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Wie veränderte BDSM eure Vorstellungen?

****dat Frau
3.554 Beiträge
Themenersteller 
Wie veränderte BDSM eure Vorstellungen?
Ich möchte gerne von euch erfahren, wie sich eure (sexuellen) Wünsche und Vorstellungen verändert haben, seit ihr BDSM für euch entdeckt habt. Der Thread richtet sich also in erster Linie an Menschen, die die längste Zeit ihres Lebens vanilla gelebt haben.

Als ich vor rund zwei Jahren (übrigens im Joy ;-)) meine Affinität zu BDSM und insbesondere meine devote Neigung erkannte, war ich sehr verwirrt.

Bei der Selbstbefriedigung in meiner Vor-BDSM-Zeit stellte ich mir oft Szenen vor, die mit Gewalt und Zwang - eigentlich schon in Richtung Vergewaltigung - einher gingen. Oft waren es Phantasien mit mehreren Männern, körperlich sehr überlegenen, geradezu skrupellosen.
Einer meiner anderen Lieblingsvorstellungen enthielten eine Art Vorführung, mit ordentlich beschämenden Situationen und geifernden Kerlen (als Sklavin im mittelalterlichen Orient vorgeführt, begutachtet und geprüft zu werden - sowas in der Richtung).
Fast immer ging es darum, zur Lust gezwungen und dafür beschämt zu werden. Ich hasste mich dafür und ekelte mich auch vor mir selbst.

Vor kurzem fiel mir das wieder ein. Und dass ich heute darüber lächeln kann und auch keinen Ekel oder Selbsthass mehr verspüre. Eher so eine Art mildes Mitleid *zwinker*
Aber auch wenn meine Selbstbefriedigungsphantasien in einigen Bereichen noch ähnlich sind, haben sich meine reellen Wünsche und Vorstellungen ganz anders entwickelt.
Genau das hat mich anfänglich sehr verunsichert: Ich dachte, meine Phantasien wären die Grundlage meiner Kinks. Aber das haut so nicht hin.
Tops, die mein Kopfkino erkunden wollten, haben selten die Wahrheit erfahren, denn nichts davon möchte ich real erleben. Nicht mal ansatzweise. Davor habe und hatte ich erbärmliche Angst.

Weder ein Rapegame käme für mich in Frage, noch irgendwelche O-Events oder ähnliches. Aufgrund meines derzeitigen Übergewichtes wäre eine Vorführung nur ein Grund, mich für meinen für mich unschönen Körper zu schämen - da ist nichts lustvolles an dem Gedanken.
Auch Überwältigung, Fixierungen - außer im spielerischen, lachenden Kontext - , sind weitaus weniger erregend, als ich dachte. Das passive Mäuschen scheint mir nicht zu liegen. Schlagen und Ficken lasse ich mich am liebsten, weil ich es will und genieße.

Ist das vielleicht nicht mehr so reizvoll, weil es jetzt so leicht möglich ist?

Was allerdings gewachsen ist, ist der Wunsch nach souveräner Führung. Nach liebevoller Manipulation, nach intellektuellen, emotionalen Herausforderungen im sexuellen Kontext. Der Gedanke, dass es jemand schaffen könnte, meine haushohe, kontrollierende Schutzmauer zu knacken. Dieses Hingabe-Ding, dass will ich.
Es scheint mir aber andererseits unmöglich, dass ich das zulassen kann, bzw. je erleben werde: Kickt es mich deshalb?

Inwieweit haben sich eure Vorstellungen und Wünsche geändert? Oder wusstest ihr gleich, was ihr wolltet und seid diesen Weg straight gegangen?

Es geht mir weniger um Praktiken, logisch, dass sich Tabus und Grenzen verschieben, erweitern, verschwinden. Es geht mir eher um die Gestaltung eures grundsätzlichen BDSM. (Ich hoffe, ich habe es verständlich rübergebracht.)

