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BDSM zwischen/mit psychisch Kranken?

*******rama Frau
92 Beiträge
Themenersteller 
BDSM zwischen/mit psychisch Kranken?
Bdsm ist das Spiel mit dem Feuer, der Gefahr. Aufgeben, hingeben, loslassen. Auffangen, kontrollieren, führen.
Es geht um den Kick, um Botenstoffe.
Ist ja eigentlich nichts schlechtes. Im Gegenteil.
Und was ist, wenn es beim Gegenüber (egal welche "Rolle") beim Thema Botenstoffe schon Probleme gibt? 
Ich rede jetzt nicht von 24/7 oder TPE oder dem ganz harten Zeug, sondern nur der sexuelle Teil. 
Ich kannte einmal eine Borderlinerin, die sehr maso und devot war. Oder...keine Ahnung. Die hatte eine Domme, einfach, damit sie im Leben klarkommt. Da gab es keine sexuelle Komponente, diese Sub hatte lediglich alle Verantwortung für sich an die Domme abgegeben. Für sich zu sorgen, stabil zu sein...und selbst dann hat sie das oft ignoriert - weshalb das dann auch zerbrach.
Aber im rein sexuellen Kontext, ansonsten auf Augenhöhe im Alltag, mit genug Wissen und Vertrauen, nicht jeden Tag zwischen Frühstück und Mittagessen eine Session...was meint ihr dazu? Oder ist (euch) das Risiko, dass da was schief geht, zu groß?
(Und ich sehe BDSM keinesfalls als Therapiemethode, keine Sorge.)
*****_80 Frau
22 Beiträge
Borderliner sind Grenzgänger, die in jeglichen Beziehungen Probleme haben können . Meistens haben sie sehr extreme Beziehungen, unabhängig von Bdsm .
Ich selbst Schwebe durch meinen Alltag immer ein bisschen an der Grenze zu Burn out oder der Gefahr ne Depression zu bekommen.
In den Momenten brauche ich meinen Freund mehr, egal ob privat oder sexuell, er hält mich dann. Das ist für ihn nicht leicht, aber dafür reden wir viel und es klappt, weil ich Hilfe von Außen habe und das nicht komplett auf ihn umwälze.
Das wäre aber auch in einer nicht- Bdsm- Beziehung schwierig .
********ix90 Frau
487 Beiträge
Meiner Meinung nach sollte man sich bei psychischen Problemen in eine professionelle Therapie begeben, wenn nötig sogar stationär aufgenommen werden, anstatt sich ein/e Dom/me zu suchen, der/die einen dann auffangen soll und keinerlei Ahnung von der Materie hat. Besteht die Beziehung allerdings schon vor Beginn der Probleme, dann ist es natürlich nochmal eine ganz andere Ausgangssituation. Trotzdem sollte so eine schwere Last niemals auf den Schultern von nur einer Person abgeladen werden. Definitiv fachliche Hilfe suchen.
******iyo Frau
705 Beiträge
Als Therapiemethode auch ok
Vielleicht ist Therapie das falsche Wort, da es nur um Symptombekämpfung geht, aber was anderes macht die Medizin bei den meisten Krankheiten auch nicht.

Ich hab 3-4 verschiedene BDSM-Bedürfnisse. Bei einem davon muss es sich auch um etwas mit Botenstoffen handeln, denn die sexuelle Erregung ist nur Mittel zum Zweck und nicht Ziel. Am Ende steht eine Art körperlicher und psychischer Reset und ich fühle mich geerdet. Das könnte ich in diesem Moment auch mit wirklich hartem Training bekommen, aber dann habe ich 2-3 Wochen Muskelkater. BDSM Spuren sind schneller verheilt.
Achte einfach darauf was dein Sub dir sagt oder provoziert und dass alles gesund bleibt und alles ist fein *g*
*******ion Mann
81 Beiträge
zu gefährlich
Nein, nie, never!

Da ich mich selbst um einen psychisch kranken Menschen kümmern und Verantwortung übernehmen muss, weiß ich, wie gefährlich es sein kann, mit einer/einem Sub zu spielen, die/der nicht psychisch stabil ist. Eine Dom-Sub-Beziehung ist hier nicht ratsam.

