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BDSM - Spiel oder kein Spiel?

******uja Frau
6.914 Beiträge
Ich möchte doch mal kurz klarstellen, dass ich die Diskussionen hier keineswegs nur aus Spaß am intellektuellen "Sparring" führe, sondern mir durchaus einen Erkenntnisgewinn daraus erhoffe – zumindest für mich selbst. Mir liegt die Thematik zu sehr am Herzen, um Gespräche darüber auf rein intellektueller Ebene zu führen. *nachdenk*


*zumthema*
Ich finde nach wie vor, wenn die Frage lautet, ob man BDSM als Spiel empfindet, ist es angebracht, zuerst einmal zu klären, was man überhaupt unter "Spiel" versteht.
Ob es sinnvoll ist, dem "Spiel" den Begriff "Leben" oder auch "Sein" gegenüberzustellen, zweifle ich hingegen zunehmend an, zumindest in diesem Dualismus. Sinnvoller fände ich Fragen wie:

- Wie wichtig ist die Rolle, die das "Spiel" BDSM (verstanden als Praktiken, als Ausleben der Neigung) in deinem Leben einnimmt?
• Wie stark sind die Bedürfnisse, die du durch BDSM erfüllst?
• Hast du Möglichkeiten, diese Bedürfnisse anderweitig zu kompensieren?
• Folgt dein "Spiel" bestimmten Regeln?
• Ist BDSM für dich immer Vergnügen bzw. Lustgewinn, oder "spielst" du auch deutlich über die Wohlfühlgrenze hinaus? (Die Antwort darauf würde mich besonders in Bezug auf die Tops interessieren!)
• Wie "lebensnotwendig" ist das Spiel für dich, bzw. wie "lebenswert" wäre das Leben ohne das Ausleben deiner Neigung?
• Was passiert mit dir, wenn du längere Zeit keine Möglichkeit zum "Spielen" hast?
• Wie sehr prägt deine Neigung dein Leben außerhalb des Sexuellen?

… gern noch zu erweitern. *zwinker*

Ich lege dem die beiden Kriterien zugrunde, die Gemeiner_Kerl hier BDSM: BDSM - Spiel oder kein Spiel? angelegt hat. Die Einvernehmlichkeit (und sei es im Metakonsens) dürfte außer Frage stehen; die Freiwilligkeit insofern ebenfalls, als kein Zwang von außen besteht, sondern der Drang in unserem Innern entsteht. (Entschuldige, Gemeiner_Kerl, wenn ich dein Verständnis von "Freiwilligkeit" bzw. "Entscheidungsfreiheit" nicht ganz übernehme – es passt so nicht in meine Argumentation.)
Sorry
aber das kann doch dann wohl nur durch den TE gemacht werden. Alles andere ist OT oder ein eigener Thread.

Das jetzt zu vermischen ist nicht das was der Ursprung des Threads einmal war und soweit mir bekannt auch nicht nach den Joyregeln *zwinker*

Eine eigene Diskussion bzgl. dieser Definition und daraus dann Erkenntnisse ziehen. Tolle Idee

*pfeil* Thread erstellen

und nun vielleicht mal wieder

*zumthema*
******uja Frau
6.914 Beiträge
****nny:
Thread erstellen

Kann man machen. Muss man aber nicht. Immerhin beobachten diesen hier schon 177 Leute, und aufbauend auf dem, was die vorangehenden 12 Seiten an Argumenten und Erkenntnissen gebracht haben, finde ich meine Fragen hier durchaus richtig am Platz. Das ist für mich der Sinn einer (fruchtbringenden) Diskussion. *nixweiss*
**********eaena Paar
63 Beiträge
Ohne alles gelesen zu haben...

In unserer Beziehung "leben" wir BDSM. Wir haben ein immer vorhandenes Machtgefälle, das deutlich eine Asymmetrie in unserer Beziehung zeigt. Top kann vollumfänglich über Subs Leben entscheiden, wenn er das denn möchte. Es ist total verflochten mit unserem Alltag und unserer Beziehung und wir trennen da auch nicht bewusst.