Ich freue mich auf das Knirschen im Dachstübchen, gebt mir Futter *zwinker*
***44 Paar
1.698 Beiträge
Er schreibt
Meine persönliche Entwicklung ist sicher ganz anders als die der TE aber die Fragestellung war ja generell. Ich habe von der Erfüllung heterosexueller Wunschvorstellungen, über die Anerkennung meiner bisexuellen Neigung bis hin zum Erkennen meiner BDSM Präferenzen eine sehr lange Entwicklung durchlaufen. Dabei habe ich zuerst gelernt mich so zu akzeptieren wie ich bin und mein Potential in einer offenen Beziehung mit einer für mich richtigen Partnerin zu erschließen. Erst danach kam dann die Beschäftigung mit BDSM durch den Kontakt mit Shibari/Kinbaku. Ich liebe diese Ausdrucksform als Rigger und spüre eine fantastische Entwicklung meiner Möglichkeiten zur körperlichen Kommunikation mit vielen Menschen die über die Jagd nach sexueller Befriedigung hinaus geht.
Ich möchte vorerst auf einen Teilaspekt des EP eingehen.
Und zwar bezüglich der "Vergewaltigungsphantasien" und der "Vorführungsphantasien wie Sklavenmarkt" bei der Selbstbefriedigung.

Wer den "Hite -Report" von Shere Hite (erstmals erschienen 1977 "Das sexuelle Erleben der Frau" aber immer noch recht aktuell in den Aussagen, gelesen hat, der weiß, das etwa 2/3-3/4 (oder ähnlich hoch, ich will mich hier nicht genau festlegen!) der Frauen (egal ob BDSM'lerinnen oder Vanilla, egal ob hetero, bi oder lesbisch) diese Phantasien bei der Selbstbefriedigung haben ohne sie jemals wirklich erleben zu wollen.
Leider ist es so lange her, dass ich nicht mehr weiß, warum das so ist oder ob dafür überhaupt eine Begründung gegeben wurde.

(was mich persönlich dazu verleitet, das Buch wieder zu besorgen und nochmals zu lesen *lach*)
Wie veränderte BDSM eure Vorstellungen?

gar nicht.

Ich lebte von Anfang an schon so.
Schon bevor ich wußte, was BDSM überhaupt ist und daß man meine Lebensart BDSM nennen kann.
*******ub1 Frau
580 Beiträge
****dat:

Auch Überwältigung, Fixierungen - außer im spielerischen, lachenden Kontext - , sind weitaus weniger erregend, als ich dachte. Das passive Mäuschen scheint mir nicht zu liegen. Schlagen und Ficken lasse ich mich am liebsten, weil ich es will und genieße.

Ist das vielleicht nicht mehr so reizvoll, weil es jetzt so leicht möglich ist?

Es ist nachvollziehbar das "Verbotenes" weniger Reiz haben kann wenn es erlaubt ist.
Fantasien sind oft spannender und aufregender als die Realität aus einfachem Grund dass man keine Grenzen hat und bis ins Extremen gehen kann. In der Realität ist das anders. Diverse "Spielverderber" sorgen dafür dass die Spannung oder auch Angst abnimmt:

• Es gibt das "Safeword" die das Spiel jedes Mal beenden kann.
• Man spielt in einen Club wo jeder im Auge behalten wird.
• Man kennt und vertraut dem Gegenüber.

Um diese aufregende Angst wieder aufzubauen und damit mehr die Bedürfnisse näher zu kommen muss man kreativ werden oder auch einen große Fantasie haben.

BDSM ist für mich am schönsten wenn ich es mit Männer erleben kann die von Natur aus Sadistisch und Dominant sind. Da wird weniger „gespielt“. Auch wenn die Sicherheitsaspekten eingehalten werden.
**********edarf Mann
671 Beiträge
Ich glaube...
...die Vorstellungen haben sich im Kontext des BDSM in sofern verändert, dass ich begonnen habe mir mehr Gedanken darüber zu machen warum die Person vor mir benötigt was sie letztendlich ersehnt. Im Vorfeld, ohne das Bewusstsein dass das was ich einstmals tat wirklich ein Themengebiet darstellen könnte dass derart umfangreich ist – oder gar für einige Menschen einen Lebensstil herausbildet – war es mehr „das Experimentieren“ mit meiner damaligen Partnerin. In dem Fall war mir direkt aber bewusst woher es bei ihr kam, so gab es dahingehend weniger zu ergründen und mehr zu erleben. Da BDSM für mich und meine Vorstellungen aber mittlerweile bedeutet den Menschen vor mir als Mensch mit seiner ganz eigenen Persönlichkeit kennenzulernen, wurde das Ganze mehr zu einer Art Symbiose im zwischenmenschlichen und sexuellen Bereich. Also auf gut Deutsch, wenn zu viele Aspekte dahingehend nicht harmonieren (können), kann ich mit der Person vor mir weder Vorstellungen fürs zukünftige BDSM entwickeln, noch es gar überhaupt mit der Person erleben. *nachdenk*

