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Grenzen?

*********79_71 Paar
3.372 Beiträge
Themenersteller 
Grenzen?
Hier geht hauptsächlich um die Neigungen und das Ausleben derer.
Um Dominanz,Devotismus...auch um Sadismus und Masochismus und auch alles was dazwischen und drum herum liegt.
Welches Verhalten /Ausleben liegt für euch noch im gesunden Rahmen? Wo denkt ihr könnte entsprechendes Verhalten/Ausleben zu extrem bzw. schon Krankhaft sein?
Wo liegen die Grenzen?
Wie könnte man entgegen steuern?

Ein Beispiel wäre eine D/s Beziehung, wo der untergeordnete Part so abhängig vom dominanten Part wäre und wenn die Beziehung auseinander ging und der untergeordnete Part in ein tiefes Loch fallen würde und ohne Hilfe nicht mehr raus käme. Dies würde natürlich sich wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche ziehen...Beruf,Familie,Freunde etc.
Ich kenne solch eine Situation nicht aus dem BDSM Bereich, aber aus meinem näheren Umfeld etwas ähnliches. Deswegen dieses Beispiel....

Uns ist sehr bewusst, daß man mit gesundem Meschenverstand und auvh Verantwortung an die Sache heran gehen muss. Eine gewisse Unabhängigkeit bewahren und sich auch in gewissem Situationen fallen lassen können.


Die von mir gestellten Fragen können auch gerne erweitert werden....vielleicht fallen mir auch noch welche ein.

Bitte seid lieb zueinander....sonst gibt es was mit der *paddle*

Viele Grüße, der weibliche Part
********ker1 Mann
3.579 Beiträge
Wenn beide keinen an der Klatsche haben und sich gegenseitig mögen, dann ist alles gut.

Jetzt könnte ich noch zig mal irgendwas mit "aber" und "wenn dann" schreiben, spare ich mir jedoch. Oben genannter Satz reicht für mich aus.

*my2cents*
*******ius Mann
1.409 Beiträge
hm
die grenze ist für mich klar gezogen und ist auch durch das szeneübliche SSC ein stückweit definiert.
sobald SM den bereich verlässt indem es sicher, einvernehmlich und mit gesundem menschenverstand ausgeführt wird ist die grenze erreicht.
im DS bereich ist das zb die hörigkeit mit all seinen psychischen problemen.

natürlich gibt es auch den bereich des meta-konsenses, aber das wäre dann wohl eine zweite diskussion *g*
Im Bereich BDSM gibt es nur wenige,wenn überhaupt die keinen an der Klatsche haben.
Die Kunst ist es jemanden zu finden,der das nicht ausnutzt,und mit diesem braucht man dann auch nicht über Grenzen reden,sie werden erreicht ,verschoben,eingerissen und alles ist gut.
Profilbild
****aki Mann
138 Beiträge
Du scheinst dir deiner Verantwortung bewusst. Euer Spiel wird einvernehmlich sein.

Das andere was du beschreibst ist liebeskummer, wenn ich es richtig verstanden habe.
Das gibt es in jeder Art von Beziehung. Und ist ein Schmerz der mit der Zeit vergehen sollte.
Wie willst du dich davor schützen?
Nicht lieben ... wie doof wär das denn.
&
Spielst du in der richtigen Mannschaft wird deine Neigung dir helfen. Was ich meine ist, du bist Natur dominant und arbeitest in einem beruf wo du führen musst. Da bringt dich deine Neigung weiter.

