Sorry, ich bin Anarchist. Keine Macht für niemand. Und ganz bestimmt habe ich keine Macht über jemanden, den ich liebe oder auch nur gern habe. Wenn es bei mir Ohrfeigen gibt, dann schallern die trotzdem und wenn jemand am Boden ist, dann ist das auch der Boden. Aber das ist ein Miteinander. Jawohl, auch im SM, auch wenn sie sich zu entwinden versucht oder was auch immer. Ich hab sie ja nicht von der Bushaltestelle weg entführt. Ich habe auch nicht angedroht, den Hof ihrer Eltern zu brandschatzen, wenn sie sich mir verweigert. Was soll das denn für eine Macht sein, bitte schön, wenn jeder kommen und gehen kann, wie er will? Und selbst wenn ich jetzt superhart spiele und wirklich was erzwinge und richtig gegen ihren erklärten Willen gehe, was ist denn dann, wenn sie anschließend den tollen Metakonsens kündigt und die Anzeige wegen Vergewaltigung oder Freiheitsberaubung kommt?
Es gibt hierbei keine Macht und das ist gut so. Da sind zwei Menschen, die sich begegnen und aufeinander einlassen.
Ich glaube, als Sub empfindet man noch mehr Macht. Die sieht man in Top. Die spürt man auch. Aber das, was man da spürt, ist das, was man selbst in Tops Hände legt. Nimm mich, mach, was Du willst, entscheide Du, sag, wo es lang geht und frag mich nicht. Das ist schon mit "Ermächtigung" ganz gut bezeichnet. Wohlbemerkt: Sub ermächtigt, aber Top ist deswegen nicht mächtig. Zu glauben, da sei Macht im Spiel, heißt das Echo mit dem Ruf zu verwechseln.
Die einzige Macht, die im SM wirklich wirkt und die tatsächlich ungeheuer kraftvoll ist und vor der sich alle beugen, die sie zu spüren bekommen, das ist die Sehnsucht.