Mit anderen jedoch "spielen" wir eher. Es hat sich eben in den allermeisten Fällen keine so intensive Beziehung entwickelt, die gravierend in den Alltag des passiven Parts eingreift. Entsprechend gibt es für uns beides. *g*

LG,
Leaena
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
Viele Fragen, ein paar persönliche Antworten von mir.
• Wie wichtig ist die Rolle, die das "Spiel" BDSM (verstanden als Praktiken, als Ausleben der Neigung) in deinem Leben einnimmt?
So wichtig, dass es "mein" Leben ist – keine Rolle. Ich habe mein Leben so eingerichtet, dass ich die Freiheit geniesse, das BDSM die Hauptrolle spielen kann.

• Wie stark sind die Bedürfnisse, die du durch BDSM erfüllst?
Sehr stark. Da dies aber ein absolut subjektiver Begriff ist, ist er wohl kaum dienlich.

• Hast du Möglichkeiten, diese Bedürfnisse anderweitig zu kompensieren?
Nein. Wie auch? Ich gehe gern und häufig zum Fischen. Das ersetzt aber kein BDSM.

• Folgt dein "Spiel" bestimmten Regeln?
Ja und Nein. Es gibt Regeln in meiner Partnerschaft an die sich zu halten ist. Regeln für meine Sub und Regeln (selbst auferlegte) für mich. Aber das "Spiel/Session" an sich folgt keinen bestimmten Regeln – sofern ich "Regel = Schema" setze.

• Ist BDSM für dich immer Vergnügen bzw. Lustgewinn, oder "spielst" du auch deutlich über die Wohlfühlgrenze hinaus? (Die Antwort darauf würde mich besonders in Bezug auf die Tops interessieren!)
Ich als Top KANN gar nicht über meine Wohlfühlgrenze spielen, da ich es zu meinem Lustgewinn tue.

• Wie "lebensnotwendig" ist das Spiel für dich, bzw. wie "lebenswert" wäre das Leben ohne das Ausleben deiner Neigung?
Ich habe neben unterschiedlich ausgeprägten Beziehungen MIT BDSM auch den Versuch gestartet, eine Beziehung OHNE BDSM zu führen. Es scheiterte jedes Mal (2x), da ich OHNE nicht leben kann. Da ich absolut monogam bin, kommt jedoch auch keine Spielbeziehung neben meinem Partner in Frage.

• Was passiert mit dir, wenn du längere Zeit keine Möglichkeit zum "Spielen" hast?
Ich werde missmutig und unausgeglichen. Es geht eine gewisse Zeit – sogar über Monate, wie sich in meiner letzten Partnerschaft gezeigt hat, aber ich brauche dann zumindest ein paar kleine "Häppchen" (Sex mit leichtem BDSM-Charakter) mit meinem Partner.

• Wie sehr prägt deine Neigung dein Leben außerhalb des Sexuellen?
Sehr. Ich lebe mit meiner Sub 24/7. Da geht es nicht immer nur um das Sexuelle. Ds findet im Alltag statt.

Hendrik
*******wers Frau
78 Beiträge
Themenersteller 
****nny:
Sorry
aber das kann doch dann wohl nur durch den TE gemacht werden. Alles andere ist OT oder ein eigener Thread.

Das jetzt zu vermischen ist nicht das was der Ursprung des Threads einmal war und soweit mir bekannt auch nicht nach den Joyregeln *zwinker*

Ursprünglich ging es mir tatsächlich nur darum, ein allgemeines, subjektives Meinungs- und Stimmungsbild zu bekommen. Ganz ohne Definitionen fürs große schwarze BDSM-Buch, wie einige dachten und ohne Menschen zwanghaft in Schubladen einordnen zu wollen *zwinker* Und in der Hinsicht ist ja schon eine Menge gekommen.
Von mir aus kann das aber ruhig vermischt werden. Ich finde, dass Yolabruja ein paar schöne konkretisierende und vertiefende Fragen gestellt hat.

