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Geht wirklich nur BDSM-Beziehung?

******ock Paar
2.128 Beiträge
Themenersteller 
Geht wirklich nur BDSM-Beziehung?
In einen anderen Thread wo es darum geht ob man BDSM ablegen kann (und nicht nur da) wird immer wieder geschrieben, dass man sich eine Beziehung ohne BDSM nicht mehr vorstellen kann, weil BDSM einem etwas gibt, was eine Stino-Beziehung einem niemals geben kann, weil man die Neigung nicht ablegen kann etc.

Ist das wirklich so? *nixweiss*

Ich weiß, dass ich seit über 40 Jahren ein Sadist bin und egal wie oft ich eine Stino-Beziehung versucht habe einzugehen, bin ich doch immer und immer wieder zurück zum BDSM gekommen. Niemals hat mir das „Normale“ ausgereicht, immer brauchte ich mehr und ich hatte das Gefühl mir fehlt die Tiefe und Innigkeit in einer Stino-Beziehung.
Nur durch das Ausleben meiner Neigung konnte ich ankommen, nur der Dom und vor allem der Sad in mir konnten für inneren Frieden sorgen, konnten mir all das geben was ich glaubte zu brauchen.

Es ist ähnlich wie bei all den Menschen, die nach langen und immer wieder gescheiterten Beziehungen plötzlich zum BDSM finden und plötzlich zu glauben wissen, was ihnen ihr ganzes Leben gefehlt hat… selbst wenn diese erste Erfahrung nur von sehr kurzer Dauer war oder nicht wirklich der Hit… jetzt wissen sie was gefehlt hat… kann man sooo oft lesen.

Nun ja, bei mir ist es umgekehrt!

Ich habe eine Frau mit der es genau anders herum gegangen ist! Wir kamen zusammen und stellten beide nach zwei Jahren die wir uns schon kannten fest, dass der jeweils andere auch auf BSM steht… eine Beziehung (sehr BDSM-Lastig) entstand und mit der Zeit wandelte sich alles und wir wurden immer glücklicher und die Gefühle wurden immer intensiver je WENIGER BDSMig und je mehr Stino-Lastig wir wurden.

Das ging schleichend, anfangs fast unmerklich, doch jetzt spielen wir ab und an mal miteinander, was uns dann auch sehr kickt, jedoch nicht mehr als alles andere auch.

Wir haben für uns erkannt, dass es egal ist welche Art der Beziehung oder Sexualität man offensichtlich lebt… man redet sich sehr viel ein, weil man schlicht nicht weiß, was einem wirklich fehlt… bis… ja bis man diesem einen Menschen begegnet, der alles auf den Kopf stellt… und nicht nur in der verliebten Phase, sondern auf Dauer.

Jetzt kann ich es ja so vergleichen… wie ein Lieblingsgericht, dass einem schon Mutti und Omi immer kochte… nichts schmeckte besser… niemals… bis der Sternekoch mir zeigte, dass es so unendlich viele Gerichte gibt die um einiges besser schmecken können… und im nächsten Urlaub die Frau vom Stammesführer der Beduinen mir zeigte, dass man ganz ohne Küche mitten in der Wüste über Kameldungfeuer ein Gericht zaubern kann, das einem die Geschmacksnerven explodieren… man muss es erst wirklich erleben, man muss in die Wüste fahren und an die unmöglichsten Orte um festzustellen, dass anderes viel besser und erfüllender sein kann…

Daher meine Frage, ob es denn wirklich so ist, dass man unbedingt seine Neigung immer vordergründig bedienen MUSS? Oder ob es denn nicht sein kann, dass wir alle uns dies nur einreden, weil wir die wirkliche Alternative nur noch nie wirklich kennengelernt haben? Sprich den richtigen Partner oder die richtige Partnerin nie getroffen haben.

*gruebel*

Krolock
****kia Frau
164 Beiträge
Ich glaube darüber kann man nur reflektiert nachdenken, wenn man alle Alternativen kennengelernt hat.

Oder anders ausgedrückt: Was ich nicht kenne, kann ich nicht vermissen.

Natürlich können wir uns immer wieder neu überraschen und grade für diesen einen Menschen lasse ich mich auf Dinge ein, die ich vorher als No Go abgestempelt habe.

