einer Beziehung arrangieren. D.h. ich muss auch tolerant sein können und Meinungen/Verhaltensweisen akzeptieren/tolerieren können, auch wenn sie nicht meinem Wunschzettel entsprechen.

Sir Leu
******ngr Mann
3.725 Beiträge
Was wichtig ist ist eine Phase:

Sag nichts im Zorn, Entscheide nichts in Trauer und Gram.

Ich diskutiere Dinge gerne lang und ausgiebig aus.
Zudem bin ich sehr geduldig und hänge an Dingen.
Das heisst, dass ich mit Engelsgeduld versuche Dinge zu halten und zu erhalten.

Gleichzeitig, wenn mir etwas wirklich wichtig ist, kann ich sehr emotional sein. Dann ist der Kopf nicht frei und ich weiß, dass ich erst einmal abkühlen muss um die Dinge halbwegs objektiv zu sehen.

Das bedeutet für mich:
Erstmal nichts sagen. Erstmal aushalten.
Das Problem dabei: Ich schalte nicht einfach ab. Das was da passierte geht mir durch den Kopf, permanent, immer wieder, gerade wenn es etwas tiefgreifendes war, eine ernste Auseinandersetzung.

Was ich für mich festgestellt habe ist, dass ein Wille zur Selbstreflexion da sein muss. Das ist bei vielen Menschen leider nicht da. Die suchen die "Schuld" immer bei anderen, beim Gegenüber.
Das beginnt schon mit der Aussage "du lässt mich XY fühlen". Niemand steuert die Gefühle einer Person. Das tun wir selbst, dadurch das wir emotional auf Dinge reagieren.

Die beste Konfliktlösung ist reden. Aber auch reden will geübt und trainiert sein. Und manchmal muss man, wie geschrieben, erst einmal die Lage versuchen aus einem anderen als dem "verletzten und subjektiven" Blickwinkel betrachten bei dem man allzu oft Fehler nur beim Partner oder nur bei sich selbst sucht.

Dann, wenn man nüchtern reden kann, nichts im Gram, im Ärger, gar Wut oder in Trauer, emotional gefärbt sagt, dann kann und sollte man reden.

Ich habe leider schon Dinge im Ärger, im Frust oder der vermeintlichen Enttäuschung gesagt, die ich lange lange noch bereuen werde. Das sollte man lassen.
****an Mann
1.807 Beiträge
****gon:
Vielen Dank für Deine Sichtweise. Wenig hilfreich ist allerdings das "eventuell schießt Du Dich mit Deiner Art und Weise zu diskutieren ins Aus". Was ist an meinem Diskussionsstil so abseitswürdig?

Das weiß ich nicht, wir haben ja noch nicht miteinander diskutiert *zwinker*
Ich meinte damit, dass Du einfach auch mal über Dich nachdenken solltest - ob Dein Diskussionsstil vielleicht dazu beiträgt, dass sich Dein Gegenüber "verweigert".
@Sir_Leu_Sub_W
Drüber schlafen ist mal eine Sache, eine Diskussion über Tage zu verweigern bzw. sich insgesamt darum zu drücken, etwas anderes.
Darüber, dass etwas zu meinen etwas ganz anderes ist, als das, was beim gegenüber ankommt, müssen wir ebenfalls nicht diskutieren. Das zu berücksichtigen gehört für mich dazu (entsprechend penetrant kann ich auch sein, wenn ich merke, dass mein Gegenüber mich missversteht).
Und das Thema tragfähiger (!) Kompromiss hatte ich bereits angespochen. Wie gesagt: Es geht mir nicht darum, über Kommunikationstechnik als solche zu diskutieren. Mir fehlt das Verständnis, warum der Versuch zu ein offensichtliches Problem zeitnah zu lösen und zu kommunizieren so oft nicht unternommen wird
******ngr Mann
3.725 Beiträge
Zusatz:

Manchmal sollte man dem Partner auch einen Moment geben um mit der Situation umzugehen.
Man kann jemanden auch "umrennen", wenn man gleich verbal ohne Vorwarnung drauf einstürmt, auch wenn man glaubt, dass man jetzt etwas ganz wichtiges zu sagen, klar zu stellen oder auszudiskutieren hat. Dazu gehören immer zwei. Der Partner muss das gerade auch können und wollen.