Anhand eines Beispiels ist das schnell erklärt. Ich persönlich bin kein Fan von wilden und ruppigen Gangbangs, wo Frau nur das Fleisch auf dem Teller bedeutet. Ergo ein stumpfes Rein Raus mit danebenstehenden sich selbst befriedigenden Typen in Richtung Bukkake Orgie. Jede Frau die das präferiert – also die gerne festgeschnallt zig wahllosen Typen dienlich sein möchte – ist für mich weniger das passende Opfer für jedwede perfide Vorstellung der Benutzung. Vielleicht weil es mir dahingehend zu beliebig wirkt und wenig damit zu tun haben kann – also für mich persönlich – wirkliche innere Gelüste und Vorstellungen zu befriedigen.
Allerdings geht eben jene Situation ja auch anders, deutlich spannender arrangiert, mit Bestandteilen die viele Menschen, welche sich daran beteiligen in dem Bezug richtig kicken, sodass eben das Opfer der Begierde erst dann für jedermann wirklich zu diesem wird. Etwas dem man(n oder Frau) sich kaum noch entziehen kann, auch wenn einzelne Bestandteile einen möglicherweise separat betrachtet eigentlich abstoßen könnten. Wo es nicht einzig mehr nur um das Stillen der Lust per se geht, sondern eben darum mit allen Aspekten – dem Sehen, Erleben, Fühlen und der sich hieraus ergebenden „Energie“ - zu beteiligen. Auch geistig betrachtet zu beteiligen ist damit gemeint. Das ergibt sich allerdings wirklich nur dann, wenn die Beteiligten im Sein harmonieren und ich erlebe es oft in Gesprächen darüber dass eine Herrenrunde die „devote“ Frau wahrlich benutzt – wenn also etwaige Bestandteile des in der eigenen Vorstellungen befindlichen Szenarios passen – es dann auch weniger als schnöder „Gangbang“ verstanden wird. Eher geht es dann aufgrund der damit persönlich verknüpften Vorstellungen darum eine Erfüllung zu finden, welche sich als regelrechter Rausch herausbilden kann. Gerade auch im Vorfeld.

Ich glaube daher dass die wirkliche Veränderung die stattfindet sehr viel mehr damit zu tun hat auf wen man trifft. Erst dann gehen wir gedanklich in der Reflexion auch auf jene in der BDSM Welt so üblichen Pfade die an Grenzen gehen und sie zu verschieben vermögen.
Es ist definitiv anders als wenn man es einfach nur rein situativ kennenlernt und experimentiert. Und es kann so ungeheuer viel mehr werden als eben die Erweiterung oder Veränderung in uns aufzeigen könnte/würde. *happy*

Gruß
handlungsbedarf
*******der Mann
22.604 Beiträge
Ich bin mit Handlungsbedarf einig, dass sehr viel vom Gegenüber abhängt. Wenn ich meinen erst ein paar Jahre alten Werdegang und die Veränderungen betrachte, haben verschiedene Elemente meine Vorstellungen von BDSM geprägt:

  • Fantasien waren immer da, allerdings "stigmatisiert" und damit nur im Kopfkino wirklich erregend - real konnte ich innerlich den Schritt lange nicht wagen, etwas davon umzusetzen. Es fehlte auch ein Gegenüber, welches mich an das Thema herangeführt hätte - da sind wir wieder bei diesem Punkt.

  • Also ich dann wirklich real und in einem sehr verwirrenden Kontext mit BDSM in Kontakt kam, war da zufällig eine Freundin, welche mir den Einblick in die Welt gewährte, ohne dass wir je miteinander gespielt hätten - bis heute nicht. Sie hat massgeblich dazu beigetragen, dass ich BDSM für mich auch real entdecken, falsche Vorstellungen ablegen und meinen versteckten Bedürfnissen Luft verschaffen konnte.

  • Und dann kam sehr rasch eine Frau in mein Leben, welche mit mir das ganze Thema real lernen und erleben wollte. Verschiedene Begegnungen führten mich nach und nach über Grenzen hinweg, die ich nie zu überschreiten dachte - auch wenn ich die Fantasien dazu schon lange hatte. Auch hier: Das Umfeld, das Gegenüber und die Erfahrungen prägen stark.


