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Gefühle zerreissen...II

*********ion79 Frau
649 Beiträge
Themenersteller 
Gefühle zerreissen...II
Da mein Post aus Gedankengängen zum aktuellen Thema "Meine Gefühle zerreißen mich gerade" folgt lehne ich die Überschrift mal frecherweise hieran an...

Dem dort von mir verfassten "Nachtrag" folgte ein Tränenausbruch mit dem ich meinen Top "konfrontierte" da die dortigen Worte bewirkten, einen Absturz mit bzw gegenden ich seit gestern kämpfe ein Ventil zu geben.
Nun also zum aktuellen, daraus entstandenen "Problem":
Während ich also erlaubt bekam mich kurz auf seinen Schoss zu setzen brach aus mir raus was in der Nacht in mir " vorgegangen" ist. Ich konnte ihm davon nicht gleich heute morgen davon berichten da ich Angst vor der Reaktion hatte er würde vorgeworfen bekommen "etwas falsch" gemacht zu haben. Da er mir in der Vergangenheit gesagt hat es käme sehr auf die Wortwahl an da sie das Gefühl das ich ihm vermitteln kann beeinflusst habe ich erst an einer "entspannten" Atmosphäre gearbeitet und in mir das Gefühl gesucht ihm das Geschehene "auf seine Art" wiedergeben zu können. Da kam der Post der TE und hat zugeschlagen... In diesem Gefühlschaos habe ich mich ihm anvertraut und schon beim aussprechen sein innerliches Zusammenzucken und die Reaktion auf einen angeblichen Vorwurf gespürt. Dementsprechend habe ich ihm von dem Nachtrag erzählt und ihn wieder alleine gelassen um ihm Raum zu geben diesen zu lesen um so vlt mein momentan es Zerrüttetsein verstehen oder wenigstens nachvollziehen zu können.
Nun habe ich wohl zu viel verlangt, denn ich war(bin) noch immer völlig fertig und seine Erlaubnis des kurzen Momentes auf seinem Schoss hat ob seiner Reaktion nicht gelindert sondern eher meinen Schmerz verstärkt.
Nach einiger Zeit in der mitbekam wie sehr ich noch mit meinen Gefühlen kämpfe habe ich ihm Gelegenheit gegeben für mich da zu sein indem ich immer wieder kurz zu ihm ging und mich einfach nur neben ihn setzte. Einfach nur um Raum zu schaffen für ein "ich habs gelesen", ein kurzes verständnisvoll es An blicken, ein " ich kannst (noch) nicht vollziehen" ... whatever. Als überhaupt keine Reaktion kam und die Tränen bei mir wieder anfingen zu fließen hat er mich gefragt was denn sei? Er habe mich doch extra kurz auf seinen Schoss gelassen und seine Reaktion auf meinen zuerst für sein Gefühl geäußerten Vorwurf des Fehlverhaltens in der Nacht das auch nicht unterbrochen. Aber ich könne doch wenn er dann danach liest was eigentlich ist nicht erwarten und durch das zu ihm kommen einfordern das er irgendwie reagiert. Schließlich sei er ja in dem Moment ganz woanders gewesen und er habe ja wohl keinen leeren Kopf, er bräuchte also erstmal Zeit damit umzugehen, es überhaupt zu verstehen, dafür müssen er es u.U. vlt auch mehrmals lesen etc, das dauere eben. Und mit meiner Erwartungshaltung an seine unmittelbare Reaktion mache ich ihm eine solche unmöglich.
Nun meine Frage: Nein, nicht - ist es nicht eigentlich nachvollziehbar das ich das Bedürfnis habe wenn ich traurig bzw mitten in einem Absturz bin meinen Gegenüber als "ich bin für dich da" wahrnehmen zu dürfen... Nein, ich verstehe ja sogar den Grundsatz aus rationeller Sicht heraus, ABER:
Wie bitte gehe ich in dem Moment damit um mein Gefühl des "alleine seins"" zu bekämpfen um ihm damit Raum für eine/SEINE Reaktion zu geben? Ich würde mir die von ihm geforderte Geduld gerne geben, aber selbst wenn ich ihn wie anfangs ganz alleine lassen und Versuche für mich klarzukommen hat er trotzdem das Gefühl ich "warte" und das verhindert die kleinste Art von Reaktion...
Ich weiss wirklich nicht weiter, bin wahrscheinlich ja auch zum großen Teil selbst "dran schuld" aber ich weiss einfach nicht wie ich etwas an der Situation ändern kann. Gefühle kann ich in dem Moment einfach nicht durch rationeller Denken in die Schranken weisen...
******uja Frau
6.914 Beiträge
Du meinst diesen Beitrag BDSM: Meine Gefühle zerreißen mich gerade. von dir und diesen Nachtrag BDSM: Meine Gefühle zerreißen mich gerade., richtig?
*********ion79 Frau
649 Beiträge
Themenersteller 
Ja
Hab das mit dem verlinken übers Handy nicht hinbekommen, danke

