Wiedereinstieg nach langer Pause

Ich denke du weißt genau was dir liegt, was dir am BDSM gefallen hat und was du auf keinen Fall möchtest. Von daher würde ich sagen, lass es langsam angehen, geh einfach mal wieder ohne Spielpartner in einen Club und schau wie sich die Lust darauf entwickelt. Dann kannst du dir auch den für dich passenden Partner suchen. Jetzt wieder wild drauf los zu spielen würde dir vermutlich nicht helfen denn das Denken, Fühlen und Handeln als junge Mutter ist ein ganz anderes als zuvor.

Der Kontext ist ein wenig anders als bei dir, aber das Gefühl, nach einer längeren Pause unsicher zu sein, kenne ich gut
Bei uns war es so, dass das Keuschheits-System, so wie wir es hatten für keinen von uns wirklich funktioniert hat und das hat dazu geführt, dass wir die Keuschheit und allgemein BDSM für eine längere Zeit komplett außenvor genommen lassen.
Wir haben nach dieser Zeit nochmal drüber gesprochen und ein neues System eingeführt (das sehr gut funktioniert ), aber Gott war ich nervös
Krieg ich das hin? Schaffe ich es, konsequent zu sein, auch wenn er Mal rebelliert? Was wenn es doch nicht so klappt?

Also keine Angst, ich versteh deine Bedenken gut!

Ich kenne das nur zu gut.

Ich hatte immer mal wieder Pausen -länger und kürzer- in meinem Leben.
Unter anderem eben auch jeweils nach den Geburten meiner Kinder. Da ich BDSM nicht in meiner Ehe lebe war der Wiedereinstieg auch immer mit neuer Partner-Suche verbunden.

Ja, ich war immer besonders nervös, ja ich war immer unsicher.

Aber es hat sich jedes Mal gelohnt wieder zurück auf diesen Weg zu gehen.

Ich bin in der so ziemlich gleichen Situation
Es fühlt sich komisch an, wenn ich mir vorstelle, wiedereinzusteigen.
Ich warte einfach ab, was passiert, wenn sich denn überhaupt wer Passendes finden würde irgendwann. In der Hinsicht bin ich entspannt und habe es nicht eilig.
Frag mich vor dem etwaigen ersten Date noch mal

Es ist wie bei allem was man längere Zeit nicht gemacht hat
Am Anfang fühlt es sich neu an und dann kommen die vertrauten Mechanismen wieder zu tage.
Das es bei dir dann mit einem neuem Partner sein wird ist auch nichts ungewöhnliches,denn ein neuer Partner ist auch ohne längere Pause wieder ein Neustart.

Augen auf bei der Suche und dann einfach wieder Treiben lassen um sich gut zu tun,darum gehts.

habe ich mehrfach "neu anfangen" müssen.

Wenn man Menschen begegnet die offen sind und einen annehmen ist es leicht - fehlen diese Menschen ist es schon schwieriger.

Yuki,

Er schreibt:
Ich verstehe deine Bedenken sehr sehr gut.
Auch wir haben beinahe ein Jahr Paue vom BDSM gehabt, weil wir Nachwuchs bekommen haben.

Nun ist der Nachwuchs da und wir fangen langsam wieder an.
Im ersten Moment war ich mir nicht sicher wie ich sie anpacken soll, wie ich mit dieser (wieder) neuen Situation umgehen soll... Mag sie noch was sie vorher mochte oder tickt sie nun ganz anders...

Sie schreibt:
Ich habe mir viele Gedanken gemacht wie es sich nach so langer Pause anfühlen würde.
Während der Schwangerschaft war die Sehnsucht nach BDSM allgegenwärtig. Mir hat das Machtgefälle sehr gefehlt. Aber durch die Hormonumstellung wäre selbst das Machtgefälle nicht möglich gewesen, weil ich sehr sehr renitent wurde und es sich erst jetzt langsam wieder legt. (Baby kam vor 2 Monaten erst).
Wir tasten uns langsam ran und bei der ersten kleinen Session war ich sehr enttäuscht von mir, weil ich das Gefühl hatte nicht ausreichend devot zu sein. Zudem war meine Schmerzgrenze praktisch nicht vorhanden bzw war diese sehr sehr niedrig. Ich habe aber auch einfach zu viel von mir erwartet.

Zum Glück reden mein Mann (und Herr) und ich darüber und reflektieren was gewesen ist.

Was ich sehr schade finde ist die Tatsache das meine Brüste derzeit tabu sind was das bespielen in jeder Form angeht (wegen Stillen).

Wir haben zumindest inzwischen etwas entdeckt worauf wir nun aufbauen um mich und auch uns wieder dorthin zu bringen wo wir waren und noch darüber hinaus.

Und es werden noch viele Gespräche dazu entstehen und wir werden uns noch an das ein oder andere rantasten müssen um zu sehen wo wir stehen, wo ich stehe.