Als Dom bin ich darauf angewiesen, Signale meiner Sub zu deuten. Ziel ist es ja nicht ihr zu schaden, sondern eine Session, die uns beiden Lust bereitet. Eine/ein Sub, sollte so viel Selbstbewusstsein haben, es zu kommunizieren, wenn ich an Grenzen komme.

Sobald ich bemerkt habe, dass ich mit einer Borderlinerin oder einer psychisch labilen Sub kommuniziere, habe ich den Kontakt lieber abgebrochen. Ich bin kein Experte und kann nicht zwischen natürlicher Lust und Krankheit unterscheiden und daher wäre mir ein Spiel hier viel zu gefährlich.
*******rama Frau
92 Beiträge
Themenersteller 
********ix90:
Meiner Meinung nach sollte man sich bei psychischen Problemen in eine professionelle Therapie begeben, wenn nötig sogar stationär aufgenommen werden, anstatt sich ein/e Dom/me zu suchen, der/die einen dann auffangen soll und keinerlei Ahnung von der Materie hat. Besteht die Beziehung allerdings schon vor Beginn der Probleme, dann ist es natürlich nochmal eine ganz andere Ausgangssituation. Trotzdem sollte so eine schwere Last niemals auf den Schultern von nur einer Person abgeladen werden. Definitiv fachliche Hilfe suchen.
Ja das ist ja alles selbstverständlich. Also würdest du nie mit jemandem der in dieser Richtung belastet ist, spielen?
Ich bin BDSMer kein Therapeut und kein Kindermädchen
Wer Psychische Probleme hat ist für mich nicht die Person mit der ich Einvernehmlichkeit für mein tun vereinbare.
Da ich ein Freund der Eigenverantwortung bin muss mir jemand der sich mit mir einlassen will auch erstmal zeigen das er diese für sich übernehmen kann.
**********Magic Mann
18.999 Beiträge
Psychisch belastet bedeutet ja nicht das der betroffene nicht zurechnungsfähig ist.
*******rama Frau
92 Beiträge
Themenersteller 
*******ion:
zu gefährlich
Nein, nie, never!

Da ich mich selbst um einen psychisch kranken Menschen kümmern und Verantwortung übernehmen muss, weiß ich, wie gefährlich es sein kann, mit einer/einem Sub zu spielen, die/der nicht psychisch stabil ist. Eine Dom-Sub-Beziehung ist hier nicht ratsam.

Als Dom bin ich darauf angewiesen, Signale meiner Sub zu deuten. Ziel ist es ja nicht ihr zu schaden, sondern eine Session, die uns beiden Lust bereitet. Eine/ein Sub, sollte so viel Selbstbewusstsein haben, es zu kommunizieren, wenn ich an Grenzen komme.

Sobald ich bemerkt habe, dass ich mit einer Borderlinerin oder einer psychisch labilen Sub kommuniziere, habe ich den Kontakt lieber abgebrochen. Ich bin kein Experte und kann nicht zwischen natürlicher Lust und Krankheit unterscheiden und daher wäre mir ein Spiel hier viel zu gefährlich.

Wo ziehst du die Grenze zwischen vertretbar und zu labil? Jeder der mal angeschlagen war? Akut gefährdete natürlich nicht, aber psychisch Kranke sind oft nicht 24/7 in Krankheitszuständen, sondern haben auch gute Phasen. Und was wäre bei einer therapiegestützten Borderlinerin?
Sowas geht ja nicht weg, im Leben wohl nicht. Aber die Symptome und Probleme lassen sich abmildern.
**********ittle Frau
38 Beiträge
BDSM hilft
Hallo zusammen,

Ich dir meinen Teil habe eine Posttraumatische Belastungsstörung, Depressionen, soziale Probleme und dazu kommen noch Probleme bezüglich Transsexualität.