Und manchmal lassen sich Konflikte auch nicht lösen. Das sollte man auch erkennen, einsehen - so schwer es sein mag - und den Dingen etweder Zeit geben...oder weiter ziehen.
****_7 Paar
1.241 Beiträge
Was ich beim Lesen direkt denke: Es gibt auch Konflikte welche nicht direkt gelöst werden können, weil der andere Partner vielleicht mal darüber nachdenken möchte. Wenn einer dann Unstimmigkeiten direkt besprechen will, kann dies sehr ermüdend sein.

Ich schließe mich hier Draban teilweise an. Die Weise wie das Gespräch gesucht wird, kann nach hinten los gehen.

Aus Sicht der Sub. Mein Herr hat gelernt nicht auf alles einzugehen und nicht alles als Konflikt zu sehen. Oft brauche ich Zeit mich selbst zu sammeln und dann melde ich mich später nochmal. War auch für ihm schwer, weil er deine Ansicht am Anfang auch war. Ich flüchte dann aber in der Defensive, war schon vor wir D/S lebten. Und da Frauen oft besser argumentieren können, würde der Konflikt größer als nötig, ohne Lösung, nur Frust.

Augenhöhe übrigens gibt es bei uns auch bei Konflikten nicht, allerdings darf ich wohl meine Meinung dazu sagen. Vorteil aber von ein D/S Beziehung in der Form wie wir leben, 24/7 TPE gibt es wenig Konflikte mehr. Wenn schon mal hat es bei uns nur mit den Kindern zu tun, weil ich mich da einmische, wenn ich es für nötig erachte. Sonst nicht.
Salut
Diplomatie

Wenn ich dich lese...habe dich das Gefühlen ...es fehlt bei dir

OC
EINE Nacht drüber schlafen ist oft mehr als empfehlenswert m.E.
Dann fahren evtl hochgeschaukelte Emotionen herunter.
Allerdings habe ich als Frau und Sub genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Die Männer die ich kannte waren oft nicht konfliktfähig oder bereit. Denn auch ich bin eine Freundin klarer Worte und Verhältnisse. Und nein, ich meine damit nicht das typische weibliche Zerreden, sondern eine sachliche, freundliche Diskussion zur Konfliktlösung, bzw zur Kompromissfindung zur beiderseitigen Zufriedenheit.
Nur Männer scheinen für mich da oft gern den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen... boshaft ausgedrückt: Sie machen sich rar, stecken lieber den Kopf in den Sand.
Das macht mich rasend *gr2* Das finde ich feige! *basta*
@TE
Konflikte zu lösen erfordert Diplomatie
Diplomatie ist,mit dem Schwein Zielorientiert über den Sonntagsbraten zu reden
Es gibt 2 Diplomatische Möglichkeiten
Die eine ist, nennen wir sie mal die Angela Methode
Aussitzen und dem Anderen kleine Häppchen zuwerfen die so klein sind das er sie nie zu fassen bekommt
Die andere nennen wir mal die Donald Methode,Sie hat das Ziel die Häppchen so groß zu halten um den anderen damit zu erschlagen

Wenn ich mir nun deinen EP ansehe und deinen ersten Beitrag lese fällt mir nur Methode 2 ein
Etwas anzusprechen mit dieser Methode beseitigt keine Konflikte sonder vermehrt sie höchstens
Es gibt menschen die haben nicht gelernt einfach mal entspannt durch die Hose zu atmen und zu reflektieren ob der Konflikt in diesem kritischen Moment das Problem ist oder Ich mit meiner Art Probleme lösen müssen
*********ub_W Paar
1.014 Beiträge
Mir fehlt das Verständnis, warum der Versuch zu ein offensichtliches Problem zeitnah zu lösen und zu kommunizieren so oft nicht unternommen wird