Möchte noch darum bitten das hier kein herfallen über einen von uns passiert sondern ich mir einfach wirklich nur Hilfe erhoffe mit meinen gefühlen während des "Zeit und Raum" Gebens klarzukommen. Die Erkenntnis ich bin zu ungeduldig ist zwar bestimmt wahr aber in dem Moment nicht sehr hilfreich...
*********eaker Frau
358 Beiträge
Ich kenne das..
Ich hätte auch immer gerne sofort eine Antwort und Reaktion, wenn mir ein Thema Nahe geht oder superwichtig ist.

Ich habe gelernt zu vermeiden zu viel Druck aufzubauen.
Manchmal sagt man ad hoc Dinge, die man nicht meint oder sie sind nicht "vollumfassend" - das Risiko etwas falsch zu formulieren / zu verstehen ist einfach immer da. Es reduziert sich im persönlichen Gespräch, weil man Mimik / Gestik / Tonailät ebenso wahrnimmt. Tauscht man sich virtuell aus und das fehlt auch noch --> ganz ungut *g*

Geh raus. Geh spazieren. Lenk Dich ab. Reiß Dich zusammen. Gib ihm Luft.
Du hattest auch "Zeit" dich gedanklich damit zu beschäftigen - das braucht er jetzt auch.

Setzt Dich hin, schreib eine Email, einen Brief in dem Du nochmal versuchst deine Gedanken zu sortieren. Das muss nicht bei Ihm landen (kann es aber natürlich), aber hilft Dir vielleicht auch für das "Folgegespräch"

Atme. Atme durch.
Gruß - N
*****Joy Paar
435 Beiträge
Du bist ein sehr empatischer Mensch.
Das macht es echt schwer, es tut mir leid dass durch mich eine Tür geöffnet wurde, die noch etwas Zeit gebraucht hätte.
Es ist echt schwer für uns , das ist nicht gerade ein Thema mit dem man zur besten Freundin rennt.
Vielleicht würde er dich einfach mal auf Augenhöhe in den Arm nehmen? Nicht als Dom sondern als dich liebender Mensch? Nur dass du merkst dass er für dich da ist, er seine Zeit braucht aber dass er da ist?
Ich weiss nicht wie ihr lebt. aber ich denke das kannst du gerade gut gebrauchen.
*********ub_W Paar
1.014 Beiträge
Erstmal nur kurz
ein paar Gedanken von mir dazu:

1. es wird deutlich, dass Du Momente hast in denen Du Nähe, Wärme, Verständnis spüren möchtest. das ist Dein gutes Recht , das kannst Du fordern, erwarten, erbitten wie auch immer.

2. Dein Dom scheint sich damit schwer zu tun dieses (ausreichend) zuzulassen. Das habe ich schon öfters erlebt oder gehört, dass (Dumm)-Doms meinen ihnen fällt dabei ein Zacken aus der Krone, das darf Dom nicht!
*gr*
So ein Schwachsinn!

3. Du wirkst im Gegensatz zu Deinem Dom sehr verständnisvoll und rücksichtsvoll aber Du solltest eins beachten Ihr seid im Machtgefälle Dom/Sub aber bei der Umsetzung Eurer Wünsche und Bedürfnisse immer auf Augenhöhe und so solltest Du Dich positinieren.
Das hat nichts mit diesem blöden Spruch vom Wunscherfüller Dom zu tun.

Wenn mir meine Sub wertvoll ist, dann möchte ich dass es ihr gut geht und sie sich gut fühlt und dafür investiere ich als Dom umgekehrt tut sie es für mich ja noch viel intensiver.

Suche das offene Gespräch und den offenen Meinungsaustausch, habe keine Scheu und mache ihm deutlich, dass es Dein einziges Anliegen ist, dass er Dich besser versteht und besser auf Dich eingehen kann.