SM wollte ich mir dennoch nicht nehmen lassen und siehe her: SM ist nicht nur praktizierbar trotz Vorerkrankungen sondern es hilft unglaublich mit diesem umzugehen. Ich lebe BDSM. Meine Herrin hat immer den Fokus, ihr Wort steht immer über meinem und ich bin bereit sie weit über meine Grenzen gehen zu lassen. Doch das weil ich ihr Vertrauen kann, weil sie mir halt gibt, Sicherheit, Geborgenheit. Das alles auf einem Niveau wie es mir eine Stino Beziehung niemals geben kann. Gerade die Erziehung im BDSM kann durchaus die selben Ausmaße annehmen wie eine Verhaltenstherapie. Das überschreibt sogar meine Psychologin.

So ist BDSM für mich zu einer Unterstützung geworden die meine Stabilität unglaublich fördert. Es ist keine Therapieersatz aber es hilft.

Liebe Grüße
*******rama Frau
92 Beiträge
Themenersteller 
**********Magic:
Psychisch belastet bedeutet ja nicht das der betroffene nicht zurechnungsfähig ist.
Danke! Eben das meine ich ja!
Wer akut gefährdet ist, zu hilfe- oder schutzbedürftig ist, massive Traumata in dem Bereich hat, also alles wo man auf Anhieb sieht "Nope, das geht zu 100% schief!", da würde ich auch nein sagen.
Aber wenn Therapien und so laufen, der Andere stabil ist (stabil !=geheilt oder gesund), klar im Kopf, kommunizieren kann, selbst Spaß daran hat...wo ist der Haken dann? Oder spielt hier niemand, wenn mal n Schnief, n mieser Tag oder Zahnweh ist? Ist das schon Bruch des SSC für euch?
OMG! Wieder werden hier fast alle gängigen Klischees bedient.
Es kommt doch immer darauf an, um welche Art von psychischer Erkrankung es sich handelt und wie der/die Erkrankte selbst damit umgeht.
Hier gleich wieder den "Borderliner" mit dem kompensatorischen Masochismus aus dem Giftschrank zu holen *headcrash*

Und ebenso empfinde ich es schon als reichlich vermessen überhaupt so pauschalisiert die Frage zu stellen. Das hatten wir doch gerade erst... der Herr mit dem "moderaten Spanking" für psychisch Kranke. *schweig*
Ebenso könnte man doch jetzt fragen ob psychisch Kranke überhaupt Sex haben dürfen? Oder dürfen die überhaupt frei herum laufen? Die könnten ja komisch reagieren und plötzlich auf die Straße springen.

Vielleicht mal die Kirche im Dorf lassen und den Einzelfall betrachten. Ich zähle auch zu den psychisch Kranken, mein Dom weiß Bescheid kennt den Stand der Dinge, weiß was mich triggern könnte und wir spielen seit über 2 Jahren glücklich miteinander!
Und ich kenne sehr viele andere Menschen, die auch das eine oder andere Handicap haben. Und sie führen trotzdem ein glückliches Leben, meist sogar sehr erfüllt. Und dann mit und auch ohne BDSM.
Denn nicht alle BDSM'ler sind auch gleich psychisch krank oder es tummeln sich auch nicht auffällig viele psychisch Kranke im BDSM. Ich kenne im Vanilla Bereich mehr Leute, mit denen ich lieber nicht im Dunkeln allein sein möchte....
Ja das ist ja alles selbstverständlich. Also würdest du nie mit jemandem der in dieser Richtung belastet ist, spielen?
Psychisch belastet bedeutet ja nicht das der betroffene nicht zurechnungsfähig ist.

Ich lasse mich Generell nicht auf Leute ein die in irgend einer Form Psychisch belastet sind
1 Weil ich es am Eigenem Leib erfahren durfte das der Ballast dann Irgendwann vor meiner Haustür abgeladen wird
2. Weil ich es nicht nötig habe
3.Weil ich auch keine Lust habe mich über die Helferschiene anzubiedern
4. Weil ich selbst fit bin und niemanden brauche bei dem ich sehen kann das meine Eigenen Defizite doch gar nicht so schlimm sind
*******rama Frau
92 Beiträge
Themenersteller 
Eine Antwort vom Fach ^^
*****hen:
BDSM hilft
Hallo zusammen,

Ich dir meinen Teil habe eine Posttraumatische Belastungsstörung, Depressionen, soziale Probleme und dazu kommen noch Probleme bezüglich Transsexualität.

