Sklavenvertrag - so ist das bei uns
Wir hatten gehofft, dass wir hier noch mehr Beispiele von Sklavenverträgen zu lesen bekommen. Aber wir haben auch selbst gemerkt, wie viel Überwindung es doch kostet, diese sehr intimen und persönlichen Dinge öffentlich zu machen. Wir denken, dass dies wohl der Grund sein wird, dass hier bisher keine weiteren Beiträge mehr kamen.
Wir finden das aber alles spannend genug, um unseren Vertrag nun doch hier zu zeigen und uns den Kommentaren, die vielleicht folgen werden, zu stellen, um das Thema neu zu beleben und weiter zu führen.
Was wir miteinander haben, ist kein Vertrag, den wir gemeinsam ausgehandelt haben, sondern ein kleines Regelwerk, welches die Lady festgelegt, aufgeschrieben und in Kraft gesetzt hat.
Wir leben danach und fühlen uns damit sehr wohl, nicht zuletzt weil die Lady ihre Regeln in jedem einzelnen Punkt auch konsequent durchsetzt.
Nun ist unsere spezielle Konstellation, also Femdom/ Malesub in einer Liebesbeziehung und Ehe, basierend vor allem auf sexueller Unterwerfung und Orgasmuskontrolle ohne zeitliche oder sonstige Beschränkung, in Verbindung mit vielen BDSM-Praktiken und mit Swingen und auch mit dem gelegentlichen Wechseln der Rollen anderen Spielpartnern gegenüber, sicher nur schwer mit den meisten anderen Herr(in)-Sklave-Beziehungen zu vergleichen. Dafür ist die BDSM-Welt viel zu bunt und jeder von uns viel zu besonders.
Dennoch denken wir, dass unser Regelwerk durchaus auch für andere leicht nachvollziehbar ist und für viele wohl auch mit nur wenigen Anpassungen übertragbar wäre, wenn sie das denn wollten.
Konkrete Dinge, wie die permanente Orgasmuskontrolle oder bestimmte (ritualisierte) Verhaltensweisen bei Sessions, kann man ja leicht weglassen oder eben durch die Dinge ersetzen, die einem selbst wichtig sind.
Was uns selbst an unseren Regeln im Vergleich zu anderen Verträgen, die wir schon gesehen haben, besonders erwähnenswert erscheint und teils auch explizit so gewollt war, ist:
• das gesamte Regelwerk ist überschaubar kurz,
• es gibt nur Pflichten und Handlungsanleitungen für den Sklaven, keine für die Lady,
• zur Relevanz oder Beachtung der Befindlichkeiten und Bedürfnisse des Sklaven ist nichts festgelegt
(praktisch bedeutet das, dass er tatsächlich ausschließlich auf ihr Wohlwollen angewiesen ist - im Klartext: das funktioniert nur, wenn Sub grenzenlos vertraut und Top genug Zuneigung oder Liebe empfindet, um Sub auch glücklich machen zu wollen),
• es sind nur Dinge erwähnt, die auch tatsächlich regelmäßig relevant werden und konsequent umsetzbar sind,
• das Wort der Lady steht in konkreten Situationen trotzdem immer ausnahmslos über den geschriebenen Regeln,
• eine Grenze, wie weit die Ausübung der sexuellen Dominanz in den 'normalen' Alltag hinein wirkt, ist nicht festgelegt
(praktisch besteht das Machtgefälle dadurch latent immer, entfaltet jedoch nur dann eine Wirkung, wenn sie es aktiv einfordert - positiver Effekt: mögliche Probleme im Bezug auf die Erfordernisse des Alltags und sich ändernder Lebensumstände oder Bedürfnisse regeln sich so weitgehend von selbst).
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1. Die Lady allein bestimmt, ob, wie, wann und mit wem ihr Lustsklave sexuell aktiv wird.
Sie verlangt von ihm, dass er sich in dieser Hinsicht vollkommen ihrer Führung und Kontrolle unterwirft. Dabei ist die Lady absolut frei in ihren Entscheidungen.
Sie erwartet von ihrem Lustsklaven, dass er in allem ausschließlich und mit Hingabe ihrem Wohlbefinden, ihrer Lust und ihrer Befriedigung dient.
2. Insbesondere die Orgasmen ihres Lustsklaven gehören allein der Lady. Sie verbietet ihm grundsätzlich, ohne ihre konkrete Anweisung oder Erlaubnis zu kommen.
Die Lady verbietet ihrem Lustsklaven, selbst Hand an seinen Schwanz anzulegen, um sich zu stimulieren.
3. Die Lady verlangt von ihrem Lustsklaven, dass er als Zeichen seiner Position und als Schutz vor unerlaubten sexuellen Aktivitäten immer einen Peniskäfig trägt. Er hat keinen Anspruch auf Aufschluss.
Die Lady verlangt von ihrem Lustsklaven, dass er ihr nach dem Anlegen und Verschließen des Peniskäfigs den Schlüssel dazu so schnell wie möglich übergibt.
Nachdem die Lady den Peniskäfig ihres Lustsklaven aus einem bestimmten Grund geöffnet hatte und der Zweck erfüllt ist, muss er ihn immer sofort und unaufgefordert wieder anlegen, verschließen und sich zur Kontrolle bei ihr melden.
Ausnahmen sind grundsätzlich nur nach konkreter Anweisung oder Erlaubnis der Lady gestattet.
4. Legt die Lady ihrem Lustsklaven sein Halsband an, entzieht sie ihm damit alle sonst im Alltag für ihn geltenden Freiheiten und Rechte, eigene Entscheidungen zu treffen oder ihr auf Augenhöhe zu begegnen.
Sie allein bestimmt, ob, wo, wann und wie lange er das Halsband tragen darf bzw. muss.
Sie verlangt von ihm dann bedingungslose Unterwerfung.
Wenn die Lady ihm keine anderen Anweisungen erteilt, darf ihr Lustsklave so lange er sein Halsband trägt:
• in keiner Hinsicht eigenmächtig handeln,
• keine Kleidung tragen,
• nicht ungefragt reden,
• die Lady nicht unaufgefordert berühren,
• nicht auf gleicher Höhe neben ihr sitzen oder gehen,
• nicht über angemessene Höflichkeiten hinaus mit anderen reden oder interagieren,
• sich keiner Handlung verweigern, was auch immer die Lady mit ihm tut oder tun lässt oder von ihm verlangt.
5. Die Lady nimmt für sich das uneingeschränkte Recht in Anspruch, ihren Willen und ihre Regeln ihrem Lustsklaven gegenüber jederzeit mit jedem Mittel und auf jede Art und Weise durchzusetzen, die ihr geeignet erscheint oder Freude bereitet.
6. Es gibt keine Tabus oder sonstige Bedingungen oder Einschränkungen.
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Was haltet ihr davon?
Und wie ist das bei euch so?
LG, Fix & Foxy