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Tabu-Listen: Ultima Ratio oder Tabularasa?

*****saz Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Tabu-Listen: Ultima Ratio oder Tabularasa?
BDSM ist ja nicht frei von Listen.

Da gibt es zum einen die Neigungslisten. Dort wird aufgelistet, was man kennt, mag oder ausprobieren möchte. Dieses Vorgehen ist nicht unüblich, wenn sich Spielpartner gerade aufeinander einstellen, und sogar Standard bei Veranstaltungen, auf denen Subs anderen zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise „Ohrfeigen: Ja/Nein/Absprache“. Im Zweifelsfall fragt man einfach, deutet das letzte an.

Sinn dieser Listen ist es wohl, nicht nur die Vorlieben, sondern auch die Grenzen abzubilden, nach denen sich der Umgang mit der Sub zu richten hat. Vielleicht ist die stillschweigende Erwartung dahinter, dass die Adressaten die Einträge auf der Liste richtig interpretieren, diese zueinander in Beziehung setzen und von dort abstrahieren, sodass sie weitere mögliche, unbekannte, implizite Tabus daraus ableiten.

Explizite Tabus dagegen stehen auf Tabu-Listen. Diese sind im Fall dieser Neigungsbögen integriert und werden in kleinen Notizfeldern festgehalten. Da schreibt man dann so Sachen rein, die man als Tabu ansieht, etwa „Würgen“. Nun liest ein Top das alles und spuckt Sub im Eifer des Gefechts an, die daraufhin abstürzt, weil es sich als üble persönliche Grenzverletzung erweist. Hinter der Grenze liegt damit das Tabu.

Nun stellt sich die Frage: Können Tabu-Listen überhaupt von echtem Nutzen sein?
Hier im JoyClub ist unter „Mag ich nicht“ die weitverbreitete Floskel zu finden: „Kinder, Tiere und alles, was ins Klo gehört“. Ist damit alles gesagt? Doch falls dem nicht so ist, warum schreibt man das überhaupt - oder an völlig unbekannte Leser so etwas wie „tabulos“?

Denn es gibt so viele hypothetische Handlungen im BDSM, die ein Top vollziehen könnte, dass diese gar nicht durch eine noch so detaillierte Tabu-Liste abgedeckt sein könnten. Das muss beispielsweise nicht einmal der spektakuläre Einsatz von Brennpaste und Feuerzeug sein. Die möglichen Tabus jenseits der persönlichen Grenzen können jenseits der eigenen Vorstellungskraft lauern.

Nicht nur aus diesen Gründen verzichten manche völlig auf Tabu-Listen, sondern auch, weil sie das Gefühl des völligen Ausgeliefertseins mögen oder ein Topping from the bottom mittels Listen fürchten. Oder weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass Papier geduldig ist.

These: Eine Tabu-Liste hat weniger eine Schutzfunktion, sondern eher eine Kommunikationsfunktion. So wäre freilich nahezu alles letztlich Vertrauens-, Auslegungs- und Verhandlungssache.

Wie steht Ihr dazu?
********ive4 Mann
84 Beiträge
für mich: eher anregung nachzufragen.

nicht alles, was gedacht ist, ist auch so geschrieben und auch so gemeint. es gibt mir einen allgemeinen anhalt, wo es hingeht. aber ohne kommunikation darüber wird es nicht gehen...
*****saz:
These: Eine Tabu-Liste hat weniger eine Schutzfunktion, sondern eher eine Kommunikationsfunktion. So wäre freilich nahezu alles letztlich Vertrauens-, Auslegungs- und Verhandlungssache.

Jupp. Auf viele Sachen würde ich wahrscheinlich gar nicht kommen.
Ich vertraue darauf, dass mein Top sich rantastet, weil ich schlicht nicht davon ausgehe, dass er ein Interesse hat mich zu überfordern.
Im Laufe der Zeit gibt es Sachen, die bei mir auftauchen mit einem "Da fürchte ich mich vor".
Was er daraus macht obliegt ihm.
Tabu
Mein "echtes" Tabu ist medizinisch begründet...