SM wollte ich mir dennoch nicht nehmen lassen und siehe her: SM ist nicht nur praktizierbar trotz Vorerkrankungen sondern es hilft unglaublich mit diesem umzugehen. Ich lebe BDSM. Meine Herrin hat immer den Fokus, ihr Wort steht immer über meinem und ich bin bereit sie weit über meine Grenzen gehen zu lassen. Doch das weil ich ihr Vertrauen kann, weil sie mir halt gibt, Sicherheit, Geborgenheit. Das alles auf einem Niveau wie es mir eine Stino Beziehung niemals geben kann. Gerade die Erziehung im BDSM kann durchaus die selben Ausmaße annehmen wie eine Verhaltenstherapie. Das überschreibt sogar meine Psychologin.

So ist BDSM für mich zu einer Unterstützung geworden die meine Stabilität unglaublich fördert. Es ist keine Therapieersatz aber es hilft.

Liebe Grüße

Danke für deinen Beitrag! Habt ihr spezielle Vorkehrungen für besondere (Not)-fälle? Wie ging deine Herrin zu Beginn damit um - oder kam deine Erkrankung erst nach dem Zusammenkommen? Seid ihr auch ein Paar? Ist es TPE also? Wie geht sie mit dieser Verantwortung um und tut das eurer Lust keinen Abbruch?
Wenns zu privat ist, entschuldige ich mich, ich möchte nur alles richtig verstehen *g*
Leider steht’s den Leuten nicht auf der Stirn geschrieben.

Wenn der/die Aktive dringend ein Abo beim bezahlten Freund benötigt und seine Störung(en) an passiven auslebt, wird’s schnell seelisch und körperlich ungesund.
*******rama Frau
92 Beiträge
Themenersteller 
*******teel:
OMG! Wieder werden hier fast alle gängigen Klischees bedient.
Es kommt doch immer darauf an, um welche Art von psychischer Erkrankung es sich handelt und wie der/die Erkrankte selbst damit umgeht.
Hier gleich wieder den "Borderliner" mit dem kompensatorischen Masochismus aus dem Giftschrank zu holen *headcrash*

Und ebenso empfinde ich es schon als reichlich vermessen überhaupt so pauschalisiert die Frage zu stellen. Das hatten wir doch gerade erst... der Herr mit dem "moderaten Spanking" für psychisch Kranke. *schweig*
Ebenso könnte man doch jetzt fragen ob psychisch Kranke überhaupt Sex haben dürfen? Oder dürfen die überhaupt frei herum laufen? Die könnten ja komisch reagieren und plötzlich auf die Straße springen.

Vielleicht mal die Kirche im Dorf lassen und den Einzelfall betrachten. Ich zähle auch zu den psychisch Kranken, mein Dom weiß Bescheid kennt den Stand der Dinge, weiß was mich triggern könnte und wir spielen seit über 2 Jahren glücklich miteinander!
Und ich kenne sehr viele andere Menschen, die auch das eine oder andere Handicap haben. Und sie führen trotzdem ein glückliches Leben, meist sogar sehr erfüllt. Und dann mit und auch ohne BDSM.
Denn nicht alle BDSM'ler sind auch gleich psychisch krank oder es tummeln sich auch nicht auffällig viele psychisch Kranke im BDSM. Ich kenne im Vanilla Bereich mehr Leute, mit denen ich lieber nicht im Dunkeln allein sein möchte....

Ehm...da hast du mich wohl falsch verstanden. Das oben war ein Negativbeispiel, wie ich es leider kenne und NICHT unterstütze.
Ich bin selbst psychisch krank, aber stabil. Nur wie man hier ja an einigen Antworten sieht, ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen, wird das nie wieder rauskommen anscheinend.
Ich möchte lediglich viele verschiedene Meinungen lesen, das ist alles.
*********eldin Frau
5.932 Beiträge
Verstehe die Kernaussage nicht so ganz..
Ich versuch es mal... sprichst Du von Dir oder ganz Allgemein?

Also mal ganz ehrlich... alle SMer haben einen an der Waffel... ist so... wird ja grad dran gefeilt und es soll ja geändert werden oder wurde bereits, das SMer nicht als psychisch krank gelten..