Weil zeitnah lösen bedeuten kann, das zuviele kontraproduktive Emotionen die Situation beeinflussen.
Weil die Toleranz und Liebe zum Partner größer und wichtiger ist als die "Problemlösung" und ich dann lieber mal die Faust in der Tasche mache und es "aussitze".
Weil der Partner auch Emotionen/Ansichten hat und diese auch mal mit Ruhe setzen lassen und ausdenken können muss.

Sir Leu
Hm also ich muss zugeben, dass ich auch sehr Konfliktscheu bin, da ich nie gelernt hab mit Konfliktsituationen umzugehen doch ich geb mir Mühe und bin auch wirklich froh, wenn mein Gegenüber mir entgegen kommt und vielleicht mal etwas anspricht.

Doch generell müssen Probleme gelöst werden. Dieses komische es-steht-was-im-Raum-aber-keiner-sagt-was is nix für mich. Ich denke, nur wenn man etwas wirklich restlos löst können beide gut weitermachen.
******una Frau
6.987 Beiträge
konfliktlösung
ist ja das thema.

. Mir sind in meinem Leben leider viele Beziehungen um die Ohren geflogen, weil meine Partnerin offenbar nicht damit klargekommen ist, dass ich dazu neige Unstimmigkeiten direkt und frontal anzugehen und auszudiskutieren, sobald sie ihre hässliche Fratze zeigen

es sind ja immer zwei personen betroffen. empfindet das gegenüber im moment auch eine unstimmigkeit?

was bedeutet: direkt und frontal? für mich liegt darin eine sprachliche aggressivität, "ausdiskutieren "eigentlich kann das ja gut sein, hier erscheint es mir eher etwas von einer seite aufgezwungen.

sorry wenn ich das so schreibe, aber der tenor ist für mich nicht nur unterschwellig aggressiv. daher verstehe ich, dass da "beziehungen um die ohren geflogen sind", denn mir scheint (mein empfinden!), dass hier schweres geschütz aufgefahren wird, wo vielleicht auch "leichte bewaffnung" angebrachter wäre.

was eben dann auch eine konfliktlösung schwer macht, weil dieses "offensive verhalten" schon ein konflikt an sich ist.

denn es besteht auch immer die möglichkeit, dass mein gegenüber entweder gar keinen konflikt sieht, oder ihn völlig anders bewertet.
*******dev Frau
17.726 Beiträge
Ohne jetzt alles gelesen zu haben...

Durch deinen EP kamen mir die Diskussionen mit meinem Ex-Mann (Stino) wieder in Erinnerung.
Wenn ihm etwas nicht passte, hat er es auch unbedingt mit mir ausdiskutieren wollen! Und wollte dann auch unbedingt zu genau diesem Zeitpunkt zu einem Ergebnis kommen.

Leider war es nie eine Diskussion, es gab nie Kompromisse. Am Ende musste ich dann immer "weichgekocht" seiner Meinung zustimmen.

Gibst du deinen Gegenüber die Chance zu einem Kompromiss? Oder akzeptierst du auch mal die andere Meinung?

Und was schon andere schrieben:
Mal drüber schlafen/etwas Zeit vergehen lassen. Dann sehen beide Seiten das Ganze mit etwas Abstand. Und evtl mehr Langmut.
******ngr Mann
3.725 Beiträge
Es gibt menschen die haben nicht gelernt einfach mal entspannt durch die Hose zu atmen und zu reflektieren ob der Konflikt in diesem kritischen Moment das Problem ist oder Ich mit meiner Art Probleme lösen müsse

Das Problem habe ich, als negatives Beispiel, unlängst gehabt als eine Situation für mich - unidirektional - zu emotional, zu "schwer" war.

