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Überforderung und BDSM

***in Frau
9.794 Beiträge
Themenersteller 
Überforderung und BDSM
Meine frühesten Kindheitserinnerungen sprechen von Überforderung.Von Anfang an musste ich mehr Verantwortung tragen,als mir eigentlich guttat.

Schade,dass ich nicht viel früher in meinem Erwachsenenleben darauf gekommen bin,dass ich als sub so viel Verantwortung abgeben kann.

Uff...was für eine Entlastung! Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Und überfordert euch auch andererseits BDSM manchmal?

Eine Bitte:Dieses Thema hat etwas Verwandtschaft mit einem anderen thread...aber bitte,es geht mir NICHT um das selbe Thema,sondern schlicht um Überforderung!
****rk Mann
156 Beiträge
ja, bei mir hat das, glaube ich zumindest, nichts mit der Kindheit zu tun. Aber im täglichen Leben ist es schon so dass ich mich oft von vielen Ansprüchen überfordert fühle. An der Stelle tut es einfach sehr gut mal "jegliche Verantwortung" abgeben, und jemand anderem die Führung überlassen zu können.
*******ixx Frau
283 Beiträge
BDSM als bequeme Lebensweise?
Viele Subs möchten so einen Papi / Mami haben, die das Leben erleichtern. Ob das auch Wünschen und Zielen von Doms entspricht ... ?
Eher nicht.
Für mich wäre es ein Albtraum.
Wenn ein Mensch mit eigenem Leben nicht klar kommt, braucht er wirklich professionelle Hilfe und nicht BDSM.
***in Frau
9.794 Beiträge
Themenersteller 
Das kommt darauf an,wieviel Verantwortung...
....die jeweilige sub abgeben will.
Ich habe immer und überall (versucht) die Verantwortung (mit)zutragen.
Und es fällt mir höllisch schwer,selbst in einer session...auch nur ein bisschen davon abzugeben.
Welch Erleichterung zu wissen:Da ist einer,der gern einen Teil übernimmt (wenn ich überhaupt schaffe,ihn zu lassen).
Ich glaube nicht,dass mein Dom das Problem hat,nun für mich komplett die Verantwortung übernehmen zu müssen....eher im Gegenteil....und dennoch:Für mich bietet sich hier eine Chance.
Ich denke mal es kommt wohl auch darauf an, ob die Verantwortung die man abgeben will, sich nur innerhalb einer Session bewegt oder ob es sich aufs gesamte Leben/Alltag beziehen soll.
Auf das gesamte Leben ist hier nicht gemeint.
Wenn der dominate Part alles übernehmen soll, das ist denke nur innerhalb einer festen Beziehung möglich und nicht in einer reinen Spielbeziehung.
*******ixx Frau
283 Beiträge
Einin,
Kannst du konkrete Beispiele nennen, wo du Verantwortung abgibst?
Vielleicht reden wir von verschiedenen Dingen?
*********r_by Paar
2.918 Beiträge
Also ich habe keinerlei wie auch immer geartetes Kindheits Trauma
Und fühle mich auch in meinem jetzigen Leben nicht überfordert.
Nichts desto trotz gebe ich gerne mal Verantwortung ab an meinen Herrn.
Weil es mir gut tut.
Aber nicht immer gebe ich gerne Verantwortung ab , manchmal ist es ein Kampf mit mir und auch mit ihm. *raeusper*
Letzten Endes kommen wir immer zu einem zufriedenstellenden Kompromiss.
Mhh...
ich gebe nur innerhalb einer Session die Verantwortung ab.

