ein wenig Historie zum Thema
Es haben ja schon einige Insider genügend zum Thema BDSM allgemein geschrieben.
Seit Mitte 2007 bin ich mehr oder weniger aktiv in SL unterwegs.
Erinnert ihr euch jene denkwürdige Sendung in Stern-TV im Januar 2007?
Das hatte mich angefixt und ich war angetan - begeistert über die kreativen Möglichkeiten die sich dort boten.
Man darf nicht vergessen: 99,5 % der gesamten Plattform sind User-Content, also von Usern geschaffen... nicht von irgend welchen Programmierern der Firma Linden Lab, die die Plattform anno 2004 (ca.) geschaffen haben. das haben die nur am Anfang gemacht, um das ganze an zuschieben.
Ich hab angefangen zu bauen, Dinge zu gestalten. Ich war begeistert von der Möglichkeit mit Menschen von überall auf der Welt in Kontakt zu treten und mich auszutauschen.
Irgendwann hab ich mein erstes Live-Konzert besucht -jemand der als Sinatra-Impersonator auftrat.
Damit hatte ich dann mein kreatives Feld in der virtuellen Welt gefunden, seit fast 10 Jahren mache ich mehr oder weniger regelmäßig kleine Konzerte und Shows dort.
Und einer der Menschen - für mich sind es die Menschen die hinter den Avataren stecken - brachte mich mit dem Thema BDSM in Kontakt. Zunächst irrtiert und peinlich berührt, dann neugierig und irgendwann fasziniert habe ich mich auch real mit dem Thema befasst... bin so auch zum Joy gekommen! - ohne SL hätte ich das wahrscheinlich nie gefunden und für mich als passend akzeptieren können.
Irgendwann hab ich einiges was ich virtuell gelernt/erfahren/erlebt hatte auch im realen Leben umsetzen können/dürfen. Aber im großen und ganzen habe ich
mein BDSM lange Jahre nur virtuell gelebt.
Ich hab gelernt, dass ich kein Masochist bin.. das D/S mich aber kickt... das Bondage mich fasziniert und Dirty Talk so gar nicht mein Ding ist.
Es relativierte sich vieles, als dann real wurde. Virtuell finde ich DT geil - real krieg ich schon bei leichtem Gaumenkontakt nen Brechreiz.
Aber ohne SL würde ich heute noch nicht wissen, was mir gefehlt hat all die Jahre.
Und seien wir ehrlich - so manches was man sich im Kopfkino zusammenspinnt würde man real niemals ausprobieren. Mittlerweile hat es sich alles ziemlich beruhigt - ich bin überwiegend für virtuelles Konzerte und Tanzshows in SL und die Theater dort stehen denen im RL in keinster Weise nach.
Genauso finden aber auch Freunde des Steampunk, Startreck und Fantasie-Fans bzw. Mittelalter Freunde und viele andere Rollenspiel-Freak ihre Plattform und Spielarenen dort.
Was dabei niemand außer Acht lassen darf, der über diese Plattform die Nase rümpft:
in SL ist vielen vieles möglich, was in der Realität nicht machbar ist.
Ich kenne viele dort die aus gesundheitlichen Gründen vieles nicht machen können.
• Die Rollstuhlfahrerin, die dort Ballett tanzt, - der Krebskranke der vom heimischen Wohnzimmer aus als DJ die Leute zum Tanzen animiert, - die Mutter eines behinderten Kindes, die Kleidung für die Avatare gestaltet, - der amputierte junge Mann, der alle möglichen Animationen für die Avatare kreiert und ihnen das Laufen Tanzen Fliegen lehrt...und, und , und
Und dann - der Charity Gedanke ist in Secondlife sehr stark. es gibt unzählige Gruppen, die für gemeinnützige Zwecke im realen Leben virtuelle $ sammmeln.
So finanziert eine Bekannte damit ein Schulprojekt in Kenia - auf ihrer Sim treten SL- und RL-Sänger auf um Spenden für das Projekt zu generieren.
Es gibt auch heute noch sehr viele Adult-Sims, die rund um Sex und BDSM usw. kreisen - Story-of-O, Gor, Swinger, Femdom, Homosexulle, D/s-geprägt usw., rein Deutsche sind zwangsläufig nicht so viele, da es sehr international abgeht.
Es gibt jede Menge Foren + Blogs zu SL-bezogenen Themen, das Thema BDSM kommt dabei nicht zu kurz.
Das ist das, was ich noch zu dem Thema Secondlife generell dazutun wollte.