Liebe TE, liebe Lilly764
ich möchte Dir gerne antworten, habe aber nicht alle Posts in Gänze gelesen, geht es Dir ja um Erfahrungen der anderen bzw. der Umgang mit solch einer Situation.Als ich mich vor einem Jahr hier angemeldet habe war ich ganz klar mit meiner Ansicht. Es gibt nur Exklusivität… keine anderen nebenher. Warum? Weil ich so sozialisiert bin.
Mittlerweile sehe ich es differenzierte. Warum? Weil ich ehrlich geschaut habe, was ICH wirklich brauche und ob es Exklusivität ist was ICH benötige.
Menschen haben einen unterschiedlichen Bedarf an Stimuli. Manche brauchen die Aufregung des Neuen/ des Wechsels…. andere sind zufrieden mit immer denselben Abläufen… das hat etwas mit der Struktur in unserem Gehirn zu tun und muss in keinsterweise bewertet werden. Es ist so und macht evolutionbedingt anscheinend Sinn ;-).
Nun merkst Du aber, dass DU Schwierigkeiten damit hast. Er scheinbar nicht.
Quälende Fragen „wieso reiche ich ihm nicht etc.“ machen dir das Leben schwer.
Wie unnötig. Hat es nichts mit Dir zu tun. Er muss nicht mit Dir zusammen sein, aber er ist es… also will er Dich.
Und er möchte andere. Warum?
Nun kann man spekulieren… weil er ein breites Spektrum hat seine Lust zu leben…eine Spannbreite, die eine Frau alleine nicht abdecken kann ohne, dass man in ein Rollenspiel verfällt. Vielleicht möchte er echte Gefühle… mal die schüchterne Frau…dann die provozierende Frau etc… und das geht nur mit verschiedenen Personen (ausgenommen man leidet nicht an einer multiplen Persönlichkeitsstörung ;-)).
Mir ist nicht klar, ob er sein Vorgehen offen kommuniziert. Das ist in meinen Augen der heilige Gral. Weder Beschneidung noch faule Kompromisse bringen meiner Meinung nach die Lösung. Mut zu sich zu stehen, sich ernsthaft zu hinterfragen und dann auch den Schritt mit den Konsequenzen gehen…
Heißt konkret. Du kannst und solltest ihn nicht ändern wollen. Du musst schauen, ob Du den Weg mit ihm gehen möchtest und wenn ja, wie du es hinbekommst nicht darunter zu leiden, dass es andere Frauen gibt.
Es ist sein Bedürfnis mehr als eine Frau zu haben.
Ehrliche Frage und ehrliche Antwort: Warum verletzt Dich das? Hast Du Angst nicht zu genügen? Ja, das tust du nicht. Aber ist das schlimm? Nein, weil es sein Bedürfnis ist… nicht mehr und nicht weniger. KEINE Frau genügt ihm (ich spekuliere… kenne ich ihn ja nicht). Du brauchst also keine Angst haben, dass er dir abhandenkommt.
Genügt er dir denn überhaupt oder hast du auch Fantasien mit anderen Männern?
Ich liebe nicht nur einen Menschen…ich liebe mehrere und jeder der behauptet, dass es nicht geht, möchte ich daran erinnern, dass man seine Kinder auch abgöttisch liebt und man nicht nur EIN Kind lieben kann.
Es hat auch etwas mit einer inneren Haltung zu diesem Thema tun. Es gibt zu unterschiedliche Bedürnisse, die manchmal einfach nicht passen… es wäre jedoch schade darum, wenn man etwas aufgibt, nur weil man alte, romantische Überzeugungen übernommen hat von Exklusivität, die in Wahrheit vielleicht gar nicht den eigenen Bedürfnissen entsprechen…da lohnt es sich wirklich mal in sich zu gehen.
Sollte aber so sein, dass Du wirklich überzeugt bist von der Exklusivität und dich sein Verhalten derart verletzt, dass du leidest, dann bleibt dir nur die Möglichkeit konsequent zu handeln… das fällt dann unter Selbstfürsorge.
Könnt Ihr das trennen?
Ja, kann ich.
Wie geht man mit den Gedanken um, dass man(n)/ Frau nicht reicht?
Ich habe nicht den Anspruch zu reichen, weil es zu sehr beschränkt. Ich gebe alles und sollte ich reichen ist es natürlich auch sehr schön ;-).
Kann man gefühlsmäßig so offen sein und das dann in eine Kiste schliessen und wieder auspacken, wenn mit Spielpartner B wieder 'dran ist?
Ich glaube, dass es Menschen gibt die das können. Ich sehe es als eine Fähigkeit und nichts was ich negativ bewerten müsste. Es kann nicht jeder. Zum Glück ;-)… die Menschheit braucht beides…
Er sagt, dass er 'eifersuchtsfrei' ist und hat deswegen damit keine Probleme
Wow, ich glaube zwar nicht daran, aber wenn es so sein sollte mein Respekt.
Solange ich alles das bekomme was ich wirklich brauche besteht für mich kein Grund zur Eifersucht… sollte ER sich jedoch verzetteln mit seinen Liebschaften und ich dadurch NACHTEILE erleide, dann sieht die Welt schon anders aus! Soweit ich mich darauf verlassen kann, dass alles transparent kommuniziert wird ist es auch gut… sonst wäre es für mich nicht tragbar… Meine Grenzen wären sicherlich schnell erreicht, wenn ER Vergleiche ziehen würde oder ähnliches. Es sollte eine Bereicherung sein und keine Belastung.
Quintessenz ist also wie immer: die Bedürfnisse müssen schlicht passen.
Liebe Grüße,
Anna