Was mir zu den Beschreibungen einfiel, ist vor allem die Frage: Hat sie denn überhaupt genug Raum, ihre eigenen Vorstellungen zu entwickeln?
Mal ein wenig ins Blaue hinein gedacht, wie ich mir gut vorstellen könnte, dass es zu so einer Situation kommt – und zwar ohne jegliche Wertung oder gar Schuldzuweisung:
Sie hat schon seit Ewigkeiten diese Fantasien … von Unterwerfung, Zwang, Ausgeliefertsein, männlicher Dominanz. Jedoch hat sie dies nie ausleben können, wusste nicht einmal, wie sie es einordnen sollte.
Dann lernt sie dieses Paar kennen und stellt fest: Die leben ihre Beziehung mit all diesen Elementen, die ihr selbst schon immer fehlen! Sie macht sich näher kundig und stellt fest: Das, was die machen, nennt sich "BDSM", und wonach sie sich sehnt, nennt sich "Sub sein".
So hat sie endlich ein Etikett für ihre Fantasien, und als ihr der männliche Part des Paares anbietet, ihr erste Schritte in die Welt des BDSM zu ermöglichen, indem er selbst sie als Dom unter seine Fittiche nimmt, ist sie überglücklich. Sie möchte lernen, sie möchte eine gute Sub sein, und sie möchte ihre Fantasien endlich ausleben.
Es werden Gespräche geführt, in denen der Dom ihr erklärt, wie seine Sub sich seiner Vorstellung nach zu verhalten hat. All dies ist Neuland für sie, und so erklärt sie sich mit allem einverstanden. Woher soll sie auch wissen, ob bzw. wie es anders sein könnte?
Es kommen die ersten Aufgaben, und sie merkt, dass es sich nicht so berauschend und befriedigend anfühlt, wie sie sich gedacht hat. Irgendetwas fühlt sich falsch an, und so gibt sie des Öfteren anderen Dingen Priorität und nimmt diese Dinge als Entschuldigung, warum sie ihren Sub-Pflichten nicht nachgekommen ist.
Er zitiert sie zum Gespräch und will mit ihr darüber reden. Aber was soll sie denn sagen? Mehrere Dinge können bei einer Person, die dazu neigt, sich in sich zurückzuziehen, dazu führen, dass sie im Zweifelsfall einfach gar nichts sagt:
• Sie möchte ihn nicht kritisieren. Wenn sie sagt, dass sich A falsch anfühlt, dann fällt das ja in gewisser Weise auf ihn zurück, weil er A ja festgelegt hat.
• Sie weiß nicht, was sich eigentlich falsch anfühlt. Womöglich ist sie eine reine Masochistin, aber woher soll sie das denn wissen? Solange sie keine Alternativen kennt, ist es schwer, A von sich zu weisen.
• Sie hat Angst, doch keine Sub zu sein. Was, wenn das, was zunächst wie die Erfüllung ihrer Träume schien, doch nicht der richtige Weg für sie ist? Dann müsste sie wieder von vorne anfangen.
Ich sehe einen Dom, der klare Vorstellungen davon hat, wie sich seine Sub zu verhalten hat. Das ist völlig legitim, denn jeder ist für seine eigenen Bedürfnisse selbst verantwortlich. Andererseits sehe ich aber eine Sub, der eben diese klaren Vorstellungen als der bis dato einzig mögliche Weg aufoktroyiert werden, die jedoch nicht zu ihren wahren Bedürfnissen passen. Und die dadurch nicht den Raum hat, festzustellen, in welche Richtung ihre Bedürfnisse tatsächlich gehen.
Vielleicht wäre es das Vernünftigste, die Dom-Sub-Geschichte auf Eis zu legen und ihr erst einmal den Auftrag zu geben, sich richtig zu informieren. Dafür muss man ein wenig tiefer in den Weiten des Netzes graben, denn oberflächliche Informationen gehen zu einem Großteil in Richtung Aufgaben-Regeln-Strafen. Erst, wenn man sich mehr mit der Szene und den verschiedenen Arten, BDSM zu leben, auseinandersetzt, erkennt man die Vielfalt – wie viele z. B. Aufgaben und Regeln komplett ablehnen, wie viele Strafen eher als "Funishment" einsetzen und wie wenig "so sein muss".
Ich bezweifle, dass das BDSM, mit dem sie schlussendlich (wenn auch nur vorläufig) um die Ecke kommt, mit dem identisch ist, das sich der TE vorstellt. Aber dann hätte man vielleicht wenigstens eine Gesprächsgrundlage, anhand derer man feststellen kann, ob überhaupt eine Basis für ein gemeinsames Spiel vorhanden ist.