Insofern: Immer zu! Ich lese weiter mit.

• - - - - - - -

Zu den neuen Fragen... gute Frage! Ein wesentlicher Grund, warum ich mich hier zurückhalte, ist, dass meine Erfahrungsbasis noch eher dünn ausfällt.

Mein Sexualleben war auch ohne BDSM sehr erfüllend, ich würde mein Spiel allerdings nicht dauerhaft aufgeben wollen.
Für meinen Alltag spielt es nur insofern eine Rolle, dass ich ein neugieriger Mensch bin, der sich gerne intensiv mit Dingen beschäftigt, die ihn interessieren. Sexuell spielt es derzeit fast immer eine Rolle.

Einige der Bedürfnisse, die ich damit erfülle, sind im Grunde genommen zentral für meine gesamte Lebensgestaltung. BDSM ist jedoch bei weitem nicht der einzige Weg, über den ich das tue, insofern würde es mir nicht direkt weh tun, nicht zu spielen.
Das Hauptbedürfnis, das bei mir dahinter steht, ist das nach neuen Erfahrungen, die mich herausfordern, die mich wachsen lassen (oder auch zum Wachstum zwingen) und im besten Fall tiefer machen. Einfach und bequem ist dieses Bedürfnis oft nicht - im Gegenteil sogar. Aber was ich daraus gewinne ist es mir mehr als wert *g*
Dann los ;-)
Thx, finde deine Rückmeldung richtig gut und so ist es m. M. n. auch korrekt und respektvoll.

*top*

BB
*******wers Frau
78 Beiträge
Themenersteller 
Da hier gerade nicht viel passiert, möchte ich euch noch einmal Anstöße geben - sowohl an die, die still mitlesen, als auch an die, die schon geantwortet haben, aber vielleicht noch mehr beizutragen hätten. Dafür habe ich meine eigenen Ausgangsfragen etwas umformuliert, ein bisschen was hinzugefügt und ansonsten Yolabrujas Fragen leicht verändert übernommen.


Inwiefern betrachtest du dein BDSM als Spiel oder als spielerisch?
Und inwiefern sträubst du dich, dein BDSM als "Spiel" zu sehen?
Oder würdest du sagen: "Keines von beiden, ich denke nicht in diesen Begriffen"?

Gibt es, ganz allgemein gesprochen, Lebensbereiche, Situationen oder auch zwischenmenschliche Beziehungen, die du ganz oder teilweise "spielerisch" angehst?

Als Grunddefiniton von "Spiel" wurde Freiwilligkeit und das Fehlen eines klaren Zweckes (außer Genuss) benannt. Kannst du da mitgehen? Würdest du es anders definieren wollen?


Und außerdem:

Wie wichtig ist die Rolle, die BDSM (verstanden als Praktiken, als Ausleben der Neigung) in deinem Leben einnimmt?

Wie stark sind die Bedürfnisse, die du durch BDSM erfüllst?
Hast du Möglichkeiten, diese Bedürfnisse anderweitig zu kompensieren?

Folgt dein BDSM bestimmten Regeln?

Ist BDSM für dich immer Vergnügen bzw. Lustgewinn, oder gehst du auch deutlich über die Wohlfühlgrenze hinaus?
(Diese Frage richtet sich an Bottoms UND Tops.)

Wie "lebensnotwendig" ist BDSM für dich, bzw. wie "lebenswert" wäre das Leben ohne das Ausleben deiner Neigung?
Was passiert mit dir, wenn du längere Zeit keine Möglichkeit hast, deine Neigung auszuleben?

Wie sehr prägt deine Neigung dein Leben außerhalb des Sexuellen?


