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SSC, RACK und verantwortungsbewusstes Handeln84
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SSC versus RACK

*******nHB Frau
504 Beiträge
Themenersteller 
SSC versus RACK
Aktuell auf dieses Thema gestoßen, möchte ich Eure Meinungen gerne hören:

Zunächst einmal eine kleine Begriffskunde, die für diesen Artikel feststeht, damit niemand Herrn Google fragen muss oder es gleich im Ansatz eine Definitionsschlacht gibt. (Diese ist unerwünscht)

SSC - Safe Sane Consenual : Die Sicherheit und Vermeidung von unerwünschten körperlichen und seelischen Schäden steht über der Befriedigung der Lust.

RACK - Risk-Aware Consensual Kink - Einvernehmlichkeit und individuelle persönliche Risikobeurteilung stehen im Vordergrund. Das Schwergewicht liegt also in hohem Ausmaß auf der Eigenverantwortung der Beteiligten. S

Unterschied: Praktiziere ich z. B. eine Atemreduktion, dann weiß jeder, dass das gefährlich ist. Im Safe Sane and Consensual würde man versuchen, objektive, medizinische Risikokriterien heran zu ziehen, um das Risiko Sane (mit gesundem Menschenverstand) so gut wie auszuschließen.

Im RACK hingegen sind sich beide bewusst, dass es ein gefährliches Spiel ist, und der Top spielt frei an eine Grenze heran, die er für richtig und angemessen hält. Das kann ein hohes Risiko beinhalten, wenn es noch einvernehmlich ist.

Nun meine Frage, wie laufen Eure Sessions ab, welchem Konzept folgt ihr dabei und welche inhaltliche Bedeutung haben die Konzepte für Euch ganz persönlich, abseits von Google und Rechthaberei?

Vielen Dank für Eure Antworten.


Und hier ist meine Antwort, wie ich es verstehe:
Für mich ist das Konzept RACK passender, denn ein Risiko kann ich nicht ausschließen und ich bin am Ende immer für mich selbst verantwortlich. Gebe ich meinem Top enge Anweisungen, was er nicht machen soll, wann er aufhören soll, dann werde ich immer zu früh STOP schreien. Erfahrungen aus RACK Spielen zeigen aber, dass ich noch in viel interessantere Gefilde komme, wenn ich nicht Stop sagen kann, oder es sage, aber er nicht darauf hört. Treibt ein RACK mich also weiter an die Grenze? Ich denke ja. Das spielen ohne Safeword gehört z. B. für mich auch in den Formenkreis RACK. Mein Top pflegte zu sagen: "Du bekommst ein Safeword. Es ist: Poly-Beta- Hydroxy- Buttersäure. Kannst du es noch sagen, dann weiß ich, die Grenze ist noch nicht erreicht. Kannst du es nicht mehr sagen, dann erst muss ich aufhören, weil dann erst die Grenze überschritten ist."
Das ist für mich ganz klar RACK. Oder?
Dark Event
*****uch Mann
827 Beiträge
Ganz schön verwirrend
Dein Thema.
Zumindest für mich.
Mit SSC kann man am Anfang gut fahren denke ich, bis man ein Maß an Erfahrungen gesammelt hat. Ich denke SSC ist auch "das vernüftigere BDSM"
Aber man muss auch irgendwann für sich selbst entscheiden.
Dein Beispiel Atemteduktion gehört für mich ganz klar zu RACK. Ist aber seeehr reizvoll.

Das mit dem Safewort ist so ne Sache. Ich würde mittlerweile ganz drauf verzichten, stattdessen darf man Pause sagen. Wenn die Person aber nicht mehr kann, darf sie auch Stop sagen, ABER dann hört sie Session sofort auf und wird nicht fortgesetzt. Das wäre ja auch ein Reiz.
*******reas Paar
1.270 Beiträge
Wir...
...spielen, wie es uns gefällt...

