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BDSM - Spiel oder kein Spiel?

*********steel Frau
217 Beiträge
Ich schließe mich hier meiner Vorrednerin Atadura an, freilich aus dem devoten Blickwinkel.
Ich bin und fühle mich völlig grundlegend, unverrückbar und intensiv devot. Dieser große Teil meiner Selbst nimmt in meinem täglichen Leben und Fühlen viel Platz ein, und ich werde mein Leben wann immer es geht nach meinen Leidenschaften ausrichten, auch, wenn ich es nixht 24/7 mit einem Partner auslebe. Natürlich habe ich auch große, wenn auch vermutlich reichlich irrationale Träume darüber, wie mein Leben an der Seite eines Herrn - selbstredend auf Knien - einmal aussehen könnte, und werde diese Träume auch nie verwerfen, da sie mir Hoffnung geben, eines Tages entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch genau dort zu landen. Ich lebe meine Position 'passiv' also jeden Tag aus, weil es immer präsent, immer in meinen Gedanken und nie im Aussterben begriffen sein wird; dafür ist es zu tief in mir verankert, ich schreibe, zeichne und halte fest, was in mir vorgeht. Meine Phantasie und meine Wünsche leben also durch mich fort.

Wie ich meine Devotion und meine Leidenschaft allerdings situativ 'aktiv' auslebe, ist daher noch mehr "Spiel" - ich werde bespielt, mal geplant, mal spontan. Natürlich "lebe" ich in diesen Situationen mit meinem Herrn aktiv aus, was und wie ich bin, wie wir zueinander stehen und welche Intensität im "Spiel" zwischen uns herrscht; zwischen gemeinsamem Leben und gemeinsamem Spiel unterscheide ich dennoch, wenn die Grenzen im Umgang der "Spielenden" auch oft fließend sind. Da ich es aber auch schätze, mit meinem Herrn reden zu können und mit ihm befreundet zu sein, ist es auf der anderen Seite auch wichtig, aus dem Spiel einmal austreten zu können.
Schlussendlich denke ich, dass die individuellen Definitionen nur nach Wohlbefinden getroffen werden können - und nicht pauschalisiert werden sollten.
********etan Mann
90 Beiträge
Spiel?
• sie will ihren Selbstbehalt nicht aufgeben, er will sie besitzen; sie spielt dann und wann wenn sie grad devot sein will, er möchte seine Version durchsetzen und deshalb dauerhaft seinen Zugriff an ihr sehen. Da rummst es irgendwann bei dem, der von der Mesalliance überfordert ist. Beziehung hinüber.
• Ich werte das als Sich-entziehen, als Unverbindlichkeit, wenn jemand sagt: er spielt nur. Immer ein Keil in der Tür. Kommt immer Luft von außen rein. Die Geschlossenheit hat immer einen Spalt. Manch einer braucht das, gehts eben nur so. Aber nicht lange gut- meine Meinung. Mir ist das zu luftig.
• Unverbindlichkeit ist eine möglich Form Grenzen zu setzen. Aber im unverbindlichen Teil der Ansage fühle ich mich dann eben nicht gemeint. Die macht man für sich selber. Ein JA sieht jedenfalls anders aus und nur mit einem JA kann es das andere JA geben.
• Ein Spiel kann auch mal schön sein; war grad in München zum Bsp. zum Hurenmarkt. Aber es bleibt Schwanz.
In meiner Praxis verwende ich übrigens die Denkfigur des Standby. Man kann ja nicht immer im Alltag den Modus ausleben. Es geht mir aber klar um die stehende Bereitschaft, die Geste, das stets abrufbare Ja.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Reizthema Gefühle
Wo verortet ihr euch am ehesten?
Zwischen den Stühlen.
Für mich ist es sowohl als auch.
So wie Sundancer_79 schrieb:
ich bin eher der Verfechter, dass alle spielen.

Was das jeweilige Beziehungsmodell anbelangt:
Wann und wo tut es mir gut?

