@******iar
Ich hatte eigentlich (bis auf den einen Satz in Sachen CSR) nicht speziell Dich gemeint, sondern wirklich ganz allgemein die diverse Kritik in diesem und auch anderen Threads zum Thema Strom. Ich mag jetzt auch nicht wirklich das "ganz große Faß" aufmachen und ausführlich über mögliche Gefahren und Risiken diskutieren, aber Dein letzter Beitrag ist in meinen Augen schon ein wenig arg übervorsichtig. Wohlgemerkt, ich kritisiere ausdrücklich nicht, daß Du für Dich selber die Entscheidung getroffen hast, lieber zu vorsichtig zu sein, anstatt Dir am Ende vorwerfen zu müssen, Du wärst ein zu großes Risiko eingegangen. Vorsicht ist gut und klug.
Worauf ich tatsächlich hinweisen möchte ist daß manche der Risiken, die Du ansprichst, eher im Starkstrom- bzw. Hochspannungsumfeld relevant sind, während man bei Stromspielen in der Regel Geräte einsetzt, die entweder die Spannung, oder den Stromfluß, oder die abgegebene Ladungsmenge unterhalb definierter Werte begrenzen. Das gilt beispielsweise für alle kommerziellen Geräte aus der TENS-/EMS-Ecke, Violet Wand und was es da noch alles schönes gibt. Zusätzlich wird auch die Impulsform und Impulsfrequenz der Ströme so gesteuert, daß zwar einerseits gewünschte Wirkungen eintreten, aber ernsthafte Schäden sehr unwahrscheinlich sind. Derartige Geräte sind vom Hersteller explizit auch zum Einsatz am Oberkörper freigegeben (mitunter mit Einschränkungen, wie z.B. nicht ausgerechnet eine Elektrode auf die Brust und eine zweite direkt "dahinter" auf den Rücken zu kleben).
Hundehalsbänder sind zugegebenermaßen eine Grauzone, denn sie sind grade NICHT für den Einsatz am Menschen gedacht. Bei Hunden beispielsweise sind durch das Fell und durch eine etwas dickere Haut höhere Übergangswiderstände im Spiel als beim Menschen. Andererseits darfst Du getrost davon ausgehen, daß kein Hersteller (selbst wenn er in China oder sonstwo weit weit weg beheimatet ist) und erst recht kein Händler (in USA mit ihrem florierenden Anwaltswesen oder auch in Europa) große Lust hat auf Berichte, daß Herrchens oder Frauchens Lieblingshaustier durch so ein Halsband in die ewigen Jagdgründe übergesiedelt worden sei. Das ist nämlich richtig schlecht für's Geschäft. Trotz der schon erwähnten Unterschiede ist die Anatomie von Vier- und Zweibeinern ähnlich genug, daß so ein Halsband (wenn man mal "es ist hunde-sicher" als gegeben annimmt) auch bei einem Menschen keinen ernsten Schaden anrichten wird.
Was das Hinken und Humpeln angeht, ist Dein eigener Vergleich mit einem Polizei-Taser übrigens gradezu im Rollstuhl unterwegs. Polizei-Taser arbeiten mit sehr viel stärkeren Schocks, als Du bei einem Hundehalsband jemals erleben wirst - Taser sind darauf ausgelegt, einen Menschen (im Bereich 2x bis 20x soviel Körpermasse wie ein Hund!) mit einem entsprechend starken Stromschlag für mindestens 10+ Sekunden komplett kampfunfähig zu machen, i.d.R. sogar vorübergehend bewegungsunfähig. Hunde-Schockhalsbänder dagegen sollen bei einem Hund zu erzieherischen Zwecken einen leichten bis mäßigen Schmerzreiz generieren, mehr nicht (Sinn und Unsinn solcher Erziehung lassen wir jetzt bitte außen vor, sonst entgleist die Diskussion endgültig).
Davon mal abgesehen würde ich persönlich so ein Halsband bei einem Menschen trotzdem nur auf den niedrigeren Stufen am Hals einsetzen und nicht auf dem 100%-Setting... so weit geht meine eigene Vorsicht schon auch. Aber wie Du ja auch selber schreibst: wie gut, daß es noch genug andere, harmlosere Körperregionen gibt...