Da sollte man auch als eigentlich dominanter Typ dann irgendwann wirklich selbst erst einmal Abstand suchen, überlegen ob es nicht etwas das eigene, und nicht das Verhalten des anderen, ist, dass gerade das Problem darstellt.

Manchmal macht man aus Mücken ja auch Elefanten.
Und manchmal ist man viel zu Emotional dabei.

Das sieht man nur ungern ein. Da nehme ich mich in manchen Situationen nicht aus.
Das Stichwort ist daher: Selbstreflexion. Wo stehe ich eigentlich? Wie verhalte ich mich gerade?

Und manchmal muss man dann einsehen, dass man vielleicht selbst gerade der Problembär ist. Da bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone *zwinker*
****ody Mann
11.689 Beiträge
Abgrenzen statt Reden
Na klar ist Streitenkönnen nicht jedem gegeben. Es geht teilweise ums Eingemachte, um die Schmerzpunkte, die man lieber großräumig umschifft. Ich habe leider auch schon die Erfahrung gemacht, dass eine Frau lieber alles hinschmeißt, als nur einmal in einen "konstruktiven" Streit einzusteigen.

Davor wurde immer alles beredet und versichert, es unverzüglich zu benennen, wenn etwas stört; ich nenne das mittlerweile "Schönwetterkommunikation". Kaum ist der leiseste Anflug von Kritik darin enthalten, beginnt trotzdem das große Schweigen und Abgrenzen. Egal, wie sachlich die Streitgründe waren, es wurde immer als ein Angriff auf das persönliche Selbst gewertet. Dabei bietet ein Streit m.E. auch die Chance, eine Verbindung noch zu stärken, festzustellen, was beiden diese Beziehung wert ist.

Ich habe mehr als einmal erlebt, dass jemand nach offenen Worten, die durchaus unter anderen Umständen der Einstieg in einen fetzigen Partnerschaftsstreit gewesen wären, mit Kontaktentzug a la konsequentem Ohrenzuhalten reagiert hat. Abgrenzen wurde das genannt. Ich nenne das Mutlosigkeit und Geringschätzung.

Natürlich findet sich dann auch immer ein tiefliegender Grund für das nicht kommunizieren können, aber selten die Bereitschaft, es trotzdem zu versuchen. Ich bin nur weiterhin der Ansicht, dass Streit ein notwendiger Bestandteil der Kommunikation sein kann und die Konfliktfähigkeit zum Erwachsensein dazugehört. Mir ist es die Sache immer wert gewesen.
*******ens Frau
1.893 Beiträge
Wow...
eine bewundernswerte Diskussion, mit extrem vielen guten Hinweisen.

Ich selber möchte mal anmerken, dass es auch Menschen gibt, die nicht diskutieren können, weil sie sachliche Diskussion nie gelernt haben (in der Kindheit z.B.), die sich extrem angegriffen und verängstigt fühlen, wenn jemand mit einer direkten Art und Weise auf sie zu kommt.
Die sofort dicht machen und jedem Konflikt im großen Bogen aus dem Weg gehen.
Die keine Argumente haben und auch nicht schlagfertig sind, weil sie sich komplett hilflos fühlen.
Da hilft keine noch so gut gemeinte Argumentation, da hilft nur Gefühl und Geduld.

Sorry, der Beitrag über mir kam gleichzeitig... Danke M_Brody für die bessere Wortwahl..
****an Mann
1.807 Beiträge
*******ens:
Ich selber möchte mal anmerken, dass es auch Menschen gibt, die nicht diskutieren können, weil sie sachliche Diskussion nie gelernt haben (in der Kindheit z.B.), die sich extrem angegriffen und verängstigt fühlen, wenn jemand mit einer direkten Art und Weise auf sie zu kommt.
Die sofort dicht machen und jedem Konflikt im großen Bogen aus dem Weg gehen.
Die keine Argumente haben und auch nicht schlagfertig sind, weil sie sich komplett hilflos fühlen.
Da hilft keine noch so gut gemeinte Argumentation, da hilft nur Gefühl und Geduld.