Ein devoter Türsteher wir so seine Probleme bekommen.
wünsche euch einen schönen Tag
********er75 Mann
6.722 Beiträge
Grenzen sind, für mich, etwas sehr individuelles, was immer von den Beziehungspartnern abhängt. Grenzen werden gemeinsam gesteckt und auch gemeinsam verschoben. Basis sollte immer SSC oder RACK sein.
Wir sind uns, so hoffe ich, alle einig, dass eine allgemein gültige Grenze die Grenze zur Straftat darstellt. Somit ein Nein ein Nein ist, Minderjährige taboo sind, der Partner weiß worauf er/sie sich einlässt, und der Methakonsens hergestellt ist.
Ich ziehe RACK dem SSC vor, da es für mich von fundamentaler Bedeutung ist, dass alle Beteiligten die möglichen Risiken von Praktiken kennen und, darauf basierend, entscheiden ob oder wie weit sie gehen wollen.
Schwierig finde ich Dein Beispiel von der D/s Abhängigkeit. Je intensiver eine Partnerschaft wird, unabhängig ob BDSM oder Vanilla, desto härter trifft es die Beteiligten, wenn die Beziehung zerbricht. Abhängig von den jeweiligen Prädispositionen kann das auch Depressionen auslösen.
Eine D/s Beziehung ist nochmal stärker verbindend als eine normale Beziehung und gerade im Bereich 24/7 und TPE ist die Grenze zur Hörigkeit fließend und die Hörigkeit Zugteil auch gewollt. Es ist hier auch Aufgabe des Dom die gesunde Selbstreflexion und die Fremdreflexion des Sub Parts sicherzustellen und zu fördern. Je intensiver die Beziehung wird desto intensiver muss auch die Komunikation werden, um ungewollte und ungesunde Tendenzen schon im Ansatz zu erkennen. Gerade für TPE und 24/7 gilt für mich auch, dass gerade der Dom hier, bei einer Trennung, eine "Nachsorgeverpflichtung" hat, um dem Sub Part zurück in die Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu helfen. Hierzu ist wichtig, dass schon in der Beziehung der Freundeskeis und familiäre Beziehungen gefördert und gepflegt werden. Arlamiert sollte Sub sein, wenn sie durch den DOM isoliert wird und voll vereinnahmt wird, also ein sektenähnliches Verhaltensmuster erkennbar wird. Hier ist auch eine ganz klare Grenze, die nicht überschritten werden sollte.
Auch im SM Bereich sind Grenzen sehr individuell abhängig von den Ausprägungen der jeweiligen Neigungen. Zum einen von der des Sadismus beim aktiven Part und zum anderen von der der Devotion und des Masochismus beim passiven Part.
Für mich sind hier klare Grenzen bei schweren, bleibenden Schäden und unabsehbaren Gefahren.
Für alle Bereiche des BDSM gilt, man sollte sich, wie in jeder Beziehung, kennen lernen und dann miteinander wachsen und die Grenzgebiete gemeinsam und mit genügend Vorsicht erforschen und das immer im Sinne von RACK: Risk-aware consensual kink
******ake Frau
1.179 Beiträge
Ich denke auch, sobald es das SSC verlässt ist ganz klar eine Grenze überschritten..wobei da wohl das einvernehmlich etwas ist.

Du äußertest das Bedenken der Abhängigkeit...
ich würde mich auch als recht abhängig von meinem Dom bezeichnen...auch wenn ich nicht mein Leben um ihn herum aufbaue. Ich habe meinen eigenen Freundeskreis, meine Familie und meinen Beruf die komplett losgelöst von meiner BDSM Beziehung sind. Ich treffe auch noch eigene Entscheidungen, für mich, damit ich mir was gutes tue, ohne ihn damit zu berücksichtigen.
Dieses "in ein Loch" fallen hätte ich dann nur, wenn er die Beziehung von jetzt auf gleich beendet, ohne Grund und mich dann damit allein lässt. Ein guter Dom, denke ich, beendet die Beziehung aber sanft. Es wird viel vorher und vor allem nachher geredet, damit der devote Part sich auch wieder auf jemand anderen einlassen kann. Ich kenne eine D/s Beziehung nur mit einer freundschaftlichen Verhältnis, das heißt für mich, dass es ja nicht nur um BDSM geht, sondern die Person auch den Menschen mag und natürlich möchte man dann dem Menschen nicht schaden, weil man ja nur das BDSM Verhältnis auflösen möchte.


Grundsätzlich habe ich festgestellt, dass sich meine Grenzen sehr schnell verschoben hben, wenn gar sogar aufgelöst( ich lebe BDSM seid Anfang des Jahres, kenne es auch erst wirklich seid Anfang des jahres und habe mittlerweile kein Safeword mehr und meine Tabus fast vollständig aufgehoben, natürlich auf eigenen Wunsch, ja mein werter Herr war mehr als irritiert *ggg* )

Natürlich erkenne ich nicht immer, dass eine Grenze verschoben werden kann, und der Weg dahin ist manchmal total geil, manchmal total unangenehm, aber ich weiß zum Beispiel, dass mein Herr mir nie schaden wird, ich vertraue ihm und sollte es mir doch nicht so gut danach gehen, ist er da um mich aufzufangen.
Aber das ist auch das was BDSM in manchen Dingen für mich reizt..."wie weit kann ich gehen?" ohne mich dabei selbst unter Druck zu setzen und einfach nur igendwem was beweisen zu müssen.

