Die Geschichte der "O" - wie seht ihr das?
Nach vielen Jahren habe ich das Buch „die Geschichte der O“ nun nochmal gelesen. Ich weis dass es mich beim früheren lesen vor ca. 15 Jahren schon ziemlich ansprach, auch wenn ich nie Ambitionen hatte eine „O“ werden zu wollen.
Aber nun nach dem erneutem lesen bin ich schon wirklich irritiert über den ganzen „O Hype“ und kann ihn gar nicht mehr nachvollziehen...
Was daran sehen die Menschen denn nun wirklich als so toll, erstrebenswert an, dass viele Frauen gar „O“ sein wollen, sich dazu „ausbilden“ lassen wollen und das Männer eine solche „O“ „besitzen“ wollen…??
Ich weis schon, dass ich wohl viele in ihrer „Bibel“ angreife, aber kritisches Nachfragen sollt e ja erlaubt sein
Also, soweit ich das verstanden habe nach der Lektüre haben wir da:
„O“ eine Frau
• die wirtschaftlich wohl völlig abhängig ist, in einer Zeit lebt wo es keinen Jobcenter und Co gibt.
• die vermutlich eine geringe Bildung besitzt, sehr naiv und gutgläubig ist und ihren gesamten Selbstwert daraus zieht „geliebt“ zu werden, zu gefallen, zu dienen.
• bei der sexuelle Erfüllung im Grunde gar nicht vorkommt, stets anderen vorbehalten ist, die ihren Körper überwiegend als etwas kennt das andere benutzen, zumindest lange Zeit gar nicht weis, wie sie sich selbst Erfüllung verschaffen kann (ich kann mich gar nicht erinnern, dass sie auch mal einen Höhepunkt hatte).
• die nicht in der Lage ist sich selbst seelisch und körperlich zu schützen, die keine Selbstliebe besitzt, alles nur von außen zieht.
Rene und Sir Stephen
Beide aus meiner Sucht sehr schwache Charaktere, wobei Rene noch deutlich schwächer ist als Sir Stephen.
Beide bleiben zu „O“ stets sehr in der Distanz, echte Nähe kann wohl kaum bis nicht gelebt, gar ertragen werden (erinnert mich etwas an Mr. Grey..)
Sehr narzisstische Persönlichkeiten die O für ihre Interessen benutzen, ohne dabei wirklich auf die Bedürfnisse von O zu achten, oder sich überhaupt nur dafür zu interessieren.
Mit Liebe hat das Ganze für mich nichts zu tun.
Nicht ansatzweise habe ich irgendwo einen liebevollen, wohlwollenden, wertschätzenden Umgang mit „O“ gespürt. Niemals echtes miteinander, echte Nähe.
„O“ ist Besitz, eine Sache die nach belieben genutzt wird – und O redet sich das schön, vermutlich auch um es überhaupt ertragen zu können. (Okay, das schön reden würden andere vlt- mit Liebe, Hingabe, Selbstaufgabe beschreiben..)
Es geht überwiegend um die Befriedung von narzisstischen Bedürfnissen und Macht – die der Männer.
Sicher, die Kulisse der ganzen Geschichte ist sehr hübsch und manches mag kurzfristig nett im Kopfkino sein, soweit kann ich mitgehen.
Allerdings es erschreckt mich schon, wie ernst viele im BDSM (sicher nicht alle..zum Glück) diese O Geschichte nehmen und gar in weiten Teilen nachleben wollen..
Mich würde interessieren, was andere dazu denken..
Habe ich wichtige Teile verpasst, überlesen? l