P.S.: So ein bisschen habe ich das Bedürfnis, den bisherigen Themenverlauf mal zusammenzufassen, weil ich das Gefühl habe, dass sonst einige gute Punkte, die eingeworfen wurden, untergehen. Leider habe ich krankheitsbedingt selber einige Tage nicht mitgelesen, sodass die Menge der Postings für mich ziemlich erschlagend ist.
An die, die zuletzt am meisten geschrieben haben: Was ist bis hierher euer Fazit der Diskussion?
*******wers Frau
78 Beiträge
Themenersteller 
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr sehe ich für mich selbst drei Ebenen, auf denen meine Antwort jeweils unterschiedlich ausfällt (und die es in meinem Leben nicht nur in Bezug auf BDSM gibt und meine Beschreibung ist deswegen nicht nur auf BDSM bezogen).

Da ist die rein sexuelle Ebene: Ich steh halt drauf. Und da spielt die Frage nach Spiel oder Nicht-Spiel oder "Leben" keine Rolle für mich.
Dieses Ist-halt-so wurde auch schon mehrfach von anderen angesprochen.

Dann ist da eine neugierige, spielerische, genussvolle, nicht-zielgerichtete Ebene. Eine des sich-ausprobierens, des den-Moment-auskostens, des Entdeckens, in der ich genauso aufgehe, wie ein Kind in seinem (Rollen)Spiel, ohne, dass es in irgendeiner Form geschauspielert wäre. Ich lasse mich treiben und lasse mir mitunter auch eine gewisse Narrenfreiheit, die sonst unangemessen oder irritierend wäre. Und die eine ganz eigene Form von Tiefe hat. Gerade dafür braucht es aber einen "Mitspieler", der damit etwas anfangen und sich drauf einlassen kann und will. Vertrautheit miteinander ist auch sehr hilfreich. Sonst fühle ich mich nicht frei, mich auf diese Weise fallen zu lassen. In Reinform erlebe ich diesen Zustand nur selten, in Ansätzen ziemlich oft.
Wer "Sonata" von David Bloom kennt, kann sich vielleicht gut vorstellen, was ich meine.

Und dann ist da noch diese tiefere Ebene, die ich schon in meinem vorletzten Post angesprochen habe - das Bedürfnis nach Erfahrungen, die Wachstum und Entwicklung antreiben. Diese Ebene kann für mich sogar eine spirituelle Note haben.
[Und manchmal, wenn ich so über inbrünstig Gläubige und ihre Beziehung zu Gott (oder ihrem Guru...) lese, dann denke ich mir: Das ist ja D/s in Reinform...]
Aber, um zurück auf meine eigene Ausgangsfrage zu kommen: Diese Ebene kann, wie gesagt, sehr tiefgehend für mich sein; das Tun, das diese Ebene berührt, ist für mich weiterhin Spiel (weil: freiwillig, abbrechbar, (implizite) veränderbare Regeln, passiert ohne klare Zielgerichtetheit); was es in mir bewegt und die Beziehung zu meinem Gegenüber (und was diese Beziehung in mir bewegt), lässt sich für mich nicht in der Kategorie Spiel oder Nicht-Spiel fassen.

Meist spielen alle drei Ebenen eine Rolle für mich, der Anteil variiert aber stark.
Ist eine "echte" Ohrfeige, oder eine sexuelle Diskriminierung,
denn anders empfindbar ... im "Rollstuhl" als im "Spiel"?