So gesehen sind wir SMer die NORMALOS unter den Kranken. Für manche ist schon einiges anderes krank, was aber jeder selbst entscheiden sollte. Das zum Zeigefinger *smile*

Ich hab auch ne sehr manische Phase meines Lebens hinter mir und ganz ehrlich für mich ist meine MASO Side teilweise auch Kompensation gewesen und ist sie auch heute noch ab und an.. Lust oder auch Frustschmerz. Wenn es richtig mies war und ich etwas verarbeiten wollte gab es nichts besseres als Schmerz für mich. Klingt u.U. bescheuert aber es linderte den Schmerz und ich konnte losheulen und alles raus lassen. Das ist aber auch ein gefährliches Spiel, wenn man da an einen reinen Sadisten gerät und der nicht auf das Gegenüber achtet. War irgendwann eh nur noch getunnelt und demnach hätte er mich auch Tod schlagen können, was natürlich keiner verantworten will.

Die Frage, die ich mir in dem Zusammenhang stelle, ist die ob ich das selber verantworten kann. Mein
Top wusste das ist da nicht ganz so labil bin und nahm das Risiko in Kauf, weil er es verantworten konnte / wollte...

Ich finde dazu gehört ne Menge Erfahrung und Selbsteinschätzung, wobei ein Restrisiko natürlich immer bleibt. Ich z.b. hätte niemals mit Sub gespielt, wenn ich das Spiel zu dem Zeitpunkt aufgrund meiner psychischen Verfassung nicht hätte verantworten können. Bin ungern für einen Absturz oder schlimmeres verantwortlich.. von daher sollte das jeder für sich entscheiden, in wie weit er da der Psychiater ist oder auch nicht *g*
Hallo HiddenDrama,

eine hochinteressante Frage, herzlichen Dank …und ich befürchte, ein immer wieder hoch explosives Thema hier im Joy und ich möchte es gerne ein wenig relativieren, auch weil ich da beruflich ein wenig Ahnung von habe und ich speziell ähnliche Fragestellungen tief analysiert habe.

Als erstes möchte ich ganz klar die „Frage“ stellen, wie mögen wir „psychisch krank“ definieren? Auf einer Skala von 0 bis 100% möchte ich einmal behaupten, dass alle Minimum mit 10% - 20% dabei sind. Keine Geschichte ist immer perfekt gelaufen, niemand hat nur Gutes erbebt und vieles hat Spuren hinterlassen, die unser heutiges Verhalten prägen. 100% würde ich mal in Kurzform definieren als nicht eigenständig in unserer Gesellschaft lebensfähig und wohnhaft in der Geschlossenen. Und dann gibt es da einen großen Mittelbereich zwischen 20 und 90 %... so mal ganz grob erläutert. Und auch in diesem Zwischenbereich sind mehr Menschen zu finden, als man so vermutet. In dem Augenblick wo eine physische Erkrankung das Leben enorm beeinflusst und einiges unmöglich macht, würde ich die Definition „psychisch krank“ anlegen.
Wobei den Maßstab ja die Gesellschaft festlegt, die ich in ein paar Punkten auch manchmal für etwas „psychisch erkrankt“ halte… aber das soll ja nicht hier ausufern… sorry habe am WE etwas viel Woody Allen geschaut.

Nun aber möchte ich konkret auf dein Beispiel Borderliner eingehen. Wenn man sich da ein wenig in der Fachliteratur umschaut, ich nehme mal ein wirklich gutes Buch dazu als ein Bespiel: Paul T. Mason, Randi Kreger: „Schluss mit dem Eiertanz - Für Angehörige von Menschen mit Borderline“, dann findet man zwischen und teils in den Zeilen eigentlich eine wunderbare Anleitung zu D/S. Ja, Borderliner (aber auch einige andere Krankheitsbilder) brauchen z.B. Grenzen, Regeln und Orientierungshilfen, das hilft ihnen ungemein. Und wie man sieht, ist das ein Buch für Angehörige, also profan übersetzt, für einige, die sich ernsthaft damit befassen möchten, erlernbar.