Sowohl bei a) als auch bei b) ist mein Verliebtsein Voraussetzung.

a) Angenommen ich begegne einem Mann, mit dem ich mir ein gemeinsames Leben aufbauen könnte. Dann lautet meine erste Frage:
Bin ich gerade in einer Lebensphase, in der ich eine Beziehung mit Option auf Lebenspartnerschaft starten kann und will? - Und will das auch der Mann?
Falls ja, dann los.
Falls nicht, lasse ich mich auch nicht auf irgendein halbherziges Abenteuer ein. Aus Selbstschutz. Dabei werde ich bloß zutiefst verletzt und/ oder verletze mein Gegenüber.

b) Bin ich gerade in einer Lebensphase, in der ich bloß eine Insel im Alltag/ eine Art Spielbeziehung gebrauchen kann? - Dafür schaue ich nach Männern, die anders sind. Nach Männern, mit denen ich mir eh kein gemeinsames Leben aufbauen könnte. (Komplett andere Lebensziele, Werte, Organisation des Alltags...) Was aber nicht heißt, dass ich die Männer, mit denen ich eine Spielbeziehung eingehe nicht lieben würde. Ich liebe sie. So wie ich meine liebste Urlaubsinsel liebe und zugleich die Gewissheit habe, dass ich mein Leben dort nicht verwirklichen kann.

Beides aus ein und demselben Grund:
• Diese komplette Insel ist Naturschutzgebiet!
Auf Dauer würde wahlweise ich die Insel oder die Insel würde mich zerstören.
Ca. nach einer Woche fange ich an, genug von ihr zu haben.
Spätestens nach zwei Wochen raste ich aus.
So ist das auch mit den Männern in meinen Spielbeziehungen.
Wie Feuer und Wasser.
Darauf kannst Du kein Leben aufbauen.
Dem könnte ich mich nicht dauerhaft unterordnen ohne zu zerbrechen.


Und was meinen die von der anderen Seite dazu?

Was ich oft zu hören oder zu lesen bekommen habe, war, dass meine Gefühle in einer Spielbeziehung nicht echt oder nicht so wirklich oder nicht so intensiv sein könnten. Oder dass ich meine Gefühle steuern würde...

Für mich ein absolutes Reizthema!

Wir können uns gerne über verschiedene Beziehungsmodelle, Einstellungen, Normen & Werte unterhalten. Sehr gerne.

Doch ich lasse mir von niemanden erklären, was und wie ich fühle, dass ich im Gegensatz zu ihm/ ihr nicht "richtig lieben" würde oder warum meine Gefühle im Gegensatz zu ihren nicht echt sein könnten!!

Ich kann nicht mit jedem Mann, den ich liebe eine Lebenspartnerschaft führen. - Eine bittere Erkenntnis.

Doch ich sehe nicht ein, deswegen all meine Liebe einzustampfen und dem betreffenden Mann sogleich den Laufpass zu geben. Warum nicht für meine Liebe einen Raum schaffen? Warum meine Liebe nicht abseits des Alltags ausleben? In vollem Bewusstsein, dass ich mit diesem Mann kein Leben aufbauen kann, lieben. Ganz im Hier und Jetzt leben.

Das ist meine Lebenseinstellung:
Raum schaffen für Gefühle.

Umsomehr kränkt es mich, wenn sich andere Menschen anmaßen, mir meine Gefühle in einer Spielbeziehung abzusprechen. Da vergeht mir jedwede Lust an einem weiteren Austausch.


Liebe Grüße!
Galinthias
****KE Mann
1.494 Beiträge
Kein Spiel, aber...
...für mich steht an erster Stelle die Partnerschaft, dann kommt die Partnerschaft und dann BDSM.
Konrad
*****nja Frau
30.358 Beiträge
BDSM - Spiel oder kein Spiel ?
BDSM bedeutet für mich ...

Für mich ist BDSM weit aus mehr als nur ein Spiel ...

Für mich ist es nicht nur das Schlagen, die schmerzen, die Qual, die Lust, das Verlangen, die Tränen, die Liebe, die Erfüllung und die Freiheit ...

Es ist das ganze gesamt Paket, was mich so bereichert, was mir ein sehr großes Glücksgefühl schenkt. Die vielen Gefühle, Emotionen sind einfach nur grenzenlos ... ebenso die Gier nach "Neuem" zu erleben.
Einfach Mensch zu sein, einfach Frau sein, sowie wie ich bin, ganz individuell durch meine Gedanken, Gefühle, Wünsche und Vorstellungen.

BDSM ist einfach ein Tiefgang der ganz besonderen Art, zudem es ganz viel Vertrauen, Respekt, Gefühl und Kommunikation gehören.
Meine Liebe, meine Hingabe, mein Vertrauen ist unter anderem das größte Geschenk das ich Ihm machen kann.

