Wikipedia gibt da recht wertfrei Auskunft:
Durch die Bastonade wird eine besonders intensive Schmerzwahrnehmung ausgelöst, da die menschlichen Fußunterseiten aufgrund der hohen Dichte an Nervenzellen eine sehr hohe Schmerzsensibilität aufweisen. Der bei der Ausführung unter Verwendung von Rohrstock, Gerte oder anderen flexiblen Instrumenten von geringem Durchmesser von der betroffenen Person wahrgenommene Schmerzreiz wird zumeist als schneidend, stechend oder beißend, nachwirkend häufig als brennend beschrieben. Der ausgelöste Schmerz ist hierbei nicht auf die punktuelle Einwirkungsstelle auf den Fußbogen beschränkt, sondern strahlt unterschwellig in den gesamten Körper aus. Dieser Effekt entsteht, da der längsseitig unter der Fußsohle entlang führende und durch die Schlageinwirkung in den Fußbogen unmittelbar tangierte Schienbeinnerv den Reiz unmittelbar in den zentralen Ischiasnerv weiterleitet und dieser von dort aus reflexartig in die übrigen Körperregionen ausstrahlt. Die Schmerzsensibilität der Fußsohle nimmt hierbei im Gegensatz zu anderen Körperregionen bei sich wiederholenden Einwirkungen, wie beispielsweise Schlägen, nicht graduell ab. Es tritt durch die funktionelle Eigenart der Fußsohle (wie auch der Handfläche) als primäres Tastorgan hierbei weder ein Taubheitsgefühl noch eine Gewöhnung ein. Die subjektive Schmerzwahrnehmung nimmt mit steigender Anzahl der Hiebe durch zunehmende Aktivierung der Nozizeptoren bis zu deren maximaler Reizung vielmehr graduell zu. So kann nach einer Mehrzahl an vorausgegangenen Schlageinwirkungen schon ein moderater Berührungsreiz, der im Normalfall unterhalb der Schmerzschwelle wahrgenommen würde, durch die gesteigerte Aktivität der Nozizeptoren soweit verstärkt werden, dass dieser eine subjektive Schmerzempfindung auslöst. Bei gleichbleibender Intensität der Einwirkung durch das Schlaginstrument nimmt daher der von der betroffenen Person empfundene Schmerz bis zu einem gewissen Grad stetig zu. Die während der Bastonade wahrgenommenen Schmerzempfindungen können jedoch abhängig von der subjektiven, jedoch von Fall zu Fall variablen Schmerztoleranz und deren möglicher weiterer Verschiebung durch Gefühle von Angst und Ohnmacht als unterschiedlich intensiv bewertet werden.[12]
Bei Ausführung der Bastonade in oben beschriebener Weise bleibt die Gesamtheit der körperlichen Auswirkungen in der Regel vorübergehender Natur; die Fußknochen sowie der Stütz- und Bewegungsapparat werden hierbei nicht geschädigt. Die unterhalb des weichen Fußgewölbes liegenden Mittelfußknochen sind durch die darüber verlaufende kurze Fußmuskulatur (Zehenbeuger) hinreichend geschützt, die Krafteinwirkung eines oben beschriebenen Schlaginstrumentes wird im Regelfall durch Haut und Fußmuskulatur vollständig aufgenommen, ohne die Fußknochen zu tangieren. Hämatome oder offene Verletzungen der Haut treten auch bei höherer Intensität der Schlageinwirkung äußerst selten auf, da die Dermis der Fußsohle, wie die der Handflächen, aufgrund ihrer hohen Stärke und Elastizität besonders reißfest beschaffen ist und die darüber liegende Oberhaut (Epidermis) ebenfalls eine vielfach höhere Stärke als andere Hautregionen aufweist.[13] So treten bei der betroffenen Person trotz der Auslösung hoher Schmerzreize üblicherweise keine medizinischer Versorgung bedürfenden Verletzungen auf. Äußerlich sichtbare Nachwirkungen in Form von Rötungen der Unterhaut klingen meist einige Stunden nach der Durchführung überwiegend bis vollständig ab, auch die nachwirkenden Schmerzreize gehen während dieser Zeit zurück. Eine dieser Methode unterzogene Person kann sich zumeist auch kurz nach der Durchführung trotz fortwirkender Schmerzreize normal gehend fortbewegen. Aufgrund dieser Wirkungsweisen und des zu deren Erzielung vergleichsweise geringen Aufwandes kommt die Bastonade fortgesetzt in einigen Ländern in unterschiedlichen Zusammenhängen zur Anwendung (siehe oben).
Wird die Bastonade im Gegensatz zu der oben beschriebenen Ausführungsweise unter Verwendung starrer und massiver Schlaginstrumente in die Bereiche von Zehen, Ballen oder Ferse ausgeführt, wie es im Rahmen der nahöstlichen Falaka-Methode zum Teil praktiziert wird, können hiermit selbst bei leichter Schlageinwirkung schwere Verletzungen wie Knochenbrüche und Nervenschädigungen sowie folgend eine häufig dauerhafte Beeinträchtigung der Bewegungsfunktion zurückbleiben. Dieses in diesen Fällen häufig gezielt herbeigeführte oder billigend in Kauf genommene Ergebnis ist aufgrund seiner dauerhaft schädigenden Wirkungsweise unter dem Begriff der Leibesstrafe einzuordnen. Unmittelbar nach einer in letzterer Weise erlittenen Falaka ist es der betreffenden Person zumeist nicht möglich, ohne Hilfestellung zu stehen oder zu gehen.
Link zur Quelle nachgetragen
HAL
Mod
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bastonade#Auswirkungen
(Teil des Gesamtartikels https://de.wikipedia.org/wiki/Bastonade)