Folgende Grenze wäre für mich überschritten
Die eigene Sub/Sklavin (oder welche Bezeichnung man auch immer vorzieht) wird in einen "Wettkampf" geworfen mit anderen Bottoms. Vor allem am Anfang der BDSM-Beziehung (wie auch immer die sich im späteren Verlauf entwickelt)
Zum Beispiel dass man häufig einfach mit anderen verglichen wird.
Natürlich vergleicht man sich selbst irgendwo mit anderen, mein gott wer tut das nicht, oder guckt sich auch etwas ab, aber dieses bewusste in einen Wettkampf werfen. Das finde ich verantwortungslos, denn für mich hat das nichts mit einer Weiterentwicklung der eigenen Neigung zu tun. Das würde mich zu sehr in der Psyche belasten und ich würde mich als unwert erachten und ich befürchte, dass mich da niemand mehr rausholen kann.
(Mir ist so ein "Dom" hier schon im Joy begegnet)

Was den SM Bereich angeht...uff...ich glaub alles was bei mir bleibende Spuren hinterlässt..natürlich kann mal eine Narbe bleiben, denn mein Herr spielt unwahrscheinlich gerne mit der 2m Bull...und ja er kann damit umgehen, und ich liebe dieses Teil...dass da mal unbeabsichtigt was passiert sollte einem eigentlich im Vorfeld schon klar sein.
Aber es gibt ja auch wirklich beabsichtigte Narben/Muster (Cuttings) das wäre bei mir zum Beispiel ein Nogo

Und natürlich das Ignorieren von Tabus.
Beispiel: Ich hardere mit dem Gedanken ein Tabu zu streichen, bin aber noch unentschlossen...und der Dom will mir die Entscheidung abnehmen und verstößt einach gegen mein Tabu, das finde ich dreist...auch wenn es mir im Nachhinein gefallen würde...ich würde mit meinem Dom darüber reden, dass ich sowas nie wieder von ihm erleben möchte (Das wäre natürlich der beste Fall) der Wörst Case dagegen wäre, das Vertrauen ist komplett gebrochen, was ich dann sogar für wahrscheinlicher halte...

So..das war mein Senf *g*
*****n_N Mann
9.348 Beiträge
Warum sollte man sich in etwas beschränken in dem die Partnerin und man selbst aufgeht?
Wenn Kopf, Lust und Partnerin grünes Licht geben, dann baue ich mir doch selbst kein Stoppschild auf.

Euer Beispiel ist gut gewählt, denn es zeigt das es kein BDSM spezifisches Problem ist und selbst wenn es das wäre, der Rat sich psychologische Unterstützung zu suchen, wäre der selbe.
Ob dieser Rat angenommen wird, steht auf einem anderen Blatt.
***01 Mann
295 Beiträge
Ich bin der Meinung wenn es für beide stimmt und sie sich bewusst sind was sie leben und wollen warum soll man es dann nicht tun?
Das einzige und wichtige ist, dass sich der dominante Part dieser Verantwortung bewusst ist und ssiss was er tut.
Verantwortlichkeit
dem Partner gegenüber ist /bzw sollte vorhanden sein.

Wenn nicht, ist das egal ob neigungsabhängig geschieht oder nicht. In dem beschriebenen Fall eine schwierige Situation für denjenigen, der der Verantwortlichkeit eines anderen Menschen bedarf.

Die Kehrseite besteht aber auch in der Verantwortungslosigkeit des Abhänigen...der hat seine Macht nicht abgegeben, sondern hatte keine.
Ich habe keine Vorstellung wie ich so eine Verbindung beginnen könnte, einen Menschen der komplett fixiert ist auf mich, dessen Tagwerk durch mich strukturiert würde....Hund? unvorstellbar
*********ub_W Paar
1.014 Beiträge
Entscheidend Verantwortungsbewußtsein
Dom (neutral für m/w) muß bereit sein Verantwortung in der Form zu übernehmen, dass sollte in der Beziehung was schief gehen, die Gefahr von "bleibenden Schäden" minimiert wird.

