Wie schön. Hier ist er wieder, der Grund dafür, warum ich in dieser Gruppe sooo gern diskutiere. Jemand hat ein anderes Empfinden, eine andere Auslegung für das BDSM, das er betreibt, und schon wird er hier vollgetextet von wegen Volkshochschule, Shades of Grey, blabla blabla.
Ihr seid ätzend, Leute. Mein Ernst.
Und ich hoffe, der TE kommt angesichts eurer seehehr hilfreichen und total toleranten Kommentare nicht auf den Gedanken, er würde etwas falsch machen. Macht er nämlich nicht. Er hat einfach nur seine eigenen Ideen davon, wie er sein BDSM leben und ausdrücken möchte. (Zum Thema "Mach sie verbal runter": zum Glück fährt nicht jeder darauf ab, seine Partnerin als Dreckstück oder Hure zu betiteln. Meinen Partnern wäre das jeweils im Hals stecken geblieben und ich hätte vermutlich mit sofortigem Spielabbruch reagiert. Ich find's komplett daneben. Aber wer's mag, bitte. Ich erwähne das nur, weil ich mir irgendwie denke, dass der TE auch nicht so der Typ dafür ist...)
Ich kann zum Beispiel sehr gut nachvollziehen, dass jemand findet, Schmerz sollte als positives Erlebnis wahrgenommen werden. Gerade in der Dynamik mit Partnerin sehe ich das sehr wohl. Ebenso kann ich nachvollziehen, dass Ignorieren als abstoßend wahrgenommen wird. Habe ich selbst immer so empfunden und wurde von meinen Partnern auch nie als inspirierend empfunden.
Wer da also mit etwas feinerer Antenne unterwegs ist, dem kann ich nur - an meine eigenen Erfahrungen denkend - empfehlen, auf die Intention des Augenblicks zu hören. Es kann nämlich durchaus erst durch das Spiel langsam hervortreten, unter was die Partnerin "leidet" und was sie darum als bestrafend empfindet. Es kann auch von Situation zu Situation variieren. Ist zum Beispiel die Partnerin gerade sehr lustbetont unterwegs und möchte den Dom berühren, sich anschmiegen, liebkosen oder ihn stimulieren, so kann es sehr strafend sein, dies für den Moment entzogen zu bekommen. Versuche, ihre Lust zu steuern. Das kann eine sehr große Strafe sein. Oder du stimulierst sie und gibst ihr dann nicht sofort die Befriedigung, die sie sich ersehnt.
Wenn du sie züchtigen möchtest und sie das - wie du schreibst - als luststeigernd empfindet, dann gib ihr nicht sofort, worauf sie sich freut. Zeig ihr das Instrument, mach ihr Versprechungen dahingehend, was du gleich mit ihr machen wirst, dann geh aus dem Zimmer und lass dir etwas Zeit mit der Rückkehr. Wenn du sie dann wirklich schlägst und sie gut genug kennst um zu wissen, was sie so richtig anmacht, gib ihr das zuletzt. Zuvor "kitzle" ihr Verlangen.
Solche Dinge, herausgezögerte Befriedigung (delayed gratification) oder ein Berührungsverbot, haben auf mich immer sehr strafend gewirkt. Fixierung natürlich auch, aber das steht im Zusammenhang. Eine Variante wäre auch, sie in eine öffentliche oder halböffentliche Situation zu bringen, in der du sie stimulieren kannst, sie aber sich ihrer Lust nicht ungesehen hingeben kann. Das kann auch sehr fies sein.