Gute Erfahrungen als "Dom auf Zeit"
@*******ris: Meine Erfahrungen als "Dom auf Zeit" decken sich nicht mit den deinen/euren.
Aber bevor ihr weiterlest, geht euch am Besten erst einmal eine Tasse Kaffee oder Tee holen. Meine Antwort fällt ausführlich aus....
Ich habe meine Sub gesucht und (hier im JC) gefunden, weil auch meine "Erstbeziehung" meine BDSM-Neigung weder akzeptiert noch teilt. Und dennoch ist meine Frau für mich immer noch der mit Abstand wichtigste Mensch auf der Welt.
Was uns fehlt, ist die sexuelle BDSM-Komponente. Und diese hole ich mir auswärts. Bei Frauen, die ein ähnliches Real-Leben führen wie ich.
Und bisher klappt es außerordentlich gut. Meine Sub ist SEHR zufrieden, meine Frau ist SEHR zufrieden, und ich bin SEHR zufrieden. Mir ging es noch nie so gut wie heute.
Vor meiner BDSM-Zweitbeziehung war das GANZ anders. Meine Unzufriedenheit mit mir selbst (!) hätte mich davor fast den Menschen gekostet, den ich seit vielen Jahren liebe und auf den ich keinesfalls verzichten möchte: Meine Frau.
Sexualität ist wichtig in einer Beziehung, aber nur eine von vielen Komponenten, die es zum Glücklichsein bedarf. Stimmt alles andere, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, sich dieses Stück zusätzlicher Lebensqualität auswärts zu holen.
Weiterhin schreibst du:
Ist immer die kleine "nummer" zwischendurch.
Damit liegst du in meinem Fall maximal weit von meiner Realität entfernt. Die wenigen kostbaren Stunden pro Woche mit meiner Sub sind für mich alles, aber sicher eins nicht: "Die kleine Nummer" zwischendurch. Jede unserer Sessions ist so intensiv, dass es selbst mir schon fast wehtut (Achtung: Wortspiel! ;-)), wenn sie vorbei ist.
Das gleiche gilt für meine Sub. Mehr als einmal hat sie nach der Beendigung unserer Sessions vor Glück geweint. Das ist keine Angeberei, sondern Fakt.
Ich wäre dir also dankbar, Teilzeit-D/s-Beziehungen nicht über einen Kamm zu scheren. Es gibt solche und solche.
Für den Dom recht schwer wenn auch einfach. Nicht viel Verantwortung und man kann seinen Gelüsten freien laufen lassen nachdem man sich getroffen hat ist Sub wieder alleine unterwegs und er kann sich der nächsten Zuwenden.
Nicht viel Verantwortung für mich als Dom? Das genaue Gegenteil ist bei mir der Fall.
Meine Sub ist - wie ich auch - verheiratet. Sie findet in ihrem Hauptpartner niemanden, der für sie als Dom in Frage käme. Dazu ist das Rollenverhalten nach vielen Jahren Vanilla-Ehe einfach schon zu eingefahren.
Andererseits liebt sie dennoch ihren Mann - so, wie ich meine Frau ebenfalls immer noch von Herzen liebe. Und wir möchten auch beide, dass das beim jeweils anderen auch so bleibt.
Damit obliegt es aber meinem Einfühlungsvermögen und meiner Praxiserfahren, bei ihrer Erziehung keine verräterischen Spuren zu hinterlassen, die bei ihrem Mann unangenehme Fragen provozieren könnten. Schließlich will ich ihre Hauptbeziehung nicht gefährden.
Aber halt auch ein zuweischneidiges Schwert wenn man bedenkte das man sich halt niemals so tief und innig kennenlernt.
Nochmals Einspruch!
Ich spüre mit meiner Sub eine Verbindung, wie sie inniger und intensiver nicht sein könnte. Wir mailen uns täglich mehrmals, und stehen uns auf geistiger Ebene so nah wie auf körperlicher. Und auch ihr geht es nicht anders als mir.
Sie ist für mich ebenso Gespielin wie Beraterin und Schwester, Heilige wie Hure, Sklavin wie enge Vertraute.
Natürlich leben wir nicht zusammen. Aber das brauchen wir auch gar nicht. Wir genügen uns so, wie wir sind - mit unseren jeweiligen Erstpartnern.
Übrigens: Gerade weil wir nicht (!) zusammenleben, können wir uns bei Problemen in unseren Erstbeziehungen objektiv und mit einer unvoreingenommenen "Aussensicht" gegenseitig beraten.
Fahrenheit 451