Sub muß für sich selbst bereit sein die Verantwortung zu übernehmen nur soweit zu gehen, wie sie es für sich selbst vertreten kann, auch und insbesondere aus den vorgenannten Gründen.

Soweit so leicht die Theorie.

Eine harmonische, innige Beziehung wird leider immer innere Spuren hinterlassen, wenn was schief gehen sollte.
Aber wieviel Spuren, BDSM beinhaltet nun sehr stark die Gefahr, dass über die Spuren des "Liebesaus" noch deutlich mehr bleibt, in erster Linie bei Sub.

Sei es durch vorhandene körperliche Spuren, wie Tattoos, Brandings oder durch gelebte Entscheidungseinschränkung, z.B. bei Essen, Kleidung etc. oder aber Praktiken wie Keuschhaltung und Orgasmuskontrolle.
Hier können Schäden und Handlungsunfähigkeiten entstehen, wenn Sub plötzlich die starke Hand, die Führung duch den Dom verliert. Sie dann selbst nicht mehr in der Lage ist zurück zu finden und für sich selbst zu handeln! Ohne Keuschhaltung klar zu kommen und kann verlernt haben einen Orgasmus bekommen zu können.

M.E. liegt es in erster Linie in der Hand von Dom, dann aber auch in der von Sub, so zu agieren, dass dies möglichst vermieden wird. Dafür müssen dann ggf. Egoismen und Eigeninteressen ein Stück zurückgestellt werden bzw. muss man gemeinsam ggf. auch zu der Entscheidung kommen, nicht alles was beide möchten und spannend finden ist dann auch wirklich praktisch umsetzbar.
BDSM heißt aus meiner Sicht auch einiges im Kopfkino bzw. in der Theorie belassen (müssen).

Sir Leu
******ixe Paar
138 Beiträge
Individuelle Grenzen...
Im BDSM gibt es wohl so viele verschiedene Ansichten und Meinungen wie es "Aktive" gibt. Entsprechend sind auch die Grenzen sehr individuell. Klar hat sich mit SSC ein gewisser "Standard" eingebürgert - den ich selbst aber zum Beispiel schon nicht teile. Das "Save" im SSC ist für mich an sich schon ein Widerspruch - denn vieles das "wir Perversen" machen ist nun mal nicht 100% Save. Ich sehe mich hier also eher dem RACK (also "Risk Aware Consensual Kinky") angehörig - aber das ist wieder eine andere Diskussion in sich...

Was die Grenzen angeht sind diese für mich durch verschiedene Faktoren begrenzt:

§223 StGB beschreibt die Körperverletzung recht schwammig - und jeder BDSMler, der seine(n) Sub schon mal körperlich "behandelt" hat, hat sich bereits ja strafbar gemacht. (Absatz 2: "Der Versuch ist strafbar").
Das ist zwar wohl Interpetationssache - aber alles was bleibende "Schäden" veraursacht ist für mich klar eine Grenze. Das gilt physisch ebenso wie psychisch.

Alles was andere (dritte) Personen gegen ihren Willen beeinflußt oder schädigt. Für mich eine klare Grenzüberschreitung: Ein Bekannter wollte eine BSDM Hardcore-Fotos-Session in einer Kirche machen. Sicherlich tolle Lokation und vom Kontrast im Motiv kaum zu überbieten - für mich aber eine klare Grenzüberschreitung spätestens wenn sich andere in Ihrer Glaubensausübung gestört fühlen würden oder könnten. (Bewusst ein Beispiel, von dem ich weiß, dass viele das auch anders sehen...)

Letztlich die eigene Auslegung des BDSM: Für mich ist BDSM eine (von vielen) Möglichkeiten als Lebenseinstellung eine Beziehung zu führen. Diese Beziehung basiert auf blindem Vertrauen - auf beiden Seiten. Eine BDSM Beziehung geht für mich viel tiefer als ich es aus dem "vanilla" Bereich kenne. In sofern findet auch immer eine (gegenseitige) Abhängigkeit statt (um auf die Eingangsfrage des TE zurück zu kommen). Und jede Trennung wäre schmerzhaft - egal ob SM oder nicht.

Unterm Strich: Solange ALLE Beteiligten letztlich mit dem was gemacht wird einverstanden sind (und da gehört dann auch der Metakontext dazu) muss und kann wohl jeder für sich die Grenzen selbst festlegen...