Und wie stark ich auch schlage - wo liegt der Unterschied?
Doch nur im gemeinsamen Sein wollen.
*******dor Mann
5.900 Beiträge
@Perlenfrau
En dominanter Mann hat auch seine schwachen Seiten, spricht und hört zu. Das beschreibt man mitunter so schön als Augenhöhe.
Das stimmt so mE nur für eine bestimmte Gruppe von Bottoms, die ich seelendevot nennen möchte. Ich kenne Frauen, die kehren - neben Verliebtheiten, die aber beide treffen können - auf eine symmetrische oder fast-symmetrische (ich nenne das gerne 51:49) Beziehung zurück.
(Möglicherweise ein anderer Weg, "Spiel" und "Leben" zu unterscheiden *mrgreen* )
spiel oder spielerisch
ich bin ernsthaft während einer session, aber nicht verbissen einem Plan folgend. Über Missgeschicke lacht Sie als auch ich dannn herzhaft, sollte nicht gerade ein Schlag in der Intensität wesentlich zu stark anegesetzt gewesen sein, das ist auch ein miss - geschick, aber nichts zum lachen.
Üblicherweise gibt es bei spielen Gewinner und Verlierer, bessere und schlechtere, erfolgreichere und weniger erfolgreiche.
Lege ich das zu Grunde spiele ich garantiert nicht; das kann nicht handlungsweisend sein Verlierer oder Gewinner hervorzubringen.
Ich spiele auch keine Rolle oder nach einem Drehbuch; obwohl ich mir schon Szenarien ausdenke, deren
Realität ich erleben will, ich verfolge auch kein Ziel konkret; heute stehend in der Hängematte oder ihr irgend welche Kunststückchen beibringen; von da her ist mein Umgang wohl spielerisch...
Ich erlebe das was ich tue mit sehr tiefer einlassung auf sie und sie erlebt das was ihr geschiet mit sehr tiefer Einlassung auf mich ohne Ehrgeiz, nicht verbissen, keinem konkreten Ziel zugeornet, sondern als Reaktion und Aktion in der Wechselwirkung des Erlebens miteinander.

qähl mich! nein!Das ist gemein von Dir! Du wolltest Das so! Stimmt ( der Klassiker im Sm
.
Ich
*******itch
13.300 Beiträge
Ist eine "echte" Ohrfeige, oder eine sexuelle Diskriminierung,
denn anders empfindbar ...
Mein Körper reagiert da grundsätzlich eher gleich masochistisch - nur der Kopf macht den Unterschied und zieht die Grenze ob das jetzt ok war oder eigentlich gar nicht ging und bestimmt dann zumindest die öffentliche Reaktion nach aussen...

Insofern ist das Wort "Spiel" für mich eigentlich zu ungenau - ich verwende lieber das Wort "Session" da S/M für mich zwar spielerisch sein kann - aber eigentlich niemals ein Spiel ist...


Der Unterschied ist das Machtgefälle.

Im Spiel ist das eine temporäre Angelegenheit, in Beziehungen permanent vorhanden.
Und für reines S/M ist so ein Machtgefälle relativ überflüssig - masochistisch bin ich ja permanent und nicht nur in einer Session *gg*

In meiner Praxis verwende ich übrigens die Denkfigur des Standby. Man kann ja nicht immer im Alltag den Modus ausleben. Es geht mir aber klar um die stehende Bereitschaft, die Geste, das stets abrufbare Ja.
Danke - Standby trifft es wirklich perfekt. *top*


Was mir bei Deinem Rollstuhl-Beispiel ins Auge sticht, ist die enorme Bedürftigkeit und Abhängigkeit. Was mir auffällt ist der Mangel an Alternativen.
...
Kein Mensch sucht sich aus, wo auf dieser Skala er sich wiederfindet. Im Laufe des Lebens erkennt man einfach, wo man selbst steht. Welches Naturell einem in die Wiege gelegt wurde. Ein wenig Anpassung mag gehen, doch letztendlich ist die Anpassungsfähigkeit bei jedem begrenzt. Während sich das eine Extrem verbiegen müsste, um sich auf eine seiner Möglichkeiten zu begrenzen, müsste sich das andere Extrem verbiegen, um sein Repertoire zu erweitern.

Mein Fazit:
Dein Rollstuhlbeispiel führt uns zu Abhängigkeiten und Risikoverteilung.
Leben und Spiel stehen doch auf einem ganz anderen Blatt - sind davon unabhängig.
Hm, ich finde grade diese Abhängigkeit und somit das Beispiel sehr zutreffend - immerhin ist die optionale Befriedigung beim Sex für mich davon abhängig, das vorher/währenddessen auch S/M stattfindet...
Gewöhnlicher Sex ohne jegliches S/M dabei ist meistens eher unbefriedigend und daher etwas, was ich mittlerweile eher vermeide - insbesondere in Zeiten wo allgemein kein S/M stattfindet...

