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psychoanalytischer Blick auf BDSM

******uja Frau
6.914 Beiträge
*******dor:
Machtlosigkeit

Licht und Schatten. Macht und Ohnmacht – als Synonym zu Machtlosigkeit. Für mein Verständnis nicht marginal, sondern essenziell.
*******dor Mann
5.901 Beiträge
...
*g*
Unser schönstes Paradoxon ist doch, dass die Machtlosigkeit selbstgewählt ist. Und im besten Fall jederzeit durch Bottom unterbrechbar. Das* ist essentiell.
Oder anders formuliert: ohne Kontrolle.

Marginalien sind die äusseren Formen, da passt der Duden schon: gesperrt sein, gebunden, festgehalten.
********er75 Mann
6.722 Beiträge
@Katernoster
Ich stimme Dir zu, dass viele Neigungen und Verhaltensweisen, zu mindest zum Teil, durch Erlebnisse und Prägungen aus der Kindheit, oder allgemeiner aus dem Leben, stark mitgeprägt werden.
Jedoch ist hier auch immer zu untersuchen, wie stark dieser Einfluss ist und ob der kausale Zusammenhang nicht fälschlich wegen der Neigung hergestellt wird, also nach dem Motto "Ich bin sadistisch, das muss ja einen Grund haben, dass war sicher die "einschlägige" Liebe meiner Eltern."
Nur greift das Beispiel auch konträr:"Ich bin masochistisch, das muss ja einen Grund haben, dass war sicher die "einschlägige" Liebe meiner Eltern."
Und genausogut taugt es für die Begründung einer absolut pazifistischen Haltung die Gewalt sowohl aktiv, wie auch passiv ablehnt.
Dies lässt eher auf grundsätzche Veranlagungen schliessen, die durch Erlebnisse und Prägungen entsprechend verstärkt und ausgeprägt werden.
Eine rückwirkende Ursachenforschung birgt immer die Gefahr etwas finden zu wollen, weil es ja einen Grund geben muss. Ob es wirklich kausal mit der Neigung verbunden ist, und wie stark der Einfluss ist, sind Fragen, die nur sehr schwer zu beantworten sind, und auch wenn, nicht mit 100%er Sicherheit.
Ich empfinde es auch als schwierig, zu unterstellen, dass BDSM grundsätzlich eine Art Aufarbeitung oder Selbsttherapie ist, denn das würde im umkehrschluss implizieren, dass BDSM therapiebar ist. Dazu ist BDSM zu fasettenreich und zu weitläufig. Sicher mag es einige geben, auf die das zutrifft, keine Frage, ich habe auch schon viele getroffen, aber ich habe auch genug getroffen, auf die es nicht zutraf.
Schaut man sich den aktuellen Stand der Forschung an, so ist eher davon auszugehen, dass die dem BDSM zugrundeliegenden Neigungen Sadismus, Masochismus, Dominanz und Devozion/Submission eher wie Homosexualität, weder therapierbar sind noch unbedingt spezielle Prägungen oder Schlüsselerlebnise brauchen. Hier ist zu beachten, dass das Vorhandensein der Neigung noch lange nicht bedeutet, dass die Person sie auslebet, oder sie explizit im BDSM Bereich auslebt.
Die Literatur beschreibt auch Fälle von starkem Sadismus und sogar Soziopathie bei Kindern aus "gesunden" Elternhäusern, wo auch die Therapie und Verhaltensanalyse ergab, dass keine Gründe vorlagen, die eine derartige, pathologische Intensität rechtfertigen würden.
Deshalb ist auch der Begriff "pathologisch" im Zusammenhang mit BDSM sehr differenziert zusehen. Die starke Sensibilität bei diesem Begriff ist meines Erachtens primär auf die historische Einstufung von BDSM als krankhafte/pathologische, thrapiebedürftige Abnormität/Krankheit zurückzuführen, dies ist bei Gleitschirmfliegern und Bergsteigern eher nicht der Fall.