Gruß

nachtnixe
Mit RACK erntet man immer mal wieder einen wahren shitstorm.

Aber auch ich sehe da eher einen geeigneten Orientierungsrahmen mit Allgemeingültigkeitswert als SSC.
Es gibt so viele Praktiken die -genauer betrachtet- so viel Risko-Potential in sich bergen, dass die reine Einhaltung von SSC in der tatsächlichen Praxis von BDSM Handlungen kaum umsetzbar ist. Was ist schon zu 100 Prozent "sicher"?
Einvernehmen sollte aber mindestens im Metakonsens gegeben sein.

Das alles bezieht sich auf halbwegs gesunde erwachsene Menschen.
Und dann sind wir auch schon bei der Verantwortung. Ich finde nicht, dass die Verantwortung allein beim Dom liegt. Auch nicht bei 24/7 - TPE -Bindungen.
Ich finde es moralisch verwerflich einen Menschen im ungesundem Maße von sich abhängig zu machen. Die Verantwortung dafür tragen aber in so einem Fall beide. Als erwachsener verantwortungsbewusster Mensch weiß ich um das Risiko solch intensiver BDSM Bindungen. Zumindest ein wachsames Auge dafür was einem guttut und was nicht sollte immer offen bleiben.

Anders ist es natürlich, wie einer meiner Vorrdner bereits bemerkt hat wenn es sich nicht um "gesunde" Menschen handelt und dies ausgenutzt wird.
Das was TE beschreibt bezeichne auch ich eher als Liebeskummer; kein speziell BDSMspezifisches Problem.


Minderjährige sind tabu. -Lach- für mich schon. Aber auch für den grade 20jährigen Burschen der nun mal seiner 17jährigen Freundin gerne den Hintern verhaut? Ich finde diese Konstellation weniger bedenklich als die 19jährige mit ihrem 56jährigen Sugardaddy. Nicht wegen des Altersunterschiedes allgemein, der ist 10 Jahre später völlig wurscht sondern vor allem wegen des Reife-Unterschiedes. 19 ist eben in den meisten Fällen eher Papier-erwachsen. Und wenn es die ach so große Liebe ist kann man mit dem SM auch noch warten bis der junge Charakter gefestigter ist und die oben beschriebene Eigenverantwortung auch einem wesentlich älteren Menschen gegenüber behaupten kann. (Die Altersangaben sind nicht absolut gemeint sondern nur beispielhaft!)

Reine SM-Praktiken. Meine persönliche Tabu-Liste ist da relativ weit gefasst. Alles was bleibende Schäden/Spuren hinterlässt ist schon mal ein nogo. Aber ich finde nicht, dass dies Allgemeingültigkeitswert hat... Man denke da an Cutting, Branding Kennzeichnung allgemein. Wems gefällt? Ist auch nichts anderes als wenn Sabine sich Jens tätowieren lässt und ein Herzchen drumherum macht. Letzten Endes gibt das Gesetz da einen Rahmen und der mag in seltenen Fällen nicht anwendbar oder doch nicht so richtig sein aber im Grunde genommen finde ich ihn richtig. Die Grenzen sind erreicht wenn Leib und Leben ernsthaft in Gefahr sind. *senf*
Gesund?
Wenn ein Mensch seine Selbstverantwortung für sich, seine Bedürfnisse, sein Glück und sein Leben aufgibt, halt ich das nicht mehr für gesund.
Wenn Machtspiele zum Lebensinhalt werden, halte ich das nicht für gesund.
Wenn BDSM zur Ersatzreligion oder zur Basis der eigenen Identität gemacht wird, halte ich das nicht für gesund.

LG Maik
Sofern das Leben in Hände gelegt wird die damit Hantieren können
und zwas besser als man selber,why not
solls ja auch geben
§223 StGB beschreibt die Körperverletzung recht schwammig - und jeder BDSMler, der seine(n) Sub schon mal körperlich "behandelt" hat, hat sich bereits ja strafbar gemacht. (Absatz 2: "Der Versuch ist strafbar").



Das ist so nicht richtig. Einvernehmliche BDSM Handlungen fallen in Deutschland unter Körperverletzung mit Einwilligung. Und das ist eben nicht strafbar da nicht rechtswidrig. Da hat der BGH ich glaube 2004 eine Grauzone endgültig und klar geschlossen. Gleiches gilt für medizinische Eingriffe oder auch Tätowierungen(zumindest nach herrschender
Meinung).