Fazit: Ja, ich glaube dass wir abseits dessen was wir bisher immer kannten und liebten glücklich sein können - aber dazu müssen wir dieses Glück erstmal gefunden haben. Und jedem sei vergönnt bei seiner derzeitigen Situation zu bleiben, wenn er oder sie damit zufrieden ist.
Ich kann mich nur wiederholen... Alles hat seine Zeit im Leben.
Es mag für jeden Menschen individuell verschieden sein, was, wann, wo und wie lange. Doch das Leben ist Veränderung. Und ob man es lebt oder augenscheinlich"nur" spielt, Hauptsache man ist glücklich. Egal ob mit oder ohne BDSM. Und wahres Glück findet man immer nur in sich selbst. Und mit seinem Seelengefährten an seiner Seite.
**********esign Mann
2.972 Beiträge
Ich hab mal ein Mädel gefesselt - einfach weil wir da Bock drauf hatten und sie wissen wollte wie das für sie ist. Wenn es ihr gefällt, sollte ich ihrem Freund zeigen wie das geht.
Ich habe sehr intensiv gefesselt und sie dabei gehalten, und es baute sich in dem Moment eine Nähe zwischen uns auf, wie sie sie bis dahin überhaupt nicht kannte. Sie sagte, es sei intensiver gewesen als jeder Sex bis dahin.
Inzwischen sind wir zusammen (schon mehrere Jahre) und man glaubt es nicht: Das Fesseln ist immernoch die Handlung bei der wir die innigste Nähe zueinander finden.
Zwischenzeitlich hattn wir etwas wie eine 24/7-Spielbeziehung in unserer Partnerschaft versucht zu etablieren, aber der Alltagsstress hat dies zu sehr torpediert. Dann kam eine Phase mit wenig Sex und "Spiel", dafür mit sehr viel Stress, die wir letztlich überwunden haben, indem wir uns wieder mehr aufs Fesseln besannen. Irgendwie ist das der Fixpunkt in unserer Beziehung, und ohne das künnen wir es uns auch nicht vorstellen...
*********ngel:
Daher meine Frage, ob es denn wirklich so ist, dass man unbedingt seine Neigung immer vordergründig bedienen MUSS?

Meine BDSM-Neigung ist fester Bestandteil meines Lebens. Ich habe sehr gute Freundinnen, die damit gar nichts anfangen können, mit denen es aber schön ist und Spaß macht, Zeit zu verbringen.
Für eine echte partnerschaftliche Beziehung, bei der dann auch Erotik und Sex eine Rolle spielt, käme für mich aber nur eine Partnerin in Frage, mit der ich die Neigung teilen kann.

Hierbei hilft mir aber sicherlich die Tatsache, dass ich einfach nicht auf der Suche bin nach einer partnerschaftlichen Beziehung, weil ich mit meinem aktuellen Status mehr als zufrieden bin.
Nein
Für mich würde auch eine Stino Beziehung funktionieren.
Nun vielleicht doch nicht ganz stino,denn meine Partnerin muss ein gewisses Verständnis für BDSM aufbringen und mir die Möglichkeit einräumen diesen Teil dann auszulagern.
*********ion79 Frau
649 Beiträge
Meiner Meinung
nach gibst Du Dir die Antwort selbst: Ihr wart beide auf dem gleichen Level, habt Euch ausgetobt, immer mehr angenähert und aus dieser neuen, tiefen Art von Verbindung eine Erfüllung gefunden die euch beide anderweitig hat zur gleichen Zeit Euren BDSM-Drang verändern lassen. Und trotzdem so wie ich es lese blüht die Leidenschaft hierfür ab und an auf und wird dann von beiden Seiten willkommen geheißen.

Das ist eine gesunde einvernehmliche Entwicklung die nicht mal die Aufgabe des BDSM beinhaltet sondern nur weniger Raum innerhalb des großen Ganzen einnimmt.