Beschäftigt man sich eingehender mit den Veröffentlichungen zum Thema Psychologie und BDSM, so zeigt sich, dass viele der besten Arbeiten aus der forensischen Psychatrie stammen und sich primär mit den pathologischen Ausprägungen der Neigungen beschäftigen.
Auch das trägt natürlich dazu bei, dass BDSM schnell, irrtümlich in den pathologischen Bereich geschoben wird.
Wie Yolabruja schon schrieb, hat das aber schon Peter Fiedler sehr schön abgegrenzt:
Wenn wir gerade bei der allgemeinen Sexualtheorie sind: Ein Standardwerk ist "Sexuelle Orientierung und sexuelle Abweichung" von Peter Fiedler (2004). Darin werden zu den diversen "Paraphilien" (= abweichenden sexuellen Neigungen) sowohl sehr sachliche, fundierte Beschreibungen geliefert als auch verschiedene wissenschaftliche Erklärungsmodelle erörtert. Die wichtige Unterscheidung zwischen inklinierendem (= einvernehmlichem) und perikulärem (= gefährlichem) Sadismus geht in der Form auf ihn zurück.

Danke für die Links'.

Masochismus. Die Lust an der Last?, ist unter anderem, ein Buch, welches ich gern verschlingen werde, wahrscheinlich essen und trinken vergessend!
Ob das masochistisch ist, wenn meine Seele nach Wissen durstet und wohlmögliche Eigenverständnis dabei erhascht?

Mein eigener Gedankenverlauf nur!
******uja Frau
6.914 Beiträge
********er75:
nach dem Motto "Ich bin sadistisch, das muss ja einen Grund haben, dass war sicher die "einschlägige" Liebe meiner Eltern."
Nur greift das Beispiel auch konträr:"Ich bin masochistisch, das muss ja einen Grund haben, dass war sicher die "einschlägige" Liebe meiner Eltern."
Und genausogut taugt es für die Begründung einer absolut pazifistischen Haltung die Gewalt sowohl aktiv, wie auch passiv ablehnt.

Dass man für Sadismus und Masochismus ähnliche bis identische Ursachen finden kann, wenn man gezielt danach sucht, ist völlig richtig. Das dritte Beispiel hinkt jedoch insofern, als es sich bei einer pazifistischen Haltung nicht um eine sexuelle Neigung handelt, sondern um das Ergebnis von Reflexion und Arbeit an sich selbst: Auch als Sadist oder Masochist kann man der festen Überzeugung sein, dass Gewalt unbedingt abzulehnen sei. Ob einen das beim Ausleben der Neigung behindert, sei dahingestellt – man kann ja immer noch z. B. ein Schlupfloch finden, Schmerz, der von beiden Seiten gewollt ist, stelle keine Gewalt dar. *zwinker*

Trotzdem stimmt es natürlich, dass Gewalt in der Kindheit nicht zwangsläufig die Ausprägung einer sadomasochistischen Neigung zur Folge hat. Umgekehrt würden mich diese konkreten Fälle sehr interessieren, denn mir ist davon noch keiner untergekommen:
********er75:
Die Literatur beschreibt auch Fälle von starkem Sadismus und sogar Soziopathie bei Kindern aus "gesunden" Elternhäusern, wo auch die Therapie und Verhaltensanalyse ergab, dass keine Gründe vorlagen, die eine derartige, pathologische Intensität rechtfertigen würden.

********er75:
Ich empfinde es auch als schwierig, zu unterstellen, dass BDSM grundsätzlich eine Art Aufarbeitung oder Selbsttherapie ist, denn das würde im umkehrschluss implizieren, dass BDSM therapiebar ist.
Würde es das bedeuten? Ich denke, von der Therapierbarkeit (und vor allem Therapiebedürftigkeit) der Neigung an sich ist man mittlerweile endgültig angekommen; Sadomasochismus hat da den gleichen Status wie bspw. Homosexualität. Schlüssig klingt für mich aber die Theorie, dass die Psyche die erlebte Gewalt – und Gewalt kann in vielen Formen erlebt werden! – bzw. bestimmte unerfüllte Bedürfnisse in die Sexualität kanalisiert, um damit umzugehen. Während die Sexualität davon unwiderruflich geprägt wird, erlaubt es dieser "sichere Kanal", dass der Rest der Psyche davon größtenteils unbeeinflusst bleibt. Ein ähnlich starker "Impact" könnte bei Menschen, die nicht sexuell dadurch geprägt werden, u. U. zu echten psychischen Störungen führen.