Die Definition von Körperverletzung ist alles andere als schwammig, es trifft in der Regel genau die Handlungen die getroffen werden sollen.


Nachtrag: bevor jetzt jemand kommt mit guten Sitten... ja der BGH hat Einvernehmliche Körperverletzung als nicht rechtswidrig eingestuft sofern das nicht gegen die guten Sitten verstößt. Was die guten Sitten sind ist juristisch umstritten. Gemeint sind aber defintiv nicht "handelsübliche" Praktiken sondern extreme Dinge wie die Abtrennung von Gliedmaßen oder sowas.
******ixe Paar
138 Beiträge
§223 -> §228
Hallo Milchschnitte,

natürlich hast Du recht, dass der §223 hier nicht greift - dafür aber §228: Körperverletzung mit Einwilligung und der ist durchaus schwammig:

"Wer eine Körperverletzung mit Einwilligung der verletzten Person vornimmt, handelt nur dann rechtswidrig, wenn die Tat trotz der Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt."

Der Begriff "gute Sitten" ist hier das was es schwierig macht - das wird wohl im Einzellfall ein Gericht entscheiden, wann gegen die guten Sitten verstoßen wurde.

Seit "Shades of Gray" sind wir sicherlich selbst etwas aus der Grauzone - Aber Fälle wie der von Jörg Kachelmann zeigen, dass es trotzdem noch ganz schön eng werden könnte.

Hat aber hier nur am Rande mit der eigentlichen Frage "Grenzen" zu tun... *zwinker*
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Grenzen und Grenzbereiche ...
... sind für mich so individuell wie die unterschiedlichen Wege die wir gehen, und so verschieden wie die Menschen an sich und deren Herkunft und deren Ziele.
Und dann ist es ausserdem immer noch der gemeinsame Nenner der dann unter zwei oder noch mehr dieser Individualisten ausgehandelt werden muss.

Der grösste Teil dessen was BDSMer miteinander treiben liegt etwas außerhalb der allgemeinen gesellschaftlichen Normen. Insofern hilft da m.E. nur ein stabiles, eigenes Ethik- und Wertesystem in dem Achtung vor dem Gegenüber, gegenseitige Wertschätzung und Verbindlichkeit an oberster Stelle stehen sollten.


LG BoP (m)
Nochmal....
Das ist nicht schwammig. Was gegen die guten Sitten bedeutet ist juristisch definiert. Diese Definition ist umstritten aber der BGH hat 2004 dazu Stellung genommen. Der Streit ist ein wissenschaftlicher der hat nur bedingt Einfluss auf den juristischen Alltag. Und wenn dann eher längerfristig.

Die Stellungnahme des BGH hat quasi den gleichen Wert wie ein Gesetz.
Und NIEMAND macht sich strafbar weil er seiner Sub den Arsch grün und blau schlägt oder ihr ein Branding verpasst oder oder oder ....

Fall Kachelmann hat nicht das geringste mit Definitonsproblemtiken zu tun gehabt sondern eher mit Beweislast die in Deutschland im Fall der Vergewaltigung sehr zu Lasten des Opfers geht.
*********79_71 Paar
3.372 Beiträge
Themenersteller 
Ich hätte...
auf das BDSM bezogene Beispiel näher erläutern sollen...So wie eigentlich Ropedancer es beschrieben hat. Wenn der eine seine Selbstverantwortung,sein Leben aufgibt und sein Leben nur nach dem Partner richtet.Dafür kann es verschiedene Gründe geben...zu geringes Selbstwertgefühl...psychisch Vorbelastet usw. Aber Liebe...ich weiß nicht. Vielleicht eine anfängliche Verliebtheit in Verbindung mit zu geringem Selbstwertgefühl....dann könnte ich mir einen ähnlichen Zustand wie Liebeskummer erklären bei einer Trennung.

Ich denke dieses Beispiel kann man auf normale und auch auf BDSM bezogene Beziehungen beziehen...je nach Intensität der Abhängigkeit es mehr oder weniger zu verarbeiten ist.

Es war auch ein Beispiel und keine persönliche Erfahrung...diese Info fehlt vielleicht auch *g*
******ixe Paar
138 Beiträge
Was ich damit eigentlich sagen wollte:

Die Einvernehmlichkeit könnte im Nachhinein verleugnet werden - kommt ja immer wieder vor. Oder die Grenzen der Einvernehmlichkeit werden unterschiedlich interpretiert und schon wirds doch eine Vergewaltigung...