Finde ich toll, klingt für Euch gesund und erfüllend und ich wünsche Euch von ganzem Herzen weiterhin viele erfüllte gemeinsame Jahre.
Hängt aber eben meiner Meinung vom Gleichgewicht innerhalb der Beziehung abbund ob beide mit diesem wachsenden Wandel glücklich sein können. Es muss also nicht immer "nur" BDSM-Beziehungen geben aber es muss der für jeden selbst eingeräumte Wohlfühlanteil vorhanden sein solange derjenige ihn wirklich braucht.
****ya Frau
688 Beiträge
Beides...
...wäre möglich, BDSM und Stino leben, BDSM lassen... so glaube ich, wenn die Liebe Einzug in eine Beziehung hält, denn dann gibt es so viel mehr als "nur" BDSM. Mit dem Einzug der Liebe meine ich nicht die Verknallt- oder Verliebtheits-Phase sondern die Phase, die ansteht, wenn der Alltag zur Normalität wird und man sich auch in emotionalen Bereichen miteinander auseinander setzen muss, die eben über das flüchtige Verliebtsein hinausgehen, die Arbeit an sich selbst und am Miteinander erfordern.
Diese Zeit muss m.M. nach wirklich erfüllend sein - insofern meinen allerherzlichsten Glückwunsch an Krolock_Angel, dass Du eine solche Beziehung zu haben scheinst!
******n85 Mann
32 Beiträge
Tolle Ausführungen vom Threadersteller
Da haben sich zwei gefunden, beneidenswert.

Erstens: Nein, BDSM geht nicht nur in Beziehungen wie Du bei den meisten Joylern erkennst. Das ist jedoch für viele anders. Für mich ist Vertauen entscheidend und dies ist in einer hamonischen Beziehung größer.

Zweitens: Das ist schwierig zu beantworten.

Jeder Mensch legt seine Prioritäten anders.
Ich traf mal einen sehr interessanten Menschen. Mit ihm konnte ich mich super unterhalten bis er in seinem Element war. Er stand auf Füße *zwinker* Sah er Füße oder Frauen von denen er wusste, ihre Füße gefallen ihm, war er wie ferngesteuert. Dann war eine Unterhaltung mit ihm schwierig. Mir kam es so vor, dass ihm ein schöner Fuß wichtiger als der Rest des inneren und äußeren des Menschen.
Gewiss, dies ist ein extremes Beispiel.


Früher hatte ich "nur" Vanillabeziehungen. Da dachte ich, "Mir fehlt etwas".
Mit der Zeit musste ich aber feststellen, dass die Beziehungen mit Vanillas schöner waren. Es herrschte mehr Vertrauen auf beiden Seiten, was mir sehr wichtig ist.

Natürlich erlebt jeder Mensch mit Dritten gute und schlechte Erfahrungen. Doch mittlerweile weiß ich, dass Neigung nicht ganz so entscheidend ist wie viele andere Dinge.

Für mich persönlich erscheint die Neigung demzufolge zweitrangig. Ich bildete mir damals nur ein, sie sei entscheidend. Mittlerweile vergleiche ich es mit der Maslowschen Pyramide. Die Neigung ist das i-Tüpfelchen. Stimmt die Basis nicht, bringt die größte neigungstechnische Übereinstimmung nichts.
****ea Frau
7 Beiträge
Lucky You
..ich glaube, wenn’s gut läuft, läuft es so: dass der Sex flexibler wird. Und beide (oder alle - ) Partner mehr im Vordergrund stehen als die konkrete Spielart. Die Fachfrauen und –männer unterscheiden ja zwischen Fetisch und Vorliebe, und Fetisch heißt: egal, wie hinreißend der oder die andere auch sonst so ist - es geht nicht ohne. Man hat also nur noch die Wahl, ob man es lebt (/spielt) oder nicht, aber im Kopf kriegt man’s nicht los. Also noch weniger Willensfreiheit, als sowieso schon;)

Und es gibt sie, diese früh Geprägten, die zumindest um eine Auseinandersetzung mit dem Thema nicht drumrumkommen, wenn sie zufrieden werden wollen (und da zähl ich mich durchaus dazu). Und dann gibt’s die Glücklichen, die von Anfang an mehr Spielraum haben. Was nicht heißt, dass man nicht auch einfach genießen könnte, was gerade da ist, ganz ohne irgendwas verändern zu wollen.