Grad irgendwo gelesen:

'SSC ist ok, aber mein BDSM lässt sich nicht reglementieren.'


Passt für uns.
Spielen ohne Safewort, Karotis Sinus Stimulation ohne Augenkontakt, weiterhauen wenn Blut fließt, oder der Kreislauf schwankt, Branding mit Lötlampe und zurechtgebogenem Schneebesen... *gg*

Wir mögen es so und wir können es verantworten, auch wenn es immer wieder welche gibt, die meinen uns erzählen zu müssen, was man alles nicht tut, oder anders machen muss...

Andreas und ina
********tion Paar
80 Beiträge
Ich denke es ist gut wenn man sich mit der Thematik, denn unterschieden und der Bedeutung auseinandersetzt. Sich die Risiken bewusst macht, darüber mit dem Partner redet und eine gemeinsame Basis findet.

Schlussendlich ist es egal ob sich das ganze dann Rack, SCC, Hard, Soft, Whatever heißt
wichtig ist nur das Sich alle beteiligten bewusst sind welche Risiken es gibt und wie weit der/die Top
gehen würde!
Bottom muss so oder so, ob nun hohe Risiko Bereitschaft da ist oder nicht, das Vertrauen in den aktiven Part haben, dass er so angemessen Behandelt wird.

Ich sehe das ähnlich wie TE.
Bei uns gibt es keine Safewords, meine Sub vertraut schlicht das ich das richtige tue und wenn es doch mal zu viel war merke ich das schon. Das ist halt das Risiko, das eine Grenze auch mal überschritten wird und das es dann auch mal nicht so "schön" ist. Wer Grenzen nicht ab und zu mal überschreitet, weiß gar nicht wo sie wirklich sind. Daher würde uns SSC zu sehr einengen. Vereinfacht gesagt, wenn ich SSC like, Sub immer fragen würde wie weit sie gehen möchte, wären wir jetzt noch kaum über "hard-sex" + Augenbinde + Handfesseln hinaus und hätten viele sehr schöne Lebensmomente verpasst
*******rion Mann
14.642 Beiträge
Im Safe Sane and Consensual würde man versuchen, objektive, medizinische Risikokriterien heran zu ziehen, um das Risiko Sane (mit gesundem Menschenverstand) so gut wie auszuschließen.
Eindeutig: NEIN Sane bedeutet nicht das man sich mit den Risiken vertraut macht und dann trotzdem Atemreduktion betreibt, sondern das man es auf Grund der Risiken als nicht Sane einstuft und darauf verzichtet.
********ch83:
Dein Beispiel Atemteduktion gehört für mich ganz klar zu RACK.
Dem schließe ich mich an - Atemreduktion sehe ich nicht mehr als SSC an. Es fällt eindeutig ins RACK da man sich die Risiken bewußt macht (awareness) und trotzdem eingeht.

RACK bedingt das sich die Beteiligten gut kennen.
SSC funktioniert auch wenn man sich noch nicht so gut kennt.
Dark Event
*****uch Mann
827 Beiträge
RACK bedingt das sich die Beteiligten gut kennen.
SSC funktioniert auch wenn man sich noch nicht so gut kennt.

Ist schon ne Faustregel, mehr oder weniger.
******ung Mann
6.401 Beiträge
Wir haben hier einen Irrtum...
RACK ist keinesfalls "härter" als SSC...
RACK bedeutet NICHT das es mehr Dampf in der Wumme gibt - nur, dass man sich der Risiken eher bewusst ist...
Weshalb für MICH RACK als die..."klügere Lösung" klingt.

Unterm Strich läufts doch darauf hinaus, das doch jedem das Seine belassen werden sollte oder?

Was ich witzig finde ist die Sache mit deinem Safeword...
******ell Frau
3.193 Beiträge
Ich hasse Safewords. Finde ich völlig bescheuert und überflüssig. Persönlich halte ich es so, dass ich durchaus sage/ zeige wann mein Limit erreicht ist. In ganzen, wenn auch gesammelten Sätzen. *zwinker*
Immer ist es mir nicht gelungen, aber naja. Ich lebe noch.