Viel Erfolg

Sir Leu
******n75 Frau
210 Beiträge
Ich kann meinem Vorschreiber sir_leu_sub_w nur zustimmen. Wollte gerade Ähnliches schreiben.
Fordere seine Aufmerksamkeit ein. Eigentlich sollte er in so einer Situation auf Augenhöhe für Dich da sein.
*********ion79 Frau
649 Beiträge
Themenersteller 
Danke
Vor allem für die letzten 2 Beiträge. Ich möchte anmerken das wir hier nicht von einem (dumm)Dom reden sondern von meinem Lebenspartner der mich in einer solchen Situation gerade dadurch sehr wohl auf Augenhöhe sieht; oftmals aber mit der Situation ad hoc konfrontiert selbst noch etwas "überfordert" sieht und einiges erst selbst für sich verstehen und/oder verarbeiten muss. Dies tut er gerne für sich/mit sich bevor er auf mich zugehen kann; ich brauche in dem Moment in dem ich mich anvertrauen aber erstmal die Nähe. Ich verlange ja garnicht das er mich gleich versteht, ich würde mir lediglich das Gefühl wünschen er wäre "trotzdem" für mich da...
******uja Frau
6.914 Beiträge
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich dein Dilemma richtig verstehe. *nachdenk* Ich fasse mal zusammen, wie ich es zu verstehen meine.

Dein Dom – Partner? – macht den "Job" eigentlich nur dir zuliebe. Er selbst ist nicht wirklich sadistisch oder dominant, deshalb hast du grundsätzlich ständig das Gefühl, du müsstest erstens "von unten toppen", damit etwas weitergeht, und zweitens würde es ihn Überwindung kosten, dir so wehzutun, wie du es brauchst. Nun bemühst du dich unheimlich, ihn nicht spüren zu lassen, wie unzufrieden, wie unbefriedigt du mit dieser Situation eigentlich bist, denn er bemüht sich ja so, dir zu geben, was du brauchst. Aber manchmal bricht es trotzdem aus dir heraus – wie beim Schreiben deines "Nachtrags". Und wieder bemühst du dich unheimlich, ihm deine Gefühle so neutral und nicht-wertend wie möglich zu schildern und geduldig abzuwarten, bis er auf dich zukommt, um darüber zu sprechen … und dabei kommst du trotzdem nicht aus einer gewissen Erwartungshaltung heraus, weil du ja eine Reaktion von ihm er-wartest. Und eben diese Erwartungshaltung hemmt ihn darin, überhaupt auf deine Eröffnungen zu reagieren.

Ich finde dein Verhalten nachvollziehbar. Völlig verständlich. Ich weiß nicht, ob ich so viel Geduld aufbrächte. Aber dieser Satz
*******l79:
Er habe mich doch extra kurz auf seinen Schoss gelassen
erschreckt mich. Ist körperliche Zuwendung bei euch so selten, so exklusiv? Könnte man mit so emotional besetzten Themen nicht besser umgehen, wenn man sich zumindest körperlich seiner Zuneigung versichert, indem man kuschelt, sich anfasst, Zeit miteinander verbringt, statt dass jeder für sich allein vor sich hin brütet?

Alternativ, um auf deine konkrete Frage einzugehen:
*******l79:
Wie bitte gehe ich in dem Moment damit um mein Gefühl des "alleine seins"" zu bekämpfen um ihm damit Raum für eine/SEINE Reaktion zu geben?
Geh raus, lenk dich ab, triff dich mit Freundinnen, geh shoppen, mach Sport, stürz dich in die Arbeit – irgendetwas, was dich daran hindert, die Gedanken den ganzen Tag um das eine Thema kreisen zu lassen. Das tut vermutlich nicht nur dir gut, sondern auch ihm – wenn eine solche Distanz tatsächlich in seinem/eurem Sinn ist. *g*
*****aar Paar
2.230 Beiträge
Ich (er) kann es nachvollziehen, dass man im ersten Moment sich ein wenig "überrumpelt" fühlt. Trotzdem kann und werde ich die Reaktion nicht verstehen. Wenn meine Frau und Sub das Bedürfnis hat mit mir zu reden, dann bin ich für sie da. Auch wenn ich einen Fehler gemacht habe, gerade in einer Session, dann bin ich für sie da. Auch wenn ich es erst selber für mich verarbeiten muss. Alleine meine Anwesenheit beruhigt dann. Wenn ich dann mein Gedanken sortiert habe, wird ruhig jede Einzelheit besprochen und sich ausgetauscht.
Ich kenne es aber auch, aus einer anderen Beziehung, dass mir dieser Freiraum nicht gelassen wurde und das geht dann nach hinten los.
Aber keinerlei Gefühl zu zeigen .... nun ja ...
*********ub_W:
2. Dein Dom scheint sich damit schwer zu tun dieses (ausreichend) zuzulassen. Das habe ich schon öfters erlebt oder gehört, dass (Dumm)-Doms meinen ihnen fällt dabei ein Zacken aus der Krone, das darf Dom nicht!