In diesem Sinne: schließ ich mich den Glückwünschen an. Da gehört schon einiges an Passung und Schritten dazu, bevor sich ein Fetisch in eine Vorliebe verwandelt.
******ock Paar
2.128 Beiträge
Themenersteller 
Äähhm...Dankeschön...
...für die Antworten und ganz nebenbei die Glückwünsche...wobei das jetzt nicht der Sinn war...*g*

Es ging mir wirklich allegemein darum, das man eventuell mal darüber nachtdenkt, bevor man so absolut einen gewissen Standpunkt hier im Joy äußert... denn ich war auch mal so absolut...

*zwinker*

Krolock
Daher meine Frage, ob es denn wirklich so ist, dass man unbedingt seine Neigung immer vordergründig bedienen MUSS? Oder ob es denn nicht sein kann, dass wir alle uns dies nur einreden, weil wir die wirkliche Alternative nur noch nie wirklich kennengelernt haben? Sprich den richtigen Partner oder die richtige Partnerin nie getroffen haben.

Tja, wie soll man das beschreiben...*nachdenk*
Ich gehöre auch der Fraktion an, die von sich behauptet, dass es ohne BDSM nicht geht.
Ich habe in meinem Leben schon viele Männer kennengelernt, aber bekomme mit Mühe und Not eine Handvoll zusammen, die mich nicht langweilten.
Stino-Männer, Kollegen, Nachbarn...alles freundlich-distanziert, kollegial-professionell...mehr auf gar keinen Fall. Sie interessieren mich einfach nicht.
Ich bin da sehr festgelegt und glaube nicht, mir da etwas bezüglich Neigung einzureden.

Wir leben ja auch schon jahrzehntelang zusammen.
Aber es ist nicht so, dass es weniger wird, je länger wir zusammen sind...sondern es zieht immer mehr an. Es wird inniger und intensiver; vielleicht auch, weil BDSM für uns beide eine Möglichkeit ist, tiefer zu fühlen bzw. sich im anderen zu spüren.
Daher meine Frage, ob es denn wirklich so ist, dass man unbedingt seine Neigung immer vordergründig bedienen MUSS?

Für mich nicht.
Ich kann meine "natur-dominante" Ader auch sehr dezent in einer Vanilla-Beziehung ausleben. *teufel*

Das Einzige was da schwierig werden könnte, das wäre unter Umständen die Akzeptanz für mein Engagement in der BDSM-Szene (incl. gelegentlicher Nebenbei-Spielbeziehungen).
Von entsprechenden Jammer-Threads übrig gebliebener Vanilla-Heimchen lesen wir ja immer wieder gern. *fiesgrins*
"Was kann die was ich nicht kann?" *roll*
******e70 Paar
601 Beiträge
Nicht mehr ohne
Ich bin mir sicher das ich in einer Beziehung ohne BDSM nicht mehr glücklich werden kann. Ich brauche es hart, benutzt und dominiert zu werden. Ich habe natürlich auch „normalen“ Sex aber er ist immer dominiert in dem mein Herr dem Ton angibt. Ich denke ich könnte mich anfangs verbiegen, aber irgendwann wäre mir „nett“ zu langweilig.

Liebe Grüße, Caro
*********ion79 Frau
649 Beiträge
@dermitdem...
da kann ich echt nur noch den Kopf schütteln...

auch wenn ich nicht gerne offTopic schreibe... woher nimmst du eigentlich deine bodenlose frechheit und arroganz dritten gegenüber?

ich gehöre nun weiß gott nicht zu den vanilla-heimchen, im gegenteil - aber bitteschön, was gibt einem anderen menschen (vanillaliebhaber oder gottgegebene dominanz innehabend sei mal dabei hintenangestellt) das recht so über andersdenkende, nein andersFÜHLENDE abzurichten?

vlt. ist das arme jammernde heimchen eine frau die alles versucht hat aufgrund tiefer liebe ihrem mann "alles" zu geben - bis an die grenzen des erträglichen (und evtl. darüber hinaus)... und steht nun einfach vor den trümmern ihres lebens, ist verzweifelt und hin- und hergerissen... und wendet sich dann an die angeblich so "offene" gesellschaft des bdsm um nach dem letzten strohhalm greifend irgendwo her einen funken zu bekommen; um nicht ganz zu zerbrechen?