Kann ich aus eigener Erfahrung voll und ganz bestätigen.
****ips Frau
274 Beiträge
Angst
****gon:

Dir, Ptylips, ebenfalls vielen Dank. Was mir allerdings nicht klar ist: Was empfindet ein Mensch als so positiv, wenn er Konflikte unter den Teppich kehrt? Was bringt ihm das? Kurzfristigen Seelenfrieden, der dann in einem Atompilz zu Staub zerfällt? Ich empfinde das als unlogisch und käme entsprechend nie auf den Gedanken, so zu agieren. Nachdem Du ja schreibst, dass Du früher aber genau das getan hast, würde mich sehr interessieren, was Deine Gedanken dahinter waren, in der Hoffnung es zu verstehen.

Ich kann nur für mich sprechen ... aber bei mir war es entweder desinteresse... oder das genaue Gegenteil ... Verlustangst. Ich habe früher niemals gelernt Konflikte zu lösen. Ich habe Probleme und Streitigkeiten mit dem Ende aller Kommunikation gesehen. Für mich war Kritik mit Ablehnung gleich. Ich musste erst lernen, dass ein Konflikt nicht gleich das Ende einer Beziehung bedeutet.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Wenn Du wiederholt mit verschiedenen Partnerinnen an den selben Punkt kommst, bist Du Teil dessen, was Du als problematisch empfindest.
Solange wir uns unsere Partner selbst aussuchen und die nicht von einer Weltverschwörung zugewisen bekommen, deren Sinn es ist, uns das Leben schwer zu machen, hat es einen Grund, wenn wir uns immer wieder den selben Verhatensweisen oder Situationen gegenüber sehen, die wir nicht o.k. finden.
Ich würde mir also nicht darüber Gedanken machen, warum alle Anderen doof oder Konfliktscheu sind und meine zwingend logischen und sinnvollen Strategien nicht teilen. Ich würde mir eher Gedanken darüber machen, wie ich auf andere wirke, wie sie meine Art in solchen Situationen empfinden und warum ich sie damit anstrenge und ihnen lästig falle.
Und die Antwort "weil sie meinen Erkenntnishorizont nicht erreichen" reicht nur in Foren, wie diesem, aus. In selbst gewählten Beziehungen bringt einen das nicht weiter.
****dat Frau
3.554 Beiträge
Ich finde mich in vielen Beiträge wieder und vor allem: Ich bin nicht gerade begeistert davon.

Ich habe meiner letzte Beziehung, so unschön auch mein Gegenüber teilweise reagiert hat, mit Terriernbissen den Rest gegeben. Ich wollte reden, musste es, jetzt! Sofort!
Inzwischen habe ich einiges gelernt: Dass ich zum Beispiel schon den ganzen Tag auf dem schwärenden Problem rumkaue, welches der andere nur diffus wahrnimmt. Und kübele ich ihm den ganzen Mist vor die Füße, braucht er erst mal Zeit, das zu sortieren. Ich stand aber da, ungeduldig, mit wippenden Füßen: Guck, ist doch ganz einfach. Da liegt doch alles!

Mein damaliger Top hat sich verängstigt und überfordert zurückgezogen, ich hinterher: Hey! Du kannst nicht einfach abhauen. Je drängender ich reden wollte, desto weiter (auch tatsächlich räumlich) hat er sich entfernt. Was mich natürlich zutiefst verletzt hat, ich musste doch reden!

Puh. Das war echt Streß. Für uns beide.

Ich lerne gerade, etwas auszuhalten. Auch mich. Und die in mir tobenden Gefühle. Denn da hat u. a. @*****nti Recht: Erst, wenn man die beruhigt hat, sieht man das Problem klarer, kann es sachlicher und für den anderen nicht so überfahrend rüberbringen.

Ich bin noch lange nicht so weit, dass ich mich mit mir selbst anlegen würde. Aber ich arbeite daran.
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