und da ich keinerlei Lust verspüre bei Tabubruch ins nächste KKH gebracht zu werden halte ich diese Listen allein schon aus diesem Grund für wichtig.
Ich sehe eine Tabu-Liste auch eher als Hilfsmittel der Kommunikation. Denn auch Tabus können einem Wandel unterliegen, ebenso wie Vorlieben. Was mit dem einen geht und Spaß macht, geht mit dem nächsten nicht, weil es ihn nicht kickt und er es demnach nicht entsprechend transportiert. Ebenso habe ich die Erfahrung gemacht, dass etwas was für mich tabu war, mit Geduld und anderer Herangehensweise sich zu einem absoluten Favoriten entwickeln kann.
Auch wenn es jetzt esoterisch klingt... auch im BDSM ist alles fließend... *zwinker*
*****lie Frau
1.070 Beiträge
All diese Listen sind Anhaltspunkte. Sie können nur sehr grob aussagen wie die ungefähre Richtung ist.
Keinesfalls ersetzen sie das Gespräch vor, während und auch nach dem Spiel.
Alles was 2 oder auch mehr Menschen miteinander machen wollen bedarf der Kommunikation unter einander, denn jeder ist individuell und manches auch Tagesform abhängig.
Manche dieser Listen sind als Leitfaden für die Gespräche hilfreich.
Im Spiel empfiehlt sich ein vorsichtiges Herantasten um herauszufinden, wo hier dann im einzelnen die Grenzen liegen.
**********Frank Paar
311 Beiträge
Listen sind dynamisch, aber ein Anhaltspunkt.

Tabu´s und No Go´s sprechen wir bei Gelegenheit ab, da nicht jeder die gleichen Voraussetzungen hat und es besser ist das jeder weiß was ihn erwartet, denn auch das Gegenüber erwartet das wir dessen Tabu´s und No go´s kennen und respektieren.
Ich habe aufgehört mich mit Tabulisten zu beschäftigen.

Gut finde ich das NoGo=Verbotenes *grins*
Nachts im Wald Sex zu haben ist verboten. Trotzdem tut man es.

Tiere, Kinder, geistig Behinderte ist für jeden den ich kenne ein Nogo. Hoffe das bleibt so.

Tabulos? Nein sicher nicht. Aber meine Tabus und Vorlieben sind je nach Spielpartner unterschiedlich, da eine andere Vertrauensebene vorhanden ist.

Feste Nogos sind bei mir sehr allgemein gehalten. Z.B Keine Schnitt- oder Brandwunden, keine Verletzungen mit evtl. bleibenden Schäden (Absterben von Gewebe, Prellungen, Brüche usw). Keine Exkremente. Nichts was meinen Körper langfristig Schaden zufügen könnte (z.B. Analfisting). Oh und der Knebel. (Panikattacke)

Ich verwende statt Tabulisten und Co. meine Regel Nummer 1:

“Du hast was im Kopf das du gerne mit mir erleben willst, dann erzähle es mir. Ich sage dir dann, ob ich bereit wäre diesen Weg mit dir zu gehen.“
Tabus ergeben sich...
bei meinem Herrn und mir in der Session. Klar gibt es das übliche wie KV und ungesetzliches. Aber ich liebe es das wir ohne Savewort und Tabus leben und spielen. Denn jede Einschränkung würde mir den Kick nehmen und ich nicht mehr fliegen können. Dazu muss man aber wissen wir reden viel, sind auf 24/7 Kurs und er kennt mich fast perfekt. Liest mich...und weiß was ich brauche. Eine Tabuliste würde mich wie ein Safewort davon abhalten über meine Grenzen zu gehen. Und mich davon abhalten multiple Orgasmen zu erleben.

Aaaaber bei Neulingen und das bin ich seit 15 Jahren nicht mehr, rate ich zu Beidem. Da Sub und Dom sich nicht kennen. Sicherheit und Absprachen gehen gerade am Anfang über Alles. Denn wir sind trotz aller Leiden- Schaft Menschen. Also trotz aller Geilheit und Devotion, Sub sollte sagen wenn etwas nicht geht auch in der Session oder danach. Sonst wird aus Leidenslust...Leidensfrust....und das sollte das größte Tabu sein.

Ich bin aber weitgehenst Tabulos und mein Herr weiß was geht und was eben nicht. Vertraue ihm blind...und er gibt auch Fehler zu. Das sollte auch für Dom oder femdom möglich sein.