darin, mein lieber liegt eine stärke die dir offensichtlich nicht innewohnt; denn aus liebe hilfe suchen und an etwas festhalten das scheinbar nicht mehr zu retten ist erhöht den partner; sich mal schnell zur befriedung nebenbei zu suchen... nunja, liegt meiner Meinung nach eher im unteren Bereich..

sorry für den an manchen stellen vorherrschenden "sarkasmus" aber bei solchen aussagen zweifle ich doch an der sozial- bzw empathiefähigkeit mancher menschen im allgemeinen und insbesondere solch hochgelobter doms im speziellen...

und nun vlt. bitte besser zurück zum thema
Kann ich auch Sex ohne Blasen haben ? Klar kann ich.
Will ich das denn auch ? Das muß jeder für sich selbst entscheiden, - und das gilt eben auch für bdsm. Eine Beziehung, bei der nur Einer von beiden es ganz nett findest, ein bißchen bdsm auszuleben, hat potentielles Gewicht zu einer handfesten Mißbrauchs-Beziehung. Ich finde, bdsm erfordert eine Kombination aus geben und nehmen wollen und können .. und wenn das nicht möglich ist, muß man halt überlegen, was einem wichtig ist. Ein Sex-loses Leben ist in vielen Langzeit-Beziehungen heute Alltag geworden aus ähnlichen Gründen, das kann auch gut gehen, aber in vielen Fällen läuft es eben auch Scheidung, Trennung oder Fremdgehen hinaus.
Ich habe für mich selbst entschieden, dass ich auf gewisse Qualitäten der sinnlichen Erfahrung lieber ganz verzichten möchte als mich mit Teilkompromissen zufrieden zu geben, die in mir nur das Gefühl von Leere wecken würden, aber da ist eben jeder anders.
Spannendes Thema
Für mich war BDSM nie eine Beziehungsgrundlage.

Kann ich auch Sex ohne Blasen haben ? Klar kann ich.
Will ich das denn auch ? Das muß jeder für sich selbst entscheiden, - und das gilt eben auch für bdsm.
Ich glaube, diese Aussage geht völlig an Intention und Erleben des TE vorbei.
BDSMler werden ja nicht müde, die besondere Tiefe und Intensität ihrer Beziehung zu betonen. Und das diese ohne BDSM nicht möglich sei...das Vanillas sowas eben nicht haben...Swinger schon gar nicht...blablub.
Und jetzt kommt der ketzerische Ropedancer und behauptet:
BDSM ist lediglich das Vehikel, das den Zugang zu eben dieser beschriebenen intensiven Verbindung liefert.
Andere erreichen diese Verbindung durch Tantra, andere durch gemeinsames Angeln, wieder andere durch stundenlangen Kuschelsex oder Bergwandern.
Am Ende geht es darum, einen emotionalen Zugang zum Partner zu gewinnen, sich auf einer ‚anderen Ebene‘ begegnen zu können.

Kann ich ohne Blasen auch geilen Sex haben? Ja!
Kann ich auch ohne BDSM einen emotionalen Zugang zu meiner Partnerin finden? Ja!
Kann ich BDSM ohne Rohrstock haben? Ja!

Nicht das Vehikel zählt, sondern der Ort an den es mich bringt.
Meiner Meinung nach verwechseln das viele...

LG Maik
*********ion79 Frau
649 Beiträge
@ropedancer
"Nicht das Vehikel zählt sondern der Ort an den es mich bringt"

Ja, stimmt. Aber die von Dir angesprochene Bindung die auch ausserhalb von BDSM erfolgen/da sein kann schließt doch die für manchen wichtigen Bestandteile des BDSM nicht aus oder ersetzen diese gar?

Ich bin mit meinem Partner im wahrsten Sinne "ein Leben lang" zusammen. Erst waren da tiefe, innige Verbindungen anderer Art, irgendwann kam aus dem von Anfang an recht ungewöhnlichen Lebens- und Sexualitätswandel BDSM dazu. Weil es irgendwie schon immer da war aber eben irgendwann durch einen Namen "greifbarer" wurde; andere/bessere Gesprächsgrundlage bot... Ändert doch aber nichts daran das es -da schon immer ein Teil, irgendwann sogar ein recht wichtiger Teil meiner Persönlichkeit wurde- durch nichts dieser "anderen" wichtigen, verbindenden Dinge zu "erseetzen" oder dadurch zu vertreiben war.

