*********79_71:
Welches Verhalten /Ausleben liegt für euch noch im gesunden Rahmen? Wo denkt ihr könnte entsprechendes Verhalten/Ausleben zu extrem bzw. schon Krankhaft sein?
Wo liegen die Grenzen?
Wie könnte man entgegen steuern?
Eigenverantwortung, SSC, RACK oder was auch immer… was nutz all das, wenn einer der Mitwirkenden innerhalb einer BDSM-Beziehung das psychisch nicht realisieren kann?
Ich kenne einige die das nicht können, angebliche Sadisten mit den wildesten Fantasien und als sie in meinem Nadelworkshop der Sub die Nadel in den Arm stachen sind sie in Ohnmacht gefallen… oder die Sub die unbedingt Atemkontrolle wollte und vergessen oder verdrängt hatte, dass sie ja unter Dyspnoe und Agoraphobie litt… schon 3 Sekunden nach dem Auflegen der Hand war die pure Panik da und sie war Stunden nicht zu beruhigen…
Das sind nur zwei Beispiele die ich erlebt habe, wo es um eine grundlegende Fehleinschätzung der eigenen Person ging, wo die Personen in keiner Weise fähig waren Eigenverantwortung zu tragen oder Gefahren mit gesundem Menschenverstand auch nur ansatzweise richtig einzuschätzen.
Das Problem liegt meines Erachtens darin, dass es zum einen immer mehr um das Höher, Schneller und Weiter geht und zum anderen, darin, dass sich immer weniger Menschen wirklich mit ihren eigenen Gefühlen auseinander setzen oder vieles verdrängen.
Es wird gepoppt und gekloppt was das Zeug hält, egal wo, egal wann und erst Recht egal mit wem.
Viel zu wenige nehmen sich noch wirklich Zeit einander kennen zu lernen und mit „Vertrauen“ wirft man um sich als wären es ausgefallene Haare.
Welcher Sadist kann seiner neuen Sub auch nach drei Stunden (in denen man ja alles Vertrauen der Welt aufgebaut hat) ehrlich sagen, dass er in Ohnmacht fällt wenn er Blut sieht?
Ja, ja, in jedem einzelnen Thread wird von Kommunikation geschrieben… doch sind wir mal ehrlich, wie schaut denn die Kommunikation vor der ersten Session in der Regel aus? Alles dreht sich um ein Thema… weil deswegen hat man sich ja getroffen… man erzählt von Fantasien, Vorlieben, Erfahrungen, doch nicht wirklich viel vom Leben, von Ängsten, Gebrechen…
Ja und dann passiert es eben, dass es zu weiteren ungesunden Verhaltensmustern kommt… ja, denn in meinen Augen ist schon dieser schnelle Entschluss zu vertrauen ungesund…und damit beginnt meines Erachtens schon das ungesunde Verhalten.
Als Antwort daher aus meiner Sicht… nehmt euch mehr Zeit vor dem ersten Spiel. Lernt euch wirklich Vertrauen… doch das setzt voraus, dass ich den anderen kenne.
Je besser ich den anderen kenne, desto geringer die Möglichkeit das ich etwas nicht sehe oder erkenne.
Ist wieder nur meine eigene Meinung, doch eventuell gibt sie dem einen oder anderen etwas.
Grüße
Krolock