Sonst nie.
*****a_A Frau
10.860 Beiträge
Da ich TPE Sklavin bin und mit meinem Herrn zusammen lebe..habe ich alles abgegeben an Verantwortung.
Es gibt Bereiche, wo auch ich Verantwortung trage...aber was unsere Beziehung angeht...habe ich alles abgegeben.
jedoch nicht, weil ich mich überfordert fühle, sondern weil ich einfach devot bin und nur so wirklich glücklich sein kann.
*****gla Mann
244 Beiträge
ehrlich gesagt...
find ich's nicht wirklich überraschend, dass sich da ne Verbindung ergibt - also wenn wir mal gerade ne Verbindung zwischen Alltag und BDSM annehmen und BDSM darin eine kompensierende Funktion hätte.
Und aus meinem Umfeld kenne ich auch ganz klar den Effekt, dass sich Vorlieben oder auch die Dringlichkeit von BDSM-igen Bedürfnissen abhängig von der Lebenssituation (Wechsel in Job mit Führungsposition, Wechsel in "kein Job") änderte.
Und gerade mit der vielzitierten Geschwindigkeit der heutigen Zeit find ich's ziemlich logisch, dass Mensch sich nach Situationen sehnt, wo die Regeln mal einfach sind und trotzdem alles in Ordnung - oder auf der anderen Seite nach einer Situation mit mehr Kontrolle für eine(n) selbst. Ich glaube nicht, dass dazu unbedingt ne frühe Überforderung nötig ist, aber sie hilft natürlich *hust*.
Spannend finde ich da aber auch die Ausrichtung: Wer nimmt dann im BDSM ne kompensierende und wer eine "verstärkende", mit dem eigenen Alltag syntone Position ein und wovon hängt das ab? Oder am Beispiel: Wieviele der klischeehaften Manager lassen sich denn gerne mal den Hintern verhauen und wieviele davon sind auch im Bett noch dominant? Und wieviele der klischeehaften Secretaries werden denn gleichzeitig im Bett subbig und wieviele hauen lieber selbst zu? (Und was sind weniger diskriminierende Beispiele dafür? *zwinker* )
****ah Frau
334 Beiträge
wie kann mich etwas überfordern,wenn es mir doch so viel Lust bereitet.
Sind es nicht eher DIE Menschen die mit unterschiedlichen Erwartungen daher kommen, vielleicht nicht unbedingt überfordert - eher so ein Gefühl, ich werde dem Ganzen nicht gerecht oder ich fordere zu viel.
Aber genau daran wachsen wir *g*


Papillion2015
****rk Mann
156 Beiträge
@Bellatrix
Ich habe hier auch im,zumindest für mich, klar umrissenen BDSM-Kontext geschrieben. Mag sein dass das nicht jedermanns Vorstellung ist, aber ich ziehe da eine Menge Kraft und Ruhe aus den Momenten wo ich mich komplett in jemand anderes Hände begebe. Das hilft schon sehr wenn man das in´s nächste "wir werden alle sterben" Gespräch auf arbeit mitnimmt.
*******ixx Frau
283 Beiträge
@richterle
Aus dem Kontext war es nicht klar, ob es nur um Sessions geht oder das ganze Leben.
TE hat zudem über Kindheit und Verantwortung im Leben gesprochen.
Meine Frage nach Beispielen wurde noch nicht beantwortet.
****rk Mann
156 Beiträge
Ich gebe insgesamt sehr wenig Verantwortung ab. Das bewegt sich bei mir eher im Rahmen einer Session, oder bei kleinen alltäglichen Dingen wie, Kleider- oder Essensvorschriften. eher unauffällig, aber es gibt mir ein wenig mehr Ruhe und Kraft als ich sonst verfügbar hätte.
*****e48 Mann
285 Beiträge
DOMsicht
Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, sondern diesen Thread überflogen.
Daher bitte ich um Nachsicht, falls mein Beitrag bereits gemachte Aussagen doppelt.

Als Dom habe ich die Verantwortung und treffe die Entscheidung. Davon ist meine Sklavin somit befreit.
Sie ist jedoch nicht davon befreit, mitzudenken und mitzuwirken. So bin ich nicht beispielsweise nicht bereit, jede Aufgabe haarklein aufzudröseln.

Ein Beispiel vielleicht:
Wenn ich anweise, dass Klammern an die Nippel zu setzen sind, dann hat meine Sklavin selbst dafür zu sorgen, dass es die "richtigen" Klammern sind und diese richtig gesetzt werden.

Ich möchte sogar noch etwas weiter gehen. Meine Sklavin versteht sich als mein 24/7 Eigentum, wir leben das in einer RACK-ähnlichen Art. Das funktioniert jedoch nur - und kann meiner Meinung nach nur so funktionieren - dass sie sich mit Intellekt und Verantwortung einbringt. Die Verantwortung nämlich, meine Anweisungen RICHTIG umzusetzen. Und gegebenenfalls anzupassen - zum Beispiel ist ein schwerer Halsreif beim Autofahren evt. gefährlich ist - hier wird dann eben der passende Halsreif verwendet. Ihre Verantwortung ist dann, dies mir zu melden.

