Nun, BDSM definiert nun mal jeder anders für sich und das ist auch gut so. Denn seit zum guten, alten SM das D/S und Bondage hinzugekommen ist, ist es ein sehr weites Feld geworden und man kann da nicht mehr so einfach etwas festlegen. Und selbst in diesen Gruppen, gibt es ja noch zahllose Untergruppierungen. Und auch die sind untereinander noch "zerstritten" oder aufgesplittert.
Anders sehe ich persönlich es ähnlich wie CoLa, wer sich alles so als Dom oder Sub bezeichnet... da werden diese Begriffe m.E. tatsächlich reichlich inflationär gebraucht.
Spätestens seit SoG ist ja jede(r) dom oder dev. Nur, wie es sich jetzt heraus gestellt hat, basiert der Hype ja auf völliger Fehleinschätzung. Das ist nämlich KEIN BDSM wie wir jetzt alle lernen durften.
https://www.ruhrbarone.de/ly … y-ist-sexuelle-gewalt/138760
Und wenn ich an gewissen Anschreiben die ich so im Laufe der Zeit bekam denke... 95-99% der "dominanten" Männer sind mehr oder weniger Fick-Buddys, Beischlafbettler, Paschas oder einfach Typen, die sonst nie etwas zu melden haben und jetzt wirre Machtphantasien ausleben möchten.
Und genau bei den letztgenannten fängt es an gefährlich zu werden! Denn die haben von nichts Ahnung, legen aber voll los. Das kann dann gerade für unerfahrene Frauen sehr gefährlich werden. Physisch wie psychisch.
Allerdings sind einige Malesubs auch mit Vorsicht zu genießen als neu erwachte FemDom. Die legen einem komplett ihr Kopfkino zu Füßen und drängen nun darauf, dass man es ihnen zu erfüllen habe. Hier handelt es sich nicht mal mehr um einen Wunschzettel-Sub oder um topping-from-the-button, hier wird ganz dominant die angeblich hochgeschätzte Herrin zur kostenlosen Domina degradiert.
Ebenso gibt es genug weibliche Subs, die eigentlich gar keinen Plan haben, sich aber angeblich "berufen" fühlen. Denen kann man erzählen, Subs müssen mit dem Arsch Fliegen fangen können, das glauben sie dann auch noch. Und nein, damit will ich nicht abwerten, ich wundere mich nur darüber, wie man so uninformiert los ziehen kann. Kommt mir dann so vor, als wenn man eine Modeströmung mitmacht, weil alle es tun. Letztes Jahr war Mini in, dieses Jahr tragen wir wieder wadenlang, egal ob es mir steht oder nicht.
Die einzige Gruppe, die mir nicht so krass negativ aufgefallen ist, sind die FemDoms. Die gehen doch eher behutsam an die Sache heran, informieren sich, fragen, besuchen Workshops. Wobei auch hier die eine oder andere zu finden ist, die Arroganz mit Dominanz verwechselt.
Oder zumindest reden sie öffentlich darüber, dass es eben auffällt.
Natürlich passt auf jeden Topf ein Deckel. Nur würden viele Enttäuschungen erspart, egal ob jetzt dom oder dev, wenn die Menschen sich mal vorher mehr Gedanken machen würden, sich mehr informieren würden und sich selbst vorher mal hinterfragen, ob und was sie nun sind und ob BDSM nun wirklich auch zu ihnen passt, statt sich kopfüber ins Abenteuer zu stürzen.
Doch soziale Verantwortung ist out, ebenso wie Selbstverantwortung komplett überbewertet wird.
Ein Hoch auf den Egoismus der so unbekümmert von so vielen unter den Deckmäntelchen des BDSM hemmungslos ausgelebt wird, egal was es das gegenüber kostet.
Der Mensch ist zur Konserve verkommen, wenn schlecht oder verbraucht, greifen wir rein ins JC Regal, es ist ja gut gefüllt
(Dieser Beitrag kann Spuren von Sarkasmus enthalten. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen oder tatsächlichen Begebenheiten, sind nicht beabsichtigt oder rein zufällig. Ebenso wie evtl vorhandene, vermeintliche oder interpretierte Wertungen)