@ EP
Ungewollter Sadismus? - Jain. Womöglich uneingestandener Sadismus.
Es gibt sowas wie "Schwanzmacht-Gefühle".
Ist jetzt länger her. Wir waren beide noch unter 25. Groß gebaut war er wirklich nicht, eher unterer Durchschnitt. Doch bis dato hatte er nur was mit zwei kleinen Frauen gehabt. Diese zwei waren wohl etwas enger/ schmerzempfindlicher als ich gebaut. Bei mir war er dann enttäuscht, weil ihm was fehlte. Meine Lust konnte es nicht sein. Die wenigen Male, in denen er mir mit seinem Schwanz weh tun konnte, blühte er förmlich auf. Mit anderen Körperteilen wollte er mir nicht weh tun. Auch auf psychischer Ebene nicht. Er legte auch keinerlei Dominanzstreben an den Tag. Eingefleischter Vanilla, Gleichberechtigung und so.
Sadismus selbst wies er ebenso weit von sich wie eine dominante Neigung.
Er hatte sich eingeredet, dass sein Schwanz ein Schmerzverursacher sein müsse. Dass Schmerzen unabdingbar zum GV dazu gehören. Deswegen würden Frauen weniger Sex wollen als Männer, weil sie mehr Geilheit oder Liebe bräuchten, um sich überhaupt zu überwinden. Das war sein unumstößliches Weltbild und ich sei keine richtige Frau.
Das mit uns nahm ein rasches Ende.
Sollte sich seine Schwanzfixierung in der Zwischenzeit aufgelöst haben, könnte er sich m.E. in alle drei Richtungen entwickelt haben: Vanilla, Sadismus und/ oder dominante Neigung.
****tna:
Was ist mit Männern, die aufgrund ihrer sexuelles Ausstattung öfter mal zu hören bekommen:
"Aua, Du tust mir weh!"
oder ähnliches...
Bei Männern mit extremer sexueller Ausstattung sind "Schwanzmacht-Gefühle" weniger eine Sehnsucht als vielmehr Tatsache. Was für den einen sehnlichster Wunsch ist, kann für den anderen ein Fluch sein. Die anatomisch verursachte Dominanz lässt sich nicht weg argumentieren. Die hat er und damit muss er leben - gleichgültig ob er daraus Lust zieht oder nicht. Im Vanilla kann dies die Form annehmen, dass er sich viel mehr Mühe gibt, Frau zu verführen und zu erregen, Einführen & Co. aber lieber der Frau überlässt. Er erst im weiteren Verlauf selbst wieder aktiver wird.
Auch bezweifel ich, dass ein dominanter Kuschelbär deswegen zum Sadisten mutiert.
Die extreme Ausstattung betrachte ich nur als Gelegenheit für den Mann, sich mit der Rolle des potentiellen Schmerzverursachers auseinander zu setzen. - Wie diese Gelegenheit genutzt wird, steht noch Mal auf einem anderen Blatt.
Zwar liegt oftmals eh ein Mischmasch aus beiden Neigungen vor. Doch in der Regel braucht ein Mann länger, sich seine sadistische Neigung einzugestehen als seine dominante.
In der Zwischenzeit wird die erwünschte emotionale Resonanz der Partnerin von vielen via Kopfkino herbei phantasiert und/ oder sogar versucht herbei zu reden.
Für mich fühlt es sich immer ein wenig schal an, wenn die emotionale Resonanz zwischen mir und meinem Partner nicht wirklich passte. Wenn ich das Gefühl bekomme, der macht sich da selbst etwas vor.
Fazit:
"Ungewollter" Sadismus ergibt für mich keinen Sinn.
Vielmehr "noch nicht sich selbst eingestandener" Sadismus.