Situation zwischen Dom und Sub schon mal nicht gepasst?

Ich fände es interessant zu wissen, wer von euch beiden das fragt

Kein Mensch hat ein Knöpfchen im Kopf mit dem er sofort und zu jeder Zeit umschalten kann..auf was auch immer.
Wir alle, oder die meisten, haben ein Alltagsleben, welches uns auch im Kopf festhält. Seien es der Job, die Familie oder andere Dinge/Probleme mit denen wir uns gedanklich auseinandersetzen müssen/wollen.
Natürlich kann es dabei passieren, dass man nicht sofort spürt, dass der Partner gerade ganz andere ggf. schönere Gedanken hat.
Es kann nicht nur bei sub, sondern auch bei der dominanten Person etwas dauern, bis man sich wieder ganz in die Situation rein gefunden hat... und selbst das klappt auch nicht immer. Was nicht heisst, dass die Gefühle nicht real vorhanden sind, sondern einfach nur überlagert vom Alltag, der eben auch oft wichtig oder sogar wichtiger ist in diesem Moment.

Meine Frau ist zu 100% Alltags dominant, hat ein extrem durch strukturiertes tägliches Programm, dass sie nicht mal eben zwischendurch die Sicherungen rausnehmen kann und sich an einen Abgrund stellt von dem ich sie herabstuerze und dann auch mal eben so im freien Fall auffange..... Brueckentage sind da Klasse an den zusätzlicher Freiraum ist, die Zeit nicht limitiert erscheint und da läuft es wirklich rund,tiefenentspannt und für uns beide schon recht harmonisch ab. Sie gibt sich dann in meine verantwortungsbewussten Hände und genießt diese Auszeit von der Eigenständigkeit sehr. So als quicki zwischendurch geht das nicht .... Ist ja auch nicht wie Teppich klopfen mit seiner reinigenden Wirkung.

Ich würde niemandem glauben, der das behauptet

Und selbst im 24/7 wird es Situationen geben, in denen das gefühlte Machtgefälle zwar da ist, aber einfach gerade nur für den Hintergrund taugt, weil etwas anderes wichtiger oder stärker ist.

Ich finde es merkwürdig, wenn BDSM für jemanden (angeblich) jederzeit über alles und jeden geht.

Danke für die ersten Antworten!
Es geht aber eher nicht um das Umschalten im Alltag, sondern vielmehr um geplante Sessions zb in einem Club.

Auf das ausgehen in Clubs beschränkt, würde ich schon sagen, das ich dann auch in der "Rolle Sub" bin.
Da fängt es ja schon bei den Vorbereitungen dazu an.
Aber wenns gerade vorher so richtig schlecht lief, dann mags wohl auch mal anders sein.

Normalerweise sehe ich das so wie meine vorrednerin, Vorbereitung und damit fällt ja jeder in seine Rolle, wenn es aber dann zu einer Situation kommt, die beide so nicht vorhergesehen haben und die löst beim Partner -in einen kompletten gedanklichen Sturz hin, etwas unerwartetes löst eine gedankenkette aus die die rollenerfuelung blockiert kann passieren

Und das zurückfinden ist eventuell nicht möglich

@*********nchen:
Dann wirst Du mir wohl nicht glauben
Wenn er seine dominante Seite zeigt, dann springt meine devote Seite an -immer. Natürlich ist das Machtgefälle nicht immer im Vordergrund. Aber es ist immer da. Immer abrufbar.
Es gibt auch Situationen, in denen ich eher Nähe brauche und nicht so Lust habe. Das spürt er meistens. Und wenn nicht habe ich eben Pech gehabt. Darum geht es ja.
Im Club bin ich normalerweise sehr stark in meiner "Rolle". Durch die Vorbereitungen und die Vorfreude.
Aber ausschließen möchte ich es nicht, dass auch mir so etwas passieren kann. Wir sind ja alle nur Menschen mit eigenen Gedanken und Gefühlen...