Es hat für mich nichts besser oder gar elitär sein zu tun; jeder vanilla kann mit der gleichen intensität leben - habe ich keinem jemals abgesprochen. warum auch? ob es nun ist das man immer in dem rahmen glücklich ist den man "kennt" oder einfach nichts anderes vermisst weil diese veranlagung zu dem "anders" das BDSM für mich bedeutet (eine Ergänzung!) einfach nicht da ist ist doch egal. Letzlich zählt das beide in ihrer Form der Beziehung glücklich und erfüllt sind; keiner sich verbiegen oder etwas schmerzlich unterdrücken muss. Ob das letzlich eine Entwicklung von "stino" zu BDSM, von BDSM zu "stino" und Familie, einem Gemisch oder was ganz anderem wird bleibt doch jedem selbst überlassen. Von daher - es muss sicher nicht immer aber deswegen spricht doch auch absolut nichts dagegen???

Lange Rede kurzer Sinn: wir hatten vor unserem BDSM schon emotionalen Zugang zueinander, in einvernehmlichen "Ruhephasen" haben wir den nicht verloren und beim Wiederaufleben/Intensivieren des Themas hat sich der weder Übermaßen intensiviert so das man es glorifizieren müsste; es ist aber einfach eine "andere" Art des Umgangs Miteinander zu spüren; manches wirkt einfach anders/tiefer als ohne den D/s-Bezug. Mir würde daher in einem weiteren Leben ganz ohne BDSM definitiv ein Stück meines Selbst fehlen; ich würde mich dazu bewußt nicht entscheiden aber ich bin dennoch der Meinung; genug andere "Qualitäten und Empathien" mit mir herumzutragen um auch ohne BDSM einen Zugang zu anderen zu finden. Mit Sicherheit sogar ebenfalls sehr erfüllend - nur eben auf einer für mich anderen "Ebene" und nie als alleiniges Endziel. Aber im sozialen Bereich bin ich doch dazu bereits jetzt in der Lage und habe mehr "stino"-Kontakte als welche aus der Szene *zwinker*
@MyOwnPassion
Ich sprach nicht von Ausschlußverfahren;-)
Wenn es aber andere Zugänge gibt, kann BDSM auch ruhig mal in den Hintergrund treten, ohne das gleich irgendwas fehlt oder gefährdet ist.
Ist zumindest meine Erfahrung.

LG Maik
******ock Paar
2.128 Beiträge
Themenersteller 
******e70:
Ich habe natürlich auch „normalen“ Sex aber er ist immer dominiert in dem mein Herr dem Ton angibt.

Bei uns ist es nicht viel anders, nur dass ich nicht ihr Dom bin und sie nicht meine Sub…und dennoch ist der Sex auch hart und in der Regel gebe ich den Ton an… doch wenn das schon BDSM ist, dann hatte ja früher jedes Paar auf dieser Welt BDSM praktiziert… wir sehen es eher als „klassische“ Rollenverteilung auf Augenhöhe.


*******oco:
Ich finde, bdsm erfordert eine Kombination aus geben und nehmen wollen und können .
Ich finde das ist absolut nicht nur an BDSM fest zu machen! Das erfordert jede Art der Beziehung.


****ea:
Und es gibt sie, diese früh Geprägten, die zumindest um eine Auseinandersetzung mit dem Thema nicht drumrumkommen, wenn sie zufrieden werden wollen (und da zähl ich mich durchaus dazu). Und dann gibt’s die Glücklichen, die von Anfang an mehr Spielraum haben. Was nicht heißt, dass man nicht auch einfach genießen könnte, was gerade da ist, ganz ohne irgendwas verändern zu wollen.

In diesem Sinne: schließ ich mich den Glückwünschen an. Da gehört schon einiges an Passung und Schritten dazu, bevor sich ein Fetisch in eine Vorliebe verwandelt.