Ob man das als "Aufarbeitung" bzw. "Selbsttherapie" bezeichnen sollte, darüber lässt sich streiten. Nach den Reaktionen hier zu schließen, sollte man mit diesen Begriffen mehr als vorsichtig umgehen. *zwinker*
********er75 Mann
6.722 Beiträge
@Yolabruja
Zum Theama Kindliche Soziopathen empfehle ich die Forschungen von Essi Viding.
Zum Beispiel:
Viding, Essi; Blair, R. James R.; Moffitt, Terrie E.; Plomin, Robert (2005). "Evidence for substantial genetic risk for psychopathy in 7‐year‐olds". Journal of Child Psychology and Psychiatry. 46 (6): 592–597. PMID 15877765. doi:10.1111/j.1469-7610.2004.00393.x.
Jones, Alice; Laurens, Kristin; Herba, Catherine; Barker, Gareth; Viding, Essi (2009). "Amygdala hypoactivity to fearful faces in boys with conduct problems and callous-unemotional traits". American Journal of Psychiatry. 166 (1): 95–102. doi:10.1176/appi.ajp.2008.07071050.

******uja:
Dass man für Sadismus und Masochismus ähnliche bis identische Ursachen finden kann, wenn man gezielt danach sucht, ist völlig richtig. Das dritte Beispiel hinkt jedoch insofern, als es sich bei einer pazifistischen Haltung nicht um eine sexuelle Neigung handelt, sondern um das Ergebnis von Reflexion und Arbeit an sich selbst: Auch als Sadist oder Masochist kann man der festen Überzeugung sein, dass Gewalt unbedingt abzulehnen sei. Ob einen das beim Ausleben der Neigung behindert, sei dahingestellt – man kann ja immer noch z. B. ein Schlupfloch finden, Schmerz, der von beiden Seiten gewollt ist, stelle keine Gewalt dar. *zwinker*
Ich hatte extra pazifistische Haltung geschrieben und nicht Pazifismus.
Es geht hier um die kategorische Ablehnung von physischer Gewalt, ob einvernehmlich oder nicht, im sexuellen Kontext.
Das genannte Beweissystem sollte nur aufzeigen, dass eine eindeutige Kausalverkettung hier nicht möglich ist, und die entsprechenden Neigungen zwar durch die Erlebnisse ausgeprägt werden, aber schon vorher vorhanden sind.
Somit bleibt die Frage, ob das Trauma überhaupt einen Einfluss auf die Neigung hat, oder einfach die Kausalkette nur gebildet wird, weil nach einem Grund gesucht wird und das Trauma gerade ins Suchmuster passt.