Dieses Kommentar ist nicht besonders konstruktiv und deplatziert.
Es ist die Sicht von MyOwnPassion79 beschrieben, also einseitig oder?
Vielleicht ist er kein großer Empath oder hatte andere Gründe in dem Moment nicht tief bei ihr sein zu können.

MyOwnPassion79 ich kenne dieses hilflose Gefühl nicht ausreichend aufgefangen worden zu sein. Dieses warten auf den geeigneten Augenblick und trotzdem muss man gegen das Alleinsein angehen.
„Nur“ weil man devot ist, fällt es mir nicht leichter solche Situationen zu ertragen.
Und „nur“ weil er mein Top ist, kann er nicht immer über meine Gefühlsweltwn bestimmen.

Natürlich ist es wichtig sich den gegenseitigen Raum zu geben aber das sollte nicht nur zu deinen Lasten gehen.
Ein Spaziergang an der frischen Luft oder einfach mit dem Auto und lauter Musik durch die Gegend fahren, mag manchmal helfen, aber nicht immer.
Der einzige Rat den ich dir geben kann, suche das Gespräch in einer völlig stressfreien und gelösten Gelegenheit.
Erkläre ihm deine innere Zerissenheit und gib ihm das Gefühl das du ihn nicht unter Druck setzen möchtest.
Aber letztendlich braucht ihr einen Kompromiss und der kann nur stattfinden, wenn er wirklich in sich fühlen kann, was solche Situationen bei dir auslösen.
*********ion79 Frau
649 Beiträge
Themenersteller 
@yolabruji
Danke für letzten Tip - wie heute an einem Sonntag, wenn unsere Kleine auch noch da ist, ist "abhauen um sich mit sich selbst zu beschäftigen" nicht so drin...

Der Satz mit dem Schoss kommt daher, das die Situation per se nicht zum Nähe teilen geeignet war, er es aber dennoch zugelassen hat. Da er aber die Tendenz hat solche Situationen stundenlang auszudehnen - vor allem wenn ihn etwas beschäftigt-, kam der nachfolgende Wunsch her er würde diesen Umstand von sich aus ändern bzw einen anderen Weg, der Situation angepasst finden (zB meine Wange in seine Hand schmiegen dürfen; gibt mir unheimlich was).

Bzgl dem Rest: Nein, nicht alles geht von mir aus - aber er ist nunmal Top mit wenig sadistischen Zügen während ich mich nicht als Button fühle, sehr wohl aber als SUB mit masochistischen Zügen. So passiert es eben oft (und auch gestern Nacht wieder) das aus einer sehr intensiven D/s-Erfahrung bei mir der ja, fast schon körperliche Drang nach Schmerz zur Erfüllung einsetzt während er mit dem Erlebnis für mein Gefühl nunja "abschließt" und seinerseits Nähe sucht, sich entspannt und einschläft....
Da wir auch kaum diesem Teil von mir Raum einräumen gibt es ein Grundgefühl des "Schlechtseins" bei mir und wenn es dann so dringend wird wie gestern, ich um "Erfüllung/Erlösung" bettle und er nicht reagieren kann bzw fast schlagartig schon wegnickt und es kaum noch mitbekommt... Nunja, ist nicht gerade die entspannendste Situation und führt dazu, daß ich die intensiven Momente sowohl ersehne als auch wegen des "alleingelassen dabei/danach" ab und an fast fürchte.....
****ine Frau
169 Beiträge
Gefühle sind erlaubt
Meine Gedanken dazu:
Gefühle zu bekämpfen funktioniert eher schlecht bis gar nicht. Aber wieso muss man auch jedes negative Gefühl niederringen? Vielleicht kann man es auch einfach hinnehmen... ganz bewusst... in dem Wissen, dass es nicht ewig andauern wird.
Und es gibt sicher ein paar Dinge, die dabei helfen. Bei mir persönlich ist es darüber zu schreiben. Gerade wenn ich mich allein fühle.
*****aar Paar
2.230 Beiträge
Du hast dir gerade deine Antwort selber gegeben.

