Nun, ich mag noch "alte Schule", gebe sie und erwarte sie auch von meinem Partner.
Unhöflichkeit im allgemeinen miteinander finde ich furchtbar.
Um zum Feminismus zu kommen: Dort ist zu viel des Guten passiert m.E.
Ich konnte die ganze Aufregung um Alice Schwarzer und ihre Ziele nie ganz verstehen als Jugendliche und als junge Erwachsene auch nicht. Meine Eltern lebten für die damaligen Verhältnisse sehr modern, nämlich gleichberechtigt, bzw zu Hause hatte Mutter das Sagen. Mein Vater begründete es damit, dass er den ganzen Tag auf Arbeit sei, meine Mutter aber im Hause und es somit sinnlos wäre, wenn er bestimmen würde, weil er nicht wüsste, was so gewesen sei am Tag. Größere Entscheidungen würden gemeinsam getroffen. Dann kam der Feminismus und ich sollte allein den Mantel anziehen, selbst die Autotür aufmachen, auf eine stützende Hand beim Aussteigen in Stöckelschuhen verzichten und auch meinen Kaffee selbst bezahlen. Was für ein Mist!
Plötzlich sollte ich arbeiten, ich war ja gleichberechtigt. Ich sollte aber auch perfekte Hausfrau sein und perfekte Mutter. Um Garten, einkochen und Handarbeitszirkel sollte ich mich nebenbei auch kümmern. Tolle Wurst, der Tag hat nur 24 Stunden!
Und das Beste ist, wir Frauen werden immer noch, 40 Jahre später, geringer bezahlt als Männer!
Viel gebracht hat es m.E. nicht, aber uns Frauen viel genommen! Die ganzen netten Gesten der Höflichkeit und Wertschätzung.
Und ja, ich bin sehr alltagsdominant, habe fast immer in Führungspositionen gearbeitet, war eine gute Hausfrau und Mutter und habe sogar einige Jahre FLR gelebt. Doch das kostet ungeheure Kraft. Erst als ich meine devote Neigung entdeckte und auslebte, erhielt mein Leben ein Gegengewicht. Ich will diese Seite gar nicht mehr missen. Endlich mal nicht stark sein, nicht alles entscheiden müssen.
Das einzige, was ich heute privat entscheide ist, was ich meinem Liebsten koche. Da bekomme ich nur ein: "Denk Dir was aus", wenn ich frage.
Und ja, er trägt mich auf Händen..... selbst wenn er mich quält, an meine Grenzen bringt. Denn dann ist er völlig konzentriert, ganz bei mir, ahnt meine Reaktionen bevor ich sie selbst merke.
Ich bin mir seine Fürsorge, Aufmerksamkeit und Wertschätzung gewiss und dafür bekommt er mein absolutes Vertrauen und meine bedingungslose Hingabe.