Sie schreibt:
Wir hatten zu Beginn eine reine Spielbeziehung, den Begriff übernehme ich jetzt einfach mal.
(Obwohl sich was das BDSM angeht, sich nun nichts geändert hat
)
Und ja, ich habe Gefühle zugelassen.
Ich finde es unvermeidlich, dass wenn man sich häufiger sieht und recht viel Zeit miteinander verbringt und dieser Mensch einen ja ganz anders kennenlernt sich eine tiefere Verbindung aufbaut.
Das ist für mich völlig natürlich.
Unsere tiefere D/s Beziehung ging mit einer guten Freundschaft einher. Wir haben uns natürlich auch mal nicht nur über unser Verhältnis definiert und unterhalten. Es gab auch mal Abende mit mehr hitziger Diskussion über Politik und Wirtschaft, dann wieder Gespräche über Geschichte und ab und an dann auch mal über Philosophie und diversen Weltanschauungen, sodass BDSM eher nur "so nebenher" lief ( ich hoffe das wird verstanden
)
Gefühle sind so vielseitig und vielschichtig...dass mein Herr mich mal in tiefer Trauer (umgekehrt genauso) mal total verzweifelt, mal übelgücklich, mal super frech etc. etc. etc erlebte. Weil so bin ich. Ich bin sehr emotional und bin kein Mensch der seine Gefühle lange zurückhalten kann...natürlich versuche ich es nicht zu übertreiben...aber je nach Situation..fällt mir das durchaus schwer
Es hat sich auch eine gewisse Form von Liebe zwischen uns entwickelt, denn auch die Liebe ist sehr vielfältig...Liebe zu den Geschwistern, zu den Eltern, zu Freunden...zu meinem Haustier und halt auch die Liebe zu meinem Dom.
Ich war nicht in der Form in ihn verliebt, wie in dieser "klassischen" Sicht.
Aber es war sehr viel Vertrauen zwischen uns und sehr viel Zuneigung.
Wie weit ich es zulasse?
Wenn mein Dom in einer Partnerschaft lebt, bzw. die Freundschaft Plus nur ne Freundschaft Plus bleiben soll (ist ja ähnlich) dann hab ich irgendwie eine imaginäre Grenze im Kopf, die es einfach nicht zulässt. Ich lasse also auch keine Form der Hoffnung zu oder tiefere Liebe. Das hindert mich nicht daran, ihm ehrlich gegenüber zu sein, aber durch dieses "nicht zulassen" hab ich auch kein Bedürfnis nach mehr Gefühl...(wird das irgendwie deutlich was ich mein? :D)
Natürlich schließt das nicht aus, dass es mich plötzlich überkommt und ich Gefühle entwickel, die ich nicht kontrollieren kann...aber bisher lief das eigentlich ganz gut :D.
Hindert es mich im Ausleben? Nein. Hindert es mich im "völlig seins sein" oder "den Moment zu geniessen"?
Nein
Ich kann mich genauso fallen lassen bei ihm wie sonst auch.
Sobald ich aber merke, da könnte sich was anbahnen, lasse ich mehr zu, ja auch in der Gefahr verletzt zu werden und weggestoßen zu werden, dann wäre, zumindest die Spielbeziehung beendet, einfach weil ich dann zu traurig bin und immer wieder mit diesem Gefühl des " ich will mehr von dir" hadern würde.