Schädelfick
Nachdem mein letzte Jahr mehr den Sachbüchern wie dem "Buch der Strafen" gewidmet war, ist 2017 das Jahr der Kurzgeschichten.Und so erscheint kurz vor Weihnachten mein Kurzgeschichtenband "Schädelfick".
Ausgabe: 220 Seiten
Verlag: Salax Verlag (14. September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3944154487
ISBN-13: 978-3944154480
Einleitung:
Die folgenden Geschichten sind nichts für zarte Gemüter.
Sie sind gruselig, erotisch und oftmals auch lustig.
Aber nur manchmal…
Es sind irgendwie auch Liebesgeschichten.
Romantisch, zu Herz gehend.
Wie eine Adaption von „Harry und Sally“… mit einem Hauch „Blairwitch Proiect“
Doch am Ende bleibt man dann doch wieder ratlos zurück.
Es sind Geschichten, die oftmals einen realen Hintergrund haben.
Selbst Erlebtes.
Beobachtetes.
Oder mir von Freunden erzähltes.
Es sind kurze Momente meines Seins, Episoden meines Lebens, Auswürfe meiner Fantasie.
Schädelfick.
Kopfkinogeschichten.
Kleine Boshaftigkeiten.
Tiefe Lustmomente, Hingabe.
Wenn sich alles auflöst, man nur noch fühlt, ohne über Konsequenzen nachzudenken.
Wenn man sich einfach fallen lässt, in der Hoffnung auch aufgefangen zu werden.
Wenn der Schmerz durch den Körper rast, der Unterleib zu pochen beginnt.
Wenn alles verschwimmt, verwischt, diffus wird.
Wenn man nur noch Mensch ist, ohne aufgesetzte Schutzmaske, reine Emotion … einfach pur.
Nackt.
Also, ich habe dich gewarnt…
Leseprobe:
Selbstversuch
Im ungeschriebenen Gesetzbuch des BDSM steht vermerkt, dass ein verantwortungsvoller Dom alle Praktiken, die er seiner Sklavin zufügt, vorher an sich selbst auszuprobieren hat.
Und da ich ein braver und folgsamer Dom bin, habe ich das auch gemacht.
Es begab sich also zu einer Zeit, als die ersten Stromgeräte in der SM-Szene auftauchten.
Also so richtige Dinger mit Steckdose und Elektroden, Typ "moderne Folterkammer in Südamerika".
Heutzutage gibt es dafür sicherlich eine App für das Smartphone, aber damals waren das noch Mörderteile.
Also, da stand diese Autobatterie mit integrierter Kleinsteuerung nun vor mir und schien mich herauszufordern.
Ein paar Knöpfe und Drehregler sowie dutzende von Kabeln und andere Kleinteile versprachen eine Überforderungssituation für den angehenden Power-Dom.
Und wenn es eins gibt, was Männer nicht brauchen, dann ist das eine Bedienungsanweisung.
Also, als erstes werden die Kabel mittels Schrauben an die Steuerung angeschlossen. Am Ende der Kabel befanden sich Klebepads.
Und nun kommen wir zum Selbstversuch.
Ein Klebepad wurde fachmännisch am Hodensack befestigt, der andere an der Eichel.
Vielleicht hätte ich mir den Sack vorher rasieren sollen, aber gut.
Mein Selbstversuch sollte also eine stromgeführte Masturbation sein und ich versprach mir von der Verbindung der mechanischen Reize meiner Hand und dem leichtem Stromfluss eine Ejakulation biblischen Ausmaßes.
Mein bestes Stück war verkabelt, ich war bereit und schaltete das Gerät ein.
Ein bedrohliches Brummen wie von einer Starkstromspule erklang und irgendwo ganz weit hinten flackerte eine Alarmlampe in meinem Kopf auf.
Ich begann nun mit der rechten Hand mein Glied zu reizen und mit der linken langsam den Strom hoch zu regeln.
Mein Ständer stand hoch wie ein Blitzableiter, nur der Blitz fehlte noch.
Ich drehte langsam von Stufe eins auf Stufe zwei.
Immer noch nichts.
Nun gut, das Gerät hatte ja zehn Stufen und somit war also noch Luft nach oben.
Stufe drei.
Immer noch nichts.
Ich überprüfte den korrekten Sitz der Kabel und der Pads.
Alles war in Ordnung.
Nun denn, Stufe 5.
Nun spürte ich ein ganz leichtes Kribbeln.
Sehr angenehm pulsierend und mein Blitzableiter reagierte sofort mit einem leicht panischem Zucken im Rhythmus der Stromflusses.
Das fühlte sich jetzt richtig gut an, war aber noch viel zu schwach.
Stufe 7 von 10.
Jetzt kamen wir der Sache schon näher und langsam leitete ich das große Finale ein.
Habt ihr gewusst, dass Samenflüssigkeit einen hohen Wasseranteil hat und das Wasser in Verbindung mit Strom eine Leitwertveränderung verursacht?
Soviel zur Physik.
Das Wort Leitwertveränderung blieb mir allerdings zwischen Groß- und Kleinhirn stecken, als ein erster Tropfen Samenflüssigkeit unter das Klebepad lief und eine Art autoerotischen Kurzschluss verursachte.
Ein Pferd schien mir zwischen die Beine getreten zu haben und weißer Rauch stieg auf. Kurz dachte ich der neue Papst Woschofius der Erste sei gewählt worden. Meine Hand zuckte spastisch und unkontrolliert und versuchte dabei vergeblich den Stromregler zurückzudrehen.
Meine Hoden verschwanden empört in der Bauchdecke und kamen erst nach drei Tagen wieder beleidigt zum Vorschein.
Aber ich hatte die Ejakulation meines Lebens, auch wenn die zusätzliche Flüssigkeit erneut eine Leitwertveränderung nach unten verursachte.
Ich hatte mittlerweile vergessen wie man atmet und hoffte nur, dass ich meinen Darm samt Schließmuskel weiterhin unter Kontrolle hatte.
Schwanz und Hodensack schienen miteinander zu verschmelzen und meine Füße zuckten wie nach einem Tasertreffer.
Es half nichts, eine Endlösung musste her.
Meine linke Hand riss das Kabel, dass an meinem Hoden befestigt war gewaltsam weg und Ruhe kehrte ein.
Nun, Ruhe ist ein dehnbarer Begriff, wenn man sich mit dem Klebepad auch die Schamhaare vom Sack reißt.
Nach ein paar Minuten hatte ich keine Kraft mehr zum Schreien und Ruhe kehrte ein- bis auf das leise und höhnische Brummen der Starkstromspule.
Mein Unterleib war ein schmerzendes Schlachtfeld und eine kleine Brandblase zierte meinen Blitzableiter.
Immer wieder kam es zu Nachzuckungen meine Füße und ich wagte es nicht aufzustehen.
Einatmen.
Ausatmen.
Einatmen.
Ausatmen.
Langsam fand ich wieder zu mir.
Ich stellte das Brummen ab und blieb noch etwas benommen sitzen.
Neben dem Gerät lag die Bedienungsanleitung und schon auf der Titelseite stand in ganz großen Lettern geschrieben „Benutzen Sie unbedingt beiliegendes Kontaktgel um Stromsprünge zu vermeiden“.