Natürlich weiß auch jeder hier von uns, dass es in der Szene solche, solche, und solche gibt… näher möchte ich das hier nicht definieren, bevor ich gleich mit Eiern und Tomaten beworfen werde, aber klar ist, dass es durchaus auch solche gibt, die die Finger von solchen lassen sollten oder auch umgekehrt aber genauso klar ist auch, das Naturell des Menschen ist nicht immer vernünftig, selbstreflektiert und mit Sinn erfüllt, von daher wird es wohl leider auch vorkommen, dass solcher mit solchem spielt. Doch das entscheiden immer zwei.

Als ich mich im Job mal langweile, habe ich mal Scherzes halber begonnen, Burnoutkandidaten charmant Aufgaben zu geben (ohne erotische Note!) und habe auch sehr charmant stringent nachgehackt, ob sie sie gemacht haben, wie sie wirkten etc., die positiven Veränderung nach schon relativ kurzer Zeit, insofern, dass die Kandidaten „brav“ sein wollten, haben selbst mich erstaunt.

Also meine persönliche Antwort wäre, wenn ein Top, Dom, Domse, Herrin und und und und ein gesundes Helfersyndrom hat, sich gerne auch tiefsinnig mit seinem Gegenüber auseinandersetzt, dieses von Herzen gerne wachsen lässt, Gutes im Hinterkopf hat und Minimum einen kleinen Fetisch für Psychologie, kann das bei einigen psychischen Erkrankungen sogar sehr hilfreich sein.

Viele Grüße
von der Literaturfee
*********eldin Frau
5.932 Beiträge
sorry .. als ich anfing zu schreiben gab es erst einen Beitrag. Die TE hat mittlerweile bereits einiges dazu geschrieben, das es um sie geht. Bevor jetzt wieder einige aufschreien, die meinen Beitrag lesen, das zur INFO *g*
Dann gebe ich Dir als jemand mit komplexes PTBS mal ein Gegenbeispiel:
Mich triggert jede Art von Demütigung (mein Dom weiß das und klammert diese Spielart eben aus!).

Da ja einige hier meinen, man dürfe keinen BDSM mit psychisch Kranken haben, gehe ich also nur auf einen Gangbang Abend...
lasse mich von 3 Kerlen gleichzeitig poppen und einer sagt: "Boah ey, guck Dir das geile Fickstück an."
DAS triggert mich, ich flippe aus, greife mir die nächsten harten Gegenstände und schlage die Kerle krankenhausreif.
Bessere Lösung?
Oder wäre ich doch lieber beim BDSM geblieben mit einem Dom, den ich vorher darüber aufkläre, wo ich eben neben die Spur geraten könnte.
****ing Mann
102 Beiträge
Die Problematik in der Hinsicht ist, dass manche Menschen, welche psychisch belastet sind, Trigger haben, welche man auslösen kann, wenn man mit der Person spielt.
Wenn eine Person eine traumatische Erfahrung gemacht hat, also z.B. sexuellen Missbrauch oder eine Gewalterfahrung, können bestimmte Stituation während des Spiels dies wieder heraufbeschwören.
Damit dann richtig umzugehen ist nicht leicht.
Ich kenne einige Menschen mit Borderlinepersönlichkeitsstörung, welche sich BDSM als Ersatz zu selbstverletzendem Verhalten gesucht haben. Auch keine einfache Geschichte, wenn man nicht weiß, wie man das einzuordnen hat.
Von daher sollte man vorsichtig an die Sache herangehen und wissen was man tut. Ohne Ahnung kann das ganz schön nach hinten los gehen und Retraumatisierung oder schlimmeres zur Folge haben.
Einzelfall - Entscheidung...

und da müßte ich reales Interesse an dem Menschen in erster linie habenund bekommen, damit ich den erst mal erfahre und dann könnte über die Bdsm Schiene was erfolgen . Das Risiko da die Hormon- ausschüttungern zu steuern ( die mMn ein hohes Suchtportenzial haben ) ist auch nicht ohne .

