Die Schönheit im Schmerz...
...ein Phänomen, das mich seit langer Zeit auf meiner Reise durchs oftmals nicht einmal dunkle, aber immer wilde und perverse Universum begleitet.
Als stark masochistische Frau, Sklavin, Dienende (wie auch immer man es nennen möchte, ich fühle mich durch den Titel Sklavin jedoch geehrt und trage ihn mit Stolz) genieße ich es, meinen Körper an seine innerlichen wie äußerlichen Grenzen gebracht, meinen Geist in intensiven Empfindungen gelöst und mich selbst in einem Zustand zu sehen, der einer Symbiose mit einer vertrauten Sphäre, die wir zwar nie ganz greifen können, die uns aber überall hin begleitet, gleichkommt.
Manche nennen es wohl auch das pure Glück.
Im Schmerz nehme um mich herum nur noch das war, was meine Seele in ihrem Innersten als schön empfindet - die Stimme des Mannes, der ihn mir zufügt, seine warme Hand, meinen Atem, die Wärme meiner Haut und meine körperliche, entspannte Schwere. Im Schmerz bin ich eins mit mir selbst, worum ich im Alltag immer wieder aufs Neue kämpfen muss - im Schmerz finde ich zu dem, was mich von all jenen Lasten befreit, die ich mir vor allem selbst immer wieder auflade. Meine Schreie verbinden sich mit jedem neuen Schlag, jeder feinen Wunde, deren Entstehung ich bisweilen millimetergenau mitfühle und jeder Träne, die mir unweigerlich kommt, zu einem Gefühl der Leichtigkeit. Es ist in diesem Moment nicht mehr wichtig, wer oder was ich bin oder zu sein glaube, was mir in den Stunden vor diesem Ereignis misslungen ist, welche Enttäuschungen oder Siege ich errungen habe. Der Schmerz, den ich nicht etwa aushalte oder überwinde, sondern der mich schlussendlich mich selbst überwinden lässt, den ich auf und in mir willkommen heiße, nimmt mir meine Sicht, reduziert meine Wahrnehmung auf eine Stimme, einen Druck, einen Befehl und meinen Herzschlag, der mir in den Ohren klingt.
Er nimmt mir, was unwichtig ist, und in seiner Mitte steht am Ende nur noch das, was ich mir in meinem tiefsten Inneren wünsche. Er gibt mir all das zurück, was mir fehlt, führt mich an meine Grenzen und darüber hinaus, und im schlimmsten und für mich doch wunderbarsten Gefühl - dem Gefühl, im Schmerz zu brechen - ist es die Wärme, die sich in mir ausbreitet, die mich zu mir selbst führt.
Und am Ende, wenn jeder Zentimeter meines Körpers schmerzt, meine Gedanken langsam in meinen pochenden Kopf zurückkehren, ich wieder sacht dort lande, wo alles begann - dann ist dort der Mann, unter dessen Hand ich mich selbst spüren durfte.
Und das ist das schönste Gefühl der Welt.