Nur weil man gerade im buntem treiben miteinander ist, setzt doch der Verstand nicht aus?
Ich vertraue fest darauf, dass mein Partner mich im Blick hat.
Auch und gerade bei Atemreduktion. Da bleibt also die Tüte beispielsweise nicht dumpf auf'm Kopf, sondern da wird schon hingesehen, aufgepasst. Riskant und dennoch einvernehmlich, bewusst und mit Verstand.

Ich möchte auch gar nicht alles vorgeben und meimem Partner quasi nen Auftragsbogen zum abarbeiten geben. *zwinker*
Mittlerweile kann ich mich sehr gut fallen lassen, Kontrolle komplett abgeben.
*******rion Mann
14.642 Beiträge
******ell:
Nur weil man gerade im buntem treiben miteinander ist, setzt doch der Verstand nicht aus?
Doch - bei manchen schon, man muß das zwar nicht ganz so nüchtern beschreiben - sagen wir im Eifer des Gefechts und der starken Erregung gehen manche Frauen und Männer schon mal zu weit.

Safewords fand ich am Anfang auch irgendwie doof. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt das bei manchen Subs (egal ob Frau oder Mann) ein möglichst kurzes Stopwort besser funktionier als irgendeine andere Artikulation.
******ung:
RACK ist keinesfalls "härter" als SSC...
RACK bedeutet NICHT das es mehr Dampf in der Wumme gibt - nur, dass man sich der Risiken eher bewusst ist...
Sehe ich auch so, sehen aber viele ganz anders, trotzdem Zustimmung
******ung:
Weshalb für MICH RACK als die..."klügere Lösung" klingt.
Klüger wenn man sich kennt vielleicht, wenn man sich nicht kennt tendire ich eher SSC als klüger zu bezeichnen.
Noch klüger als sich an 3 oder 4 Buchstaben zu orientieren ist allerdings gerade unter Anfängern, die offene und klare, direkte Unterhaltung darüber was geht und was nicht geht.
*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Nun meine Frage, wie laufen Eure Sessions ab, welchem Konzept folgt ihr dabei und welche inhaltliche Bedeutung haben die Konzepte für Euch ganz persönlich, abseits von Google und Rechthaberei?

Meine Sessions laufen nie nach einem Konzept ab und ich habe mich auch noch nie vor einer Session oder dabei gefragt "Ist das nun eigentlich SSC oder RACK?".

Mir sind beide Konzepte klar und ich finde sie gut und verstehe auch, dass es beide gibt. Verkürzt könnte man sicher sagen: Wenn ich eine SUB neu kennenlernte, habe ich mich in meinem Handeln wahrscheinlich eher an SSC orientiert - insbesondere wenn die SUB noch unerfahren war. Je besser und intensiver wir uns kannten, je mehr wir uns ausgetauscht und über BDSM gesprochen hatten, desto mehr orientierte sich unser Handeln dann wohl eher an RACK. Aber es sind Konzepte. Mehr nicht. Sowas wie das "große schwarze BDSM Buch" an das ich mich ja auch nicht immer ganz halte *g*
****ix Frau
624 Beiträge
Gutes Thema
...erst RACK kann kitzeln - bei mir.....
******ell Frau
3.193 Beiträge
Ich durfte kürzlich auch mal die aktive/dominante Seite ausleben. Der Kick war unglaublich, aber ich war hochkonzentriert "bei der Arbeit".
War so darauf bedacht, schnell reagieren zu können, dass ich für mich ausschließen kann im Eifer des Gefechts zu weit zu gehen.
Und ich denke genau so geht es bei gewissen Spielereien auch meinem Partner. Hoffentlich. *zwinker*
lieber
SSC, ich liebe mein Leben, früher war ich Risiko bereiter und eher bereit dem " Kick" nachzugehn.Heute möchte ich weder in Xy ungelöst erscheinen, noch das Risiko eingehen, Folgeschäden davon zu tragen.
*****n_N Mann
9.333 Beiträge
Das ist für mich ganz klar RACK. Oder?
Kommt drauf an wie du es siehst

Das Savewort hat aber damit nix zutun.

