- Hattet Ihr als Ihr Eure Neigung entdeckt habt, eigentlich einen Gewissenskonflikt oder ähnliches?
Bei mir ging es weniger um den Zeitpunkt der Entdeckung (denn diese Neigung verspüre ich schon sehr lange), sondern vielmehr um den Zeitpunkt des Aus- und Erlebens.
Als Gewissenskonflikt würde ich es auch nicht bezeichnen. Mir war anfangs aber irgendwie klar, dass ich der Frau keine Schmerzen zufüge wollte - im Bondage, ästhetisch und emotional, lag der Schwerpunkt.
Allerdings hatte das bei mir weniger mit einem wie auch immer gearteten Bild der Frau zu tun, "die es ja zu schätzen und zu achten gäbe". Es war vielmehr die Tatsache, im menschlichen Miteinander grundsätzlich niemandem Schaden oder Schmerzen zufügen zu wollen.
Beim Spiel mit dem Seil kann man aber auch mit Schmerz agieren, immer mehr kam auch dieser Aspekt in mein Spiel mit rein und heute mache ich Dinge, die für mich anfangs nicht in Frage kamen. Auch völlig abgekoppelt vom Seil, sehr viel mit den Händen, manchmal mit anderen Hilfsmitteln, aber als wichtiger Bestandteil des Spiels. In der jeweiligen Situation ist es dann auch nichts mehr, dass ich eigentlich nicht will oder nur der Parterin zum Gefallen tu, sondern das sich dann irgendwie automatisch ergibt.
Die Grenzen dessen, was ich ursprünglich nicht tun wollte, haben sich verschoben. Es gibt noch immer sehr ausgeprägte NoGos für mich, mal gucken, was sich da noch verschiebt.