BDSM ist für mich absolut kein Spiel und ein Leben ohne kann und will ich mir nicht mehr vorstellen.
*********frau Frau
1.929 Beiträge
Liebe Windflowers...
... alles gut. Gehe mal davon aus, dass ich selbst meinte, mich missverständlich ausgedrückt zu haben und das als Nachsatz sah.
Wir sind ja schließlich im Meinungsaustausch <lächel>
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
@*******dor

Es gibt verschiedene Definitionen von "Spiel" und viel Kritik daran; die angeführte ist eine sehr verbreitete.
Gemeinsam ist jedoch allen, dass "Spiel" eine Interaktion ist, die Teilnahme freiwillig ist und es einen Unterschied zu einer "realen Welt" gibt, insbesondere in den direkten Folgen.
"Freiwilligkeit" nun setzt einen Willen und somit ein Bewusstsein um das "ich-mache-jetzt-ein-Spiel" voraus.


Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. Dieser Satz, der in diesem Augenblicke vielleicht paradox erscheint, wird eine große und tiefe Bedeutung erhalten, wenn wir erst dahin gekommen sein werden, ihn auf den doppelten Ernst der Pflicht und des Schicksals anzuwenden; er wird, ich verspreche es Ihnen, das ganze Gebäude der ästhetischen Kunst und der noch schwierigern Lebenskunst tragen.
stammt von Friedrich Schiller und er bringt auch gleich die Bedeutungserklärung:
... jeder Sorge frei und machten den Müßiggang und die Gleichgültigkeit zum beneideten Loose des Götterstandes: ein bloß menschlicherer Name [Spiel] für das freieste und erhabenste Sein.
(Schiller hat irgendwie unterschlagen, dass auch Tiere spielen...)

Das ist hedonistischer Zeitvertreib in einem paradiesischen, sorgenfreien Leben.
Im Gegensatz zum Zwang, der Getriebenheit des "Atmen-Müssens".
Richtig ist, dass so ein göttlicher Müssiggang gar nicht als "nicht-real" empfunden werden muss. Kinder etwa spielen mit diesem Verständnis; den Tisch deckt ja Mama.

Zwischenmenschliche Verbindung nun, die etrangere (und andere) weiter anführt, ist aber kein immanenter Teil des Spiels und kein Teil von "BDSM"; BDSM ist zunächst einmal die sexuell notierte Interaktion unter einem Machtgefälle. Die Beteiligten können eine persönliche emotionale Beziehung haben, die ist aber nicht Teil des Machtgefälles, sondern in der Regel ein Rahmen, eben eine Paarbeziehung, innerhalb dessen BDSM ausgeübt wird. BDSM selbst kann wiederum als "Spiel" oder als "Sein" verstanden werden.
Spielen können Menschen miteinander ohne, dass eine (tiefere) Beziehung besteht; die Überzeugung, dass sich die Mitspieler an die vereinbarten Spielregeln (BDSM-Buch) halten, genügt.
Die beiden Bereiche sind voneinander unabhängig.

Ein tägliches Beispiel des Überschreitens der Spiel-Grenze zur Beziehung: Fussballfans, deren Mannschaft im einem Spiel verloren hat, übertragen dieses Spielergebnis in die reale Welt und erzeugen daraus eine negative Beziehung "Feindschaft", in der sie ausserhalb des abgezeichneten und zeitlich begrenzten Spielareals die Fans der gegnerischen Mannschaft verprügeln. Sie trennen nicht zwischen "Spiel" und "Realität".
Umgekehrt begründet das Fansein einer Mannschaft keine zwischenmenschliche Beziehung zu den "Mitspielern", den anderen Fans, egal, wie stark die Emotionen beim gemeinsamen Spielerleben sind.
*****ius Mann
1.291 Beiträge
Begrifflichkeiten
Wie so oft hier, versuche ich zunächst einmal zu verstehen, was im Eingangsthread geschrieben wurde.

Nachdem ich (leider) kein Hellseher bin, kann dies nur aufgrund des geschriebenen Wortes passieren und ich versuche mich erst gar nicht auf Deutungen einzulassen - denn der geneigte Leser des JC weiß nur zu gut, dass (gefühlt) eh jeder seine eigene Definition hat. Letzteres macht es ja auch teilweise so schwierig hier zu diskutieren.