Der Unterschied zwischen SSC und Rack ist eigentlich das der SSCler sagt "Das was ich mache ist mit logischen Menschenverstand sicher und wir wollen das so"
(Spätfolgen, daneben schlagen mit folgen oder ein Absturz wird somit ausgeschlossen)

Der RACKler sagt "Wir wissen beide das immer was aus dem ruder laufen oder ins Auge gehen kann, egal wie soft es auch scheinen mag, wir sind uns beide diesem Risiko bewusst und wollen es dennoch machen"
(Hier wird selbst das unvorhersehbare nicht als Risiko ausgeschlossen)

So einfach wäre es gewesen...aber da deine Definition nicht zur Diskussion steht...fällt mir keine Antwort zu deiner Frage ein.
*******nHB Frau
504 Beiträge
Themenersteller 
So ist das, lieber Gordon, *zwinker*
ich will eben keine Diskussion über die Definitionen, sondern ich will eine Diskussion über die Inhalte. Ich will Erfahrungen hören, ich will wissen, was andere drunter verstehen, und ich orientiere mich nur marginal an Google.
Nicht böse sein, und es ist ok, wenn Du keine Antwort hast, das ist manchmal so.
Du willst Erfahrungen? Bitte, gerne *g*
Ich war immer ein glühender Verfechter von SSC, vielleicht auch durch meinen Nebenjob als Domina und meine Kindheit/Jugend.

So habe ich auch 10 Jahre EPE mit meinem inzwischen verstorbenen Dom und Partner er- und gelebt. Dann kam lange Jahre nichts und einige Fehlgriffe. Da wurde RACK gespielt ohne Ansage und ich blieb böse auf der Strecke. Klar, kann passieren, passte eben nicht.
Vor knapp 1,5 Jahre habe ich meine jetzigen Dom gefunden und es gab kein Gespräch über SSC oder RACK oder Safewort. Er hat mir zugehört und einfach getestet, wohin die Reise geht. Und ja, wir spielen böses RACK, Atemkontrolle bis zum Erbrechen. Er hört auf, bevor ich genug habe... zumindest anfangs *lol* Jetzt kann er mich einschätzen und auch mein "Gejammer" oder meine frechen Anfeuerungen.

Ich denke, der Übergang von SSC und RACK ist fließend und funktioniert nur bei entsprechendem Vertrauen, dass sich auch nur mit der Zeit und steigender Vertrautheit aufbauen kann. SSC ist gut für den Anfang, doch nach gewisser Zeit und Vertrauen steigert es sich von selbst zu RACK.

Zum Safewort kann ich nur aus meiner "Berufserfahrung" sagen, es war nie nötig. Ich habe immer mit den Augen und einer Hand den Kontakt aufrecht erhalten und wusste daher, wo mein Gast stand.

Und auch privat habe ich die gleiche Erfahrung gemacht.
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
*******nHB:
Unterschied: Praktiziere ich z. B. eine Atemreduktion, dann weiß jeder, dass das gefährlich ist. Im Safe Sane and Consensual würde man versuchen, objektive, medizinische Risikokriterien heran zu ziehen, um das Risiko Sane (mit gesundem Menschenverstand) so gut wie auszuschließen.

Im RACK hingegen sind sich beide bewusst, dass es ein gefährliches Spiel ist, und der Top spielt frei an eine Grenze heran, die er für richtig und angemessen hält. Das kann ein hohes Risiko beinhalten, wenn es noch einvernehmlich ist.