Jetzt kommt der klugscheisser in mir durch
Immer ist vor deiner Geburt, während deines Lebens und nach deinem Tod das ist immer
Du meinst ggf jedes mal

Bitte nicht zu ernst nehmen , Bin grad ein wenig sauertoepfig weil mich jemand doof hängen lässt.

Warum sollte der Alltag nicht auch bei 24/7 oder FLR- Beziehung (wie bei uns) nicht auch Gleichwertig ablaufen.

Nicht alle Konstellationen laufen mit kompletter Unterwerfung. Das geht vielleicht ohne Kinder, aber bei kleinen Familienunternehmen, muss alles laufen. Da gibt es so etwas wie ein Alltag!

Und ich sehe auch kein Spiel in unserer Beziehung. Daher brauch ich auch Zeit zum umschalten, wenn die Lady im Haus ist bzw. zu gegen.

Ich denke, dass es bei 24/7 dann auch mal nicht passt, weil meine Lady auch mal andere Sachen im Kopf hat, die einfach wichtiger sind. Das ist dann für mich auch nicht einfach, da ich immer die Balance finden muss................denn Sie kann sehr schnell umschalten

Burschi

Kein Problem, klugscheißen kann ich auch
Aber das wird in diesem Fall nicht nötig sein. Ich denke es haben alle verstanden was ich meine. Hast Du (now4free) letztendlich ja auch..

Ich halte das aber für genau richtig so. Alles andere wäre meiner Meinung nach einfach merkwürdig.

Das ist so ein bisschen wie mit der angeblich absoluten Tabulosigkeit. Jeder Mensch hat Grenzen. Und das gilt auch für's "Anknipsen".


100% gibt es nicht.
Mir erscheint deshalb die Frage auch komisch.
Natürlich funktioniert das nicht bei jedem immer.
Und ich persönlich habe das auch schon im Club erlebt.
Da war ich schwanger und es ging einfach nicht. Ich konnte nicht abschalten und mich nicht richtig einlassen.
Trotz permanent gefühltem Machtgefälle

Natürlich kommt es vor, dass es mal nicht gut oder gar nicht klappt. Mögliche Gründe sind u. a.

Tagesform (zB zu genervt vom Alltag)
Anspannung (zu hohe Erwartungen an das Ereignis, die einen dann blockieren)
Beziehungsprobleme (Unsicherheit über die eigene Rolle, unklare Erwartungen an den Partner)


Wenn man öfter gemeinsam Events besucht wird es meist einfacher. Man kennt die Situationen und fühlt sich dadurch sicherer.
Weniger Drama, mehr Freude.

Also zum einen denke ich, das es schon gar nicht so uninteressant ist, wer von euch beiden die Frage stellt.

Zum anderen kann ich nicht ganz folgen:

Geht es um das FÜHLEN des Machtgefälles - oder um das Fallen-lassen-im-Machtgefälle?
Darin sehe ich einen Unterschied, der ebenfalls nicht so uninteressant ist - für mich.

MfG

Jepp.

Im Club habe ich den Alltag abgeschaltet und bin in der Auszeit. Dadurch zumindest offener und empfänglicher für D/s Kommunikation, spontane Begegnungen und Session.
Wenn ich dann von einem dominanten Part angesprochen werde kommt es darauf an wie ich angesprochen werde. Ob ich das Etikett DOM/ME dann auch annehmen kann kommt auf den Menschen mir gegenüber an. Meine Reaktion orientiert sich ebenfalls auf die Ansprache, ob ich gleich gehorsam bin, widerspenstig, laut oder stumm bin.

Um Dominanz spüren zu können, muss Sub halt den Kopf frei haben und sich auf die Empfindung einlassen können.

Meine Sub hat damit in Clubs auch Schwierigkeiten, weil sie mit vielen anderen Eindrücken beschäftigt ist: andere Leute, anderes Umfeld, der Druck, dass es ja mit dem Spielen klappen muss, weil man extra dafür da ist und anderes mehr.