Also ich teile die Auffassung meiner "Lieblingshexe", dass es sich bei BDSM aus zweierlei Gründen um ein Spiel handelt. Und zwar per se und aus Gründen der Definition der deutschen Sprache (ja, auch Österreicher sprechen Deutsch).

Spiel:
1. Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck zum Vergnügen, zur Entspannung, aus Freude an ihr selbst u. an ihrem Resultat ausgeübt wird;
2. Spiel, das nach festgelegten Regeln durchgeführt wird;

Beide Definitionen treffen m. E. auf BDSM zu. Widerworte?

Jetzt wird es aber amüsant: "Oder, in der spitzeren Form: BDSM ist kein Spiel für mich, sondern ich lebe es!"

Auch hier hilft mir die Standardbedeutung von "es leben", nämlich: sein Leben in bestimmter Weise verbringen.

Zum Glück können in der logischen ODER Verknüpfung im Gegensatz zu ENTWEDER-ODER auch beide Bedingungen mit erfüllt sein *zwinker* ... zum Verständnis: Auf die Frage, stehst du auf BDSM oder Vanilla, kann jeder, der Sex hat getrost mit Ja antworten.

Wo sich aber die Geister scheiden, ist die Frage, ob BDSM im Sinne von 24/7 "mein" Leben sein kann.

Für mich widerspricht das dem Grundsatz des Humanismus und der Europäischen Menschenrechtskonvention insbesondere und zumindest den Artikeln:
Verbot der Folter (wäre für SM ein Widerspruch in sich),
Verbot der Sklaverei und der Zwangsarbeit (vergl. auch Putzsklave/In ... wie gendert man das richtig?),
Recht auf Freiheit und Sicherheit (schwer vorstellbar wenn man in einem Käfig kauert),
Recht auf ein faires Verfahren (stelle ich mir lustig vor, wenn das dem dominanten Part erklärt wird),
Keine Strafe ohne Gesetz (es sei denn es steht im Schwatzen Buch),
Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens (s. Public Disgrace),
Freiheit der Meinungsäußerung (ui, ui, ui ... man stelle sich vor, Sub äußert sich ungefragt)
Recht auf wirksame Beschwerde (funktioniert vermutlich nur beim sog. "Dummdom") und
Diskriminierungsverbot (wo kämen wir da hin).

In meinen Augen kann man somit 24/7 (im eigentlichen Sinne des Wortes) gar nicht wirklich leben. Ich stelle mir das skurril vor, wenn man an der Supermarktkassa aufgefordert wird: "Ich bekomme noch 25ct", Sub auf die Knie fällt, die Gerte in den ausgestreckten Händen und sagt: "Ich habe kein Kleingeld, bitte bestraf mich!". Oder haben 24/7-erInnnen keinen Berufsalltag?

Somit komme ich zurück an den Anfang: Ich bin überzeugt, man kann seine Sexualität im BDSM-Kontext leben, doch dennoch es bleibt ein Spiel *zwinker*
*****a_A Frau
10.905 Beiträge
Dann hau ich mir jetzt mal selbst auf die Finger *skeptisch*
*****ius Mann
1.291 Beiträge
Bitte nicht ...
*****a_A:
Dann hau ich mir jetzt mal selbst auf die Finger

... das mag vielleicht jemand anderes tun *zwinker*
ja die Begrifflichkeiten
"Ich lebe BDSM" heißt sichlich nicht nur 24/7 und damit gleich sofort verbunden Folter, Sklaverei, Käfig, keine eigene Meinung usw. usw. usw.

Genau das ist das allerbeste Beispiel für die schon angesprochenen Missverständnisse *zwinker*

Lasst doch einfach mal die "Begrifflichkeiten" weg und all die Vorstellungen was im BDSM vorkommen könnte Kommt mal zum Kern und zum eigentlichen. Weg von all den Schnörkeln und "lt. Wiki steht" sondern versteht doch einfach mal was die einzelnen Personen dazu geschrieben haben.

Das ist jetzt überhaupt nicht bös gemeint und eigentlich begrüße ich sogar das Posting denn viel besser hätte man jene Schwierigkeit wirklich nicht erklären können.