Das stimmt nicht. Der Unterschied ist eher: bei SSC tut man nur Dinge, die man als sicher einstuft. Man unterteilt also in gut und schlecht. Bei RACK hingegen versieht man die Dinge mit Risikoabwägungen - man hält sich vor Augen, dass nichts absolut sicher ist und minimiert die Gefahren. Sollte eine Sache trotz dieser Minimierung immer noch zu gefährlich sein, tut man es dann natürlich auch nicht.

Es sind schlicht und einfach zwei verschiedene Betrachtungsweisen auf die gleiche Sache. Man handelt eigentlich nicht nach RACK oder SSC, sondern so wie man handelt, das lässt sich über RACK oder auch SSC betrachten. Es sind zwei verschiedene Modelle. Einen Einfluss darauf, was man schlussendlich tut und nicht tut, hat es aber nicht direkt.

Ich persönlich halte SSC für eine idealisierte Betrachtungsweise, denn das Modell geht davon aus, dass es ein allgemeingültiges sicher gibt. Natürlich kann man sagen, dass gewisse Dinge meistens harmlos sind und andere rasch sehr gefährlich werden können. Und entsprechend kann man sie als sicher und unsicher einstufen. Allerdings geht das immer nur unter gewissen Annahmen. Und es gibt Dinge, die sehen die einen als sicher an und die anderen als unsicher. Das führt dann vielleicht sogar zu Diskussionen. RACK ist in meinen Augen der etwas pragmatischere Ansatz, weil man mit Risiken und nicht mit zwei Kategorien arbeitet.

Unter dem Strich kommt es meiner Meinung nach nicht drauf an, wie man auf die Dinge guckt. Solange es einvernehmlich ist und solange man sich bewusst ist, welche Risiken man eingeht, ist alles gut. Und in der Realität bewegt man sich sowieso irgendwo zwischen SSC und RACK.
*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Der Unterschied ist eher: bei SSC tut man nur Dinge, die man als sicher einstuft. Man unterteilt also in gut und schlecht.

Das sehe ich nicht so. Ich habe SSC immer als ein Konzept Lust sicherheitsBEWUSST auszuleben. Aber nicht mit dem Anspruch der absoluten Sicherheit. Wie will man das auch tun ? Das ist ja ein durchaus fließender Übergang. Und wenn es klare Einstufungen von "Sicherheit" gäbe, könnte es ja eine "im SSC als sicher eingestufte Praktiken geben".

Ich denke der Übergang zwischen SSC und RACK ist nicht schwarz zu weiß. Es ist ein Grauton. Bei RACK ist aber die Erwartungshaltung "Jeder trägt für sich selbst viel Verantwortung" eben höher. Die Bereitschaft das hohe Sicherheitsbewusstsein etwas nach hinten zu stellen dafür vielleicht etwas höher.
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
Das ist genau der Grund, warum es keine Handlungsmaximen sondern Modelle sind, die das Handeln unter zwei verschiedenen Betrachtungswinkeln beschreiben. Dass es in der Realität etwas dazwischen ist, habe ich ja geschrieben :).
******uja Frau
6.914 Beiträge
*******nHB :
Zunächst einmal eine kleine Begriffskunde, die für diesen Artikel feststeht, damit niemand Herrn Google fragen muss oder es gleich im Ansatz eine Definitionsschlacht gibt. (Diese ist unerwünscht)

SSC - Safe Sane Consenual : Die Sicherheit und Vermeidung von unerwünschten körperlichen und seelischen Schäden steht über der Befriedigung der Lust.

RACK - Risk-Aware Consensual Kink - Einvernehmlichkeit und individuelle persönliche Risikobeurteilung stehen im Vordergrund. Das Schwergewicht liegt also in hohem Ausmaß auf der Eigenverantwortung der Beteiligten.