Und dann kann es einfach schwer werden. Es bleibt also im Zweifel eine Einzelfallentscheidung...

Ich würde mich nicht auf die "geltenden Regeln und Gesetze" verlassen, weil die Grenzen und auch der Umgang damit individuell sind...

Es ist und bleibt letztlich Vertauenssache und die erreicht man nur durch Kommunikation.
@Nachtnixe
Richtig. Dem stimme ich zu. Alles Vertrauenssache. Aber das ist es doch bereits bei normalem Sex denn auch da könnte jemand hinterher behaupten es sei nicht einvernehmlich.

Die unterschiedliche Interpretation von Einvernehmlichkeit ist dann im Rechtsalltag eher die Grauzone und schwierigen Einzelfälle. Das meinte ich mit "die Beweislast geht eher zu Lasten des Opfers." Bewiesen werden muss in so einem Fall nicht, dass hier eine bestimmte Handlung vorlag sondern eben ob vermeintlicher Täter die fehlende Einvernehmlichkeit auch kannte. Und das führt dann manchmal zumindest moralisch zu ganz gruseligen Ergebnissen.
*******olf Mann
587 Beiträge
Eigenverantwortung ist wichtig
Es ist unmöglich irgendwelche Grenzen zu definieren, denn jeder Mensch und jede Beziehung ist anders. Egal welche Beziehungsform, welche Ausprägung von D/s und/oder S/M es ist immer individuell.

Der dominante Part sollte darauf hinwirken, dass der untergebene Part soweit die Eigenverantwortung behält und sich in Grenzregionen bemerkbar macht. Dies sollte immer wieder kommuniziert werden, um den Faktor "falscher Scham" nicht entstehen zu lassen.

Ich als submissiver Part gehe bewusst in eine gewisse Abhängigkeit bzw. lasse mich in diese führen. Dies ist von meiner Verehrtesten beabsichtigt - und wird durch Zuneigung genährt. SIE appelliert aber immer wieder an meine Eigenverantwortung und baut auch darauf.
Ich bin aber auch jemand, der durch die Unterwerfung eher an Stärke gewinnt. Und ich habe das Vertrauen in SIE - in den Menschen und Femdom -, dass sie mich nie kalt fallenlassen und ohne Hilfe dastehen ließe. Ein Ende wäre für mich sicher äußerst schmerzlich, aber aus den vorgenannten Gründen nicht bedrohlich.

Ergo: Verantwortung tragen beide. Grenzen muss jeder für sich erkennen und dann ansprechen ...
Vertrauen
... ist der Schlüssel zu allem, wie richtig bereits bemerkt. Aber das gilt, wie bereits richtig hier dargestellt, nicht nur für BDSM, sondern auch für normalen Sex... aber auch insgesamt für das Leben, denn es gibt keine absolute Sicherheit in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Es gab in der Schweiz kürzlich eine intersssante Gerichtsverhandlung, wo eine Frau bei Würgespielen fast getötet wurde:

http://www.20min.ch/schweiz/ … berin-fast-getoetet-14134342

Was heraussticht und die Komplexität zeigt: "Opfer und Täter seien heute noch beste Freunde."

Etwas Vorsicht und das Bewusstsein, dass viele Menschen sehr gut auch andere beeinflussen und was vormachen können, ist absolute Basis. Das passiert nicht innert eines Tages oder spontan, das braucht Aufbauarbeit.

Ich für mich lote die Grenzen immer neu aus, sie verschieben sich auch laufend, weil wir beide ständig dazu lernen. Umso wichtiger ist das Auffangen und das Gespräch nach einer Session, damit nichts aus dem Ruder läuft.
*********ettin Frau
518 Beiträge
Grenzgänger
Vieles von dem was ich Tag für Tag tue und geniesse ist wahrscheinlich für die meisten schon ein tabu-bereich..

Professionelle dominas hängen ihre Kunden durch die Haut an der Decke auf. Was für viele schon nichts mehr mit BDSM zu tun hat...

Also für mich ist ein Tabu schnell festgelegt ....
Alles was dem logischen Menschenverstand widerspricht... Fertig. *g*


-Lg die Anja *peitsche*
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