Ihr räumt keinen Platz für deine Wünsche ein.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Die Sache mit dem Warten ohne Erwartungsdruck
Hallo sadangel79!

Ich hatte das Mal in einer Vanilla-Beziehung... Ich wollte ihm Raum geben, um sich erst Mal selbst zu sortieren, brannte aber innerlich auf eine Antwort, wodurch er sich trotz all meiner Zurückhaltung enorm unter Druck gesetzt fühlte. Alleine konnte ich an meiner Gefühlslage auch nichts ändern. Bei jeder Begegnung spukte mir die Hoffnung/ die Frage "Sagt er jetzt was dazu?" im Kopf herum. Ich konnte diese Hoffnung auf Klärung ja auch nicht einfach abstellen. Bereits dieses "aufmerksame Schauen" setzte ihn unter Druck.

Beim Reden kristallisierte sich heraus, dass er sich da selbst unter Druck setzt. "Sei ein Mann. Sei Souverän. Hab immer ad hoc eine Antwort parat." - Letzteres funktioniert hervorragend bei Wissensgebieten. Aber nicht bei emotionalen Themen oder der Weiterentwicklung von Lebensthemen. Er meinte selbst, es sei unsinnig, diese Ansprüche an sich selbst zu stellen. Er würde sich gerne Zeit nehmen. Aber es fühle sich eben Scheiße an, wenn ich so "aufmerksam Schaue". Er wisse ja, worauf ich da warte. So fühle er nur immer wieder, dass er mich enttäuschen würde. Als "souveräner Mann" sich selbst enttäuschen würde. Weil er mehr Zeit brauche.

Letztendlich haben wir das Problem durch ein gemeinsames Kerzenritual gelöst bekommen.

Die Kerze suchten wir uns gemeinsam aus und wenn einer von uns ein grundsätzliches Beziehungsthema ansprechen wollte, holte er diese Kerze und zündete sie an. Erst Mal nur das Thema auf den Tisch bringen und der andere hat die Möglichkeit Verständnisfragen zu stellen oder auch... die Kerze jederzeit ohne Kommentar, ohne Rechtfertigung auszublasen. Dann ist das Gespräch erst Mal vorbei. Zeit zum Nachdenken: Max. 10 Tage (dieser Zeitraum fühlte sich für uns beide stimmig an. Aber so lange brauchten wir nie). Sobald er dann soweit war, zündete er die Kerze an und das Gespräch über dieses Thema ging weiter.

Meine Hoffnung, Erwartungshaltung die blieb bei der Kerze... unten im Schrank.
Nun flackerte in mir nicht mehr bei jeder Begegnung die Hoffnung auf, er würde jetzt endlich was zu dem Thema sagen. Mein "inneres brennen zu wissen, wo ich nun bei ihm stehe" wurde weniger.
Wir konnten die Zeit bis zur Antwort wesentlich entspannter erleben.

Mit der Zeit hatte sich das dann so eingespielt, dass er meinte, er bräuchte die Kerze nicht mehr. Nun fühle es sich gut für ihn an, sich selbst die Zeit zu nehmen. Und mit dem äußeren Druck konnte er dann auch umgehen. Er empfand mein "aufmerksames Schauen" einfach nicht mehr als Druck.

Es hatte also auf beiden Seiten was verändert.

Ansonsten... *nixweiss*
*********eaker Frau
358 Beiträge
Ich fühle mich ertappt.
“Aufmerksam schauen“.
Dieses Wording ist grandios.
Danke.
Auch für deine Offenheit.
*********ion79 Frau
649 Beiträge
Themenersteller 
Danke
an alle die sich die Zeit genommen haben zu antworten.

Verständlicherweise war dies nur meine Sicht der Dinge und da ich es in einem sehr emotionalen Moment geschrieben habe wurden die "Umstände" ohne Hintergrundwissen dargelegt, was bei dem ein oder anderen verständlicher Weise zu einem falschen Bild führte.