Du gibst ja da schon nicht nur eine Definition an, sondern auch gleich die Interpretation mit – denn wo man den Schwerpunkt bzw. die Priorität setzt, ist ganz eindeutig eine Frage der persönlichen Interpretation. Gleichzeitig fragst du nach den individuellen Interpretationen der anderen:

Nun meine Frage, wie laufen Eure Sessions ab, welchem Konzept folgt ihr dabei und welche inhaltliche Bedeutung haben die Konzepte für Euch ganz persönlich, abseits von Google und Rechthaberei?


Für mich bietet SSC als Handlungsmaxime ein Gefühl von trügerischer Sicherheit, weil man dabei (wie von SciFi2 beschrieben) mit dem Vorsatz handelt, nur "sichere" Praktiken anzuwenden, bei denen man jedes Risiko ausschließt. In der Realität gibt es jedoch niemals absolute Sicherheit, weder im BDSM noch sonst irgendwo im Leben. Jedes Mal, wenn ich auf die Straße gehe, gehe ich das Risiko ein, im Straßenverkehr zu Tode zu kommen, in einen Terroranschlag verwickelt zu werden und weiß Gott was noch. Deshalb werde ich es trotzdem nicht lassen, aus dem Haus zu gehen – das Risiko ist m. E. erstens überschaubar und zweitens den Gewinn an Lebensqualität wert (bzw. wäre mir das "Ausschließen" dieses Risikos nicht den Verlust an Lebensqualität wert, den ich hätte, wenn ich das Haus nicht mehr verließe).

"Risk-aware" bedeutet, dass man sich der Risiken bewusst ist und sie bewusst in Kauf nimmt, weil der Kick es einem wert ist. Das bedeutet aber nicht, dass man immer im "riskanten" Bereich spielt, sondern oft nur, dass man Praktiken nicht aufgrund eines leicht erhöhten Risikos (im Vergleich zu einer einfachen Spanking-Session) von vornherein ausschließt.

Freilich lässt sich beobachten, dass Menschen, die sich zu RACK bekennen, tendenziell etwas härter unterwegs sind als die SSC-Anhänger. Zum Teil besteht der Unterschied aber auch einfach nur in der Reflektiertheit bzw. in dem Ausmaß, in dem man sich mit den Risiken auseinandergesetzt hat.

Persönlich mag ich übrigens sehr den Begriff RASMeK, der vor einiger Zeit mal hier im Forum geprägt wurde: Risk-Aware Sane Metaconsensual Kink. *g*
*****n_N Mann
9.333 Beiträge
So ist das, lieber Gordon, *zwinker*
ich will eben keine Diskussion über die Definitionen, sondern ich will eine Diskussion über die Inhalte.
Das Problem ist...wenn man den Leuten eine Definition vorsetzt die offensichtlich die meisten anders kennen...dann wird es zum Hauptthema und deine eigentliche Frage geht unter...wie man hier mal wieder sieht.

Ich will Erfahrungen hören, ich will wissen, was andere drunter verstehen, und ich orientiere mich nur marginal an Google.
Nicht böse sein, und es ist ok, wenn Du keine Antwort hast, das ist manchmal so.
Versuche mich dann doch mal an einer Antwort auf deine eigentliche Frage...sofern ich sie richtig erkannt habe.
Da ich schon ein paar Abstürze von sub's miterlebt habe (die Gründe für einen Absturz liegen überraschenderweise meist außerhalb von einer Session oder BDSM, kommen aber währenddessen gerne mal zum vorschein) und es auch schon Unfälle bei mir während des ausüben von BDSM gab (nix dramatisches was einen Arztbesuch erforderlich gemacht hätte) halte ich SSC für eine Illusion von falscher Sicherheit, die eigentlich keiner geben sollte.
Selbst ich als Dom bin schon barfuß in ein 3 rädriges Nervenrad während einer Session getreten...tat weh und blutete wie sau...musste dennoch grinsen und mich zusammenreißen das es nicht auffällt...solche Dinge passieren einfach mal und lassen sich nie ausschließen.
Daher halte ich SSC Propagandisten eher für naiv oder mächtig ignorant.
Ein Absturz ist echt übel und lässt sich nie ausschließen...aber das können dir betroffene sub's besser als ich berichten.