Ich lebe BDSM bedeutet für einige, dass die Devotion oder die Dominanz so in einem steckt, wie andere Charakterzüge die man z. B. vererbt bekommen hat. Das bedeutet, dass man sich damit auseinandersetzt, wenn man es herausfindet und entdeckt - früher oder später und manch einer gar nicht.

Diese Personen müssen damit klarkommen, dass sie so sind und für sich das beste und sinnvollste daraus machen und damit dann auch noch glücklich sein bzw. werden. Das ist nicht einfach und ist so manches mal hinderlich. Ich persönlich habe durch meine devote Art ganz viele berufliche Schlachten geschlagen und verloren bis ich meinen devote Eigenschaft erst erkannte. Durch dieses Erkennen habe ich die Kraft gezogen und konnte mich auf Situationen anders einstellen und sie dann auch meistern.

LG
BoBunny
*******f_75 Mann
4 Beiträge
Hi,

Wo verortet ihr euch am ehesten?
Ganz klar beim "Spiel". Nicht, weil wir das alles "nicht ernst" nehmen würden, sondern weil es für uns beide neben dem BDSM auch noch ein ganz normales Zusammenleben in der Familie mit Kindern gibt. Wir beide legen Wert darauf, uns im normalen Leben auf Augenhöhe zu begegnen.

Was bringt euch dazu, euch mehr auf der einen oder anderen Seite zu sehen? Welche Bedeutung hat das Spiel oder Nicht-Spiel für euch?
Egal auf welcher Seite man steht, bedeutet es, glaub ich, sich seinen Neigungen und Wünschen hingeben und diese ausleben zu können. Ob man dies in einem zeitlich/örtlich begrenzten Umfeld tut und diese dann als Spiel oder Session bezeichnet, oder ob man 24/7 sich diesem hingibt ist in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht unerheblich. Ich würde jedoch auch bei einer 24/7 Konstellation stets von einem Spiel sprechen, denn die Sklavin ist eben nur Sklavin, solange sie das will und nicht, weil sie diesem Status unfreiwillig unterworfen wurde.

Was glaubt ihr, was euch von denen unterscheidet, die sich eher auf der anderen Seite verorten?
Ich weiß nicht, ob es einen Unterschied gibt, den konkret definieren kann. Die Neigung zu BDSM ist bei jedem unterschiedlich stark und somit auch der Grad, in wie weit das Ausleben dieser Neigung die Gedankenwelt und den Alltag bestimmt/formt/beeinflusst. Fragt man genügend viele Personen, wird man alle Facetten finden.

Und was meinen die von der anderen Seite dazu?
Ich mag diese Diskussionen darüber, wer "spielt" und wer es denn "ernst meint", nicht besonders. Wer sich besser damit fühlt, es als mehr als ein Spiel zu betrachten, dem sei das gegönnt. Störend wird es in der Diskussion jedoch, wenn aus dieser Sichtweise abwertend über die "Spieler" gesprochen wird.
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
1. Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck zum Vergnügen, zur Entspannung, aus Freude an ihr selbst u. an ihrem Resultat ausgeübt wird;
2. Spiel, das nach festgelegten Regeln durchgeführt wird;

Beide Definitionen treffen m. E. auf BDSM zu. Widerworte?

Sie können auf einen bestimmten, persönlich ausgelebten "BDSM" zutreffen.
Müssen aber nicht.
Die Definition für "BDSM" umfasst "Freiwilligkeit" und "Einvernehmlichkeit", nicht jedoch "festgelegte Regeln" oder "Vergnügen".

Du kannst Dich, als normal gehender Mensch, ohne bewussten (??) Zweck zu Deinem Vergnügen in einen Rollstuhl setzen und nach den festgelegten Regeln des Rolli-Handballs an einem Spiel teilnehmen.
Es gibt aber Menschen, die müssen in einem Rolli sitzen, wenn sie durch ein Leben ohne festgelegte Regeln kurven, ihr Leben.
*******981 Paar
1.060 Beiträge
"Freiwilligkeit" und "Einvernehmlichkeit", nicht jedoch "festgelegte Regeln" oder "Vergnügen".

Wo wird das so definiert? Grad das mit dem "Vergnügen" ist mir wirklich neu.

Hmmm was ist es demn wenn ich diverse Bereiche aus dem BDSM praktiziere, die mir aber Vergnügen bereitrn?
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit sind "Pflicht", festgelegte Regeln und Vergnügen Option.
Siehe Rolli - manche machen das just for fun, manche brauchen ihn, auch, wenn es manchmal Spass macht.
Darum geht es hier, das ist die Frage "Spiel oder kein Spiel".