Ansonsten wünsche ich allen das Sie das Gefühl kennen lernen zu fliegen.

LG und frohes Neues. *knicks*

Sub Alexandra
******m69 Mann
71 Beiträge
Überlegung
Wer sagt das das was gestern mein Tabu war in einer Woche noch Tabu für mich ist.
Wenn wir alle nicht die uns Teilweise aufgezwungenen oder von der Norm gegebenen Tabus einhalten würden dann wären wir doch nicht hier. Ich finde miteinander reden, nachfragen und auch mal offen sein und sich darüber austauschen kann nicht schaden. Und jeder kann dann für sich entscheiden ob er es dann mag oder nicht.
So wie hier seine Neigungen oder Abneigungen zu beschreiben ist ein Anfang und doch kann man doch nur durch Komunikation und sich dann im Realen Leben von dem Gegenüber überzeugen und schauen ob es passt.
***va Frau
3.485 Beiträge
Ich habe sehr wenig Tabus, die sind dann aber auch in Stein gemeisselt. Dass Tabus je nach Gegenüber anders sind kenne ich nicht. Die ganz wenigen sind immer gleich. Ich habe einfach auch die Erfahrung gemacht, dass man nicht jeden kruden Gedanken von Dom vorhersehen kann. Da kamen plötzlich Dinge auf an welche ich im Leben vorher nicht gedacht hätte. Selbst bei einer zweiseitigen Tabuliste kann Dom noch mit irgendetwas für mich unmöglichem ankommen das da nicht drauf steht.
**********esign Mann
2.972 Beiträge
Eine Tabuliste kann nie vollständig sein, da sie nur die Dinge abdecken kann, die man sich mit seinem (hoffentlich) gesunden Gehirn und Menschenverstand vorstellen kann, jedoch nicht ausleben möchte.
Irgendwo auf der Welt gibt es jedoch mindestens einen Menschen der "perverser" ist, als ich es mir in meiner heilen Welt vorstellen kann.
Wenn ich auf eine "normale Playparty" gehe, gehe ich automatisch davon aus von "normalen BDSMlern" umgeben zu sein und dass nur dort "sicher durchführbare" Praktiken etwas auf der Tubliste zu suchen hätten.
Auch wenn es für mich zu den Tabus gehört, würde ich nicht aufdie Idee kommen, z.B. "Kastration" oder "Spaltung der Zunge" auf die Tabuliste zu schreiben. Die Tatsache dass ich solche oder andere "exotischen Praktiken" ablehne ist eine Sache, daran bei der Erstellung von Tabulisten zu denken eine andere.
Wer glaubt eine vollständige Liste angefertigt zu haben und sich sicher ist, dass es keinen "noch perverseren" gibt, der dann eine "vergessene" Praktik mal ins Spiel bringen möchte, sollte seine Liste mal als Orientierung veröffentlichen - sonst hätte ich zumindest immer Angst etwas wichtiges vergessen zu haben...
Warum Tabus....
schwer einzugrenzen sind zwei Beispiele...

Wir spielen schon intensiv und das schöne ist wir beide lieben es neues zu probieren und jedes Spiel ist anders denn mein Herr ist sehr phantasievoll.
Dazu zwei Beispiele:

Sub deine Aufgabe heute ist...desinfiziere heute 60 Reißzwecken und lege sie in Smiley Form auf einen Stuhl. Abends dürfte ich Platz nehmen. Aber durch das Kopfkino und das ich immer dran vorbei ging...freute ich mich drauf...
Nadeln waren Mal ein Tabu.
Und was soll ich sagen ich bedaure es, das nicht eher gemacht zu haben.

Andersrum Strom beim Herrn ein Tabu:
Inzwischen liebt er es mich dabei fliegen zu sehen. Erst gestern spielten wir mit der Lila Wand und Tensgerät.


Warum schreibe ich das?

Hätte mir oder ihm jemand am Anfang gesagt daß wir das machen. Hätten beide gesagt Tabu...aber dadurch daß wir keine Liste haben...gehen wir unsere extremsten und spannendsten Spielarten entdecken. Und merken dann was geht oder nicht. Aber dazu gehört Vertrauen...wie zB. bei der Atemreduktion.
Soll heißen...machen und dann abwägen.
Wenn ich vorher viel tabuisiere nehme ich mir vielleicht was Besonderes.