Die Sache mit dem Stoppwort...wenn mir keiner eines nennt, dann frage ich heute auch nicht mehr danach...das gleiche gilt für Grenzen und Tabus.
Wenn man nicht völlig blind und taub ist, dann erkennt man sehr schnell an der Körpersprache, Mimik und Tonlage was geht, nicht geht und wann gut ist.
Der Rest ergibt sich aus dem Feedback das man so im Anschluss bekommt.
Hatte aber auch noch nie jemand die jammert, winselt, um gnade fleht, stopp sagt und dann sauer war wenn ich aufgehört habe.
Aber es gab mal eine die sich geärgert hat, das sie ständig überlegt wann sie "Stopp" sagt...nach einem Gespräch (kannten uns auch schon ein wenig länger) hab ich sie von der Last befreit und ihr gesagt das sie kein Stoppwort mehr hat...funktionierte auch.
Und ich war bisher, trotz dieser verantwortungslosen dumm Dom Eigenschaften und ganz ohne Neigungsbogenabfrage, noch nie Thema bei den "subs unter sich"...ist doch auch was, oder?

Ich hoffe mit den beiden Punkten lag ich halbwegs richtig was dein Interesse an "Erfahrungen" betrifft...ansonsten vielleicht noch mal konkretisieren welche Erfahrungen dir vorschwebten.

PS: Ich bin nie über etwas böse was hier geschrieben wird...auch wenn manche gelegentlich den Eindruck haben...das ist ein Forum mit vielen Meinungen und Ansichten von mir fremden die nicht in meinem BDSM/Privatleben eine Rolle spielen...was sollte mich da tangieren?
Alles gut *zwinker*
****az Mann
4.349 Beiträge
Poly-Beta- Hydroxy- Buttersäure

Hätte er wenigstens mal Butansäure genommen, wenns schon chemisch sein soll...

******uja:
Jedes Mal, wenn ich auf die Straße gehe, gehe ich das Risiko ein, im Straßenverkehr zu Tode zu kommen, in einen Terroranschlag verwickelt zu werden und weiß Gott was noch. Deshalb werde ich es trotzdem nicht lassen, aus dem Haus zu gehen – das Risiko ist m. E. erstens überschaubar und zweitens den Gewinn an Lebensqualität wert (bzw. wäre mir das "Ausschließen" dieses Risikos nicht den Verlust an Lebensqualität wert, den ich hätte, wenn ich das Haus nicht mehr verließe).

Die Beispiele finde ich aber nur bedingt passend. Denn für mich würde das heißen, dass man beim Anketten im Bad damit rechnen muss, dass die Decke zusammen bricht und die Badewanne des Nachbarn von oben runter kommt.

******uja:
...mit dem Vorsatz handelt, nur "sichere" Praktiken anzuwenden, ...

...die zwischen den, im Spiel beteiligten, Personen stattfinden. Wäre für mich die passende Fortsetzung, und nicht die Rücksichtnahme auf Unbeteiligte oder "Naturkatastrophen".


RACK bedingt das sich die Beteiligten gut kennen.
SSC funktioniert auch wenn man sich noch nicht so gut kennt.
und
Unter dem Strich kommt es meiner Meinung nach nicht drauf an, wie man auf die Dinge guckt. Solange es einvernehmlich ist und solange man sich bewusst ist, welche Risiken man eingeht, ist alles gut. Und in der Realität bewegt man sich sowieso irgendwo zwischen SSC und RACK.
halte ich, für mich, für die beiden passendsten Aussagen. Allerdings kann man, je nach Tagesform, auch mal nen ruhigen machen wenn sich die Beteiligten gut kennen, aber das sieht man erst währenddessen oder man lässt es für den Moment ganz bleiben.