"BDSM" bezeichnet eine Reihe von Handlungen, die, ohne Freiwilligkeit & Einvernehmlichkeit, wie auch immer geäussert, durchgehend zur Gruppe der Straftaten zählten, etwa Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Beleidigung, Vergewaltigung usw.. Nur F&E unterscheidet sie davon, daher wird dies allgemein, selbst im Joy, als Definitionsbestandteil für "BDSM" verstanden.

Man kann miteinander "spielen" unter festgelegten Regeln, etwa, nur auf die linke Arschbacke zu hauen oder nach 30 Minuten aufzuhören oder man einigt sich, miteinander eine SM-Beziehung zu führen und entsprechend auch bei negativen Momenten und Erlebnissen einander beizustehen und überlässt die "Regelung" und Gestaltung dem aktiven Gegenüber.
Man kann BDSM ausüben, um damit zusätzliche Kicks, Vergnügungen und Erfahrungen in sein Leben zu bringen, oder, weil ohne etwas Essentielles fehlt, ein wesentliches Bedürfnis unbefriedigt ist, man anders zu kompensieren versucht (Finger in die heisse Fettpfanne ditschen, Katzenbabys grillen, Scheisse bauen und sich vom cholerischen Chef zur Schnecke brüllen lassen, Mitarbeiter vor versammelter Mannschaft zur Schnecke machen, ...) und sich "nur" mit BDSM-Ausübung rund und befriedigt fühlt, ohne markant sich selbst oder andere zu schädigen.
*******981 Paar
1.060 Beiträge
Eben, das finde ich auch
Aber so Aussagen wie oben von mir zitiert lassen da ja keinen Spiekraum offen. Warum müssen ao Dinge immer wieder so geäussert wrrden als oba das einzig Richtige wäre?

Die Definition für "BDSM" umfasst "Freiwilligkeit" und "Einvernehmlichkeit", nicht jedoch "festgelegte Regeln" oder "Vergnügen".
Das ist doch wieder nur eine Ansicht und keine Tatsache. Es umfasst eben nicht das oben genannte sondern ea unfasst das, was jeder einzekne in BDSM sieht. Und da sind die Ansichten so unterschiedlich
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
Eine Definition ist der Kern, der Pflichtenteil, einer Beschreibung.
Ein Vogel zeichnet sich z.B. durch Gefieder aus, nicht aber durch Gesang oder Flugfähigkeit.

Ich habe meine Ansicht erklärt und begründet.
Welche konkrete Ansicht hast Du eigentlich und wie begründest Du sie in der Diskussion?
*******981 Paar
1.060 Beiträge
Meine Ansicht zu dem Thema habe ich auf ner vorherigen Seite schon erläutert
**********urple Paar
7.613 Beiträge
Ich spiele nicht ...
... mit Gefühlen und Emotionen. Ich habe auch keine Spielregeln für "mein BDSM". BDSM ist und war immer schon ein fester Bestandteil meines Lebensgefühls und bestimmt meine Sexualität und meine Partnersuche entscheidend mit. Ich bin aber auch sehr freidenkerisch, sehr offen und gehe durchaus etwas "spielerisch" mit dem gesamten Leben um.

Wo verortet ihr euch am ehesten?
Ich bin Mensch und als Solcher stetigen Veränderungen unterworfen. Ich mag keinen Stillstand, also will ich mich eigentlich gar nicht wirklich verorten (lassen) *zwinker* ! Aber da ich Regeln nicht mag bin ich wohl eher keine Spieler.

Was bringt euch dazu, euch mehr auf der einen oder anderen Seite zu sehen?
Ich stehe im Leben, mittendrin, um mich herum ist Leben! Ich sehe keine andere Seite. Wenn Andere mich nicht bei sich sehen wollen, sollen sie mich meinetwegen auf die andere Seite stellen wo ich sie nicht störe. Aber ich denke der tatsächliche Inhalt unserer gelebten Beziehungen ist das was es ausmacht.

Welche Bedeutung hat das Spiel oder Nicht-Spiel für euch?
Beides ist gleichbedeutend! Entscheidend sind die Gefühle dabei, die Emotionen, ist das positive Empfiunden dabei.