Sowohl meine Frau als auch ich sind „Frühgeprägte“ und bei uns beiden ist unsere Neigung und diese Vorliebe unser gesamtes Sexualleben im Vordergrund gestanden… Wir kamen zusammen, weil wir zunächst dachten genau in diesem Bereich gut zusammen zu passen…und wir sind heute glücklicher den je mit der Gewissheit zu leben, das wir in allen anderen Dingen viel besser zusammen passen…
Daher hat sich im „Fetisch“ zwar nicht wirklich was geändert, aber eben andere Dinge die vorher immer im Hintergrund standen, sind jetzt viel deutlicher vorne und wollen gelebt werden…

Diese „Wandlung“ hat mich natürlich nachdenklich gemacht, doch jetzt glaube ich, dass ich mich all die Jahre einfach zu sehr darauf konzentriert habe… ich habe es aus Angst dies zu verlieren nie wirklich zugelassen, dass etwas anderes mich wirklich berühren kann und es war anscheinend auch keine fähig es einfach zu tun. *gruebel*


*******cer:
BDSMler werden ja nicht müde, die besondere Tiefe und Intensität ihrer Beziehung zu betonen. Und das diese ohne BDSM nicht möglich sei...das Vanillas sowas eben nicht haben...Swinger schon gar nicht...blablub.
Und jetzt kommt der ketzerische Ropedancer und behauptet:
BDSM ist lediglich das Vehikel, das den Zugang zu eben dieser beschriebenen intensiven Verbindung liefert.

Vielen Dank Maik… an die Schulter schmeiß… und seufzen--- endlich versteht es einer *lol*

Bis hier her vielen Dank für das Mitwirken… freu mich auf weitere Antworten.

*wink*
Krolock
******ose Frau
4.630 Beiträge
Für mich stets eine Frage, was war zuerst, das Huhn oder das Ei?

Ist BDSM möglich, weil die Beziehung bereits tief und stabil ist, Vertrauen und Intimität gewachsen sind und die innere Zuneigung das gemeinsame Glück bestimmen. Oder führt erst BDSM dazu, dass diese Intimität und Nähe entsteht, und die Liebe immer tiefer wird?

Es gibt wohl da nicht die alles erklärende Antwort. Ich gehöre zu der Garde der schon lange Liebenden - und BDSM als Zugabe, aber jetzt dafür auch mit einer gewissen Intensität gelebt. Aber die Beziehung war vorher schon da, wir lieben uns schon sehr lange. Natürlich hat unser BDSM uns noch tiefer zusammengeschweisst, weil wir so sehr viele neue Gefühle, Empfindungen durch neue gemeinsame Erlebnisse erlebten.

Aber ja doch, es gäbe wohl noch ganz viel andere Möglichkeiten, gemeinsam weitere Kreise zu ziehen.

Was wichtig ist und wird, wird auch von den Erfahrungen, dem schon Erlebten und den Erkenntnissen aus dem Alltag bestimmt, und die Werte können sich verändern.

Was jedoch sicher ist, wenn man keine Lust mehr aufeinander hat, und Sex sowieso ein schwieriges Thema in der Beziehung ist, dann wird es auch mit BDSM schwierig. BDSM ist kein Wundermittel um kränkelnde Beziehungen zu retten.
****lo Mann
22 Beiträge
Das Gras...
... scheint auf der anderen Seite des Zauns einfach manchmal grüner. Wem das klar ist, der hat es leichter, Zufriedenheit zu finden.

Es ist schwer, Beziehungsfragen zu verallgemeinern, daher erzähle ich einfach auch mal meine Variante: Ich habe BDSM in meiner Beziehungssuche sehr lange einen sehr hohen Stellenwert zugeordnet habe, gerade weil ich es schwer mit meinen sonstigen Vorstellungen einer Beziehung unter einen Hut bringen konnte. Dann projiziert man sein vermeintliches Glück schnell in das, was fehlt. Als Hobby-BDSMler und Nicht-Szenegänger waren mir andere Aspekte der Partnerschaft aber letztlich immer wichtiger.
Heute bin ich (sehr glücklich) in einer Stino-Beziehung, weil mir die Frau (bzw. mittlerweile unsere Familie) zu wichtig war und so viele zentrale Punkte passen. Da kann das grüne Gras da drüben mich mal kreuzweise.