Wichtig war auch die Erkenntnis, dass nicht alles mit allen gleich viel Spass macht und jede Kombination zweier Menschen ein anderes BDSM - und auch andere Fantasien - hervorbringt. Und ja, nicht alles, was in der Fantasie vorkommt, will man wirklich real erleben oder funktioniert genau so. Aber das ist auch in Ordnung.
*********mnia Paar
1.746 Beiträge
Sie schreibt
Hmm...dass ich devot bin, bzw. dass was ich mag in eine devote Richtung ging wusste ich eigentlich schon recht lange. Ich mochte es, dass der Mann beim Sex die Zügel in der Hand hält.
Hatte ich Fantasieen die härter waren? Ehrlich gesagt nein.
Ich wusste, ich brauche einen Mann der mir Dinge in gewisser Form vorschreibt, wie weit ich jedoch bereit war dies zuzulassen ist erst mit meinem jetzigen Partner und auch vor 2 Jahren ans Licht gekommen.

Vorher kam hier im Chat auf den Satz: Du bist eine Sub? von mir immer zurück: Nein ich bin nur devot.
Das habe ich damals ganz strikt für mich getrennt. Ich konnte mir nicht vorstellen in der Hinsicht jemanden zu gehören und Macht abzugeben, so genoss ich es doch zu sehr, das zu tun was ich wollte und mit wem.

Durch meinen Partner habe ich festgestellt, dass ich einen Mann brauche, der mich, wie auch du schreibst, souverän führt. Ein Mann der einfach dominant ist, weil er es ist und nicht vorgibt. Ein Mann mit Charakter und Ausstrahlung, der mich dazu verleitet Dinge zu tun, die er will und mich dahin bringt, dass ich es auch will.
Viele Männer hier sind jedoch nicht so, viele behaupten es..in nem tieferen Gespräch kommt aber raus, die suchen "nur" härteren Sex. Was ja auch ok ist, aber eben nicht das was mich befriedigt.
Es gibt wenige Männer auf die ich ähnlich reagiere wie bei meinem Mann, bei denen ich einknicke. Sodass wir sogar mittlerweile mit einem Paar gemeinsam BDSM Sessions abhalten können, wo auch er mich bestrafen darf, einfach weil auch er diese Wirkung auf mich hat, obwohl er noch, im Gegensatz zu meinen Mann, unerfahrener ist. Das finde ich bemerkenswert.

BDSM veränderte in soviel meine Vorstellung...von mir selbst. Auch ich habe keine schlanke Figur, ich beschreibe mich sogar selbst als fett. Einfach weil ich der Meinung bin, dass ich es bin. BDSM bzw. die Beziehung zu meinem Partner hat es geschafft mich so zu akzeptieren wie ich bin und die Leute um mich herum in soweit zu ignorieren, dass ich sagen kann: deren Meinung ist mir egal.
Es hat mich also selbstbewusster gemacht.
Wenn ich abnehmen will, mach ich das gemeinsam mit meinem Partner, weil er mich dabie unterstützt, sowohl im Vanilla Bereich als auch im BDSM Bereich.
Und als ich sogar mal von einer Freundin hörte, mit Top figur und seufz...einfach eine Amazone ist sie, dass das was während der Session für sie wunderschön ausssah, weil es echt war, hat es mich weiter gestärkt. Das hat mich wirklich gefreut. Die Echtheit ist schöner als manches Püppchen, was nur vorgibt devot zu sein.

Was die Fantasien an sich angeht liebe TE:
Ich habe festgestellt, dass viele Fantasieen nur ein Grundstock sind, viele aber wirklich nicht ausgelebt werden einfach weil es nicht notwendig ist. Fantasien sind dazu da, anzuregen und auch zu erregen, man muss aber nicht alles umsetzen. Ich fantasiere auch von so viel..und trotzdem setze ich es nicht um, weil ich es nicht brauche.
Ich bin glücklich so wie es ist, ich brauche kein höher, schneller weiter.
****tor:
Wie veränderte BDSM eure Vorstellungen?

gar nicht.

Ich lebte von Anfang an schon so.
Schon bevor ich wußte, was BDSM überhaupt ist und daß man meine Lebensart BDSM nennen kann.

Ditto. *g*

• sie von MuJDu
*****i76 Frau
1.545 Beiträge
BDSM gehört erst seit knapp 2 Jahren in mein aktives Leben. Vorher waren erst Phantasien die sehr früh anfingen und schwer einzuordnen waren und später dann eine Gewissheit aber ohne Möglichkeit.
Phantasien waren und sind für mich Ausdruck von innerer Sehnsucht aber eher als Kompass denn als Ziel.

Mein Herr sagte mir auch sehr schnell ich soll ihm Phantasien einfach wertfrei ohne Einordnung und ohne Erklärung schreiben. Er sieht das auch eher abstrakt in einem größeren Zusammenhang. So erfüllt er mir Wünsche aber keine Phantasien... Wünsche sind dann eher realistische Phantasien.