@*******ias: Was wäre denn in deinen Augen eine Alternative zu S/M? Den Mangel an Alternativen beklage ich ja auch gerne - bislang habe ich noch keine einzige Alternative zum S/M gefunden - kannst du mir eine nennen? *liebguck*
Für Männer kommt ja theoretisch noch das Aufsuchen einer professionellen Dame in Betracht - aber für Frauen gibt es nichtmal in dem Bereich etwas ernstzunehmendes - mal abgesehen davon, daß ich das Gewerbe nicht so wirklich als Alternative ansehen kann...

PS: Übrigens gibt es im realen Leben durchaus Rollifahrer, die den Rolli nur zeitweise brauchen und die manchmal auch noch alleine laufen können - oft sieht man das auch, wenn diese Leute dann ihren Rolli schieben...


leben heißt nicht nur "verhauen und gefesselt usw. zu werden" wie es auf Partys geschieht oder bei gelegentlichen Treffen, sondern eben auch Befehle befolgen, von Dom aufgestellet Regeln beachten... und ich bin mir sicher das dies in einer Beziehung wunderbar geht, sogar wenn man nicht in der selben Wohnung lebt.
Das mag für D/s zutreffen - hat für mich als S/Mer aber nichts mit "S/M ausleben" zu tun... *nene*
Befehle befolgen und Regeln aufstellen gehört für mich jedenfalls nicht notwendigerweise zu S/M und ich brauche das auch weder um mein S/M zu leben noch um es auszuleben...

Auffallend finde ich, dass sich dieses Ausgeschlossen-Fühlen der "Spieler"-Seite fast durchgehend auf den Bereich des DS bezieht, allerdings kaum jemand sich darüber beschwert, dass Sadomasochisten tatsächlich Gewalt, Schmerzen, Verletzungen, (temporäre) Zerstörungen, aktiv wie passiv, brauchen und solche Erfahrungen regelmässig suchen.
Wenn wiederum Sadomasochisten von ihren entsprechenden Erlebnissen berichten, dann wird recht schnell die Nicht-SSC-Krank-Keule rausgeholt bis hin zur Verbannung aus der Gemeinschaft: "Das ist doch kein BDSM mehr!"
Danke! Genau das ist leider das Problem am Masochismus wenn der nicht ausgelebt wird/werden kann - er sucht sich Wege dennoch ausgelebt zu werden und die sind meistens nicht gesund... Es fängt oft an mit einer gewissen Form von Ungeschicklichkeit und endet auch schon mal in Gegenden wo man leicht in eine Schlägerei geraten kann...
Und auch unbefriedigte Sadisten sind im Alltag eher keine angenehmen Zeitgenossen....


In meinem Fall baut sie sich nicht auf. Das Machtgefälle ist permanent vorhanden. In nahezu jedem Lebensbereich.
Ich brauche überhaupt kein Machtgefälle - aber dennoch schwingt S/M in meinem Leben und in meinem Kopf permanent mit - auch ohne Beziehung und ohne das ich es ausleben kann. In nahezu jedem Lebensbereich. *g*

kein Spiel... keine Lebensphilosophie... nur einfach das Befriedigen unserer Bedürfnisse.
Genau das *ja*
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
Mein Körper reagiert da grundsätzlich eher gleich masochistisch - nur der Kopf macht den Unterschied und zieht die Grenze ob das jetzt ok war oder eigentlich gar nicht ging und bestimmt dann zumindest die öffentliche Reaktion nach aussen...

