Butter bei die Fische! Teil I.!
BDSM ist kein Kochen? Na, da gibt es schon Überschneidungen...
Ich denke nicht nur an den Kanninalen von Rotenburg. Das Geschehen damals kann man für schwerst pervers, unsittlich, krank oder sonstwas halten. Aus der Nummer, daß sich da jemand umbringen, schnetzeln, kochen und essen ließ und der andere das dann auch tat, kommen wir nicht mit dem Aufschrei: "Das ist kein wahres SM!", heraus, nur weil wir diese Tat samt den damit einhergehenden sexuellen Komponenten widerlich oder strafbar finden.
Was pervers ist, bestimmt nicht die Gesamtgesellschaft, nicht ein Teil dieser Gesellschaft - zB die Gesamtheit aller wahren, billig und gerecht denkenden BDSMler - und nicht der Einzelne (ok... die Einzelne und das Einzelne auch) für den Rest seiner Mitmenschen - also alle anderen.
Das staatliche Tötungsverbot fremden Lebens (meistend und bei uns jedenfalls) und die mit dem oben einhergehende Fall einschlägige Mordqualifizierung sagen nicht über die Perversion oder BDSM aus - die Nichtdispositionsbefugnis über das eigene Leben auch nicht!
Eine Nummer kleiner geht es allerdings auch:
Kochen ist die mehr oder weniger kontrollierte Zuführung von Temperatur an mehr oder weniger frisches Fleisch (ok, auch Fisch und junges Gemüse...) oder die Erzeugung von Temperatur unter Nutzung geeigneter Strahlung zur Erzielung von Wirkungen in Fleisch.
Erinnert mich doch stark an Branding und Waxing und den Umgang mit (Tesla-)Strömen - insbesondere, wenn es nicht beherrscht wird!
Und wie sieht das mit der Zubereitung von Hummer/Langusten aus? Lebend rein in heißes Wasser und tot essen? Mit dem KvR vergleichbar, wenn auch das sexuelle Motiv fehlt - meistens jedenfalls!
Lustgewinn oder Triebbefriedigung durch und beim Essen ist so alt, wie die Menschheit. Wie sieht das aus mit zwangsweiser oder intensiverer Einführung von Lebensmitteln in diverse Körperöffnungen? Was ist mit der Verwendung von Lebensmitteln zur Enthemmung und/oder Luststeigerung?
Kommt bei wahren BDSMlern nicht vor! Die trinken weder Sekt, noch Champagner oder Rotwein bei der Session und ihre Subs auch nicht? Weil das hat was mit Verantwortung zu tun...? Geschenkt! Kann man auch anders sehen und betreiben - nur vollbesoffen bitte nicht!
Was ist mit lebenden Büffets? Kommt nur bei Swingern vor und nicht bei echten BDSMlern? Ah ja! Halte ich für noch so ein Vorurteil...
Und was ist mit Nahrungsmitteln, Aromen, Gerüchen, die intensiv als Fetish eingesetzt werden? Sahne, Honig, Schokolade auf der Haut - mit Früchten nach Wahl - so als Beispiel?
Ja, da schreit manch Küchenprofi laut aus: Das ist kein Kochen, sondern die Zubereitung von Speisen... Gilt das auch für den Fetisch "gerade-noch-aushaltbar-heiß-Vanillepudding-Dr.Oetker" in und um das Genital? Kann man drüber lachen, aber auch das zur sexuellen Stimulanz habe ich schon beobachtet! Wenn das funktioniert, hat das für mich die selbe Berechtigung, wie die neunschwänzige Peitsche, die Hängebondage oder das zur GV-Benutzung zur Verfügung Stellen von Subbies allerlei Geschlechter - als kleine Aufgabe oder Strafe zB!
Kann ich nur zu sagen: Profi fang noch einmal bei Null an und mache deine Schulaufgaben!
Oder darf es die Zigarre a la Göring für den Herren von BDSM sein?
Ganz so einfach ist das mit dem Kochen BDSM ist kei Kochen dann wohl doch nicht! Umgekehrt wird das noch schlimmer: Es gibt ja Menschen, die Verbrennungen stimulierend finden - aktiv und passiv! Wie ist das mit der heißen Herdplatte oder dem ollen Griff der schmiedeeiserne Pfanne und Handschuh beim Grillen vergessen? Voll blöd oder sexuell stimulierend?
Manches Kochergebnis ist übrigens auch hardcore - beim Verzehren!
Und manche Pfanne kann man auch als Paddel einsetzen... einige Lebensmittel analog! Die Lauchstangen im ALdi-Angebot als Schlagwerkzeuge zB! Gibt auch Menschen, die 3 Stück Wiesenhendl im gefrohrenen, aufgetauten oder durchgegarten Zustand heiß oder auch wieder abgekühlt zu sexuellen Stimmulation benutzen! Der eine oder andere wird dabei ja vielleicht auch von seinem Spielpartner damit so schön zwangsgemolken???
Was ist eigentlich mit diesem Essen, schön nackt, Kette um den Hals oder sonstwo... von kalten oder auch heißen Speisen aus Hundenäpfen oder gleich vom Boden?
Alles kein wahres BDSM - weil das hat ja nix mit Kochen zu tun!
Ich befürchte, BDSM ist komplizierter und vielschichtiger, als sich das manch perfekt Peitschen schwingender und fesselungsversierter alter Hase oder das genießende männliche und/oder weilbliche Kaninchen - die Häschen und Mäuschen schließe auch in Domina Form ich mit ein - vorstellen kann oder will!
Aber ok: Kochen hat was mit Hunger abstellen zu tun, nicht mit Sinnlichkeit oder Sexualität und schon gar nicht mit BDSM! Vielleicht lassen wir noch Ersatzbefriedigung zu... ohne gegenseitiges Füttern selbstverständlich!
Hat jemand hier den Fetisch, nackt kochen zu müssen... oder das sehr gerne zu sehen?
Wäre das (BDSM-) Leben schön, wenn das so einfach nach Drehbuch (oder Kochbuch) abliefe... so übersichtlich, wie in Omas Kücheneinschüben, beschriftet mit: Salz, Mehl, Zucker, Graupen...