Der Wunsch in einem Club vor aller Augen gezüchtigt zu werden wird erfüllt.
Die Phantasie im dunklen Keller von mehreren Männern benutzt zu werden, zeigt nur meine Sehnsucht nach Benutzung und gibt ihm besseren Einblick in meine Bedürfnisse.

Es ist aber so, dass das was gut funktioniert eben wirklich von der Person gegenüber abhängt. Der Spielpartner den ich neben meinem Herrn habe, spricht ganz andere Bereiche in mir an und ich kann dadurch anderes vertiefen und erfahren. BDSM ist so breit gefächert und ich hatte vorher einfach gar keine Vorstellung davon was alles möglich ist oder in mir auf Ansprache wartet.
*****aar Paar
2.230 Beiträge
Alles
Unser ganzes Sexleben hat sich sehr verändert.
Mag sein, dass eine kurzzeitige Trennung mitgeholfen hat.

Aber wir bzw Sie ist sehr offen geworden, auch freier im Kopf und dadurch ist der Sex intensivier und auch öfter.

Wünsche werden jetzt ohne "Nachgeschmak" frei geäußert.
No-Go's von Früher sind keine mehr.
Man unterscheidet auch sexuelle Befriedigung von Liebe und Partnerschaft.
******ark Frau
2.130 Beiträge
Wir sind uns dessen bewusst wie wir ticken, was wir brauchen und dass wir grundlegend verschieden sind. Wir leben das Machtgefälle in unserer Beziehung nun bewusst. Dass hat sehr gut getan und Ruhe in die Beziehung gebracht.
Futter fürs Dachstübchen, damit es schön knirschen kann...
Sie schreibt:

Liebe Heradat,
danke für das tolle Thema, hat es mich doch auch seit einigen Jahren beschäftigt, ob es denn nur mir so ergeht, oder es ein weitverbreitetes Phänomen ist.

Ich stimme in vielem meinen Vorpostern zu, bezüglich der Personen, die in einem etwas Bestimmtes auslösen.
So war es letztlich auch bei mir; das ich mich jahrelang als devot und damit einhergehend primär den Wünschen des Mannes sehnsüchtig ergebene Frau sah und dies auch mit großem Gefallen lebte und auch heute noch bei bestimmten Männern leben kann.
Dies änderte sich in Richtung BDSM durch meinen jetzigen Spielpartner, der dem Ganzen die BDSM Würze hinzu fügte, und ich letztlich mit dem, was ich ja schon seit Jahren erlebte, (hingebungsvollen Sex (nur Vanilla) in vielen Variationen bis hin zum Gang Bang in Clubs), einen zusätzlichen intensiveren Touch (vor allem in D/s Richtung) bekam, hin zu einer Subbi, die ich jahrelang gerne war und als diese auch meinen Exfreund kennenlernte.

Dieser wiederum führte mich in 4 Jahren Beziehung in die Welt der Dominanz, spielerisch.. immer weiter, immer mehr, und legte damit Fantasien und Wünsche in mir frei, die seit meiner Kindheit in mir schlummerten, und die bis dato für mich selbst nicht mal wirklich am Tageslicht waren.
Es war ein Fest der Sinne, so intensiv und wunschlos glücklich war ich nie zuvor in meinem Leben, alle meine Sehnsüchte (Vanilla/ Dominanz/ Devotion) wurden befriedigt.

Damit einhergehend änderte sich für mich einfach alles, was den Kontakt zu Männern allgemein aber auch den Sex in allen Variationen angeht.
Meine Ansprüche an mein Gegenüber sind immens gestiegen, wichtiger denn je zuvor ist mir der Kopffick(den ich setzen kann), der richtig GUTE Sex und auch das Spiel mit dem Kopfkino allgemein.
BDSM ist für mich ganz persönlich eine ganz besonders intelligente, empathische und feinfühlige Form des Sex, etwas ganz besonderes, was man nicht mit irgendeinem Menschen teilen kann, es muss einfach "matchen" und dies wahrlich nicht nur vom Äußeren her, ganz im Gegenteil... der Mensch kann noch so toll aussehen, gutherzig oder reich sein, wie auch immer... Wenn er mein Hirn nicht anspricht, passiert da bei mir gar nichts mehr.

