Es ist für viele dominante Partner schwierig, die gleiche Härte und Konsequenz zu zeigen bei jemandem, den sie länger, besser und intimer kennen. Es ist einfach das Fehlen des emotionalen Abstandes. Dieser Abstand ist für viele nötig, um Härte zeigen zu können. Lernt man sich besser kennen und es wird persönlicher, dann fällt Härte nicht mehr so leicht.
Das kann etwas mit sich entwickelnder Liebe zu tun haben, muss es aber meiner Erfahrung nach gar nicht. Es ist einfach diese gewisse Skrupellosigkeit, die nicht mehr da ist, wenn man jemanden besser kennt und anfängt, zu mögen. Zu vielen Dom-Praktiken gehört ja auch ein gewisser Grad an Objektifizierung des Sub-Partners. Das geht halt im Kopf viel schlechter, wenn man jemanden gar nicht mehr als Objekt wahrnimmt, sondern es mehr "menschelt" zwischen den Spielpartnern.
Manche gehen ja sogar so weit, zu sagen, dass sie mit Beziehungspartnern nicht spielen würden oder könnten. Ich denke, aus der Richtung stammt dein Problem.
Entweder es ist also dieses "Menschliche", was ihn ausbremst, oder aber er verliert ganz klassisch die Lust an dir, weil das Spiel ihm zu vorhersehbar geworden ist oder du ihn nicht mehr inspirierst. Das wäre natürlich hart zu hören für dich... aber es könnte auch die Wahrheit sein.
Wenn er nicht darüber reden will, dann dränge ihn nicht. Sag ihm einfach, dass es so, wie es sich verändert hat, nicht mehr so schön ist für dich und dass du gern mit ihm ein offenes Gespräch darüber führen würdest, dass du es aber auch respektierst, wenn er das noch nicht möchte oder kann.
Dann geh auf Abstand. Das ist das Schwierigste, aber wenn du Antworten willst, bekommst du sie nur so. Wenn er dann kommt und redet: gut. Wenn er nicht kommt und deinen Abstand einfach als Lösung für sich sieht... dann ist das bitter und er hat keine Eier in der Hose, aber auch das ist dann irgendwo eine Antwort.