Somit denke ich, dass das Abgeben der Verantwortung und Entscheidung der Sub/Sklavin sicher innerhalb einer Session weitgehend erlaubt und möglich ist - in einer 24/7 Situation jedoch nur bedingt.
Und selbst innerhalb einer Session müssen z.B. plötzlich auftrende Probleme (z.b. medizinisch Dinge wie Kreislaufzusammenbruch) von der Sklavin ihrem Herrn angezeigt werden - dafür hat sie die Verantwortung und das wird in der realen Welt - aller BDSM Logik zum trotz - sicher auch so nötig sein.

Philae
*****a_A Frau
10.860 Beiträge
Ich schließe mich dem Beitrag von philae48 an *g*
So wie der Thread formuliert ist, klingt es, als wäre die submissive Neigung eine bewusste Entscheidung, um Entlastung zu erfahren. Eben DIE Lösung für die alltägliche Überforderung, die man lange gesucht hat. Ob die TE das tatsächlich so meint, das weiß ich nicht...

Ich kann jedoch ein Stück weit verstehen, dass das Ausleben der submissiven Neigung ein Gegenspieler und Ausgleich ist zum Alltag, in dem man mehr oder weniger Verantwortung übernehmen muss. Ich habe einen anstrengenden Job, trage dort viel Verantwortung für mich und andere, ich stehe mit beiden Beinen im Leben und meistere dies selbstständig und eigenverantwortlich. Auch wenn mir beides sehr wichtig ist, so strengt es mich durchaus an und - abgesehen vom Beruf - merke ich, dass manche Dinge, die ich tun muss, gegen meine devote Natur sind.
Das Ausleben meiner Neigung empfinde ich als Wohltat, als willkommene Pause von den alltäglichen Anstrengungen. Ich darf dann das Denkkarussel abstellen, ich darf folgen und muss nicht mehr voran gehen, jemand anderes entscheidet und übernimmt einen Teil meiner Verantwortung.

Aber das ist auch nicht immer so leicht, mich darauf einzulassen, denn dazu bedarf es ja erstmal auch einer sehr bewussten Entscheidung. Es ist ja eben nicht so einfach, dass ich an der Türe alles abstreife und in die Hände eines anderen lege. Aber es ist schön. Es ist schön, wenn nicht mehr ich entscheide, was gemacht wird. Es ist schön, wenn jemand anderes sich Gedanken darum gemacht hat, was ich kann und was nicht, was mir gut tut und was nicht, was richtig ist und was falsch.... es ist schön, wenn es ein klares Regelwerk gibt an dem ich mich orientieren kann, wenn ich weiß, was von mir erwartet wird. Und es ist einfach schön, einen Platz zugewiesen zu bekommen, um den ich nicht permanent kämpfen muss, wenn ich einfach nur sein kann.

Dafür benötigt man natürlich den richtigen Partner. Das geht nicht von Anfang an, sondern nur Stück für Stück. Da muss jemand sein, der mich kennt, der weiß, was ich brauche, wo meine Grenzen sind, was mich motiviert und was mich verletzt. Jemand, der damit umgehen kann und will.
*****n_N Mann
9.333 Beiträge
Wenn ein Mensch mit eigenem Leben nicht klar kommt, braucht er wirklich professionelle Hilfe und nicht BDSM.
In welchem Thema bist du denn gerade?
Hier stand doch nirgends was davon das jemand mit seinem Leben nicht klar kommt.
Lediglich wurde eine Vermutung (die sich mir auch schon öfter gezeigt hat) aufgestellt warum man ein gewisses Bedürfnis hat und es heute zu schätzen weiß, es stillen zu können.
Das ist doch Lichtjahre entfernt von "mit seinem Leben nicht klar zu kommen"!

Liebe Te,
das was du beschreibst ist keine Seltenheit bei subs und das ist nix schlimmes. Kenne genug die viel zu früh auf eigenen Beinen stehen mussten und Verantwortung übernehmen mussten.
Sei es weil Eltern sich einen Dreck um ihre Kinder gekümmert haben oder die Ansprüche der Eltern an ihre Kinder völlig überzogen waren.
Zudem sehe ich auch keinen unterschied zwischen Menschen bei denen das Bedürfnis durch die Kindheit entsteht oder durch die Berufswelt.
Menschen die lange viel Verantwortung tragen, weil sie müssen , denen sei ein Ausgleich gegönnt...welcher Art auch immer.
******iar Mann
1.687 Beiträge
hi,

mal ganz platt gesagt, ich glaube das ist oft so das Menschen sub werden um keine Verantwortung, zumindest für einen Zeitraum, zu haben. Wieviele Entscheider, Chefs, Geschäftsleute sind im Alltag dominant und tragen Massen von Verantwortung und sind dann sexuell sub und haben somit einen Bereich wo sie entspannen können, weil sie mal nicht die Verantwortung tragen. Sie entscheiden nicht, es wird für sie entschieden und sie können sich somit geistig etwas zurücklehnen.