Zusätzlich hat sich auch mein privates Verhalten geändert. Selbstbewusstsein hat Einzug in mein Leben genommen, da ich dank dem BDSM einen großen Schritt zu mir selbst gemacht habe, und mich nun in vielen Bereichen nicht mehr so ernst nehme, und vieles einfach lockerer nehmen kann, ich muss nicht mehr zwingend jeden Kampf im Alltag annehmen (was ich früher viel zu oft auch an falschen Stellen getan habe).

Leider habe ich seither umso häufiger das Gefühl, das die meisten Männer dem nicht gewachsen sind, und letztlich nur (ficken oder anderweitige Befriedigung) durch mich haben wollen und den Ansprüchen, die ich durch mein BDSM habe, bei Weitem nicht mehr gerecht werden können (oder wollen).
Nur als ein Beispiel: Eine Verabredung einzuhalten, und mich dem Fussball vorzuziehen. (Ja, ich bin selbst großer Fussball Fan und weiß was das bedeutet) Früher hätte ich da Ein Nachsehen gehabt...

Ergo kann ich dir dahingehend bestätigen, das sich für mich eigentlich alles im Leben geändert hat, seit ich BDSM in mein Leben hereinlassen durfte.
Wie sagt D. immer so schön? Überlege dir vorher gut, ob du die Büchse der Pandora öffnest!

Ich hoffe, dir reichlich Dachstübchenknabbereien geliefert zu haben und sende dir

Liebe Grüße
T.
******_he Mann
44 Beiträge
Was allerdings gewachsen ist, ist der Wunsch nach souveräner Führung. Nach liebevoller Manipulation, nach intellektuellen, emotionalen Herausforderungen im sexuellen Kontext. Der Gedanke, dass es jemand schaffen könnte, meine haushohe, kontrollierende Schutzmauer zu knacken. Dieses Hingabe-Ding, dass will ich.

genau das, von der anderen Seite der Leine, ist es was mich seit dem ich mir dessen bewusst bin, reizt, was ich mir wünsche
****wel Mann
317 Beiträge
Tip an die TE
Noch nicht überlegt ist die Erklärung "Intensität". Die Fantasien haben vielleicht nichts zu tun mit Unterwerfung/Dominanz, sondern kommen in der Vorstellung zu Szenen, bei denen Erotik intensivste Bilder hat. Es würde dann eigentlich nur sagen, daß man Sex braucht und vermißt. Auch wenn es sehr simpel klingt, könnte es so sein. Oder in Anteilen dabei.
Ich lasse seit 4 Jahren einige Wünsche real werden
und ich sage mit Absicht einige. Ich hatte und habe so wie die TE Gewaltfantasien bei der Selbstbefriedigung und fand mich manchmal selber pervers.
Seit 4 Jahren befinde ich mich nun auf der Reise ins BDSM und habe an so einigen Zwischenstationen gehalten und die haben mir nach und nach gezeigt, was ich wirklich will bis zum Stand heute.
Ich weiß auf jeden Fall eins, dass ich nicht devot bin im Sinne der Sklavin, die dem Herrn gehört und alles macht, was er will, auch im Alltag, never ever.
Diese sexuellen Gewaltfantasien will ich nicht mehr ausprobieren, da ich dies im Ansatz probiert habe und das hat schon gereicht. Was Realität geworden ist und was ich liebe ist das Schlagen auf den Hintern, aber auch nicht exzessiv.
Ich nehme aus den 4 Buchstaben BDSM die zwei Buchstaben SM raus und das nur in Kombination mit Sex. Ich brauche einen Mann, der sich sexuell nimmt, was er braucht ohne mich großartig zu fragen, wenn wir zu Hause sind und der es liebt Lustschmerz zu geben, dabei liegt die Betonung auf Lust.
Die ganzen Psychospielchen um Macht, gedemütigt werden, auf den Knien rutschen usw. sind nicht meins, ja sie schaden mir sogar. Das habe ich auch erkannt.
Ich bin selber gespannt, wie meine Reise weiter geht.
ich wußte zu beginn nicht das ich jemanden führen kann und soll.
ich habe eher spielerisch experimentell angefangen etwas zu probieren
was ich mir vorgestellt habe, einen wunsch real werden lassen und daraus
ist dann führung einer partnerin entstanden....

sie auf einem weg bringen, von dem sie nicht wußte das sie ihn gehen will
und kann, geschweige denn weiß wohin der führt und wie das endet..

