Das im EP geschilderte Beziehungsmodell zeigt klar Zuge von TPE.
ABER wie hier schon angemerkt wurde, darf es nicht passieren, dass es zu den geschilderten Problemen kommt:
*P:
Nur, was passiert, wenn man dann das reale Leben nicht mehr auf die Reihe bekommt? Keine Überweisung online mehr tätigen kann, Probleme bei der Arbeit hat, sofern man noch arbeiten geht, dass man so in seiner eigenen Welt lebt, in seinem Tun so angepasst ist und auch irgendwie der Blick für die Realitat und die Realität abhanden kommt?
Hier müsste die Eingangsfrage eigentlich heißen "Was IST passiert, wenn..".
Denn soweit darf es garnicht erst kommen.
Als Dom will ich im TPE ja ein "brauchbare" Sklavin, die ihre Aufgaben und Arbeiten auch selbstständig, im Rahmen der Beziehungsregeln, erledigen kann.
Dazu kommt bei mir, dass es für mich, als Dom, grundlegend ist, auf eine gute Selbstreflexion und ein selbstständige Lebensfähigkeit der Sub zu achten.
Natürlich können sich zwei erwachsene, voll geschäftsfähige Menschen innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen auf ein gemeinsames Beziehungsmodell einigen, dass TEP in seinen extremsten Formen entspricht.
Wenn sie nach RACK im Vorfeld Risiken und Gefahren abschätzen, so müssen auch die Themen Hörigkeit, psychische Abhängigkeit, Materielle Abhängig und auch eine Mögliche Trennung bedacht werden.
Gerade wenn die grundsätzliche Lebensfähigkeit einer Person gefährdet wird, sei es durch Jobaufgabe, Abgabe der Kontovollmacht, Abbruch von Beziehungen zu Freunden und Verwandten, dann sollte vorallem der Sub-Part sehr genau hinterfragen was ihm das gibt/bringt und ob er das wirklich will.
Gerade wenn es um vorgeschriebene Abschottung zu Dritte, Freunden und Verwandten, geht und um die befohlene Aufgabe des Berufs ist größte Vorsicht geboten und hier ist auch eher von psychischen Problemen auf der Seite des Doms auszugehen. Das hat klare Züge des Verhaltensmusters von Sekten, hier sollte dann die Flucht ergriffen werden.
Ähnliche Vorsicht ist geboten, wenn der Sub-Part von sich aus alle äußeren Kontakte abbricht bzw. nicht mehr pflegt und freiwillig seine Beruf aufgeben will. Hier sollte auf jeden Fall eine intensive Diskussion stattfinden, die die Intentionen und Beweggründe hinterfragt. Im Extremfall ist auch hier eine Therapie nötig.
Auch ungeachtet von Extremfällen, entsteht durch eine starke D/s Beziehung beim Dom Part eine entspreche starke Verantwortung und Fürsorgepflicht, die auch beinhaltet, bei Beendigung der Beziehung dafür sorge zutragen, dass der Sub-Part nicht abstürzt und lebensfähig entlassen wird.
Hierzu kann es schon reichen, den Sub-Part an Freunde und Verwandte zu übergeben, die ihn auffangen, es kann aber auch bedeuten ihn zusätzlich zur Therapie zu schicken .
********till:
...sie ist nicht mir passiert (da Dom), aber einer Bekannten. Ich hoffe ich erzähle nichts ungenaues. Es ist auch ohne jegliche Wertung meinerseits zu verstehen. Ich habe meine Meinung dazu, aber die ist hier nicht wichtig.
Sie lebte in einer 24/7 Ehe. Völlige Kontrolle ihres Herren über sie und Vater ihrer beiden Kinder (Junge & Mädchen). Als die Kinder ca. 15 und 13 Jahre alt waren, verließ der Mann sie. Die Kinder waren mit der Struktur (Herr & Dienerin) völlig vertraut. Sie kniete vor ihm, küsste seine Hände usw. Nur Schläge, Demütigungen usw. wurden vor den Kindern nicht vollzogen.
Nach der Trennung hatte die Frau ein enormes Problem, weil die Kinder sie nicht für Voll nahmen. Immerhin kannten sie sie ja nur als die devote Frau. Die Kinder hatten sozusagen keinen Respekt vor ihr als Person.
Deshalb hat für mich direkt ausgelebtes BDSM vor Kindern nichts verloren. Man kann hier gut mit versteckten Gesten arbeiten, aber Kinder haben für mich klar das Recht in einer BDSM-freien, familiären Umgebung aufzuwachsen und ihre Neigungen selbst zu entwickeln.
Für mich ist eine derartige Einbindung der Kinder (hier die Demutsbezeugung der Mutter in Gegenwart der Kinder) klar sehr grenzwertig zu sexuellem Missbrauch der Kinder.
Dass dadurch die natürliche Autorität der Mutter untergraben wird ist eine weitere, logische Folge, die absolut inakzeptabel istund eindeutig von Mangel an Verantwortung und Selbstkontrolle zeugt.