In der Zwischenzeit haben wir geredet - in gewissen Bereichen haben wir wichtige Erkenntnisse gewonnen, in anderen werden wir wohl erstmal ratlos bleiben.

Abschließend wäre mir trotzdem noch wichtig, das Bild, ich würde mit einem empathielose (Dumm) Dom zusammenleben, richtig zu stellen.

Sowohl er als auch ich haben in der Vergangenheit Fehler gemacht die im Gegenteil dazu geführt haben das wir BEIDE recht sensibel auf bestimmte Signale die kommen, mehr aber noch auf die die unterbleiben reagieren.

Er reagiert dann mit Rückzug und späterem Gespräch, ich eher mit fühlen und daraus resultierendem Redenswunsch. Wir beide versuchen dem jeweils anderen Freiraum für das eigene Reaktionsmuster zu geben - heute ist dies in mehreren Fällen schief gegangen....

Ich möchte meinen Post nicht relativieren denn es gab gute Gründe hierfür und einige Punkte und Gefühle kommen ja nicht von ungefähr. Wie viel von dem was ich geschrieben habe von jemandem der es ohne Hintergrundwissen liest jedoch missgedeutet werden kann ist mir erst klar geworden als ich den kompletten Thread nochmal nachgelesen habe.
Um auf den Punkt zu kommen: Ganz so schlimm ist er dann doch nicht *zwinker*
Aber ob und wie es weitergehen kann ist gerade trotzdem noch ziemlich unklar...
*******ias Frau
4.126 Beiträge
@ Cyanide_Beaker

Das Wording kommt von meinem Ex. *g*

Aber das war schon ein mieser emotionaler Teufelkreislauf.
Je mieser er sich fühlte, desto aufmerksamer schaute ich, desto mieser fühlte er sich...
Bin froh, dass wir aus diesem raus sind. Auch wenn wir uns bei dem Ding mit der Kerze erst selbst ein wenig lächerlich vorkamen.

@ sadangel79

*******l79:
Wir beide versuchen dem jeweils anderen Freiraum für das eigene Reaktionsmuster zu geben - heute ist dies in mehreren Fällen schief gegangen....

*******l79:
Um auf den Punkt zu kommen: Ganz so schlimm ist er dann doch nicht *zwinker*

Das freut mich zu lesen. *g*
Falls es Dich beruhigt: Auch in der besten Beziehung läuft das mit dem "gegenseitigen Freiraum für eigene Reaktionsmuster" an manchen Tagen so völlig daneben.

*******l79:
Aber ob und wie es weitergehen kann ist gerade trotzdem noch ziemlich unklar...
Manchmal kommt die Lösung in vielen kleinen Etappen.
Ich wünsche Euch beiden viel Erfolg!
*********ub_W Paar
1.014 Beiträge
@sadangel79
Das Dumm in meiner Formulierung (Dumm)Dom habe ich bewußt in KLammern gesetzt und wollte damit zum Ausdruck bringen, dass dieses nur eine Facette ist.
Auch Unerfahrenheit oder die eigenen Charaktereigenschaften können hier Hemmnis/Problemursache sein.

Deine weiteren Zeilen verstehe ich so, dass es auch das Problem gibt, dass Dein Ehepartner Dir nicht komplett das geben kann, was Du möchtest/brauchst.

Mußt Du/ müßt Ihr bemerken, wie Euer Entwicklungsprozess weiter geht. Kann durchaus sein, dass es ihm nicht gelingen wird Dir so weh zu tun wie Du gerne magst. Deine Schilderung zeigt auf, dass seine Neigungen und Erwartungen da konträr zu Deinen sein könnten.

Um das deutlicher zu erfahren bzw. Unterstützung bei Eurer Entwicklung zu haben kann es hilfreich sein, einen erfahrenen Mentor, der die von Dir gewünschten Ausprägungen hat hinzuzuziehen.

Es kann auch die Situation entstehen, dass Ihr erfahrt, dass Eure Interessen/Neigungen nicht gänzlich überein kommen. Auch er hat ja Interessen/Wünsche/Erwartungen.
Dann werdet Ihr entscheiden müssen, wahrscheinlich eher noch Du, ob Du auf das Fehlende verzichten kannst. Es scheint Dir schon jetzt sehr schwer zu fallen.

Evtl. kann dann auch die Überlegung greifen ob es möglich/hilfreich sein kann Eure Beziehung zu öffnen.

