Und ja, ich stimme zu, auch über die Form der Werbung kann man sich vortrefflich streiten. Sei es über die am Computer veränderten Körper, sei es um die auf lustig gemachte Respektlosigkeit von Kindern Erwachsenen oder den Eltern gegenüber, seis um die teils schlicht und ergreifend platt ordinären Zweideutigkeiten, wo man nicht weiss ob man Augenrollen oder Schnappatmen möchte. Hier allerdings gehts um das Aufdrängen von Nacktheit. Und das ist etwas was ich, bei aller Freiheit die ich mir selbst einräume und jedem Menschen für sich (bis auf wenige Ausnahmen ) zugestehe, gänzlich unpassend finde.
Das widerspreche ich aber als Mutter:Eine nackte Frau ist erstmal eine nackte Frau. Die Intention dahinter steht ihr nicht auf die Stirn geschrieben, die kenne weder ich noch mein Kind. Wenn mein Kind mich fragt, werde ich wohl sagen, dass ich nicht weiß warum sie nackt ist. Aber meine Kinder wussten schon als Kleinkinder durchaus wie nackte Menschen aussehen und kommen damit gut zurecht.
Es geht auch nicht darum es jemandem "ins Auge zu drängen" sondern einfach so da lang zu gehen.
Sexistische, platte und ordinäre Werbung hingegen transportiert ganz offen Botschaften, die ich für mein Kind nicht will. Die steht da drin, die muss ich nicht erst hineininterpretieren und damit wird auch nicht hinterm Berg gehalten.
Also, ja ich denke auch, dass einiges gibt was deutlich schlimmer ist, als eine nackte Frau die durch die Straßen läuft.
Es dürfte unter Erregung öffentlichen Ärgernisses fallen, aber da sind wir an dem Punkt, dass Erwachsene Dinge tun, die nicht erlaubt oder auch einfach nicht gut für sie sind. Das Problem habe ich auch, wenn Erwachsene bei rot über Straße gehen, in der S-Bahn keinen Fahrschein haben, rauchen etc.
Da hilft nur dem Kind zu erklären, dass auch Erwachsene Fehler machen und es darum eben nicht alles nachmachen soll, was Erwachsene vormachen. (Einer meiner Standartsätze zu meinen Kindern: Von vielen Dingen raten wir nicht ab, weil wir sie nie gemacht haben, sondern weil wir sie gemacht haben und festgestellt haben, dass sie Mist sind)
Du wirst die Menschen nicht dazu bringen sich immer richtig zu verhalten, nur damit dein Kind nur mit positiven Vorbildern aufwächst.
Und ja sicher wollen wir BDSMler akzeptiert werden, wie wir sind. Wir akzeptieren auch die Vanillas wie sie sind. Und wenn sie auf der Straße und in aller Öffentlichkeit ihr Vanillaleben ausbreiten und allen vorführen, habe ich noch nicht erlebt, dass sich ein BDSMler daran gestört hat.
Also, ganz offensichtlich akzeptieren wir die Vanillas wie sie sind.
Liebe Grüße
Dina