******uja:
Würde es das bedeuten? Ich denke, von der Therapierbarkeit (und vor allem Therapiebedürftigkeit) der Neigung an sich ist man mittlerweile endgültig angekommen; Sadomasochismus hat da den gleichen Status wie bspw. Homosexualität.
Ich bezog mich auf die Aussage von https://www.joyclub.de/my/4408513.sumsebrums.html, die BDSM grundsätzlich mit einer Aufarbeitung/Selbsttherapie gleichgesetzt:
Ich persönlich denke ja, wer BDSM praktiziert arbeitet etwas auf. Dominant wie devot.
Wenn also BDSM bzw. Sadomasochismus, Dominanz und Devotion/Submission (auch im nicht-sexuellen Kontext), nur als Formen der Aufarbeitung auftreten würden, so würde im Umkehrschluss BDSM therapierbar sein, da es ja auf eine explizite Traumatisierung zurückzuführen wäre. Das wiederspricht, wie Du richtig schreibst, dem aktuell anerkannten "Neigungs-Modell", dass BDSM analog zu Homosexualität als nicht therapierbare Veranlagung einstuft.
Natürlich nutzen viele das BDSM um ihre Bedürfnisse nach Gewalt, psychisch wie physisch, zu kanalisieren, und auch teilweise zur Aufarbeitung und Selbsttherapie, das kann ich auf Grund von Beispielen aus meinem Umfeld bestätigen.
Nur geht das eben nur, wenn der "Kanal", also die BDSM-Veranlagung, schon da ist.
Konträr dazu kenne ich einige Sadisten, mich eingeschlossen, die diese Neigung bis in die Kindheit zurückverfolgen können und eben keinerlei Traumatisierung dafür verantwortlich machen können. Analog verhält es sich bei mir mit der Dominanz.
Ich dachte, das traumatische Ereignisse bspw
in der Kindheit und Jugend recht tief " verschlossen " abgekapselt werden und sich so leicht nicht an die "erinnert" wird....und wenn deren " Konsequenz " dann scheinbar beliebig zu dem führt was wir im BDSM ausüben, Sadisten werden oder Masoschistin, Dominant sind, Devot oder Switscher,
und wir diese Traumata dann "aufarbeiten " in der Analyse, gehen Wir dann unserer " Lust - bring- enden " Neigung verloren, können wir mit analysierten Traumata diese Neigungen " gesünder "
leben, weil aufgearbeitet, oder hilft das bei dem Gedanken ...Ich verhalte mich jetzt therapiert
wenn ich meinen Sadismus auslebe?
Steht der Wunsch nach starker " Abgrenzung " zu scheinbar krankhaften Neigungen dahinter das ergründen zu müssen?

Ich hab mit den Folgen der Hormonausschüttungen zu kämpfen, a) nach den Erlebnissen und b) wenn das dann fehlt...Ich denke aber auch nicht so übergeordnet, ehr auf der Ebene des hier und jetzt...
*****urs Frau
44 Beiträge
Themenersteller 
ein paar Klarstellungen
Liebe Antwortenden,

vielen Dank für die Literaturvorschläge. Dieses Thema scheint jedoch auch einiges an Staub aufzuwirbeln und für reichlich Diskussionen zu sorgen. Das war nicht meine Intention. Deshalb und auch unabhängig davon möchte ich ein paar Dinge klarstellen.

1. Ich werde diesen Artikel nicht selbst schreiben. Wir arbeiten in der Redaktion so, dass wir Texte von Menschen zu Themen lesen, die uns interessieren, dies gemeinsam diskutieren und schließlich eine konkrete Fragestellung herausarbeiten, die wir dann an eine Person richten, von der wir meinen, dass sie etwas Sinnvolles dazu schreiben könnte. Das sind meist Menschen die eine gewisse Expertise zu einem Thema haben.

2. In dem Heft wird es um einiges weitere gehen. Ein Artikel über BDSM wäre nur einer unter vielen. Dabei betrachten wir die Ohnmacht eben von verschiedenen Seiten. BDSM hat meines Erachtens viel mit Macht und Ohnmacht zu tun und ich halte es für sehr spannend, sich darin zu vertiefen, welche Bedeutung(en) dieses Machtgefälle für die menschliche Psyche hat. Damit ist nicht nur Ursachenforschung gemeint.

3. Die Psychoanalyse ist eine wissenschaftliche Theorie, wie auch eine Therapieform. Wir legen unseren Fokus (im Bezug auf dieses Thema ebenso wie bei anderen Themen) auf die wissenschaftliche Theorie. Das heißt es geht nicht um konkrete Fälle oder gar persönliche Erfahrungen und es geht auch nicht darum herauszufinden, ob und wie man BDSM "heilen" sollte.