LG

Sub Alexandra *knicks*
Zunächst stellt sich die Frage, mit welcher Zielrichtung wurde eine Tabuliste erstellt. Ist sie z.B. für eine Veranstaltung gedacht, wird sich das Argument, dass sich da etwas entwickeln oder wandeln könnte, keinen Bestand haben. Unabhängig davon, was alles an "Undenkbaren" passieren könnte, sehe ich da eine echte Schutzfunktion.

In einer festen Beziehung muss ein Tabu nicht in Stein gemeiselt sein, klar, Dinge ändern sich oder besser, können sich mit der Zeit entwickeln. Dennoch würde ich auch hier zuerst an eine Schutzfunktion denken. Sie erleichtert Sub das "Hingeben" und "Abschalten" ganz wesentlich, darf sie doch (hoffentlich!) darauf vertrauen, dass ihre Tabus nicht einfach so gebrochen werden. Aber auch dem Dom gibt die Tabuliste eine gewisse Handlungssicherheit, auf deren Grundlage er sich fallen lassen kann. Sie "schützt" also auch sein Vorgehen, in gewissem Sinn.

Die Tabuliste kann natürlich nicht allumfassend sein, um so extravaganter die Handlung, um so mehr sollte der verständige Blick eine Rolle spielen.

Deshalb mein Fazit:

Tabuliste = eine Schutzfunktion, die jedoch keinesfalls die Kommunikation ersetzt oder überflüssig macht.
*******fly Frau
6.272 Beiträge
Listen helfen in der Findungsphase wenn man sich nicht kennt, jeder meiner Tops hat mir so eine unter die Nase gehalten und sie haben sich auch immer verändert je länger der Weg des BDSM wurde. Früher war einiges tabu was heute voll ok ist, es kommt auch auf das Gegenüber an und wie gut man sich kennt.

Ich habe früher oft "Tabu" angekreuzt anstelle von "weiss ich nicht" wahrscheinlich auch aus Angst vor dem Unbekannten. Mit meinem heutigen Partner gab es zu Beginn auch eine Liste...gegenseitig es war auch eine Art fun in der Kennenlernphase...aber wir brauchen die nicht mehr...sie liegt in der Kiste und wenn ich sie raushole hat sie sich auch schon bereits wieder verändert.

Wir können reden und uns lesen, das genügt uns. Zumdem sind Handlungen immer wieder anders in neuen Geschichten und somit auch deren Auswirkung auf mich. Meine ultimativen Tabus kann ich an einer Hand abzählen, den Rest gilt es zu entdecken.

Für Menschen welche aber an Playpartys gehen oder ihr Eigentum verhöckern zum Gebrauch...da finde ich es schon richtig wenn das Objekt seine Tabus für die Fremdbenutzer benennen darf.
Sub deine Aufgabe heute ist...desinfiziere heute 60 Reißzwecken und lege sie in Smiley Form auf einen Stuhl. Abends dürfte ich Platz nehmen. Aber durch das Kopfkino und das ich immer dran vorbei ging...freute ich mich drauf
Nadeln waren Mal ein Tabu.

Ich finde das ist ein sehr schönes Beispiel. Reißwecken sind keine Nadeln.

Damit wäre die Tabuliste schon falsch.

Was aber hier passierte ist Kommunikation. Sub (wenn nicht 24/7 oder TPE) hat die Möglichkeit im Vorfeld zu sagen. “Wird erledigt“, oder “Ich fühle mich bei dem Gedanken unwohl“, oder “Du spinnst, setz dich selber drauf“.

Mit der Zeit spielt es sich ja eh ein, weil man sich Gegenseitig immer besser kennen lernt.
Ich unterscheide Grenzen und Tabus. Grenzen darf man testen oder auch vorsichtig überschreiten um sie gegebenenfalls zu verschieben. Unter allen Umständen achte ich jedoch darauf das Sub auch mitgenommen wird. Ansonsten werden die Aktivitäten verlagert oder beendet.
Ein Tabu ist für mich Absolut. Definiert Sub etwas als Tabu stelle ich es nicht in Frage und beachte dies in meinem Handeln. Für mich beispielsweise sind Blutspiele ein Tabu. Ich werde also weder aktiv noch passiv z.B. Cutting betreiben. Ergo, solange mir nicht bedeutet wird das ein bestehendes Tabu obsolet wird, solange werde ich es achten und nicht in Frage stellen. Tabus werden von mir nicht diskutiert, allenfalls hinterfragt woher sie rühren.
Wie Novotna schrieb finde ich Tabus zu benennen die mit Körperlicher bzw Medizinischer Problematik behaftet sind für Notwendig und in Stein gemeißeltes Finger weg,alles andere dient als Thema eines Austausches wenn man sich näher kommt oder eben nicht.