bei mir hat die vorstellungswelt in die realität gewechselt
und eröffnet weitere möglichkeiten

ich wollte nicht führen ...ich hab einfach getan was ich erleben möchte...
ich hatte nicht gewußt das ich sadistisch bin, ich habe das erfahren,
das mich auch das leiden lassen des menschen gegenüber kickt...
ich wußte nicht wie schön es sich anfühlt jemanden zu erniedrigen...

nur bedarf es dazu eines menschen gegenüber dem das was ich ihn erleben lasse
ebenfalls tief berührt und sein wesen erfüllt.

es ist die ewig diskussion...ich bin nur dann dom wenn ich eine sub habe...
klar wohnt mir die neigung inne, es braucht aber die, der ich damit auch
das gebe, was sie braucht...

jetzt nur in der vorstellungswelt...das wär echt öde...ohne feed back
*********mann Paar
1.362 Beiträge
Sie schreibt
Oh BDSM hat mein Leben sehr verändert.
Wir sind, nach vielen Jahren Stinobeziehung, gemeinsam den Weg gegangen. Unsere Beziehung ist viel tiefer geworden, wir verstehen uns ohne Worte.
War ich früher fast kontrollsüchtig, bin ich heute froh, es geschafft zu haben, diese abzugeben. Er führt, ich folge und das nicht nur in einer Session.
Es war ein langer Weg hierhin und wir sind noch lange nicht am Ende angekommen.

Härteren Sex mochte ich schon immer, aber zu erkennen und zu verstehen, dass ich devot bin, war für mich alles andere als einfach. Ich war von Identitäskrisen und Selbstzweifel gebeutelt. Zu Beginn zog BDSM auch nur in unser Schlafzimmer ein. Solange bis auch das nicht mehr reichte.
Seit Jahren leben wir nun in einer 24/7 D/s Beziehung und sind glücklicher als jemals zuvor. Es ist das Leben, welches ich mir immer erträumt hatte und nie wusste wie es heißt.

Vor ca. 4 Jahren kam dann meine erste Vorführung auf einer Veranstaltung. Dies wollte ich niemals, da ich eher die Rubensausgabe einer Frau bin und immer Probleme mit mir und meinem Körper hatte.
Nun an diesem Abend hat sich dieses Denken komplett verändert. Mir schlug, das erstemal, wenn ich ausgegangen bin, keine Ablehnung entgegen. Ich wurde von allen Doms sehr respektvoll behandelt. Solches kannte ich bis dahin überhaupt nicht. Dementsprechend geflascht war ich.
Heute gehe ich gerne in Clubs und habe keine Probleme damit mich auszuziehen, damit mein Herr sein Spielzeug benutzen kann, wie ihm beliebt.
Manchmal bin ich traurig, dass ich uns diesen Weg immer verbaut habe, da der Clubbesuch eines der wenigen Tabus war.
Mein Herr hat meinen ganzen Kleidiungsstil verändert und damit mein Selbstbewusstsein.
Heute ist es für mich selbstverständlich darauf zu achten, ihm zu gefallen, denn letztendlich sind andere egal, da er, mit unseren Kindern, der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden ist.
Bin ich hörig? Nein, denn ich kann selbstbestimmt meinen Alltag als selbständige Geschäftsfrau bestreiten und Entscheidungen treffen.
BDSM hat uns zu unserer Art zu leben geführt und letztendlich zu mir. Ich habe mich akzeptiert, so wie ich bin und das führt dazu, das meine Umwelt mich genau so akzeptiert und respektiert.

Also ja, BDSM hat mich und mein Leben verändert.
LG Paddy
****dat Frau
3.554 Beiträge
Themenersteller 
Vielen, vielen Dank für die Einblicke, die ihr mir gewährt habt.

Ich habe gerade vor zwei Tagen etwas erlebt, was wieder (nimmt das denn nie ein Ende?) meine Ansichten etwas verändert hat.

Ich komme mir langsam vor, wie ein Lebensanfänger. Immer, wenn ich denke: „Aha, so ist das also bei dir!“ erlebe ich etwas, was diese Annahme untergräbt. So kann ich nicht arbeiten!

Ich bin ein wenig neidisch auf jene, die von Anfang an wußten, was sie wollten. Die völlig mit sich - und insbesondere ihrer Sexualität - im Reinen sind; mir ist das verwehrt.
Andererseits liebe ich auch diese Spannung, die sich dadurch in meinem Leben ergibt. Ich kann mir meiner selbst nicht sicher sein, diese Unsicherheit birgt Beunruhigung in sich, aber auch Neugier.