4. Desweiteren weiß ich, dass die Theorie von Freud in Bezug auf viele Dinge nicht mehr zeitgemäß ist und dass sie durchaus die Tendenz hat deviante Sexualität zu pathologisieren. Das ist nicht unsere Absicht, wie eingangs geschrieben. Deshalb suche ich explizit nach fortschrittlicheren Ansätzen. Außerdem können wir letzten Endes sowieso nur eine lebende Person bitten uns einen Artikel zu schreiben.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Einen schönen Abend euch.
*****urs Frau
44 Beiträge
Themenersteller 
Übrigens, sollte dieser Artikel letztlich zustande kommen, kann ich ihn gerne auch hier veröffentlichen. Ich vermute das könnte auf Interesse stoßen und für weiteren Diskussionsstoff sorgen. *zwinker*
*********dyHH Frau
136 Beiträge
Klärung des Anliegens
schön, dass Du Dein Anliegen noch einmal deutlicher machst:-)
Insbesondere, dass es NICHT um das Thema "Heilung" geht, was übrigens auch kein SMler
möchte, da klang hier auch einiges durch.

Es klingt eher nach einem ambitionierten journalistischen Projekt.
Dann ist dies hier vielleicht etwas nüchtern, aber ernsthafte Diskurse zu den Thema "Macht und Ohnmacht" in Bezug auf BDSM findest Du bei den Sozialwissenschaftlern, nicht bei den Sexualwissenschaften.
Ich
*******itch
13.300 Beiträge
Es wäre mal interessant, für welches Heft es eigentlich ist... *gruebel*
*****urs Frau
44 Beiträge
Themenersteller 
Vermutlich wird euch der Name nicht viel sagen, da es ziemlich klein und speziell ist, aber ich lasse dennoch mal den Link hier. Dort können auch viele der älteren Ausgaben inkl. der aktuellen gelesen werden.
http://diskus.copyriot.com
Zwar trägt die Zeitung im Untertitel Student_innen, das ist aber eher historisch begründet und macht sich heute noch in der Form bemerkbar, dass alle Redaktionsmitglieder in höherem Semester studieren, promovieren oder in sonstiger Weise mit der Universität verhandelt sind. Es ist explizit keine Studizeitung, die sich mit Unithemen und -alltag beschäftigt.
Die Zeitung ist ziemlich links ausgerichtet, insofern also nochmal; es wird nicht pathologisiert, und hat einen wissenschaftlichen Anspruch, insofern; es wird auch nicht küchenpsychologisiert.
Bitte an dieser Stelle nun keine Diskussion über ältere Ausgaben, die Zeitung an sich oder die politische Linke, denn das gehört hier nun wirklich nicht hin.
*******nder Mann
81 Beiträge
Schön, dass wir wieder zum eigentlichen Zweck und Hintergrund dieses Postings zurück finden konnten. @*****urs: super, dass du dir offenbar die Mühe gemacht hast alle - teils sehr emotionalen - Beiträge anzusehen und auf die Kernpunkte noch einmal einzugehen.

Ich möchte keiner Person zu nahe treten aber ich verstehe nicht, warum sich an dieser aufkeimenden und teils von Empörung genährten Diskussion so rege beteiligt wurde. Was bringen einer angedachten wissenschaftlichen Näherung die vielen eingeworfenen persönlichen Meinungen bzw. Erfahrungen, die hier geschildert wurden?

Ich bin kein Szenegänger und auch mein Selbstverständnis ist unabhängig von meinen sexuellen Vorlieben, wenngleich diese stark im BDSM verwurzelt sind. Vielleicht fehlt mir deshalb der Impuls BDSM als höhere Sache zu "verteidigen". Aber auch wenn ich das mit einbeziehe verstehe ich dennoch nicht warum so Viele hier nur den Affront und nicht die Chance sehen. Es ist doch schön und nur zweckdienlich wenn BDSM häufiger öffentlich diskutiert wird, nur so besteht doch die Möglichkeit der weitgreifenden Aktzeptanz. Ich weiß Niemand ist auf die Akzeptanz Anderer angewiesen um im Schlafzimmer zu machen was er will, aber ein bewussterer offenerer Umgang mit Sexualität in jeglicher Form in der Gesellschaft hilft so mancher Person zu mehr Selbstbewusstsein und sicherlich auch vielen Szenen zu einem weniger zwielichtigen Ruf.