Yepp. Genau das ist der Punkt:
Manche Menschen reagieren auf schmerzhafte, verletzende, demütigende (usw.) Handlungen anderer ganz direkt erst mal positiv, meist körperlich, wie unter einem elektrischen Zucken. "Pervertiert", ins Gegenteil verdreht. Der sichtbaren Reaktion nach aussen dagegen ist eine rationale Überlegung, ein Zusammenreissen, "vernünftig" und "adäquat", vorgeschaltet, was dann etwa zu einer Abwehr, scharfen Antwort o.Ä. führt.
Von vielen dieser Menschen wird das, also die zwischengeschaltete Benimm-Kontroll-Ratio-Schicht, als anstrengend empfunden und sie suchen Möglichkeiten, diese ablegen zu können, der direkten (körperlichen) Reaktion nachgeben zu können. In "Sessions" etwa.
Die meisten Menschen dagegen reagieren auf schmerzhafte, verletzende, demütigende (usw.) Handlungen mit direkter Abwehr und Ablehnung, Verletztheit oder Gegen-Aggression.
Zur Ausgangsfrage...
Ob wir das Wort "Spiel" mögen oder nicht, ist sekundär.

Für uns geht es nicht, ohne unser Leben dabei authentisch darzustellen.

Natürlich gehen wir oft in "ganz normale" Clubs, ohne den BDSM-Aspekt offen in den Vordergrund zu stellen.
Weil wir die Atmosphäre, den Kontakt mit Anderen und natürlich den Sex mögen.
Es geht auch ohne Halsband oder andere Utensilien.
Denn unsere innere Einstellung ist jederzeit klar und bedarf keiner optischen Unterstreichung.

Wenn wir in den "speziellen Locations" unterwegs sind... aber oft auch beim "normalen Sex" ist es unabdingbar, dass SIE sich unter meiner Verantwortung zu 100% fallen lassen kann.
Was auch für mich gilt... SIE in meinen Händen haltend.

Kein Spiel... Leben pur!

H.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
@ needlewitch
*******itch:
@*******ias: Was wäre denn in deinen Augen eine Alternative zu S/M? Den Mangel an Alternativen beklage ich ja auch gerne - bislang habe ich noch keine einzige Alternative zum S/M gefunden - kannst du mir eine nennen? *liebguck*

Zum Teil fand ich das, was ich brauchte im Kampfsport. Allerdings muss ich dazu sagen, dass der Schmerz im Kampf etwas ganz anderes ist als der Schmerz beim Sex. Im Kampf wandelte ich den Schmerz automatisch in Aktivität um. Der Schmerz steigerte meine Kampflust. Und selbst wenn Erotik in der Luft lag, war es eine andere Beziehungsebene. Sadismus und Masochismus vermischen sich. Wenn man bloß austeilen aber nicht einstecken kann, ist man ebenso verloren wie wenn man bloß einstecken aber nicht austeilen mag. Sorry, ich kann das nicht richtig in Worte packen. Ich hatte damals auch bloß zwei Mal das Glück, einen wirklich passenden Sparrings-Partner zu haben. Und wie das Leben so spielt, habe ich mich für andere Dinge entschieden und den Kampfsport zunächst nicht weiter verfolgt. In Bezug auf SM ist Kampfsport auch die einzige Alternative, die mir einfällt, um SM in sozial verträglichem Rahmen auszuleben. Sofern man diesem Misch-Masch aus beidem etwas abgewinnen kann und die passenden Sparrings-Partner findet. Mir hat es zumindest geholfen, meine moralischen Hemmungen anderen Schmerzen zuzufügen abzubauen. Wobei die SM-Schiene bei mir eh nicht so wahnsinnig ausgeprägt ist. Der andere Aspekt, der beim Kampfsport zum Tragen kommt, wird Dir vermutlich überhaupt nichts bringen: Die Demütigung, wenn Treffer bloß angedeutet werden. Der Sparringspartner kaum oder gar nicht berührt wird. Mit diesem "Oh ja, ich könnte, aber ich tue es nicht." trifft man mich viel tiefer. Ja, die symbolische Wirkung des Schmerzes (Machtgefälle) kickt mich wesentlich mehr als der Schmerz selbst. Durch Schmerzen lasse ich mich auch nicht unterwerfen. Sowieso... zu viel davon und meine dominante Seite übernimmt früher oder später das Ruder und rückt es nicht mehr raus. Aber wenn ich mich unterwerfe sind Schmerzen wie das Salz in der Suppe. Ohne geht einfach nicht. Insofern weiß ich nicht, ob Dich der Tipp mit dem Kampfsport irgendwie weiterbringt. Ticken wir doch völlig verschieden. *g*
**********ights Paar
111 Beiträge
Für mich: Immer ein Spiel (es könnte nie in Gänze 1:1 meinen Charakter wiedergeben geschweige denn sollte/könnte es meinen gesamten Lebensweg umreißen also muss es eine Rolle/Unterbestandteil/Spiel sein)

