Oberflächlichkeit in Spielbeziehungen?

Ob nun der dominante oder der passive Part... alle sind in der erste Linie Menschen!

Wenn der Mensch an sich schon unehrlich ist, bleibt auch der Dom oder die Sub unehrlich. Das findet man nicht nur in der BDSM Welt. Es ist leider ein alltägliches Problem.

währt am längsten.
Wie gut, oder wie schlecht man mit Ehrlichkeit fährt ist immer eine Sache zwischen beiden Parteien.
Wenn jemand lügt und es dem anderen sch...egal ist, dann spielt es keine Rolle.
Wenn jedoch das ganze auf Vertrauen aufgebaut werden soll, dann ist nur absolute Ehrlichkeit angesagt.
Und ich denke da liegt der Unterschied zwischen oberflächlicher (Spiel)-Beziehung und einer "richtigen" Beziehung.
Es kommt halt immer darauf an, was beide Seiten möchten und für ihre "Beziehung" festlegen.

Ich (Sie) denke, dass eine Spielbeziehung eben zum Zwecke des Spiels geführt wird, soll sie eine reine Spielbeziehung bleiben und keine innige Liebesbeziehung werden, wird sie eine gewisse Oberflächlichkeit behalten müssen. Was ja keineswegs Unehrlichkeit bedeutet. Im Gegenteil müssen alle Beteiligten besonders aufrichtig sein, was Bedürfnisse, Möglichkeiten und Wünsche bedeutet.

Meiner Erfahrung nach ist es so, dass umso inniger und schöner es ist, desto eher die Gefahr besteht, dass einer halt doch mehr Verbindlichkeit, Regelmäßigkeit, Nähe möchte, als der andere bereit ist zu geben. Umso mehr Assymetrie da ist (einer Single, der andere in einer Partnerschaft, oder der eine liebt, der andere nicht), desto eher gibt es Schwierigkeiten und gebrochene Herzen.

Das nicht zu merken kann ganz einfach sein, nämlich dann, wenn die Treffen nur selten stattfinden, etwa wegen großer geographischer Entfernung.
Bei dem Beispiel, das ich gebracht habe, war es so. Er wusste genau, dass ich Single war. Umgekehrt konnte ich es bei ihm nur vermuten.
Und neben gibt's ja noch die Polys ...

Interessiert mich der Beziehungsstatus in einer Spielebeziehung?

Mich interessiert er durchaus.

Ich fange zB nichts mit Leuten an, die ihren Partner betrügen.

Eine Spielbeziehung kann, auch wenn alles deklariert ist, so tiefgründig und intim werden, wie die Teilnehmer fähig sind, tiefgründig zu sein und viel Nähe zuzulassen.

Wenn nur der eine an der Oberfläche klebt, kann alles Hebeln und Ziehen ihn/sie da nicht wegbringen.

Der Austausch ist daher schon das wichtigste, und wenn man das Gegenüber auch wirklich wahrnehmen will, und nicht selbst der Versuchung erliegt, nur das zu sehen oder sich etwas so zurechtzubiegen, dass es passt, dann kann sehr viel Tiefe entstehen.

Ich habe gut Erfahrungen gemacht, und schlechte.
Ich habe aber auch gelernt, mein Engagement zu Anfang ein bisschen zu zügeln, denn sonst wird man vielleicht doch enttäuscht. Das Kennenlernen fängt erst wirklich an, wenn man beginnt Gemeinsames zu erleben, alles vorangegangene ist sondierendes Geplänkel.

Es gibt da so eine schöne goldene Regel bzw Spruch: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem anderen zu".
Für mich ist in einer Spielbeziehung Vertrauen und Ehrlichkeit genauso wichtig wie in einer Liebesbeziehung. Wie soll man richtig und für länger miteinander spielen können, wenn nicht mal diese Basics passen?!?

Wenn ICH z.B. dem Beziehungsstatus meines Gegenübers keine Relevanz zumesse, dann gilt das doch nicht für jeden anderen auch.

Aber wenn du nicht wollen würdest, dass dein Partner dich betrügt, bzw dass es der Person, mit der er dich betrügt, egal wäre, dann dürfte es dir (theoretisch) auch nicht egal sein.

Was?

Wäre es dir egal, wenn dein Partner dich belügt und betrügt?

Nein natürlich nicht. In meiner letzten und bisher einzigen Spielbeziehung war Sie verheiratet. Das war aber kein Problem für mich, denn ich wusste es von Anfang an. Und ihr Mann hatte mit der Spielbeziehung keine Probleme. Es war von Anfang alles klar besprochen. Im übrigen hatten wir keinen Sex miteinander, da könnte es u.U. anfangen schwierig zu werden.

Da ich ne offene Beziehung führe, kann er mich nicht betrügen. (Ich weiß, wird nicht generell so gesehen, aber für mich stimmt das so)

Ich will einen Spielepartner (doofes Wort) oder ne Affäre nicht heiraten. Von daher ist mir nur die Zeit und Intensität des Zusammenseins wichtig, nicht, ob er in einer Beziehung lebt oder nicht, wieviel Leichen er im Keller hat, obe er arbeitslos ist oder Herr über x Angestellte. Noch nicht einmal, ob ich ihn wiedersehe.
Dafür lebe ich bei solchen Gelegenheiten zu sehr im Moment.

Das ist mir nicht mal in einer Partnerschaft besonders wichtig
Auch nicht, ob jemand verheiratet oder Single ist.

Wohl aber, wie er mit anderen Menschen umgeht.
Deshalb kommen mir keine Betrüger an die Haut.