Warum haben so Viele noch immer eine solche Angst vor der Analyse der Psyche? Wenn mir irgendwo etwas wächst und meinem Bruder nicht, dann lynche ich den Arzt ja auch nicht wenn er versucht zu erklären woran es liegen könnte. Natürlich darf man keine voreiligen Schlüsse ziehen und direkte Kausalität zwischen sexuellen Vorlieben und bestimmten prägenden Erlebnissen zu unterstellen ist natürlich falsch aber eben auch unwissenschaftlich und so wie es sich anhörte auch nicht Ziel des Artikels.
Wenn man sich schon bewusst zu bestimmten sexuellen Praktiken / Vorlieben entscheidet finde ich aber solle man auch die Offenheit besitzen einzugestehen, dass mehr dahinter stecken könnte. Sollte man mir einmal für mich nachvollziehbare wissenschaftliche Argumente liefern, die meine konkreten Neigungen mit Erlebnissen oder Eindrücken in meinem Leben in Verbindung bringen, dann würde mich das sehr interessieren. Es würde auch nichts daran ändern wie wohl ich mich damit fühle. Ob ich das nun mache weil ich bestimmte Rezeptoren triggern möchte / muss oder weil ich irgendwas erlebt habe, das ich versuche zu vergessen ändert doch nichts daran, dass es mir gut tut. Und falls doch sähe ich keine Schande darin mich in eine Therapie zu begeben. Auch wenn in der Gesellschaft stark zwischen psychischen und physischen Erkrankungen unterschieden wird, was ihre Auswirkungen auf das Ansehen angeht. Keiner schämt sich für eine Grippe, aber eine lethargische Phase oder gar eine leichte Depression?

Diese Letzen Zeilen sollten nicht pathologisieren und auch nicht wieder Öl ins Feuer gießen. Ich denke nur, dass diese Angst vor psychischen Erkrankungen und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung eine große Beteiligung an dem Aufschrei hier hatten.

Ich bin sehr gespannt auf den Artikel und würde es ebenfalls begrüßen wenn er hier verlinkt wird *g*
*******oron Mann
283 Beiträge
Hallo *g* Ich weiss nicht wie gut dein Englisch ist. Ich habe aber letztens ein Buch in der Hand gehabt (beim Radfahren als Hoerbuch) in dem tatsaechlich einmal Doms und Devs sowie deren Zusammenspiel psychoanalytisch auseinander genommen wurden. Das Buch heisst "Domination & Submission - The BDSM Relationship Handbook" von Michael Makai

Da die ersten 3 Kapitel, ist so ca. 2 Stunden Hoerzeit.
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
******ank:
Michael Makai

http://newsok.com/article/5489292
(2nd degree sexual assault ist Vergewaltigung unter Gewaltandrohung oder einer hilflosen Person)
******uja Frau
6.914 Beiträge
*********Kerl:

Ohne mehr von dem Herrn zu wissen als das, was in dem Artikel steht: Willst du darauf hinaus, wie gefährlich es sein kann, wenn das ursprüngliche Einvernehmen wegbricht (in dem Fall wohl mit seiner 26jährigen Partnerin), oder darauf, dass er sich womöglich bewusst junge, blutige Anfängerinnen sucht, die leicht zu manipulieren sind? *nachdenk*
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
Weder noch.
Ich habe nur Zweifel, dass der "psychoanalytische Blick" auf SM-Beziehungen durch einen mehrfach in sexueller Richtung straffällig gewordenen ... Autodidakten ... , der mit fast 60 Lebensjahren eine polyamore SM-Beziehung mit einer Mitzwanzigerin hat und mit einer Minderjährigen sucht, auch nur halbwegs sachlich und neutral ist.
*nene*
Nun, das hört sich mehr nach verkapptem Kinderschänder an.... aber ich bin da negativ vorbelastet....
******tar Frau
4.628 Beiträge
Aloha. Mir ist durch Zufall heute dieses Buch in die Hände gefallen und ich musste gleich wieder an dieses Thema denken, daher....
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