Liebe Grüße

Seanthiar
*********mnia Paar
1.746 Beiträge
Sie schreibt:
Ich denke dass Verantwortung abgeben nicht gleichzeitig bedeutend ist mit Hirn ausschalten zumindest nicht im Dauerzustand.

Ich habe ja trotzdem noch die Verantwortung ehrlich zu sein nach einer Session oder im Notfall das safeword zu sagen.

Aber ja ich gebe in gewisser Form die Verantwortung ab. Für den Moment.
Auch in ner 24/7 bei uns gibt es Dinge wo ich Verantwortung trage...aber mich nur meinem Herrn hingeben zu können wenn er es verlangt gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Ich fühle mich losgelöst...dass mich der ganze Stress einfach nicht erreichen kann in dem Moment
Aber ich bin jetzt niemand der dann sozusagen alles auf meinen Herrn schiebt. Ich respektiere selbst nach ner Session und wir reden drüber sehr intensiv.
ich glaube das ist oft so das Menschen sub werden um keine Verantwortung, zumindest für einen Zeitraum, zu haben

Das klingt so, als ob die submissive Neigung eine bewusste Entscheidung sei. So, wie man sich für einen Beruf oder eine Frisur entscheidet...

Zumindest für mich ist das falsch. Ich habe mich zwar entschieden, meine Neigung auszuleben, aber nicht dazu, dass sie da ist - das ist einfach so. Und ich glaube, dass die Verantwortung in Beruf und Alltag zu tragen immer wieder so anstrengend für mich ist, liegt daran, dass ich immer wieder gegen meine Natur handeln muss.
******iar Mann
1.687 Beiträge
@****aS nein, das muss nicht bewusst sein, das geht durchaus auch unbewusst. Ich schrieb ja auch nicht das es auf jeden zutrifft, aber frag mal prof. Dominas wieviele Entscheider zu ihnen kommen ...
***in Frau
9.794 Beiträge
Themenersteller 
schon immer da
Ich glaube auch,dass meine Neigung schon immer da war...umso überforderter.
Aber ich führe beruflich ständig und inzwischen gern...wie alles,was man gut kann.
@Einin
Worin genau siehst Du - oder fühlst Du- die Überforderung bezüglich Deiner Neigung?
Du fragst ja nicht nur subs, sondern allgemein.

Deshalb mal ein paar Gedanken aus Dom-Sicht:

(persönlich zu mir, ohne das für Alle verallgemeinern zu wollen):

In früheren Jahren lebte ich langjährig, gerne und zufriedenstellend einen etwas extremeren BDSM mit Schwerpunkt D/s-24/7-TPE. (weniger sm)

Dann kam eine Zeit mit extremer Eingespanntheit, teils an der Grenze zur Überforderung.

Jahrelange Pflege der schwerstpflegbedürftigen Eltern bis zu deren Tod.
Dieser Tod hat jetzt zur Folge, daß die Pflegebelastung zwar weg ist, aber ich erstmal mein eigenes Leben komplett neu ordnen muß und ein paar Folgebaustellen daraus beseitigen muß.

Mit Beginn der Pflege nahm ich mir vor, erstmal absichtlich beziehungslos, sex- und BDSM-los zu bleiben. (die letzte Beziehung war eh grad vorbei)

Aus 2 Gründen:
---1. konnte ich mich so besser auf meine Aufgaben konzentrieren.
---2. Setze ich voraus, daß ich zunächst mal mein "eigenes" Leben in geregelten Bahnen haben will, bevor ich mir anmaßen möchte, wieder eine Frau/sub führen zu wollen.

Und ich fahre gut damit.

Bin halt der Ansicht, wenn ich (wieder) eine BDSM-Beziehung führe, dann muß ich voll und ganz für meine sub da sein können, ohne mit eigenen Problemen zu sehr davon abgelenkt zu sein.
Nur so funktioniert das, meines Ermessens.
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