Es ist einfach mit einem ganz anderen Hintergund zu agieren, nicht mehr so frei und unbefangen..
diese Verantwortung ja gegenüber einem ganz besonders wichtigen Menschen, aber nur mal so zum spielen NEIN
*****alS
7.380 Beiträge
*********nger4:
Ich lasse mich Generell nicht auf Leute ein die in irgend einer Form Psychisch belastet sind
1 Weil ich es am Eigenem Leib erfahren durfte das der Ballast dann Irgendwann vor meiner Haustür abgeladen wird
Natürlich, Menschen auch emotional abzufangen gehört eigentlcih zu jeder irgendwie zumindest auch auf Zuneigung/Freundschaft basierenden Spielbeziehung dazu. Das gilt bei psychisch absolut gesunden Menschen (so es sowas denn gibt...) genauso wie bei solchen mit einschlägigen Diagnosen. Nur den Körper haben, aber mit dem Geist nichts zu tun haben zu wollen, das finde ich irgendwie "dezent Scheiße", ob nun psychisch krank oder nicht.


2. Weil ich es nicht nötig habe
Okokok, mal langsam. Psychisch kranke Menschen sind auch ganz normale Menschen (wir reden hier nicht von geistigen Behinderungen). "Es nötig zu haben" finde ich schon sehr drastisch und beleidigend. In etwa so wie wenn jemand sagen würde "Ich hab doch nicht mit AUsländern Sex, sowas hab ich nicht nötig". Den würde man auch mal fragen, wie es denn um seine politische EInstellung so steht.

3.Weil ich auch keine Lust habe mich über die Helferschiene anzubiedern
Muss man doch auch nicht. Man kann so jemanden auch "ganz normal" kennenlernen. Ganz im Gengeteil sogar, die meisten haben es gar nicht gerne, auf ihre Probleme reduziert zu werden... DIe empfinden Zuneigung zu anderen Menschen (so sie so etwas gerade überhaupt empfinden können, gibt's natürlich auch) nicht nur, weil sie dringend wen zum "zulabern" brauchen.

4. Weil ich selbst fit bin und niemanden brauche bei dem ich sehen kann das meine Eigenen Defizite doch gar nicht so schlimm sind
Jo, ist schon immer scheiße, daran erinnert zu werden, das es auch unglüpckliche Menschen gibt! Ist fast wie fernsehschauen zu Krisenzeiten. Sollte man auch nie machen.

Ich selbst (dominant) bin gerade so am Ende einer Depression (kein schwerer Fall, aber trotzdem). Meine Partnerin & Sub hat ADHS - auch das ist ja eine psychische Krankheit. Nichts davon hat je meine oder ihre Zurechnungsfähigkeit in irgendeiner Weise behindert.
Auch hatte ich schon eine Spielbeziehung mit einer diagnostizierten Borderlinerin (allerdings... die Diagnose stammt aus einer Klinik, da wird das sehr oft überdiagnostiziert um mehr Geld zu bekommen und ähnliches, laut ihrem Psychologen ist sie "nur" schwer depressiv). Tatsächlich hat ihr gefesselt werden (und einfach nur daliegen, keine weiteren Spielereien) Zeit dazu gegeben, sich mit sich selbst zu befassen, weil sie sonst eh nichts tun konnte. Und ja, manchmal hat ihr Schmerz auch geholfen, Probleme zu vergessen. Aber darüber hinaus wurde sie auch eifnach, wie das bei Masochistinnen so ist, vom Schmerz geil, und fand ausgeliefert sein auch sexuell sehr anziehend. Ach ja, in Therapie war sie auch, und eien Klinikaufenthalte hatte sie hinter sich.

Ich frage daher: Weshalb werden Mechanismen, die auch bei psychisch gesunden Menschen funktionieren und da nicht groß hinterfragt werden (wie viele Menschen verbinden denn Bondage mit Selbstfindung? Wie viele Menschen sind einfach nur masochistisch ohne sonst Probleme zu haben?), bei jemandem auf einmal schädlich inklusive große, Geschrei, nur weil diese Person irgendeine Diagnose bekommen hat, die da eventuell mit rein spielen könnte?

Und selbst wenn! AUch ein psychisch kranker Mensch, vor allem wenn er sowieso auch in Therapie ist, hat doch das Recht, selbst bestimmen zu können, was er glaubt, dass ihm gut tut.

