Ich weiß es einfach noch nicht
Mehrfach habe ich mich von einer Domina züchtigen lassen und den gehorsamen Sklaven gespielt.
Als ich das erste Mal in die dominante Rolle geschlüpft bin, sagte sie mir nachher, dass ich devot und maso sei.
Also ich bin mir sicher, dass sich D und S in meinem Charakter wiederfinden.
Ich vermute und - manchmal hoffe ich es auch - wenn mich die richtige, devote Gespielin findet, dass ich großen Gefallen daran finde, wenn sie mir folgt und gehorcht.
Die Vorstellung, dass eine Frau und ich uns wechselseitig so anziehend finden, dass sie mir folgen möchte und sie mir regelrecht hörig ist, finde ich sehr verlockend und ja - auch berauschend. Wenngleich ich es manchmal nicht zu hoffen wage, dass zwei Menschen sich so stark vertrauen können. Ich frage mich allerdings, ob ich das Dom-sein lernen kann, denn das heißt ja auch, dass man sehr viel Verantwortung für jemand anderes übernimmt.
So egoistisch es klingt: Ich finde mich selbst ganz gut. Nicht besonders, aber doch schon. Und ich weißt, dass andere meine Ruhe und Gelassenheit zu schätzen wissen. Meine körperliche Länge hat sicher schon einige - auch attraktive Frauen - beeindruckt und bestimmt haben sie sich bisher leider nicht getraut, meinen Beschützerinstinkt zu wecken. Also ich glaube, ein Teil meines - lösbaren Problems ist - dass ich schüchtern bin. Und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass eine fremde Person mich anflirtet, um sich mir zu Füßen zu legen. Dann kommt noch die moralische Keule - was fällt Dir ein, eine hübsche Dame ihrer Freiheit zu berauben und sie an der Leine zu führen? Vielleicht denken sich manche Frauen: Hm, er ist groß, er wird bestimmt eine große Frau suchen. Wie sollte ich ihm genügen? Ja, ist nur mein Kopfkino.
Also ich versuch's mal mit einem gesunden Selbstbewusstsein und dem Abschalten des Kopfkinos.
Vielleicht gibt es Dich wirklich - einerseits stark und unabhängig und doch zerbrechlich und auf der Suche nach Orientierung und einer starken Hand im Leben.
... und wenn ich mir vorstelle, dass es eine Reihe von Mädchen gibt, die sich nichts sehnlicher wünschen, als einen verständnisvollen Dom, der sich ihrer annimmt und sie stark und schwach sein läßt, und mit dem sie in der Öffentlichkeit ein tolles Paar spielen kann, brauche ich mich auch nicht selber unter Druck zu setzen, ein Super-Dom zu sein. Wir brauchen nur ein wenig Geduld und wenn wir uns gefunden haben, werden wir einander erkennen und nach und nach lernen, was der andere braucht.
Also zurück zur Frage: Ich bin überzeugt, dass in den allermeisten Menschen beide Anteile stecken und es auch den Gegenüber ankommt und darauf, ob wir den Mut aufbringen, uns einander offen zu zeigen - so verletzlich es uns auch macht.