Was glaubt ihr, was euch von denen unterscheidet, die sich eher auf der anderen Seite verorten?
*gruebel* .... wenn ich im Leben stehe, stehen die Anderen dann im Jenseits *schock* ?

Und was meinen die von der anderen Seite dazu?
Wir sollte sie mal befragen ... wie nennt man das nochmal? Nekromantie? ( *ironie* )

LG Black owns Purple (m)
*****a_A Frau
10.905 Beiträge
Ein Versuch...
....mal zu sagen, was es für mich persönlich bedeutet, BDSM zu leben und nicht zu spielen.
Zuerst schreibe ich mal hier meinen Standardsatz, den ich meistens schreibe, um nicht zerrissen zu werden *schweig*

" Alles was ich schreibe, beruht auf mein Empfinden und hat keine Allgemeingültigkeit!"

Ich hab mir meine devote Veranlagung nicht ausgesucht. Ein Schwuler..wacht auch nicht morgens auf und denkt...ach wäre ja mal interessant, probiere ich mal aus, wie das so ist mit einem Mann.
Wie ein Homosexueller Mensch..tragen "manche" Frauen das in sich. Durch Gesellschaftliche Zwänge und durch Erziehung und Umfeld...wird die Neigung entweder verstärkt..oder verschüttet. Tut mir leid, ich spiele das alles nicht. Ich wünschte, es wäre anders, dann wäre viele für mich leichter.

Ich trage auch keinen Schalter in meinem Kopf..."jetzt bin ich devot...und Morgen wieder nicht"
Die Aussage, das 24/7 nicht funktioniert, hab eich einfach mal "fast" überlesen.
Wenn Menschen natürlich denken, eine Sklavin wird 24 Stunden an die Heizung festgekettet..oder ständig von ihrem Herrn an den Haaren gepackt und über den Parkettboden gezerrt...um es ihr dann richtig zu besorgen..den jenigen muß ich dann doch sagen....dem ist bei weitem nicht so.

Wenn ich eine 24/7 Beziehung eingehe..und wenn zu dem auch noch TPE hinzukommt, wie bei uns...dann habe ich weder mein Hirn irgendwo abgeliefert..noch habe ich irgendwie sonstige Probleme. Und Nein, ich bin NICHT in Psychologischer Behandlung, weil ich nämlich endlich Glücklich bin.

Und wir hier schon vom spielen geredet wird...dann würde ich in meinem /unseren Falle sagen...das Unser Spiel halt niemals endet. Es ist einfach.

Wenn ich "spiele"...dann habe ich eine Session..b.z.w. eine Spielbeziehung, die den Alltag völlig aiusschließt. Ich kann das auch verstehen. BDSM kann auch ziemlich befreiend sein. Wie eine Insel, wie ein Urlaub. Ich glaube das schon zu verstehen.

Ich habe auch "Vergnügen" gelesen.
Da muß ich leider sagen, das ein Leben als Sklavin...nicht immer eine Vergnügen ist. Dennoch habe ich dieses Leben gewählt, weil es einfach genau das richtige für mich ist.

Das wollte ich einfach erstmal spontan sagen.
******uja Frau
6.916 Beiträge
*********Kerl:
Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit sind "Pflicht", festgelegte Regeln und Vergnügen Option.

Ich finde es sehr begrüßenswert, dass endlich einmal Aspekte definiert werden, die der Diskussion zumindest eine schmale objektive Grundlage verleihen. Wenn die Frage lautet "Ist BDSM für dich ein Spiel?", dann ist es doch sehr nutzbringend, zunächst einmal allgemein zu klären, was unter dem Begriff "Spiel" eigentlich zu verstehen ist, statt diese Definition einfach nur den Einzelnen zu überlassen – die darunter, wie sich gezeigt hat, sehr unterschiedliche Dinge verstehen.

(Das ist, als wenn jemand fragen würde: "Reist du gern?", und der eine sagt: "Nein, gar nicht, denn Reisen dauern mindestens drei Wochen und führen über mehr als 1000 km Entfernung", während der nächste meint: "Oh ja, ich liebe es; meine Reisen dauern allerdings meistens nur einen Nachmittag und ich fahre nur 30 km".)

*****a_A:
Da muß ich leider sagen, das ein Leben als Sklavin...nicht immer eine Vergnügen ist. Dennoch habe ich dieses Leben gewählt, weil es einfach genau das richtige für mich ist.