Ich denke, das ist ganz natürlich und man sollte sich da keinen Kopf und vor allen Dingen keinen Druck machen (weder Dom auf Sub, noch - wahrscheinlich noch wichtiger - Sub auf sich selbst). Wenn es nicht geht, dann ist das eben so, die nächste Party kommt bestimmt.

Die "Ablenkungsfaktoren" bei einem Event wirken natürlich genauso auf Dom, es kann also auch sein, dass Du nichts spürst, weil er seine Dominanz nicht so sendet, wie gewohnt bzw. wenn ihr allein seid.

Ich mag das auch kaum glauben. Noch mehr: Ich habe auch schon Situationen erlebt, in denen Bottom submissiv und offen war, ich dominant agierte und es einfach seine Zeit brauchte, bis man gemeinsam fügte.
Irritieren kann das schon. Da ich keine Freund von Ritualen bin (die ankern können): was hilft - auf beiden Seiten und zusammen?

Mmmmhhh...


Dominanz spielt in unserer Partnerschaft ja im Grunde keine Rolle... muss ja auch nicht, als Sad und Maso ergänzen wir uns hervorragend...

es gibt aber ein bestimmtes Rollenspiel, da reichen genau 2 Worte von ihm und ich bin mitten im Geschehen!
Und zwar völlig egal in welchem Umfeld wir uns befinden...

Allerdings war die Konditionierung wohl mit das Extremste was ich erlebt habe.

Auch ich kann diese Probleme nachvollziehen. Gerade wenn man mit einer bestimmten Erwartungshaltung und gewissen Vorstellungen in einen Club geht, kann es sein, dass es eben genau dann nicht funktioniert. Auch von anderen Paaren habe ich davon gehört.

Wenn wir jetzt in Clubs gehen, schraube ich bewusst meine Erwartungen zurück und lasse soviel wie möglich einfach spontan auf uns zukommen. Das nimmt uns beiden den Druck und hat sich bewährt.

alles Gute,

die Sonnenseite

wenn man eine session planen muß, wäre bei mir schon die luft raus....24/7 hin oder her...

Ist eine gute Frage...

Vielleicht hilft es, auf die Kommunikation innerhalb der Session zu achten... Gibt Sub ein erkennbares Feedback, dass es Dom ermöglicht, in ihr Kopfkino einzusteigen und es dann zu lenken? Erkenne ich als Dom die Signale, die Sub sendet und deute ich sie richtig?

Ich habe das, was Du beschreibst auch schon so ähnlich erlebt. Ich glaube es kommt vor, dass beide zwar voll in Stimmung und Rolle sind, aber trotzdem mental an verschiedenen Orten. Die Frage ist wohl, wie man dann die Verbindung wiederherstellt...

Bei uns kam es auch mal vor, dass meine Kitty so tief in sich selbst abgetaucht ist, dass sie nach außen hin quasi blank wurde. Für sie war es klasse und sie hat alles sehr genossen, aber ich hatte keine Möglichkeit mehr, das festzustellen, weil keine deutbaren Reaktionen mehr kamen.

Ich denke, das die Intention dieser Aussage nicht das Planen der Session, sondern das Planen der Veranstaltung ist - und ich denke, das betrifft zumindest die meisten, weil wohl die wenigsten grundsätzlich und immer spontan auf eine Party gehen KÖNNEN, ohne das vorher zu planen.

Zumindest bei mir erfordert der Besuch einer Party immer einen gewissen Planungsaufwand - deshalb kann ich mir nicht vorstellen, das es bei den meisten anderen anders wäre - aber selbstverständlich kann ich mich auch irren

das steht so nicht da und selbst wenn ich in einen club geplant gehe, heißt das noch lange nicht, dass ich dann auch naturgemäß was machen muss, nur weil ich im club bin...

...und wenn ich mir so manche leute im club ansehe, dann habe ich durchaus das gefühl, dass die sessions geplant sind...