Viel Erfolg

Sir Leu
*****alS
7.395 Beiträge
Liebe MyOwnPassion79

Ich bin zwar wohl "etwas zu spät", das Problem erscheint ja erstmal nicht mehr so akut. Ich möchte mich aber dennoch dazu äußern, da ich dein Thema einfach so wunderschön ermotional finde (danke für's Teilen deiner Gefühlswelt!) und mich darin irgendwie manchmal wiederfinde - nur als dominanter Part einer Beziehung, weshalb manches natürlich ein bisschen anders abläuft.

Aber: auch meine Partnerin eragiert bei solchen Dingen (ebenso wie bei Streit) mit Rückzug und, für mich persönlich viel schlimmer, schweigen und regelrecht Flucht. Eben weil sie einfach überfordert ist und auf Üvewrforderung so reagiert. und ich finde es einen sehr großen Schritt, dass du, sadangel79, das bei deinem Partner ebenfalls erkannt hast - ich habe dafür relativ lang gebraucht, das auch emotional so zu akzeptieren und es nicht als ablehnung, "strafe durch ignorieren" oder wut mir gegenüber wahrzunehmen (rational wusste ich immer, was dahinter steckt, meine Partnerin und ich sind relativ gut darin uns gengeseitig über solche eigenheiten auszutauschen wenn es relevant wird und eine situation neu füpr uins ist - aber etwas rational zu wissen hilft leider oft sehr, sehr wenig)

Und auch ich komme nicht besonders gut damit klar, wenn irgendein Thema/"Problem" ungeklärt Tage lang über der Beziehung schwebt. Und es fällt mit persönlich oft sehr, sehr schwer hier keinen Druck aufzubauen (ich denke, dass das kontraproduktiv ist, ist klar) nur um selbst nicht ewig mit dieser Ungewissheit leben zu müssen, und all die unausgesprochenen Dinge zu fürchten.

Ich persönlich finde es in solchen Momenten sinnvoll (und versuc he das zumindest irgendwie so selbst einzuhalten - auch wenn es mir nicht immer gelingt):
• jegliches Machtgefälle erst einmal bleiben zu lassen. Ganz besonders wenn das Thema auch das Spielen betrifft - aber auch sonst ist es sinnvoll
• Miteinander dennoch normal umzugehen und erst einmal versuchen so zu tun, als gäbe es dieses unausgepsrochene nicht. Denn diese Atmosphäre des sich-gegenseitig-umschleichens und mit Samthandschuhen anfassen das irgendwie so sehr nach "Beziehungspause" anmutet obwohl es das ja meistens mitnichten ist, das macht alles nur noch schlimmer - für beide Seiten.
• Trotzdem miteinander kuscheln, zusammen schlafen. Wennd as irgendwie geht. Denn das bleibt schön, und Oxytocin schweißt bekanntlich zusammen (ist schließlich extra dafür da). Bei Streit ist das manchmal sehr schwierig, abner ein "ich schlafe heute nach auf dem sofa" finde ich immer sehr, sehr unglücklich (hilft nämlcih garnichts, macht alles nur schon alleine durch die geste viel schlimmer und ist für beide seiten verletzend) und wirklich nur eine Notlösung
• das thema nicht permanernt ansprechen. kein "Duuuuuu? Uuuund? Weißt du schon meeeehhr?". Das ist in etwa so hilfreich wqie "sind wir bald daaaaa" und nichts geht dadurch schneller. Immer im Kopf behlaten: Der Partner / die Partnerin hat das Thema nicht vergessen oder *verdrängt*. Sondern eben genau das Gegenteil: es arbeitet so sehr in deren Inneren, dass sie etwas ABstand zum Thema brauchen um überhaupt rational darüber nachdenken zu können.
• Zeigen, dass das thema nicht "beziehungskritisch" ist (denn meistens ist es das ja garnicht). das es "nicht so schlimm" ist - zuwar geklärt werden muss, aber niemand verlustängste haben muss. Ich weiß nicht, ob das in deinem Fall relevant ist - aber in meienm ist es das, denn das ist ein Grund für ihre "Lähmung", darum erwähne ich es.

Und darüber hinaus: durchhalten und nie vergessen: man liebt diesen Menschen, man tut das nicht ohne grund, und es ist alles wunderbar schön und flauschig wenn das aktuelle thema wieder geklärt ist.
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