Danke nochmal für die rege Beteiligung *g*
Bitte weiter so *mrgreen*
****wel Mann
317 Beiträge
Heradat
Die anderen schreiben alle aus der Rückschau.
Das war auch die Startfrage als Thema.

Im Rückblick hat man nie mehr alle unangenehmen Phasen vor Augen. Man ist froh, etwas gefunden zu haben, das Positive dominiert.
Könnte man jeweils denselben Weg gehen, würde der etwas anders aussehen, als solche Rückblicke.

Sex ist nichts, was man täglich braucht. Wird da etwas verwirrend, kann man auch gut einmal Pause damit machen und muß es nicht schnell klären. Pause ist, überhaupt nicht darüber nachzudenken und ohne Anstrengung damit.

Zu entdecken, daß Sex ein Stück der Persönlichkeit ist, Wechselwirkung hat, ist schon ein wichtiger Schritt. Nichts Abgesperrtes davon, keine Nische. Einfach ein Gesamtpaket.

Hätte man die Gelegenheit dazu, würde man sich wundern, wieviel Ungeklärtes da bei anderen ist. Niemand hat da irgendeine Sonderstellung. Kann man glauben, daß eine Mittvierziger Frau, mehrere Jahre verheiratet, ein Kind, noch nie einen Orgasmus hatte? Habe ich getroffen. Ich glaube nicht mehr, daß sie die einzige ist.

Es sind eben Dinge, über die man nicht spricht. Leider. Spricht man darüber nur innerlich mit sich selbst, erscheint alles sehr außergewöhnlich. Man würde sich wundern, wieviele dasselbe auch schon hatten.
Wie veränderte BDSM eure Vorstellungen?
Kaum bis gar nicht.
Denn für mich steht nicht die Neigung oder was auch immer für eine Praktik im Vordergrund, sondern das Tun mit dem Menschen.
Doch - ein paar Kleinigkeiten gab es: Ich habe eine Zeitlang alles und jeden mit Szene-BDSM-Augen gesehen und finde gegenwärtig wieder zu BDSM-freien Denkabläufen zurück.
Und ich kriege bei "Dominanz"- und "Devotions"-BDSM-Phantasterei ebenso die Krise wie bei Arroganz und Kriecherei im BDSM-losen Alltag.
****wel Mann
317 Beiträge
Landlady
Weil ich Arroganz und Kriecherei schon zu oft unbestellt im Alltag erlebt habe, ist mir Dom/Sub immer verschlossen geblieben und hat mich nie interessiert.
In einer Beziehung ist die Partnerin aber sehr vorgeprägt?
Dann probiert jeder etwas von der anderen Seite, tauscht aus, wie es erlebt wird. Wenn ohne innere Zwänge dabei findet sich eine neue Mischung, die weder das eine noch das andere ist.
****wel:
Landlady
Weil ich Arroganz und Kriecherei schon zu oft unbestellt im Alltag erlebt habe, ist mir Dom/Sub immer verschlossen geblieben und hat mich nie interessiert.
Ich kannte eigentlich nur SM. Auf DS bin ich "in der Praxis" durch eine unglückliche Beziehung und dann "in der Theorie" durch JOYclub-Foren gestoßen worden.
SM hat mich vielleicht insofern etwas verändert, dass ich besser mit (nicht BDSM-bedingten) körperlichen Schmerzen umgehen kann.
Ach ja - eine betrübliche Veränderung gab es: Meine Klaustrophobie, jahrelang eher überschaubar, hat sich seit der unglücklichen DS-Geschichte verschlimmert. Ich bin sehr empfindlich geworden. - Aber das kriege ich auch wieder hin.
****wel Mann
317 Beiträge
Die Beziehung, die ich da mal hatte, sehr ausgeprägt Sub, hatte auch eine Vorgeschichte dahin. Mit Ängsten könnte das was zu tun haben. Dominiert werden ist auch Lenkung und Sicherheit. Mit Werbung für mehr Freiheit beim Sex, auch Anderes zu entdecken, wird ein Dom unnötig. Das hilft beiden. Dom ist auch Lieferant mit wenig Freiheit im Ritual. Ein paar Mal ist das nicht schlimm, Abwechslung, aber ständig wäre mir das zu eng.
******ark Frau
2.130 Beiträge
Geht es auch ohne Wertung?
Dominanz und Submission ist eben nicht Arroganz und Kriecherei.

Es gibt einiges im BDSM-Bereich, dass ich nicht mag und sogar eklig und abstoßend finde, aber dass ist mein persönliches Empfinden und ich muss dass nicht ständig herausstellen und abwerten.
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