Für Mitspielerinnen: Zum Teil reines Spiel, zum Teil ernster/emotionaler Seelenbestandteil - je nach Frau/Sympathie/gemeinsamem Werdegang
********e_BS Frau
21 Beiträge
Spiel oder kein Spiel?
Ganz egal, ob SM, BDSM oder Stino....im besten Fall ist es für alle Beteiligten ein Spiel mit der Lust.
Wo verortet ihr euch am ehesten?
Was bringt euch dazu, euch mehr auf der einen oder anderen Seite zu sehen? Welche Bedeutung hat das Spiel oder Nicht-Spiel für euch?

BDSM ist definitiv kein Spiel für mich, BDSM ist eine der höchsten Formen für mich des Vertrauens und der Liebe.

BDSM ist für mich, eine ganz besondere Art von Beziehung zwischen zwei Menschen .

BDSM ist für mich eine Form zu leben in der man die größten, aber auch die engsten Gefühle des Partners kennen lernt.

BDSM ist ein Teil meines Lebens,ein Teil von mir, mein Leben spiele ich auch nicht, sondern lebe es!
********rage Frau
171 Beiträge
Teil meines ICH
für mich ist BDSM Teil von mir. Kein Spiel, keine Neigung, sondern wirklich ein Teil.
Das hat sich über die Jahre auch wirklich bewiesen. Wenn ich diesem Teil von mir keine Aufmerksamkeit (in Form von Ausleben) gebe, geht auch ein Teil von mir ein, von meinem Wesen.
Das Wissen darum habe ich mir hart erarbeitet.
Also kein Spiel, sondern Teil.
so wie ich blaue Augen habe, so bin ich auch Sub, devot und maso.
(!was nicht heißt, dass ich das für Erbanlagen halte!!)

lg
pain_courage
*********1954 Frau
5.031 Beiträge
Für uns ist es ein sehr intimes Vorspiel mit meiner Hingabe und seiner Dominanz.
Es gehört zu unserem Sex und zu unserer Beziehung.
Bei mir ist es eher eine Lebenseinstellung, als ein Spiel. Ein Spiel kann beginnen und enden, Neigungen und Wünsche jedoch bleiben. Mich reizt daran das Gefühl des Augeliefertseins zu erleben oder gehorchen zu müssen.
Kein Spiel. Dafür gehen die emotionalen Furchen in der Erinnerung zu tief...... *traurig*
Die Liebe ist auch kein Spiel...
trotzdem nennt es sich Liebes- Spiel...

und ich fühle mich mit einem leichten spielerischen Umgang mit der Partnerin sehr wohl im Sm ...

Das und wie das unter die Haut geht, ist wirklich kein Spiel...es in der Tragweite zu unterschätzen

erscheint mir fatal; trotzdem ist Sie meine Spielgefährtin mit der ich spiele...Und sie nicht ernsthaft

verprügele, sondern sehr spielerisch an Grenzen führe...an meine als auch an Ihre.


Ich wäre nicht ernsthaft in der Lage Schach zu spielen, dazu fehlt mir die Passion und Fähigkeit,

da spiele ich wirklich nur ...( auch wenn ich nicht gern verliere )

Im Sm will ich nicht gewinnen..Vom Vertrauen und dem Erlebniss der Gemeinsamkeit abgesehen.
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