Und damit sind wir dann auch wieder bei 'Was du nicht willst...' bzw Kants kategorischem Imperativ, den SR_MAN ja oben ansprach.

Und ich für meinen Teil will nicht betrogen werden, also vermeide ich auch, selbst Teil eines Betrugs zu werden.

Es geht nicht um den Beziehungsstatus an sich.

Und wie willst du überprüfen ob es stimmt?
Ich begegne meinem Gegenüber erst einmal ohne Misstrauen (ausser mein Bauch sagt etwas anderes), und stelle nicht in Frage, was mir erzählt wird.
Aber eigentlich möchte ich gar nicht so viel wissen. Vielleicht wenn die Beziehung länger andauert.
Und ich glaube, dass dann eine nichtwertende Grundeinstellung dazu führt, dass das Gegenüber es nicht für nötig hält zu lügen.

Ich lese immer wieder Spielbeziehung, als ob das eine fixe Definition wäre...
Das kann alles mögliche sein. Manche nennen meine Beziehung mit meinem Dom "Spielbeziehung", weil wir beide anderweitig verheiratet sind. Tja. Spielen? Da kann ich nur lachen. Diese Beziehung geht mir direkt in die Seele, und das ist gut so. Zugegeben, wir haben alle eine Gefühlswelt, die polyamore Gedanken zumindest kein No-Go findet.

Natürlich wissen unsere Partner, dass wir uns sehen und was dort passiert. Etwas anderes käme für mich nicht in Frage. Das mal so zu dem Thema, zu dem dieser Thread sich entwickelt hat.

Aber zum Ausgangsposting: Man sollte IMMER miteinander diskutieren und im Gespräch bleiben darüber, was wer von der Beziehung erwartet. Aber ob man das jetzt Spielbeziehung nennt oder Dom/Sub-Beziehung oder Parallelbeziehung oder was auch immer, ist echt egal. Es gibt auch Ehepaare, die bei den Sessions Unterwerfung und Dominanz nur spielen. Das wäre dann doch eine Spielbeziehung, würde ich sagen. Ja ja, schwierig mit diesen Begriffen, die scheinbar so klar definiert sind...

Genau das ist ja das, was die TE anspricht.
Ihre Erfahrungen scheinen in der Hinsicht eher negativ zu sein.



Ich auch.
Wenn ich damit aber wiederkehrend schlecht fahre, denke ich darüber nach, was ich ändern könnte/sollte und auch darum geht es ja der TE.



Bei der TE geht es aber um länger andauernde Beziehnungen.
Und auch das "Was du nicht willst..." stand im Kontext von Freundschaft und eben Beziehung im weiteren Sinne.


Das erlebe ich anders. Und die TE ja offenbar auch.
Ich werte auch nicht. Jeder ist erwachsen, jeder für sein Tun verantwortlich. Mir wurscht.
Ich erlebe nicht, dass Menschen lügen, weil sie sich bewertet fühlen.
Ich erlebe, dass Menschen lügen, weil sie sonst nicht bekommen, was sie sich erhoffen.

Ich erlebe, dass Menschen lügen, weil sie wissen oder denken, dass sie sonst bewertet werden und daher nicht bekommen, was sie sich erhoffen.

Das kommt sicher auch vor.
Aber nicht bei mir

Eine Spielebeziehung (ich mag das Wort nicht) zeichnet sich, ähnlich wie eine Affäre, dadurch aus, dass man dem anderen keine Rechenschaft schuldig ist.
Wenn ich von dem anderen was wissen will, dann weil mich der Mensch interessiert, und nicht um zu sondieren, in wie weit ich in sein Leben passe oder so.


Das ist für mich das Gleiche. Da zu unterscheiden ist für mich Haarspalterei.
Wenn jemand meint mich anlügen zu müssen... ... für das was ich erlebe/erleben will/werde ist es unerheblich.
Ich will ja "nur" den Moment, keine Zukunft, keine Vergangenheit.

Wir legen einfach auf sehr unterschiedliche Dinge Wert

In einer Spielbeziehung zählt doch nur die Zeit, die man miteinander teit und DA erwarte ich völlige Exklusivität.

Was der berteffende in der sonstigen Zeit macht, kann mir doch egal sein...und in was für einer Art Beziehung er sonst lebt, erst recht.

Einen Grund, die Finger von Gebundenen zu lassen, ist, daß ich idR. nicht bereit bin, mich nach dritten zu richten, mit denen ich nichts zu tun habe...also Fremde über meinen Terminkalender bestimmen zu lassen. Nur wer relativ souverän ist, ist für mich von Interesse (Kinder und Job nehme ich ohne Probleme hin, da sie nicht fordern, sondern einfach ein natürlicher Teil des Lebens sind).

Trixy

Ok, bisher sieben (und bestimmt noch mehr) Seiten, dass es egoistische BetrügerInnen gibt wie auch KerlInnen, die offen und ehrlich auch "unattraktive" Fakten auf den Tisch legen.


"nur ... kann" wurde (nicht nur) hier mehrfach widerlegt, bleibt also Deine zweite Frage der überhöhten Erwartung. Auch die wurde widerlegt.
Es gibt "funktionierende und tiefergehende" Spielbeziehungen, wenn auch wenige - Du hast in sechs Jahren allerdings keine gefunden.

Dieses Scheitern in der Bedürfniserfüllung ist eigentlich ein guter Anlass, die eigene Strategie und die Kriterien der Spielpartnerbeurteilung mal etwas zu überdenken.
Fische fängt man nicht auf der Kuhweide, sie stinken nicht nach Verleihnix und man braucht den richtigen Köder.