Grund zur Sorge sehe ich nur, wenn jemand tatsächlich absichtlich über Grenzen geht, die man auch jedem gesunden Menschen eher ausreden würde. Dauerhafte verletzungen, potentiel zum Tode führende Aktionen, psychische Abhängigkeit mit der Gefahr,. nie wieder raus zu kommen. ALles das rät man gesunden Menschen, nciht zu tun - und alles das sollte man natürlich auch kranken Menschen ausreden. ABer auch hier - eigentlcih kein Unterschied, nur bei den dahinter ablaufenden Gründen eventuell...
********ix90 Frau
487 Beiträge
*******rama:
********ix90:
Meiner Meinung nach sollte man sich bei psychischen Problemen in eine professionelle Therapie begeben, wenn nötig sogar stationär aufgenommen werden, anstatt sich ein/e Dom/me zu suchen, der/die einen dann auffangen soll und keinerlei Ahnung von der Materie hat. Besteht die Beziehung allerdings schon vor Beginn der Probleme, dann ist es natürlich nochmal eine ganz andere Ausgangssituation. Trotzdem sollte so eine schwere Last niemals auf den Schultern von nur einer Person abgeladen werden. Definitiv fachliche Hilfe suchen.
Ja das ist ja alles selbstverständlich. Also würdest du nie mit jemandem der in dieser Richtung belastet ist, spielen?

Da ich sowieso nur mit jemandem spiele, den ich sehr gut kenne, mit dem ich ein Vertrauensverhältnis habe und den ich im besten Fall sogar liebe, ist die Frage eindeutig mit "Nein" zu beantworten. Bei der Wahl meiner Partnerin spielen definitiv auch sowas wie psychische Erkrankungen eine Rolle. Hab es selbst in zwei Fällen im Freundeskreis erlebt, dass die Partnerinnen mit psychischen Problemen zu kämpfen hatten und ich meinen Freunden angemerkt habe, wie es sie innerlich zerfraß und wie schlecht es ihnen damit ging und sie dankbar jede Hilfe angenommen haben, die sie finden konnten. Nicht nur für ihre Partnerinnen, sondern letztlich auch für sich selbst. So eine Beziehung kann einem auch selbst schaden und einen mit in den Abgrund reißen. Und so etwas möchte ich für mich persönlich einfach nicht erleben müssen.
@*******teel:
Ich habe so das Gefühl, dass du dich durch die Frage des TE persönlich angegriffen fühlst. Musst du aber nicht! Es ging nicht darum, was Menschen mit psychischen Problemen dürfen oder nicht dürfen sondern darum, was sich der dominante Part zutraut oder eben nicht und welche Erfahrungen er damit gemacht hat.

@ seelenfaenger:
Ich lasse mich Generell nicht auf Leute ein die in irgend einer Form Psychisch belastet sind
1 Weil ich es am Eigenem Leib erfahren durfte das der Ballast dann Irgendwann vor meiner Haustür abgeladen wird
2. Weil ich es nicht nötig habe
3.Weil ich auch keine Lust habe mich über die Helferschiene anzubiedern
4. Weil ich selbst fit bin und niemanden brauche bei dem ich sehen kann das meine Eigenen Defizite doch gar nicht so schlimm sind

Besser hätte ich es für mich nicht ausdrücken können. Vielleicht noch:

5. Weil ich nicht unter dem Größenwahn leide mir einzubilden, dass ich die psychischen Probleme eines Partners händeln könnte. Schon gar nicht mit der Spielart Bdsm. Ich möchte behaupten, dass da auf ein positives Beispiel hier mindestens drei negative Beispiele kommen bei denen es angesagt wäre, dass sich "Sub" professionelle Hilfe sucht. Klar lesen wir darüber hier wenig...

6. Weil ich statt der Lust auf Dominanz ganz einfach ein Helferinstinkt entwickele und das heisst in diesem Fall nicht mal eben den Arsch zu versohlen, damit sie sich dann zwei Tage lang besser fühlt.
Mit gefährlichem Halbwissen ahne ich, dass da nur das Symtom bedient wird, keinesfalls aber die Ursache.
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