Wie man sich eine/n Dom angelt
...weiß ich nicht, hab ja keinen! Mist aber auch.
Aber hier ist, wie ich es versuchen würde:
Teil I: Die Lage sondieren
Zunächst eine Entscheidung- welche Art Dom suchen wir überhaupt?
Das Meer der Münchner Perversen ist groß- hier schwimmt der klassische Sir Anzug, dort tummelt sich ein Schwarm gemeiner Sadisten um eine Latexdomina, und auch so erstaunlichen Gattungen wie dem vielfach schattierten Grey-Guy oder dem sagenumwobenen Natur-Dom will schon mancher begegnet sein.
Und doch ist kein Dom wie der andere- es gibt große und kleine, dicke und dünne, manche schmecken fast schon nach einem Hauch Vanilla und wieder andere sind so abgrundtief verkorkst, dass man nur mit allergrößter Vorsicht an ihnen knabbern sollte.
Für mein Beispiel entscheide ich mich für ein Prachtexemplar: Dieser Dom hat bereits einiges an Erfahrung, er weiß ziemlich genau was er tut und was ihm schmeckt.
Wir erkennen ihn an seinen (oder ihren, bei Fischen weiß man das ja eh nie so genau) Augen, in den der Schalk glitzert, und aus denen Wärme und Zuneigung leuchten können- aber dahinter liegt auch eine Schärfe, die uns zeigt: Wir haben es mit einem Raubtier zu tun, und definitiv einem der verkorksten Sorte.
Als Jäger liebt er die Herausforderung und umgibt sich gern mit Ebenbürtigen - Fischstäbchen aus der Tiefkühlpackung sind zwar praktisch und geben keine Widerworte, aber manchmal wird es auch langweilig, sie Tag für Tag vor sich durch den Sand zu schubsen, und an ihrem braven Schweigen (gut, vielleicht auch am Gefrierzustand) kann man sich auch mal die Zähne ausbeißen.
Nein- dieser Dom ist Feinschmecker, und für ihn müssen wir uns einen ganz besonders leckeren Köder einfallen lassen.
Kommen wir also zu...
Part II: Der Köder
Der Köder ist eigentlich eine Art Köderine, blutjung und dennoch bereits mit einigen Wassern gewaschen. (Logisch, weil Fische und so. Höhö.) Das Revier unseres Doms ist auch das ihrige: Ist sie nicht grade als Opfer unterwegs, jagt und metzelt sie fröhlich ihre eigene Beute- am liebsten verarbeitet sie große weiße Haie zu kleinen, weinenden Sushirollen. Wenn sie nicht die Ozeane durchstreift, findet man sie meist mit einem Buch oder Bildschirm vor der Nase, oft sieht man sie aber auch tanzen, spielen, nachdenklich schweigen, lachen, oder mit vollem Mund über die Vorteile von "mehr Käse" diskutieren. Sie ist Genussmensch und mag das Außergewöhnliche.
Die klassische Unterwerfung und Devotion liegt ihr fern- als selbstbewusster, eigenständiger Mensch stellt sie vielmehr ein starkes Gegenüber auf Augenhöhe dar.
Nicht jedermanns Lieblingsspeise also, aber definitiv ein Leckerbissen für unseren Dom.
Part III: Petri Heil!
Wir werfen also unsere doppelt gesicherte SSC-Angel mit eingebauter Safeword-Reißleine aus (immer Safe, Sane und Consensual, wie es der Fischer-Ehrenkodex vorschreibt), lassen den Köder zu Wasser und warten. Unsere Köderine tut ihr bestes, wackelt verlockend mit dem Po und bemüht sich vergeblich, unschuldig auszusehen.
Nicht lang, und auch unser Dom lässt sich blicken... respektvoll umkreisen sich die beiden, tasten einander ab. Jetzt liegt der Ball bei ihm: Wird er sie für sich gewinnen können, ihr ein Angebot machen, dass sie nicht ablehnen möchte? Kann er mit Hirn, Charme und Charakter punkten, oder entpuppt er sich doch als manipulativer Kraken oder aufgeblasener Goldfisch? Endet das Ganze in einem Haufen Fischsuppe, oder ist es doch nur der Anfang einer Reise in die Tiefsee?
Das wird nur die Zukunft zeigen...
Angebissen? Dann bist jetzt du dran!
Zeig mir wer DU bist, begeistere mich für dich, und gönne mir bitte auch direkt einen Blick in deine Augen. Ich freue mich auf dich!