******uja:
Persönlich mag ich übrigens sehr den Begriff RASMeK, der vor einiger Zeit mal hier im Forum geprägt wurde: Risk-Aware Sane Metaconsensual Kink.

Die Abkürzung klingt zwar doof, aber das Konzept klingt durchaus interessant *g*
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
**********tFrei:
RACK bedingt das sich die Beteiligten gut kennen.
SSC funktioniert auch wenn man sich noch nicht so gut kennt.

Das sehe ich nicht so. Gerade SSC setzt doch voraus, dass man sich darüber einig ist, was sicher ist und was nicht. Es ist doof, wenn Top einfach mal was tut, weil es eh sicher ist und Bottom ist der Meinung, dass genau das eben unsicher ist. Gerade wenn man sich nicht kennt finde ich, gaukelt SSC, als Handlungsmaxime verwendet, potenziell falsche Tatsachen vor.

Man muss sich immer verständigen und man sollte sich immer über Risiken und Sicherheitsmassnahmen austauschen. Besonders dann, wenn man sich nicht kennt :). SSC und RACK sind eben wirklich keine Anleitungen, sondern Betrachtungsweisen. Diese erleichtern gar nichts im zwischenmenschlichen Umgang.
******ung Mann
6.401 Beiträge
RACK bedingt das sich die Beteiligten gut kennen.
SSC funktioniert auch wenn man sich noch nicht so gut kennt.

Das sehe ich wie SciFi2.
Warum sollte RACK erst dann klappen wenn man sich gut kennt?
Nochmal:
RACK bedeutet NICHT, dass man an mehr Grenzen ist als mit SSC...
RACK bedeutet NICHT, dass man härter spielt als bei SSC...

Im Umkehrschluss bedeutet das:
SSC ist NICHT weniger hart als RACK....
SSC kann sehr wohl mehr an eine Grenze gehen als RACK...

SSC bedeutet erstmal nur, dass man die gegenseitigen Grenzen kennt und respektiert und der eine dem anderen soweit vertraut das er sich fallen lassen kann...

RACK bedeutet erstmal nur, dass man sich der Gefahren bewusst ist...

BEIDES bedingt eine gleiche Tiefe des Kennens...
Denn zwar mag das Argument:
"RACK erst wenn man sich kennt, weil man sonst die individuellen Gefahrenquellen nicht kennen kann..."
zumindest teilweise zutreffen - aber man darf nicht vergessen das es auch noch die andere Seite gibt:
"SSC erst wenn man sich kennt - weil wie will man sonst die Grenzen des anderen kennen und wie soll sie mir vertrauen und sich fallen lassen wenn sie nicht weiß das ich diese ihre Grenzen auch definitiv nicht verletzt?"

Also ist die Tiefe des Kennens tatsächlich nebensächlich - wer SSC will dem sei es vergönnt und wer RACK will dem auch...

Aber SSCler spielen oft sehr viel mehr an Grenzen als RACKler...
Seit ein paar Wochen muss ich jeden Tag 100 km Autobahn auf mich nehmen um meinen Arbeitsplatz zu erreichen
Was mir da so unter kommt,jeden Tag,gibt mir die Erkenntnis das normaler Menschenverstand sehr variabel ist und der Mensch an sich dazu neigt zu denken,Es ist ja immer noch jut jejange.
Die Entscheidung ob SSC oder RACK ist bei mir und meinen Partnerinnen noch nie eine bewusste Kopf Entscheidung gewesen,sondern wurde während des Spiels getroffen,die Emotionale und körperliche Bereitschaft signalisierte und was in dieser oder jener Session ging war ganz unabhängig davon ob man sich gut kannte oder nicht,es fand immer eine gewisse Kommunikation statt,die mir ermöglichte zu agieren und zu reagieren
und von mir aus auch zu manipulieren.
Für mich ist es eher die Frage SSC und RACK oder doch lieber Freestyle.
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