Listen
Nun ich hatte mal eine Partnerin die arbeitete als Professionelle Sklavin,da hingen Natürlich diese Listen aus.und am Anfang dachte ich nun ja wer so viel Geld bezahlt der wird auch was dafür verlangen
Irrtum die,die am Telefon am meisten um Tabus Diskutiert haben,waren dann in der Session die größten Spielkinder,manchmal musste ich die spuren mit der Lupe suchen von den ganz harten Sadisten blieb oft nur noch ein Kuscheldom übrig.
Auf Sklavenversteigerungen ein ähnliches Bild,je weniger Tabus umso höher der Preis aber wenige Interessenten zudem wurden nie die Möglichkeiten ausgeschöpft.

Kurz um die,die am meisten über Tabus reden kommen selten überhaupt in den Grenzbereich
man entwickelt sich,lernt Menschen kennen die etwas anders machen und/oder richtiger als die vorher den Weg kreuzten und schon kann ein Tabu auch schon mal zum must have werden.
Reden eher wenige hinführen yes.
*********mnia Paar
1.747 Beiträge
Sie schreibt
Für mich ist eine Tabuliste beides Schutz und Kommunikation.
Ich sah und sehe eine Tabuliste bei einer neuen Begegnung erstmal als Schutzfunktion.
Ich möchte mich davor schützen,dass mir die Person gegenüber, die ich ja noch gar nicht kenne, mir belastende Dinge antut, die ich auf Grund des mangelnden Vertrauensverhältnisses als stark belastend empfinde und somit Abstürze.
Es legt den Grundlegenden Rahmen fest, in dem man sich bewegt, welcher durch die weicheren Grenzen nur verfeinert wird. Dies ist dann die Kommunikationsfunktion
Körperliche oder Psychische Tabus (darunter zähle ich Phobieen) sind unantastbar.

Tabuliste ist aber keine Missbrauchliste ala "Darauf hab ich keinen Bock, also ist es ein Tabu" Ich behandel die Tabus mit Respekt, denn auch mein Herr hat welche. Ich kritisiere sie nicht. Ich nutze sie nicht aus. Ich akzeptiere Sie.

Aber auch wie einige Vorredner sind sie für mich ein Kommunikationsmittel.
Als mein Herr mich bat, meine Tabuliste zu erstellen fragte er nach den Gründen einiger Tabus. Dagegen habe ich nichts, denn es zeugt von Interesse und davon es zumindest grundlegend verstehen zu wollen.

Die "mag ich nicht so" oder "geht gar nicht" Funktion im Joy lege ich so aus, wie es für mich mit einem unbekannten wäre bzw. jemanden dem ich nicht so vertraue.
Da wäre zum Beispiel Fisting, was ich unter "geht gar nicht stehen habe" es aber mit meinem Partner und Herrn praktiziere, wenn es passt.

Also Fazit:
Tabus sind sowohl Schutz als auch Kommunikation *g*
  • These: Eine Tabu-Liste hat weniger eine Schutzfunktion, sondern eher eine Kommunikationsfunktion. So wäre freilich nahezu alles letztlich Vertrauens-, Auslegungs- und Verhandlungssache.

  • Wie steht Ihr dazu?