Das widerspricht der oben gegebenen Definition nicht: Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit sind gegeben; in deinem Fall gibt es außerdem auch festgelegte Regeln und – wenngleich nicht immer – Vergnügen.

*****a_A:
Und wir hier schon vom spielen geredet wird...dann würde ich in meinem /unseren Falle sagen...das Unser Spiel halt niemals endet.

Das finde ich insofern eine sehr passende Formulierung. Und sie schließt ja nicht aus, dass für euch beide ein Leben im Spiel die beste, erfüllendste und befriedigendste Form der Lebensführung ist. *g*
*****a_A Frau
10.905 Beiträge
******uja:
Das widerspricht der oben gegebenen Definition nicht: Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit sind gegeben

Ich habe mich Freiwillig meinem Herrn geschenkt.
Und in dem Moment, als ich ihn als meinen Herrn angenommen habe..war auch meine Freiwilligkeit vorbei. Seitdem folge ich ihm. Darauf bin ich Stolz.
Ein Vergnügen ist es deshalb nicht immer, weil "Formung, Erziehung und Wachstum einer Sklavin bei weitem nicht immer schön ist. Schließlich gehe ich oft über Grenzen.
Erstaunlich, wie viel Dynamik dieses Thema entwickelt. Und doch frage ich mich die ganze Zeit, welchen Sinn macht eigentlich die Einordnung?? Warum ist es wichtig das Kind, welches ja in uns allen auf die ein oder andere Art lebt, beim Namen zu nennen?

"Spiel" kann doch für den Einen etwas viel Intensiveres bedeuten, als es der Andere mit seiner "Lebenseinstellung" lebt und umgekehrt. Am Ende entscheiden Inhalte, Konsequenz, nicht Anstrich und Name.
Hach ja ...
..., wie sang einst schon Connie Francis? - "Die Liebe ist ein seltsames Spiel".
Daran denke ich beim Thema BDSM gelegentlich auch.
*zwinker* *zwinker* *zwinker*
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Gemeiner Kerl & BoBunny
@ Gemeiner_Kerl

Hallo!
Wenn ich Dich richtig verstehe, dann könnte der Unterschied zwischen den BDSM-Fraktionen darin bestehen, dass die "Spiel"-Fraktion mit festgelegten Regeln und zum Vergnügen BDSM betreibt, während die "Leben"-Fraktion ohne Regeln auskommt und damit andere Bedürfnisse als Vergnügen befriedigt werden.

Also
Bedürfnisbefriediger ohne Regeln.
versus
Regel-Liebhaber mit Vergnügungsabsichten. - (hier verorte ich mich)

*nachdenk* Ziemlich sperrige Begriffe.
Doch wesentlich wertfreier als der "Leben versus Spiel" Vergleich.

@ http://www.joyclub.de/my/3751645.bobunny.html

Trotz aller Toleranz...
Wenn es darum geht, ob Dir jemand Dein Spiel oder Dein Leben kaputt macht, da wirst Du wohl keinen einzigen Menschen finden, der sagt: "Mein Spiel ist mir wichtiger als mein Leben."

Deswegen liegt im "Leben versus Spiel" Vergleich eine deutliche Aufwertung der eigenen* Gruppe und Abwertung der anderen. Da werden die Mauern schon hochgefahren. Und Dein Ansinnen
****nny:
versteht doch einfach mal was die einzelnen Personen dazu geschrieben haben.
in allen Ehren. Doch wer mit so einem Vergleich beginnt, der muss sich nicht wundern, mit seinem Wunsch nach Verständnis auf verlorenem Posten zu stehen. Ich toleriere vieles. Doch ich bin nicht willens Toleranz geschweige denn Verständnis für die Abwertung meiner Lebens-Art aufzubringen! Da bereitet mir der weitere Gedankenaustausch meist auch keine Freude. Verständlich, oder? Und ich kann mir vorstellen, dass es manch anderem auch so ergeht. Vielleicht findet ihr in Zukunft bessere Worte und infolgedessen auch mehr Verständnis?


Liebe Grüße aus dem Leben!
Galinthias

(* Es waren nahezu immer Vertreter der "Spielregelfreien", die diesen Vergelich ins Gespräch einbrachten. Die Menschen mit Spielregeln empfinden sich auch als "lebend". *zwinker*
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