BDSM jetzt wieder anders in mein Leben zu kriegen, ist zwar mein Ziel, aber nur, wenn es sich mit der Beziehung vereinbaren lässt.

Das Thema "Beziehungen mit BDSM sind intensiver" finde ich gar nicht so komplex zu beantworten: Wenn BDSM Teil des eigenen Lebens ist, und man das nicht mit dem Partner teilen kann, fehlt einem etwas. Daher ist logisch, dass die Beziehung intensiver ist, wenn man diesen Punkt mit dem Partner teilt. Ist doch logisch. (Verstärkt wird das noch, wenn Unverständnis beim anderen dazu führt, dass man es nicht nur nicht auslebt, sondern sich auch dafür schämt oder unverstanden fühlt - aber das ist für meine Argumentation nebensächlich)
Was ich mich frage ist, wie man auf den Gedanken kommt zu verallgemeinern, dass das eine BDSM-Beziehung intensiver macht als eine Vanillabeziehung.
Die Beziehung ist dann intensiv und auf einem gesunden Fundament, wenn man in den für beide wichtigen Punkten auf der gleichen Wellenlänge liegt. Ob einer dieser Punkte BDSM ist, ist doch wumpe.
*********ion79:
da kann ich echt nur noch den Kopf schütteln...

Das hätte auch völlig ausgereicht.
Stattdessen stilisierst du Hilflosigkeit zur Stärke hoch und würdigst Lösungen als Schwäche herab.
Scheint aber voll im Trend zu liegen, also Glückwunsch, wenn's dann auch noch Beifall einbringt... *rotfl*
*****_ZH Frau
15 Beiträge
Nähe
Ich denke durch BDSM kommt eine intimere Art von Nähe auf und Vertrauen, fallen lassen, plus wenn es doch ein Bestandteil / Vorliebe von einem ist, warum sollte man es unterdrücken? Sollte einen der Partner nicht auch mit deinen "dunklen Seiten" lieben und akzeptieren?
Führt ein Verdrängen nicht zwangsläufig irgendwann zu Vertrauensmissbrauch / woanders holen...???
Ich mag einfach diese Doppelmoral nicht. Männer wo dominant sind aber die eigene Partnerin darf davon nichts wissen...
*****saz Mann
1.200 Beiträge
*********ngel:
Daher meine Frage, ob es denn wirklich so ist, dass man unbedingt seine Neigung immer vordergründig bedienen MUSS?

Obwohl ich die Frage mit "immer", "vordergründig" und "MUSS" tendenziös finde, antworte ich mit Ja. Meine Neigung ist ein untrennbarer Teil meines Wesens. Meine sexuelle Ausrichtung so wenig ad acta zu legen wie mein Humor oder meine Vorliebe für Karamell.

Oder ob es denn nicht sein kann, dass wir alle uns dies nur einreden, weil wir die wirkliche Alternative nur noch nie wirklich kennengelernt haben? Sprich den richtigen Partner oder die richtige Partnerin nie getroffen haben.

Auch diese Frage ist rhetorisch, weil "wirkliche Alternative" schon die Antwort trägt: Definitionsgemäß müsste die wirkliche Alternative eben eine wirkliche Alternative, BDSM mithin obsolet sein. Aber wie sollte die aussehen? *nachdenk*

Nach meinen ersten richtigen und höchst ermüdenden Erfahrungen mit Stino-Frauen habe ich konsequent BDSM in meinen Filter (Intelligenz, Interessen, Sprache, Wissen, Humor, Ethik) hinzugenommen und bin ausschließlich Beziehungen mit BDSM-Anteil eingegangen. Es ist nicht so, als könnte ich nicht anders - ich will nicht anders. Das führte mich zuverlässig zur richtigen Partnerin.

Ich habe schon eine Frau abserviert, die perfekt in allem zu passen schien, die aber nicht auf BDSM zu stehen behauptete. Jahre später revidierte sie das, dann kamen wir zusammen und blieben es viele Jahre.

Fazit: Ich halte das für ein Scheinproblem. Denn die richtige Partnerin wäre immer die wirkliche Alternative zu jedem wie auch immer a priori gesetzten Filter deiner Suche nach der zu deiner Sexualität (hier: BDSM) passenden Partnerin. *nixweiss*
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