Schutzfunktion im Bereich des Welpenschutzes ..
Vertrauenssache , weil sie sich darauf verlassen kann das ich nicht verletzen will
Auslegungs- und Verhandlungssache weil mit der Erfahrung auch Grenzen verschoben werden können und ein Tabu die aufhebung erfahren kann ....oder darf

seh ich nicht anders, beherzige die mir erklärten Tabus und versuch hier und da, wenn es mich danach gelüstet die Grenze zu erfahren und erfahrbar zu machen...
******uja Frau
6.914 Beiträge
Wir hatten ja vor ein paar Monaten einen Stammtisch zum Thema Neigungstests, und dabei haben wir uns u. a. den http://bdsmcode.de genauer angesehen – die meines Wissens (zumindest in deutscher Sprache) ausführlichste Liste sämtlicher denkbarer Praktiken im BDSM-Bereich mit der Möglichkeit, jede einzelne davon zu bewerten: Unbedingt, gern, möglich, schwere Strafe, Tabu.

Mein Fazit: *gaehn*
Wer soll sich denn das alles merken?!?

Ich habe sehr wenige echte Tabus bzw. Tabubereiche. In vielen Bereichen ist es eine Frage des Ausmaßes – ich kann mir vorstellen, bis zu einem bestimmten Punkt mitzugehen, aber ich weiß, dass es mir darüber hinaus zu viel wäre. Solche Bereiche benenne ich nicht als Tabus, aber mein Top weiß, dass dort unsicheres Terrain ist, und tastet sich behutsam vor, so weit der Boden trägt.

Andere Bereiche habe ich einfach nicht auf dem Schirm, wenn es an die Benennung von Tabus geht. Wer denkt denn daran, z. B. heißes Wasser auf der Haut auf die Tabuliste zu setzen? Kann man davon ausgehen, dass das Tabu "Nadeln" auch den Einsatz eines Tackers ausschließt? *nixweiss*

Und umgekehrt – woher soll Dom bspw. wissen, dass es einen Absturz provoziert, wenn er seiner Sub ans Ohrläppchen fasst und daran zieht wie einst ihr Vater? Möchte man bestimmte Wörter auf die Tabu-Liste setzen, weil sie grausame Erinnerungen triggern könnten?

Mein Eindruck ist, dass viele Subs Tabu-Listen viel zu ernstnehmen. Da wird getüftelt und gedacht, ausführlichst aufgezählt, minutiös ausformuliert und für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt. Und wenn es dann so weit ist, hat Dom das Ganze bitte sehr auswendig zu lernen und streng nach Liste zu handeln – denn bekanntlich gibt es nichts Schlimmeres als ein nicht respektiertes Tabu. *zwinker*
Das Gute bei meinem Herrn.
...er hat Mal ein Jahr als Sub gelebt und dadurch weiß er einfach was geht und was nicht. Und auch heute testet er Neues...wie halt Stromgeräte. Was ich toll finde...denn das zeigt daß er nicht rumprobieren will, sondern weiß was er tut. So ist er immer zu hundert Prozent bei mir. Und weiß wann ich nur jammer und wann es zu viel ist.
Deshalb brauche ich nicht über Tabus nachdenken. Und dafür verneige ich mich.
Denn ihm macht's Spaß wenn ich vor Lust und leiden explodiere.
Ich musste aber vorher feststellen daß diese Doms selten sind...da waren Tabus sehr nötig. Es kommt also meiner Meinung auf die Person an und das geben und nehmen untereinander an.

LG

Sub Alexandra
*****y_h Frau
294 Beiträge
Für mich sind diese Listen einfach Anhaltspunkte. Man muss einfach miteinander reden.

Speziell bei der Tabu-Liste vertrete ich das Motto: Woher soll ich jetzt schon wissen auf welche Ideen Dom kommen kann, und auf welche Liste diese Idee am Ende gehört..?!

Denn, Was heute nicht geht, kann morgen das schönste der Welt sein.
...er hat Mal ein Jahr als Sub gelebt und dadurch weiß er einfach was geht und was nicht.

Dadurch weiß er maximal was bei ihm geht,das muss aber bei anderen nicht so sein und sich so anfühlen,denn nichts fühlt sich sogar nur bei einer Person immer gleich an.
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
Gerade am Anfang...
Finde ich eine Tabusliste und eine Neigungsliste ( auch der gewünschten Neigungen) wichtig um das Spiel abzustimmen und zu sehen ob meine gegenüber sich thematisch damit befasst hat.

Alles was man in lange bestehenden Spielgemeinschaften macht, ist dann eh nicht mehr auf diese Listen abgestimmt, denn einige Tabus fallen mit der Zeit, andere kommen dazu😊
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