Eine Schwangerschaft verändert einen nunmal und die Hormone tragen auch noch ihren Teil dazu bei.

Ich kann nur sagen, aus der jetzigen Situation heraus, das es am sinnigsten ist das ganze langsam angehen zu lassen.

Wir wünschen dir viel Glück das du deinen Weg findest

MeaCara

Also ich würde mir auch Zeit lassen.
Hast ja jetzt die Entscheidung getroffen und Dein Profil überarbeitet.
Mehr kannst Du für den Moment nicht machen.

Sich dabei komisch zu fühlen, ist selbstverständlich.
Die Idee, in den Clubs zu gehen, ist auch gut. Auch nur zu sehen und wieder
visuell einzusteigen ist eine gute Idee.

Lass Dich aber nicht auf jemanden ein, nur weil Du glaubst, es zu müssen,
und Du eigentlich Dir Zeit lassen wolltest. Ehrliche Menschen geben Dir Zeit.

…ich kann dich da auch total verstehen. Jetzt nicht was den Wiedereinstieg nach einer Schwangerschaft angeht, aber ich finde jeder neue (Spiel)Partner ist schon direkt ein neuer Wiedereinstieg in die Materie. Man spielt sich da ja nicht nur im Spiel neu auf jemanden ein, sondern auf jeder Ebene. Sei es was etwaige Grenzen der verbalen oder körperlichen Behandlung angeht, denn Empfindungen unterscheiden sich oftmals sehr grundlegend von Mensch zu Mensch – was es ebenso natürlich auch wieder sehr neu und spannend machen kann – als auch was generell den Umgang und das Miteinander anbelangt, denn nicht jeder kann sich direkt so zeigen wie er ist und es bedarf dann einiges an Zeit sich außerhalb des Spiels kennenzulernen.

Wie handhabe ich das nach längerer Pause?!
Gute Frage, habe ich mir nie Gedanken drüber gemacht! Liegt aber vielleicht daran dass ich nicht der Typ Mensch bin der binnen kürzester Zeit den nächsten Menschen sehr nahe an sich heranlassen kann. Ich gebe den Dingen, also Gedanken und den damit verbundenen Empfindungen etwas Zeit, da ich nicht glaube dass man generell so einfach genau so offen sein kann und vorurteilsfrei und ohne Misstrauen in die nächste Begegnung gehen kann.
Ansonsten, also wenn ich da mit mir im reinen bin, gehe ich einfach auf die Person zu die mich interessiert, lerne diesen Menschen kennen und schaue ob unsere Vorstellung von BDSM zusammenpassen und harmonieren könnte.

Sollte dem so sein, lasse ich einfach den Dingen ihren Lauf, genieße die Spannung die ich ja unter anderem beeinflussen kann und natürlich mein Gegenüber, während ich jedwede Wirkung in Form der Resonanzen sehe.

https://www.joyclub.de/my/3415161.meacara.html Danke für diesen Einblick, vor allem aus beiden Perspektiven sehr interessant und sicher hilfreich.

Gruß
handlungsbedarf

Ich hatte auch Phasen, in denen ich mit BDSM und vor allem der "Szene" nicht (mehr) allzuviel anfangen konnte und mich auch (innerlich) distanziert hatte.

@****uki
Die Frage für mich ist, ob Du mit Deinem Partner innerhalb der Beziehung BDSM praktiziert hast oder ob Du eher Sessions mit Personen bevorzugt hattest, die in Deinem "normalen" Leben keine Rolle spielten. Durch das Kind hat sich ja der gesamte Lebensrhtymus verändert. Hast Du denn noch Kontakt zu Spielpartnern von damals? Wenn ja, dann sprich einfach mal mit ihnen. Ansonsten kannst Du ja mal zu Parties, Stammtischen, etc. gehen. Da wird sich schon jemand finden, zumal Du ja schon Erfahrungen gesammelt hast und Du kein wirklicher Newbie bist.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph

...von 6-8 Jahren, hab ich bei mir und anderen festgestellt, entwickelt, verändert sich ohnehin manches in unseren Horizonten, Zielen, Wünschen. Ein Kind ändert eh alles, sogar Beruf, Freunde, den Tagesverlauf, Gewohnheiten, Hobbys.

Deine Grundneigung kommt wieder wie Du merkst. Ruft....oder schreit schon wieder nach Erfüllung. Das ist gut, zeigt Dir die Wichtigkeit dieses Teils des Lebens.

Du wirst vielleicht empfindlicher sein, seelisch oder körperlich, oder beides. Wirst mehr darüber nachdenken wie was ins Familienleben wirkt.

Mach wie ich in dieser Zeit, such dir jemand mit familiärer Einstellung und Erfahrung. Einen mit Verständnis für deine Mutterrolle, der aber auch weiss wo der Knopf ist um die Sub zu begleiten, zu führen, zu fordern..