Mal ein wenig ins Blaue hinein gedacht, wie ich mir gut vorstellen könnte, dass es zu so einer Situation kommt – und zwar ohne jegliche Wertung oder gar Schuldzuweisung:
Sie hat schon seit Ewigkeiten diese Fantasien … von Unterwerfung, Zwang, Ausgeliefertsein, männlicher Dominanz. Jedoch hat sie dies nie ausleben können, wusste nicht einmal, wie sie es einordnen sollte.
Dann lernt sie dieses Paar kennen und stellt fest: Die leben ihre Beziehung mit all diesen Elementen, die ihr selbst schon immer fehlen! Sie macht sich näher kundig und stellt fest: Das, was die machen, nennt sich "BDSM", und wonach sie sich sehnt, nennt sich "Sub sein".
So hat sie endlich ein Etikett für ihre Fantasien, und als ihr der männliche Part des Paares anbietet, ihr erste Schritte in die Welt des BDSM zu ermöglichen, indem er selbst sie als Dom unter seine Fittiche nimmt, ist sie überglücklich. Sie möchte lernen, sie möchte eine gute Sub sein, und sie möchte ihre Fantasien endlich ausleben.
Es werden Gespräche geführt, in denen der Dom ihr erklärt, wie seine Sub sich seiner Vorstellung nach zu verhalten hat. All dies ist Neuland für sie, und so erklärt sie sich mit allem einverstanden. Woher soll sie auch wissen, ob bzw. wie es anders sein könnte?
Es kommen die ersten Aufgaben, und sie merkt, dass es sich nicht so berauschend und befriedigend anfühlt, wie sie sich gedacht hat. Irgendetwas fühlt sich falsch an, und so gibt sie des Öfteren anderen Dingen Priorität und nimmt diese Dinge als Entschuldigung, warum sie ihren Sub-Pflichten nicht nachgekommen ist.
Er zitiert sie zum Gespräch und will mit ihr darüber reden. Aber was soll sie denn sagen? Mehrere Dinge können bei einer Person, die dazu neigt, sich in sich zurückzuziehen, dazu führen, dass sie im Zweifelsfall einfach gar nichts sagt:
• Sie möchte ihn nicht kritisieren. Wenn sie sagt, dass sich A falsch anfühlt, dann fällt das ja in gewisser Weise auf ihn zurück, weil er A ja festgelegt hat.
• Sie weiß nicht, was sich eigentlich falsch anfühlt. Womöglich ist sie eine reine Masochistin, aber woher soll sie das denn wissen? Solange sie keine Alternativen kennt, ist es schwer, A von sich zu weisen.
• Sie hat Angst, doch keine Sub zu sein. Was, wenn das, was zunächst wie die Erfüllung ihrer Träume schien, doch nicht der richtige Weg für sie ist? Dann müsste sie wieder von vorne anfangen.
Ich sehe einen Dom, der klare Vorstellungen davon hat, wie sich seine Sub zu verhalten hat. Das ist völlig legitim, denn jeder ist für seine eigenen Bedürfnisse selbst verantwortlich. Andererseits sehe ich aber eine Sub, der eben diese klaren Vorstellungen als der bis dato einzig mögliche Weg aufoktroyiert werden, die jedoch nicht zu ihren wahren Bedürfnissen passen. Und die dadurch nicht den Raum hat, festzustellen, in welche Richtung ihre Bedürfnisse tatsächlich gehen.
Vielleicht wäre es das Vernünftigste, die Dom-Sub-Geschichte auf Eis zu legen und ihr erst einmal den Auftrag zu geben, sich richtig zu informieren. Dafür muss man ein wenig tiefer in den Weiten des Netzes graben, denn oberflächliche Informationen gehen zu einem Großteil in Richtung Aufgaben-Regeln-Strafen. Erst, wenn man sich mehr mit der Szene und den verschiedenen Arten, BDSM zu leben, auseinandersetzt, erkennt man die Vielfalt – wie viele z. B. Aufgaben und Regeln komplett ablehnen, wie viele Strafen eher als "Funishment" einsetzen und wie wenig "so sein muss".
Ich bezweifle, dass das BDSM, mit dem sie schlussendlich (wenn auch nur vorläufig) um die Ecke kommt, mit dem identisch ist, das sich der TE vorstellt. Aber dann hätte man vielleicht wenigstens eine Gesprächsgrundlage, anhand derer man feststellen kann, ob überhaupt eine Basis für ein gemeinsames Spiel vorhanden ist.